- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Die Anlage besteht aus einer weitläufigen Gartenanlage mit kleinen Bungalows, ein paar größeren Suiten, einer Rezeption, einem Spa-Bereich mit kleinem Pool und natürlich der Gastronomie mit einer gesonderten Bar. Etwas außerhalb der Anlage gibt es noch eine Hand voll größere Villen. Wir hatten zwei Wochen Halbpension (Frühstück, Abendessen) im Gartenbungalow gebucht. Unser Bungalow lag am Rande der Gartenanlage etwa 50 m vom Strand und ebenso weit vom Gastronomiebereich entfernt. Die hohe Luftfeuchtigkeit und die unmittelbare Nähe zu Strand und Meer haben vornehmlich im Außenbereich (Freiluft-Bad) der Bungalows ihre Spuren hinterlassen; hier und da blättert die Farbe ab, etwas Moos findet sich quasi überall an den Natursteinen. Die wenigen Gäste blieben in der Regel nur einige Tage (viele Rundreisende) und waren bunt gemischt: Deutsche, Australier, Neuseeländer, Franzosen, Schweizer, Holländer; der Altersdurchschnitt dürfte inkl. einiger Kinder und rüstiger Senioren bei etwa 40 Jahren gelegen haben. Die Regenzeit hatte ihrem Namen in der zweiten Dezember-Woche alle Ehren gemacht; kein Grund zur Klage, denn es war durch die Bank sehr warm, auch wenn der häufige Wind teilweise etwas frisch wurde. Die Handys waren bei bestem Empfang und einer sehr guten Sprachqualität; Bali zählt jedoch zu einem "Zone 3" Land, womit die Gebühren erheblich sind... Daher waren unsere Mobiltelefone immer aus, es sei denn, der Wecker wurde benötigt, und die Kommunikation mit zuhause beschränkte sich auf eine Hand voll SMSe. In der Rezeption gibt es einen Laptop mit Internetzugang, wo man für 5 US$ pro halbe Stunde(?) ins WWW eintauchen könnte; ansonsten gibt's zu einem ähnlichen Tarif auch WiFi in der ganzen Anlage... Kennt jemand noch die Zeiten mit "9600 Baud" Modems? Viel schneller geht's im Hotel nicht ins Web, also sollte man seinen eMail-Account im "nur HTML" Modus öffnen und keine Urlaubsbilder oder ähnlich großen Anhänge versenden / empfangen wollen. Mit Moskitos hatten wir eigentlich keine Probleme, tagsüber waren überhaupt keine Plagegesiter in Sicht, auch wenn die Viecher mich sonst mit wachsender Begeisterung beissen... Die Bisse jucken nur kurz und heftig, beruhigen sich aber schnell wieder; auf die allabendliche Jagd nach Stechmücken unter dem Moskitonetz sollte man sich jedoch machen, wenn man seine Nachtruhe genießen mag. ;o)
Die Suiten sind sehr groß, haben mehrere Zimmer, einen luxuriösen Außenbereich und alle Schikanen, doch in den Genuss einer solchen sind wir nur für eine Nacht gekommen, siehe oben; aber wir hatten ja "nur" einen Gartenbungalow gebucht... Die Gartenbungalows haben eine angenehme Größe und bestehen im Wesentlichen aus vier Zimmerwänden und einem hohen, Palmwedel(?) gedeckten Dach (à la Reetdach an der Nordseeküste) auf einer Bambusrohr/Teakholz Konstruktion. Im Bungalow gibt's ein großzügiges Doppelbett mit akzeptablen Matratzen, das unter einem umfassenden Moskitonetz gut geschützt und neben der Klimaanlage angenehm gekühlt aufgestellt ist. Die Klimaanlagen sind ein Kapitel für sich; entweder sie tröpfeln, oder sie rasseln; doch "leise" ist es nachts in den Tropen sowieso nicht, dafür sorgen Zikaden, Frösche, Gekkos und sonstiges Getier. Ansonsten gibt es eine Nische mit Ablagetischchen, einen winzigen Schrank mit zwei Regalböden (mein Bundeswehr-Spind bot mehr Raum), der auch den Tresor im Schuhschachtel-Format beherbergt... Wir hatten jedoch ganz mutig auf den Hotelsafe verzichtet und sämtliche Wertsachen auf den Tresor und unsere Koffer unter der Couch-ähnlichen Bank hinter dem Bett verstaut; und es ist nichts weggekommen. Zutritt zum Bungalow erhält man durch eine zweiflügelige Holztür, die den Namen nicht verdient hat; immerhin kann man die Türchen-Hälften mittels Vorhängeschloss durch zwei Messingringe "zusammenschließen" und so den Zutritt für alles von der Größe eines Spatzes erschweren. Kleinere Lebewesen schlüpfen lässig durch die Spalten, größere Lebewesen könnten nahezu ungehindert durchbrechen. Das Bad liegt hinter dem Bungalow open air und ist von einer etwa 2,20 m hohen Natursteinmauer umschlossen. Toilette und Waschbecken sind wenigstens teilweise überdacht, die Dusche ist unter freiem Himmel und besteht aus einer Skulptur mit einem abgesägten Rohr als Brausekopf. Der Wasserdruck lässt sich über die beiden Hähne (heiß, kalt) nicht wirklich einstellen, genausowenig wie die Wassertemperatur; Spaß muss sein! :o) Achja, die Toilette... Im ersten unserer beiden Bungalows funktionierte die Spülung mehr als eine "Klopapier-Berieselungsanlage"; das Klopapier hat die Konsistenz von Zuckerwatte, und Klobürsten gibt's nur in den Suiten. Den Rest überlasse ich der Phantasie.
