- Preis-Leistungs-VerhältnisGut
Das "Sultan Gardens Resort" ist ein großes Hotel mit vielen zweistöckigen Gebäuden, verteilt in einer schön bepflanzten Anlage. Sie ist zwar nicht mehr ganz neu, wird aber gut gepflegt. Und auch um die Sauberkeit ist man sehr bemüht. Die Gäste kommen vor allem aus Russland, ein kleiner Teil auch aus Großbrittanien. Deutsch wird daher vom Personal kaum gesprochen. Vom Altersdurchschnitt her waren die meisten Gäste zwischen 25 und 50 Jahre alt, in der Regel Paare. Kinder fanden sich Anfang Januar nur wenige hier. Und Familien mit Kindern scheinen auch nicht die gewünschte Clientel zu sein, denn von den beiden beheizten Pools ist einer definitiv als Ruhepool ausgewiesen. "Fröhliche" Kinder werden hier sofort ermahnt. Und auch eines der beiden Hauptrestaurants ist nur für Erwachsene zugelassenen (Das hat zur Folge, dass Familien mit Kindern am Eingang des anderen Restaurants manchmal auf Einlass warten müssen.) Das Hauptrestaurant ist im übrigen zu allen Tageszeiten der zentrale Anlaufspunkt. Man bekommt zwar auch am Pool oder am Strand etwas zu essen; das Angebot ist dort allerdings sehr "übersichtlich". Um alles nutzen zu können, sollte man unbedingt All-Inclusive gebucht haben, denn in der näheren Umgebung gibt es keine Möglichkeit sich zu verpflegen. In unserem Fall gehörte zu All-Inclusive auch zwei Essen im guten italienischen A la Carte Restaurant "Casa Mia". Allerdings sollte man die Termine gleich am ersten Tag buchen, da man sonst schwerlich noch Plätze finden wird. Ein weiteres AI-Extra sind die Cocktails. Die Auswahl ist zwar nicht sonderlich groß, und auch das Optische lässt ein wenig zu wünschen übrig; der Geschmack ist aber in der Regel gut. Eigentlich müsste zu einem guten 4 Sterne Hotel auch noch kostenloses Internet dazugehören. Hier allerdings bezahlt man dafür horrende Summen (30 Euro für 6 Stunden!). Ob es dann zumindest funktioniert, habe ich angesichts des Preises nicht ausprobiert. Selbst im Januar kann man in diesem Hotel einen schönen Urlaub machen, denn die Anlage ist schön und das Wetter - zumindest bis 15 Uhr - schön warm. Das Meer hat Badewannentemperatur, und der Service am Strand - wie überhaupt in der ganzen Anlage - ist gut. Das gleiche gilt für die Verpflegung. Und auch die Abendunterhaltung im Theater ist ansprechend. Kurzum: man kann in diesem Hotel eigentlich nichts falsch machen - es sei denn, man legt auf Luxus oder erweiterte Sportmöglichkeiten wert. Besonderer Tipp: Ein Ausflug zum Katharinen-Kloster mit Aufstieg zum Moses-Berg. Den kann man zu etwa 40 Euro bereits zuhause im Internet buchen. Dafür ist - wie bereits gesagt - kein Ägypten Visum notwendig. Man wird abends gegen 21 Uhr vom Hotel abgeholt und fährt dann - mit kurzer Rast - ca. 3 Stunden durch die Sinai-Halbinsel mit seinen Bergen. Kurz vor dem Katharinen-Kloster wird man dann in die Obhut eines Beduinen gegeben. Dieser führt die Gruppe dann im Licht von Taschenlampen am Kloster vorbei den Berg hinauf. Wer den Fußweg scheut, kann den Großteil der Strecke auch mit einem Kamel bewältigen. Kostenpunkt je nach Verhandlungsgeschick: 10-20 Euro. Die Strecke ist zunächst recht eben und gut zu bewältigen (lediglich auf die Kamele am dunklen Wegesrand sollte man etwas aufpassen). Mit