Eine so große Bandbreite der Bewertungen haben wir als regelmäßige Spanienurlauber noch nicht erlebt. Um es kurz zu machen: Das Hotel verdient aus unserer Sicht in nur einem einzigen Punkt ein "Gut" bzw. ein "Sehr gut". Am Geschmack und an der Frische der angebotenen Speisen gab es absolut nichts zu bemängeln. Das begann morgens mit frisch gepresstem Orangensaft und knackigen Brötchen und setzte sich entsprechend abends u.a. mit vielfältigem Salatbuffet und einem großen Angebot an warmen Speisen fort. Auch wenn es sich in der dargebotenen Form nicht erahnen lässt, ist das Eis zum Nachtisch sehr zu empfehlen. Das war es dann auch schon mit den positiven Anmerkungen. Die Anreise bzw. das Finden des Hotels mit dem Mietwagen ab Flughafen Malaga (ca. 70 km) gelang nach Einbruch der Dunkelheit letztendlich dank freundlicher Unterstützung zweier hilfsbereiter Polizisten. Auch, wenn man seinem Navigationsgerät nicht trauen mag, ist der vorletzte Kilometer linksseitig der Leitplanke und entgegengesetzt der Fahrtrichtung die einzige Möglichkeit, zum Atalaya Park zu gelangen. Von zwei nicht deutsch sprechenden Damen wurden wir schnell und sehr unfreundlich abgefertigt. Zugewiesen wurde uns ein Zimmer (gebucht war seitlicher Meerblick), welches im dritten Stock eines riesengroßen Komplexes direkt über einem laut pustenden Klimaschacht lag. Auf dem Flur zum Zimmer lag uns ein unangenehmer Geruch in der Nase. Dieses Zimmer wollten wir uns nicht zumuten. Ca. fünf Minuten dauerte der Weg zurück zur Rezeption. Auf unseren Einwand entgegnete eine überheblich auftretende ältere Dame, dass es absolut kein anderes Zimmer gebe. Unsere Forderung, einen vorgesetzten Mitarbeiter sprechen zu wollen, führte dazu, das plötzlich im PC doch noch ein anderes Zimmer in demselben Komplex zur Verfügung stand. Wieder ca. fünf Minuten Fußweg zum neuen Zimmer. Schon vor dem Öffnen der Zimmertür klang uns Discosound entgegen. Ein kurzer Blick vom Balkon ließ uns erkennen, dass wir ziemlich nah an einer Discothek wohnen sollten. Wiederum zurück zur Rezeption. Inzwischen war gut eine halbe Stunde vergangen. Nachdem wir der Rezeptionsdame klargemacht hatten, dass wir dieses Hotel verlassen würden, griff sie unter den Tresen und kramte mit den Worten: "Try this ones" drei weitere Schlüssel hervor! Die Zimmernummern deuteten darauf hin, dass die Räume ebenfalls in dem nordwestlichen Komplex lagen. Ein neuer Anlauf zeigte nach längerem Suchen, dass es sich um Standardzimmer im Hauptgebäude oberhalb der Rezeption handelte, also in entgegegengesetzter Richtung. Das jedoch erwähnte die Rezeptionsdame mit keinem Wort und ließ uns in die falsche Richtung laufen. Nur ein einziges Zimmer entsprach unseren Vorstellungen und lag abseits von Lärmquellen oder Küchendunst. Das Zimmer wurde regelmäßig und ordentlich gereingt. Der Abfluss des Waschbeckens im Bad war fast verstopft. Wir empfehlen, die Minibar auf Inhalt zu überprüfen. Ein Rundgang am folgenden Tag durch den Hotelkomplex vermittelte uns den Eindruck, dass hier niemand mehr so recht Lust hatte, in Reinigung oder Renovierung zu investieren. Speziell Wege zu den Randbereichen der Anlage waren zugewachsen und einige Gebäudeteile hatten schon seit Jahren keine frische Farbe gesehen. Kurz: Es wirkte unordentlich und abgewohnt. Die riesigen Esstische im Außenbereich wirken billig und werden von noch billigeren Plastikstühlen umrahmt. Das gute Abendessen und die Dunkelheit ließen uns diesen Umstand verdrängen. Die Ausstattung des Speisesaals wirkt lieblos, alt und ungepflegt und lässt keine nette Stimmung aufkommen. Das Auftreten der (männlichen) Kellner wirkt unprofessionell. Am ersten Abend warteten wir 15 Minuten auf unsere Getränke. Die Bitte nach zwei Gläsern Sekt zum Frühstück anlässlich eines runden Geburtstages wurde mit dem Hinweis abgelehnt, man verkaufe dieses Getränk nur flaschenweise. Auf meinen Einwand, noch Auto fahren zu wollen, wandte sich der Chefkellner eine Bemerkung murmelnd von mir ab. Der Strand liegt direkt hinter dem Hotel. Die dort aufgestellten Liegen verdienen diese Bezeichnung nicht. Sie sind dreckig und verschlissen (Foto). Unser Fazit: Als Ausgangspunkt für Erkundungsfahrten mit dem Mietwagen (sehr zu empfehlen) kann man das Hotel aufgrund der guten Verpflegung nutzen, vorausgesetzt man bemüht sich um ein entsprechendes Zimmer. Wir haben uns bei der Hotelwahl von den eigentlich überwiegend positiven Bewertungen leiten lassen. Nach unserer Einschätzung hat das Hotel im allergünstigsten Fall drei Sterne verdient, niemals aber vier.

Zimmer

Eher gut