Der Gastronomiebereich ist recht groß und bietet viele Sitzplätze an freistehenden Tischen im überdachten Hauptgebäude; Wände sucht man hier außer an den Toiletten und der Küche vergeblich. So schön es auch ist, beim Essen in die Gartenanlage, über den Strand und aufs Meer zu blicken, so sorgfältig sollte man die Tageszeit fürs Abendessen wählen; in der Dämmerung und der ersten halben Stunde der abendlichen Dunkelheit kommen derart viele fliegende Insekten angeschwirrt, dass einem vom ständigen Bombardement an jede freie Hautstelle, in den Teller und das Glas wahrlich der Appetit vergehen kann. Doch wenig später hat sich die Lage völlig entspannt, sodass man die Gerichte genießen kann. Als Halbpensionsgäste hatten wir eines von vier Frühstücken zur Auswahl: Continental, American, Farmer's und Indonesian (bami goreng, mie goreng); die sehr überschaubaren Portionen reissen einen nicht wirklich vom Hocker, doch für einen Start in den Tag reicht's allerweil. Das Abendmenü ist für Halbpensionsgäste vorbestimmt (set dinner); es gibt immer drei Gänge, meist Meeresfrüchte oder Geflügel, und eine süße Nachspeise. Das Hauptgericht, manchmal auch schon die Vorspeise, könnte für den deutschen Gaumen je nach Art etwas scharf sein (spicy, hot), doch auf persönliche Wünsche wird Rücksicht genommen. Wir hatten tapfer "typisch balinesisch" als Pauschalorder zu Anfang des Urlaubs abgegeben; meine Freundin hat's ein, zwei Mal bereut, ich habe die teils wirklich scharfen Gerichte schweißgebadet genossen... Sehr, sehr lecker! ;o)
Das Personal ist sehr freundlich und stets dezent im Hintergrund; doch ein suchender Blick genügt, schon ist jemand zur Stelle und fragt im passablen Englisch "your order, please?" Die Zimmerbediensteten sind stets bemüht, alles sauber und in Ordnung zu halten; die Bett-Dekorationen sind aus den reichlich vorhandenen Blüten ganz nett gestaltet, doch wegen des überall umhergetragenen Sandes und der vielen Insekten und Kriechtiere inkl. derer sterblichen Überreste und Ausscheidungen ist es kaum möglich, die Unterkünfte blitz-blank zu halten... Aber, hey, wir sind im 3-Sterne Gartenbungalow auf Bali, und nicht im Schicki-Micki Hotel in Deutschland! Ein kleines Problemchen hatten wir, als gleich am zweiten Tag die bei 30°C schwüler Wärme unverzichtbare Klimaanlage den Geist aufgegeben hatte und ihr ständig träufelndes Kondenswasser nicht nach außen, sondern übers Bett ergoss... Einmal kurz bei der Rezeption vorstellig geworden, schon wurde die Sache untersucht; da sich die Klimaanlage nicht ad hoc reparieren ließ, wurden wir kurzerhand für eine Nacht und auf Kosten des Hauses in eine wirklich komfortable und große Suite (Dolphin-Suite) umquartiert und tags darauf in einen anderen Bungalow der selben Kategorie und Lage umgebucht. Ansonsten gibt es einen Wäscherei-Dienst; einfach die zu waschenden Klamotten in einen Korb legen, die bepreiste Stückliste ankreuzen, und schon tags drauf ist die Wäsche fertig. Da wir aber außer T-Shirts, Badezeugs und kurzen Hosen nichts weiter tragen brauchten, reichten die Bestände im Koffer lässig aus, auch ohne Wäscheservice auszukommen.