der Dauer steigt der Weg jedoch an, und es wird etwas beschwerlicher. Man wird dafür aber mit einem tollen Sternenhimmel belohnt. Wem es zu beschwerlich wird, der kann in einer von vier Beduinenhöhlen auf dem Weg nach oben einkehren und kurz einen Kaffee oder eine heiße Schokolade trinken. Kurz vor dem Gipfel - hier endet der Kamelpfad - geht es noch einmal (angeblich) 750 Stufen nach oben. Hier sollte man - zumindest im Januar - dringend auf das Angebot der Beduinen eingehen und sich eine Decke mitgeben lassen. Oben ist es nachts zu der Jahreszeit nämlich extrem kalt (Es liegt auf den letzten Weg zum Gipfel auch Schnee). Hat man die letzten Stufen (eigentlich eher Felsstücke) zitternd erklommen, befindet man sich auf einem Plateau mit einer kleinen Kirche. Hier wartet man nun bis die Sonne aufgeht und die umliegenden Berge in ein fantastisches Licht taucht. Zurück nimmt man entweder den gleichen Weg oder - wer die Herausforderung liebt - kann auch den Weg der 3000 Stufen (Felsstücke) nach unten nehmen. Hier schließt sich eine kurze Besichtigung des Klosters an. Danach gibt es in einem nahegelegenen Hotel ein Frühstück, an das sich dann die Heimfahrt anschließt. Zurück ist man im Hotel gegen 14 Uhr. Dies war mein dritter Aufenthalt in Ägypten (Nilkreuzfahrt, Marsa Alaam, Sharm-El-Sheik), aber vermutlich auch mein letzter, denn ich meine unterschwellig die Zeichen der neuen Zeit mitbekommen zu haben: beim Bestellen von Alkohol wurde man z.T. recht unfreundlich behandelt, die Hotelanlage wurde morgens regelrecht vom Muezzin beschallt und Gespräche mit christlichen Ägyptern haben die zunehmend schwierige Lage dieser Gruppe herausgestellt. Dies bin ich nicht mehr bereit zu unterstützen - zumal das wohl erst der Anfang der künftigen islamisch-fundamentalistischen Entwicklung ist. Schade eigentlich, das Land hat nämlich viel zu bieten.
Unsere "Junior-Suite" hatte Meerblick mit einer kleinen Terrasse. Das Wohnzimmer hatte zusätzlich zu einer Couch und einem Röhren-TV noch eine kleine Küchenzeile. Hier konnte man sich bei Bedarf selbst Kaffee- oder Tee kochen. Das Bad war etwas beengt mit WC, Becken und Badewanne mit Dusche ausgestattet. Das Wasser war zwar warm, kam allerdings nur in einem schwachen Strahl rausgeplätschert. Das Schlafzimmer wiederum hatte ein recht bequemes Doppelbett, einen Wandschrank mit kostenlosem Safe und ein Tischchen mit darüber befindlichem Spiegel. Leider war das Zimmer etwas hellhörig. Dabei haben nicht einmal die lebenslustigen italienischen Nachbarn gestört. Es war vielmehr das durchdringende Rufen des Muezzins, der einen jeden Morgen um 5 Uhr aufschrecken ließ. Und kurz darauf konnte man auch schon wieder die Flieger vom nahegelegenen Flughafen starten hören (Wer behauptet, dass es hier keinen Fluglärm gibt, kommt entweder aus der Frankfurter Ecke und ist das Getöse gewohnt oder der Gehörknöchel ist schon etwas abgestumpft). - Die Zimmer werden im übrigen einwandfrei gereinigt. Schwäne falten können die türkischen Zimmerfrauen allerdings besser ;-) - Vielleicht noch ein Wort zum Thema Fernsehen: das TV-Gerät ist nicht übermäßig groß, und man empfängt hier auch nur zwei deutsche Programme (ZDF und RTL). Da hier kaum Kindersendungen laufen, war es für unseren Kleinen eine Katastrophe.
