Smy Vistamar Portocolom

Insgesamt schon ein recht schönes Hotel, welches dem 4 Sterne- Standard knapp gerecht wird (in der Landeskategorie), leider aber durch bautechnische Gegebenheiten so laut, weil hellhörig bis ins letzte Detail aus den umliegenden Zimmern, dass keine Erholung eintreten kann, weil kein durchgängiger und ungestörter Schlaf möglich ist.

Wir hatten ein renoviertes Zimmer im 6. Stock, genau so aussehend wie in der Internetansicht abgebildet. Hat uns insgesamt gut gefallen, ebenso das Badezimmer, auch wenn der Duschvorhang aus übel riechendem Stoff in einer Badewanne hing und es keine Dusche gab. Was uns nicht gefallen hat, war das Fehlen einer zweiten Sitzgelegenheit im Zimmer, die Notwendigkeit, den Kühlschrankzugang kostenpflichtig zu erwerben, sowie die Rauchbelastung durch die rauchenden Nachbarn (von jeder Seite und von unten) auf dem durchgehenden Balkon. In den Tagen war es überwiegend windstill, der Rauch drang jeweils binnen Sekunden nach dem Zigarettenanzünden in unser Zimmer, wenn die Balkontür offenstand (was wir ja gerne so haben wollten). Da es keine weiteren Fenster oder Lüftungsmöglichkeiten gab, konnte der eingedrungene Rauch nicht wieder abziehen, der Qualm stand so ewig in der Luft im Zimmer. Auf den Balkonen gab es zwar keine Aschenbecher, aber ein Rauchverbotsschild habe ich nicht gesehen. Von der Bauweise her wäre meiner Meinung nach ein Rauchverbot unbedingt notwendig. Die Betten waren bequem, allerdings nur zur Einzelnutzung geeignet; da sie auf Rollen sehr leicht beweglich waren, rutschten sie durch bereits geringe Impulse (wie beispielsweise einen Gutenachtkuss geben über die Ritze hinweg) auseinander. Nicht förderlich fürs Eheleben jedenfalls. Die Zimmerböden sind mit Fliesen belegt, die Flure ebenfalls, von der Optik hübsch, aber die Lärmbelastung hierdurch hat uns schon oft vom Schlafen abgehalten. Die eingebauten Schränke haben schwere massive Holzschiebetüren auf Rollen, die beim Benutzen einen enormen Schall verursachen, man hört ja rundherum Meter weit die Geräusche und hat so fast keine stille Stunde in der Nacht. Von nebenan hört man das Vibrieren des Handys auf dem Nachttisch, auch wenn der Inhaber die Klingeltöne ausgestellt hat.... Jedes Gespräch ist mitzuverfolgen. Im Fazit haben wir festgestellt, dass wir uns leider nicht richtig erholen konnten im Urlaub, es gab einfach keine einzige Nacht ohne Störung, in der man nur durchschlafen konnte.

Leider gab es Ende September kein Frühstück mehr auf der Terrrasse, es war morgens zu kühl und alles von Tau beschlagen und feucht. So mussten wir leider zweimal am Tag in das räumlich recht beengte Restaurant. Von der Ausstattung ganz in Ordnung, vom Platzangebot je nach Uhrzeit zu knapp. Geruchsbelästigung durch Show-cooking im Sitzbereich: morgens Eierspeisen in Öl - abends diverses, manchmal eben auch Kleidung und Haare beduftend... Sehr freundliches Servicepersonal trotz des enormen Arbeitspensums. Von den Gerichten kann man sagen, dass sie recht vielseitig waren und keineswegs eintönig, natürlich in Büffetkategorie, aber das weiß man ja vorher, wenn man so etwas bucht. Insofern fände ich eine Kritik hieran nicht angebracht. Zu erwähnen ist noch die Möglichkeit, glutenfreie Brötchen zum Frühstück zu bekommen. Man hält eine Sorte glutenfreies Baguette vor, welches in der Aufbackfolie direkt nach dem Aufbacken an den Tisch gebracht wird und von einem selbst erst zum Verzehr geöffnet wird, hierdurch ist keine Kontaminationsgefahr gegeben, was ich sehr lobenswert finde. Am Abend geht der Koch auf Bedarf mit einem das Büffet ab, um Auskunft zu Allergenen zu geben. Manche der Hauptgerichte sind von vornherein als glutenfrei deklariert - Spanien ist hier vorbildlich!

Sehr nettes Personal am Empfang und auch sonst rundherum freundliche Angestellte. Der Zimmerservice einwandfrei.

Das Örtchen ist hübsch, wenige große Hotelanlagen, viele Boote im Hafen, auch noch Fischereibetrieb, allerdings kein Strand am Ort direkt. Hat uns sehr gut gefallen. Abends nach dem Abendessen noch eine Flanierrunde am Hafen entlang, man kann gut 2,5 km bis zum Ende des Hafenbeckens laufen. Die direkte Umgebung ist durch weitere Bauwerke gekennzeichnet. Unser Zimmer lag zur Seitenstrasse hin, in der sich ebenfalls ein Hotel und im Erdgeschoss ein Restaurant befindet. Die Lärmbelästigung hierdurch war bis in den sechsten Stock enorm; durch die enge Bauweise ist das Geschirrgeklapper und laute Sprechen oder auch Geschrei der Restaurantbesucher nach oben hin verstärkt zu hören, als wenn es direkt vor der Balkonbrüstung wäre. Von einem privaten Nachbarhaus schräg gegenüber gab es an einem Samstagabend bzw. die ganze Nacht hindurch eine open-air Geburtstagsparty mit aufgebauten Boxen im Hof, die auf Disco-Lautstärke eingestellt waren. Die Fensterisolierung hat von der Beschallung gefühlt nur 5 Dezibel abgehalten. Der Sonntag war nach kaum 2 Stunden Schlaf dann schon nicht so nett. Rundherum die Hotels, mit so vielen Balkonen und hunderten von Schlafzimmern, die diese Beschallung bis in die Morgenstunden ertragen mussten... Schon erstaunlich, wie rücksichtslos manche Menschen ihren Mitmenschen gegenüber sind, bzw. wie die Einheimischen sich den Touristen gegenüber verhalten. Natürlich kann man verstehen, dass Mallorquiner unter der irrsinnigen Touristenflut leiden und sich auch gerne wehren möchten - als Hotelier würde ich mir solche Maßnahmen allerdings ggf. unter Einsatz von Ordnungsbehörden verbieten, da schlicht geschäftsschädigend. In der Straße unter unserem Zimmer fuhren nachts wiederholt Motorräder mit extrem aufgedrehten Motor, immer hin und her, aufjaulend, heulend stundenlang...Ruhe und Erholung suchende Urlauber haben da Pech gehabt.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Pool und Fitnessraum haben wir nicht genutzt, nur kurz besichtigt und nicht für lohnenswert empfunden. Alle 2-3 Tage gab es abends eine Show (Flamenco oder Musik o.ä.), haben wir nicht genutzt, da wir am Abend lieber nochmal am Hafen spazieren gingen.