Vom Flughafen in Denpasar stehen noch etwa 3 1/2 Stunden Anfahrt mit dem (von uns dazugebuchten) Taxi durchs Gebirge an; die Verkehrssituation ist "spektakulär" (tausende Roller, die kreuz und quer mit null Abstand in alle Richtungen ständig rechts und links überholend durchs Getümmel brausen), womit vom selbst Fahren eher abzuraten ist. Die Hotelanlage liegt direkt am Strand, die Ausläufer des Gastronomiebereichs erstrecken sich bis auf den grauen Korallen-/Lava-Sand, wo man Speisen und Getränke serviert bekommen kann. Durch die Weitläufigkeit der Gartenanlage sind es von den hinteren Bungalows und Suiten etwa 80 m, von den vorderen Gartenbungalows keine 50 m bis zum Strand. Die Einkaufs- und sonstigen Unterhaltungsmöglichkeiten in der Umgebung sind sehr bescheiden; außer der belebten Hauptstraße mit kleinen Läden bzw. Essensständen (Sarong) und den Hotel-Restaurants einige hundert Meter am Strand runter, gibt es eigentlich nichts. Die angebotenen Ausflüge beginnen meist im Süden der Insel, womit erstmal einige Stunden Fahrt bis zum Ausgangspunkt angesagt sind; doch vom Hören-Sagen her soll es einige private Anbieter geben, die durchaus interessante und günstige Touren ins Umland anbieten. Wer es gerne ruhig und abgeschieden hat, ist hier richtig; wer auf Nachtleben oder Sportprogramme außer Mountain-Biking, Schnorcheln und Tauchen aus ist, hat schlechte Karten. Wir wollten Faulenzen, Baden, Schorcheln, Tauchen und auch mal eine Wellness-Massage genießen, und genau das haben wir bekommen. Ein Problem zur Regenzeit darf allerdings nicht verschwiegen werden: Je nach Regen, Wind und Strömung können durchaus gewaltige Mengen an Plastik-Müll und Pflanzenteilen angeschwemmt werden... An unseren letzten beiden Urlaubstagen war der Gang ins Meer kaum möglich, weil ein dichter Teppich an Unrat in Ufernähe trieb und auf den Strand gespült wurde. Doch die Hotelangestellten, die Jungs von der Tauchbasis, unzählige Einheimische und sogar einige Touristen (uns eingeschlossen) krempelten sofort die Ärmel hoch und schafften das Treibgut weg; aber wohin? Leider nur ein paar Meter ins Hinterland, womit der ganze Spaß beim nächsten großen Regen wieder von vorne losgehen wird. Sehr schade, aber die Devise "Go Green!" verbeitet sich zusehends, womit eine deutliche Verbesserung der Lage in wenigen Jahren, ok, Generationen absehbar sein dürfte.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Das Sportangebot ist, naja, überschaubar. Der Pool ist wirklich klein (Nachbars Vogelbad ist größer), doch dafür ist eine prima Tauchbasis (Bali Diving Academy) direkt ans Hotel angeschlossen und von unserem Bungalow vielleicht 35 m entfernt gelegen. Der französisch sprechende Schweizer (Reno) unterhält sich lieber auf Englisch, auch wenn er ein paar Brocken Deutsch könnte, und seine Staff (Einheimische) sprüht geradezu vor Freundlichkeit und Kommunikationsdrang; ein prima Team, vielen Dank an Eddi, Made, Gede & Co, meine aufmerksamen und völlig entspannten Tauchguides! Die Preise dort sind auf den ersten Blick, ähm, hoch (35 US$ für einen Tauchgang am "Hausriff", 100 US$ für einen Tagesausflug mit dem Boot an die Insel Menjangan, zwei Tauchgänge und Mittagessen), doch dort legt das Boot direkt am Hotelstrand ab, und es ist alles inklusive; keine extra Gebühren für Menjangan (gesetzliche Abgabe fürs Naturschutzgebiet), Essen, Getränke, sonstige Dienstleistungen, Flaschenfüllung oder Blei. Kostenreduzierende Tauchpakete können auch erst am Urlaubsende durch geschickte Kombination der gemachten Tauchgänge und Ausfahrten gebildet werden; prima! Ein paar hundert Meter die Straße hoch gibt's eine weitere Tauchbasis, Easy Divers, und ein Stück den Strand runter folgt eine Werner Lau Tauchbasis. Ich persönlich hatte kein Bedürfnis die Alternativen zu versuchen, da ich mit den Jungs von der Bali Diving Academy vollauf zufrieden war. Schnorcheln kann man direkt vom Hotelstrand aus; schon auf Knietiefe liegen die ersten Korallenblöcke, dann erschließt sich eine farbenprächtige Landschaft aus den angelegten Riff-Elementen des "Bio-Rock Centers". Dort wurden und werden phantasievoll gestaltete Metallstrukturen ins Meer versenkt, mittels Kleinspannung zur Elektrolyse angeregt und somit das Korallenwachstum gefördert; man wundere sich also nicht über die vielen Leitungen, die im Wasser liegen: Sie versorgen nicht das Hotel mit Strom und Telefon, das Hotel versorgt als Beitrag zum Bio-Rock Center die Unterwasser-Strukturen mit Kleinspannung. Hier tummelt sich aquatisches Leben aller Art ohne Ende, doch eine Aufzählung würde den Rahmen einer Bewertung hier sprengen.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im Dezember 2010 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Marcus |
Alter: | 36-40 |
Bewertungen: | 1 |