Es gibt ein Hauptrestaurant mit einem Bereich für Erwachsene und einem anderen Bereich für Familien. Gehört man zu der lezteren Gruppe muss man ggf. schon einmal einige Minuten warten bis man eingelassen wird. Die Atmosphäre ist hier etwas kantinenmäßig. Ständig läuft man anderen Gästen oder den zahlreichen Kellnern vor die Füße. Etwas mehr Ruhe hat man, wenn man sich auf die Aussenterrasse begibt (Hier ist es im Januar abends aber z.T. schon etwas kühler). Das Essen selbst ist zwar nicht so umfangreich (Die Auswahl ist bspw. in der Türkei wesentlich größer); die Qualität ist dagegen für meinen Geschmack sehr gut. Schön fande ich auch, dass es hier Themenabende gibt. So bekommt man an einem Tag mexikanisches Essen, am anderen thailändisches, ägyptisches, italienisches oder russisches. Dazu gibt es annehmbares einheimisches Bier oder gut trinkbare Weine. - Interessant beim Frühstück: Hier richtet man sich auch nach der britischen Kundschaft und bietet bereits viele warme Speisen an. Zu trinken bekommt man hier brauchbaren Filterkaffee oder Tee - leider immer nur eine Tasse, so dass ungelduldige Koffein-Junkies genötigt sind, den Weg zur (im hintersten Eck versteckten) Kaffeemaschine selbst einzuschlagen. Einfache Säfte gab es übrigens auch gratis (Für gepresste Säfte muss man allerdings wohl zahlen). Schön beim Frühstücksangebot war übrigens die reiche Auswahl an Gebäckstückchen. Das Brot-/Brötchenangebot war dagegen nicht so reichhaltig. - Die Sauberkeit im Restaurant selbst ist tadellos. Am Platz hat man aber schon einmal die benutzten dreckigen Deckchen draufgelassen. Und auch das Besteck wirkte nicht immer "porentief-rein". Im A-la-Carte Restaurant war das dagegen kein Problem. Hier herrscht absolute Sauberkeit. Die Atmosphäre ist nett und das Essen qualitativ gut. Unbedingt eine Empfehlung! - Nur etwas für den Appetit zwischendurch sind die kleinen Snacks an den Pools bzw. dem Strand. Die Auswahl ist hier sehr bescheiden. Einmal woandershin wegzugehen, ist übrigens auch nicht, da das Hotel doch recht abgelegen ist.
Der Service in diesem Hotel ist in der Regel sehr gut. An der Rezeption muss man allerdings meist lange auf Bedienung warten. Zudem spricht man kaum oder gar nicht deutsch. Wer allerdings etwas Englisch spricht, dessen Anliegen werden immer freundlich und kompetent bearbeitet. - Auch der Zimmerservice - wie alle Bedienstete Männer - ist gut und hilfsbereit. Manchmal denkt man allerdings, dass eine Frau vielleicht etwas gründlicher gewesen wäre. Im Hauptrestaurant hatten wir eine SEHR gute Betreuung, aber manchmal leider auch totale Ausfälle - man wurde schlichtweg nicht beachtet (Möglicherweise liegt das daran, dass das Personal ständig den Zuständigkeitsbereich wechselt). Ein kleines Bakschisch, das man der Person direkt zusteckt, ist in jedem Fall eine gute Idee - erst Recht, wenn man bedenkt, dass die meisten Service-Kräfte aus Kairo stammen und wegen der hohen Arbeitslosigkeit dort mit dem Aushilfsjob ihre Famile über Wasser halten.
