Strandgut Resort

Sie sind auf der Suche nach dem Gefühl, wie es damals in der guten alten Jugendherberge war... wollen modische Trends, legen keinen Wert auf guten Service? Dann sind Sie hier genau richtig. Bei der Anfahrt auf die Rampe des Hotels ist der Eindruck noch von den Erwartungen geprägt gut. Das Innere läßt die Erwartungen schnell schwinden, es sei denn, man steht auf Kinderbeschriftung an den Wänden, billige Möblierung und mangelhaften Service. Schade eigentlich, denn man hätte aus dieser 1A-Lage ein wahres Schmuckstück machen können. St. Peter Ording bleibt meine große "Liebe", aber künftig sicher in einem charmanten, liebevoll geführten Haus in der "zweiten Reihe", wo der Service stimmt und der Preis nur einen Bruchteil beträgt. Da bringe ich doch gerne die Minilautsprecher für meinen iPod selbst mit.

Die Zimmer sind klein und versprühen den Charme eines großen skandinavischen Möbelhauses, bei dessen Schlußverkauf die Innenarchitekten wohl zugeschlagen haben. Ungeklärte Frage bis zum Schluß: Wozu ist die Badezimmertür abschließbar, wenn der Andere im Wohnbereich den dort befindlichen Vorhang öffnen kann, um die Toilettenbenutzung zu observieren? Da hat wohl der Planer geschlafen... Wie man ein Haus wie das Strandgut ohne Balkone planen kann, wird wohl ebenfalls ungeklärt bleiben.

Front-Cooking-Station: Ein stylischer Begriff für die gute alte Selbstbedienung. Zugegeben, das Frühstücksangebot ist ok. Aber... Langes Warten auf einen Platz; wenn Platz, ohne Bitten kein Abräumen des Tisches; wenn Tisch endlich frei, garantiert keine Teller oder Schalen... Personal freundlich, aber überfordert. Snackbar: Absolute Frechheit! Ein fensterloser Raum mit 2 Automaten für Cola, Fanta, Sprite, Erdnüsse und Gummibärchen; dazwischen ein Kaffeeautomat. Ein Bier auf's Zimmer? Bitte gehen Sie in's Restaurant. Ergebnis: Ein frisch gezapftes im Glas, das man - großzügigerweise - quer durch das Hotel tragen darf. Restaurantatmosphäre: Lautstärke einer Bahnhofshalle, Flair einer Schülerkantine. Mittag- oder Abendessen? Lieber nicht!

Einchecken: Sicher, es sieht gut aus, wie die Monitore in den Rezeptionstresen eingelassen sind. Gut, daß man gleich zu Beginn die Namen der umliegenden Zimmernachbarn kennt, da gut lesbar; das schützt vor bösen Überraschungen, denn wer will schon die Nachbarn von Zuhause treffen... Infos zum Hotel? Nützliche Hinweis, z. B. zu den sogenannten "Nichtraucherfluren"? Fehlanzeige. Service an der Rezeption oder im Restaurantbereich? Oh je... Auschecken: Hier bleibt die Privatsphäre völlig auf der Strecke. Die langen Schlangen werden vom zweifelsfrei überforderten Rezeptionspersonal mit einer lautstarken und endlosen Aufzählung der Extras der anderen Gäste bestens über deren Trinkverhalten und Massagewünsche informiert. Unglaublich!

Es könnte nicht besser liegen, das Strandgut. Schade eigentlich, daß die Investoren diesen Bonus mit reichlich Fehlplanungen verspielt haben.

Beliebte Aktivitäten

• Wellness
• Sport

Sicher, es wird irgendwo auf der Homepage erwähnt... Jeder, der aufgrund der vollmundigen Werbung von einem Sauna- oder SPA-Bereich des Hotels ausgeht, wird arg enttäuscht. Das Hotel hat keinen! Statt dessen hat das Hotel einen Zugang zur angrenzenden Therme, die natürlich Jeder nutzen kann, auch wenn er nicht Hotelgast ist. Ein direkter Zugang im ersten Obergeschoß wird angepriesen. Schade nur, daß der Check In Schalter da geschlossen ist und man letztlich in Bademantel und Schlappen durch die Hotellobby irrt. Bei Preisen von 160 € pro Nacht ist das gesonderte Berechnen der umworbenen Sauna bestenfalls dreist.