Die Einreise nach Ägypten erfolgt über den kleinen Flughafen in Sharm-El-Sheik. Direkt nach der Ankunft werden die Urlauber in der Regel zur Visa-Stelle gelotst. Allerdings sollte man sich bewusst machen, dass man für den reinen Badeaufenthalt auf dem Sinai überhaupt kein Visum braucht. Man schreibt in diesem Fall auf die Rückseite der Einreisekarte einfach "SINAI ONLY" und kann direkt durchgehen. Selbst für Ausflüge zum St. Katharinen Kloster oder dem Moses-Berg ist kein Visum notwendig (Wer allerdings nach Ras Mohammed möchte, See-Trips oder weitere Ausflüge vorhat, kommt an einem Visum nicht herum). Kostenpunkt des Visums pro Person - je nachdem, ob man es am Bankschalter oder beim Reiseveranstalter kauft -: 15- 25 $ Vom Flughafen aus sind es bis zum Hotel ca. 10 min Fahrzeit. Die Koffer werden dabei oft auf den Rücksitzen oder dem Dach des Busses(!) transportiert - ein erstes Abenteuer! Das nächste erwartet einen dann im Hotel. Einchecken ist nämlich vor 11 Uhr nicht möglich! Das heißt konkret: Man stellt seine Koffer ab und begibt sich mit allen Klamotten an den Pool - und wartet. Mehr kann man nämlich nicht machen, da man noch nicht einmal Essen oder Trinken in dieser Zeit bekommt :-((( Ab 11 Uhr bekommt man dann das obligatorische Armband. Auf das Zimmer muss man allerdings noch bis 13 oder 14 Uhr warten. Der Ankunftstag ist daher in der Regel vergeudet. Danach lässt sich nämlich nicht mehr viel unternehmen. Gegen 16 Uhr wird es nämlich im Januar schon recht kühl, so dass man sich aufs Zimmer zurückziehen muss. Ausserhalb des Hotels gibt es zwar ein paar kleine Läden (mit photogenen aber kostenplichtigen Kamelen davor); allerdings sind diese weder billig noch gibt es ein großes Angebot. Einmal gesehen reicht! Und auch am Strand ist abends nichts mehr los. Als ich einmal meine Jogging-Runden drehen wollte, wurde ich höflich darauf hingewiesen, dass der Sand schon "gerecht" sei und ich das Herumlaufen doch bitte lassen sollte. Joggen ist ohnehin keine gute Idee hier, da es keine Promenade gibt und der Weg nach Sharm-El-Sheik eine triste Strecke entlang einer Müllhalde ist. - Auch zum Baden ist die Lage des Hotels nicht unbedingt ideal, denn ca. 2 m vor dem feinsandigen Strand befinden sich die geschützten Korallen. Wer daher nicht nur seine Füsse nassmachen will, muss den Badesteg nutzen. Das lohnt sich allerdings, da das Wasser selbst im Januar "badewannenwasserwarm" ist. Und man wird beim Schnorcheln mit einer Vielzahl von bunten Fischen belohnt. Es ist fast so als würde man in einem Aquarium schwimmen. Korallen habe ich in Marsa Alaam allerdings schönere gesehen. - Der Ausblick vom hangförmig angelegten Strandbereich ist übrigens sehr nett. Links vom Hotel sieht man die Stadt Sharm-El-Sheik; direkt vor einem liegt eine größere Insel (Tiran?), die abends erst golden,dann rötlich schimmert.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Wer in diesem Hotel keine Freizeitangebote nutzen möchte, kann sich an den geheizten Ruhe-Pool zurückziehen. Auch an den beiden unbeheizten großen Pools war die Animation - wenn überhaupt - sehr dezent. Lediglich am unteren beheizten Pool mit der Rutsche wurde ständig aktiv Animation betrieben. Keiner wurde allerdings genötigt dabei mitzumachen. Das gilt gleichermaßen auch für die Aktivitäten am Strand. Dort hat das Hotel einen etwas 200 m langen, aber nicht sehr breiten Abschnitt. Die Liegen dort befinden sich meist in einem guten Zustand, stehen allerdings zum Teil recht dicht nebeneinander. In der ersten Reihe gibt es auch durch Abdeckungen geschützte Bereiche. Diese waren jedoch immer sehr früh belegt. Zwei Meter entfernt vom Strand beginnt bereits das geschützte Korallenriff. Baden ist daher nur über den Ponton-Steg möglich - wegen der angenehmen Temperaturen und der Vielzahl bunter Fische aber absolut empfehlenswert! Andere Aktivitäten haben wir nicht wahrgenommen. Es gibt allerdings einen (angeblich guten) Fitnessraum. Und auch eine Disco ist vorhanden. Für die Kleinen steht wohl auch ein Kinderclub zur Verfügung. Für deutschsprachige Kinder ist das aber wohl nur bedingt eine Option.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 1 Woche im Januar 2013 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Rainer |
Alter: | 46-50 |
Bewertungen: | 47 |
Dear Rainer! In Sultan Gardens we strongly believe that there is always room for improvement and your comments will assist our team in their continuous efforts aimed at meeting our guests' expectations, therefore we greatly appreciate the time you took out of your day to share your constructive critics. Once more we thank you for choosing our hotel for your holiday and very much look forward to having the opportunity to serve you again in the future. Best regards, Sultan Gardens team