- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr gut
Auf die Lage und die Ausstattung des Hotels soll hier weniger eingegangen werden, da dies ja schon in unzähligen Bewertungen vorher geschehen ist. Nur kurz: einfach ideal! Eines vorweg: Diese Bewertung soll das Hotel und seine Angestellten keinesfalls abwerten. Da jedoch einige Bewerter angeben, das Hotel sei behindertengerecht, will ich hier einmal klar stellen, dass dies nicht stimmt! Wir - das heißt meine auf den Rollstuhl angewiesene Lebensgefährtin und ich - waren ab 09. 12.2006 für eine Woche in dem Hotel. Schon im Vorfeld erkundigten wir uns bei ETI und im Siva Grand Beach per eMail über die Ausstattung des Hotels und wurden informiert, dass das Hotel NICHT behindertengerecht sei aber Rollstuhlfahrer gut zurecht kommen. Es kann höchstens als "Rollstuhlgeeignet" (es gibt einen riesigen Unterschied zwischen "Behindertengerecht" und "Rollstuhlgeeignet"!) betrachtet werden, was aber in Anbetracht, dass jede Lokation nur über mehr oder weniger lange/steile Rampen oder Absätze zu erreichen ist, auch nur sehr bedingt zutrifft. Besonders zu erwähnen sind hier die Rampen zum Restaurant im Hotel (Frühstück und Abendessen), so wie die Rampen zur Pool-/Gartenlandschaft. Erschwerend kommt hinzu, das der Stein-/Marmorboden ziemlich glatt ist. Auch die Lifte zu den oberen Stockwerken sind ziemlich klein und mehr breit als tief. Im Klartext: man kann nicht mit dem Rollstuhl einfach hineinfahren, sondern er muss von der Begleitperson schief in den Aufzug geschoben und dann hinten in den Lift gehoben werden, damit er quer steht. Ist die mitfahrende Begleitperson dann noch etwas übergewichtig (ich nicht), dürfte das Platzangebot ziemlich beengt sein. Der sehr glatte und damit rutschige Boden ist natürlich auch ein Problem im Zimmer und - vor Allem - im Bad. Es gibt auch keine Duschen (nur Brause in der Badewanne) und keine Haltegriffe. Da ich jedoch Niemandem vom Besuch dieses Hotels abraten will, möchte ich hier ein paar Tipps geben, wie man trotzdem einigermaßen klar kommt. Es empfehlen sich für Behinderte und für (schiebende) Begleitpersonen Schuhe mit weicher Gummisohle (kein Polyurethan und kein Leder!). Für den Boden im Zimmer eignen sich dünne Schaumgummimatten (wie es sie auch in dickerer Ausführung mit Stoffborte für Gartentische gibt). Diese kann man auf die passenden Größen zuschneiden (für Bad und vor das Bett). Bei den Rampen sind die Angestellten des Hotels sehr gerne behilflich. Ich "bezwang" z. B. die Rampe vor dem Restaurant jedoch immer mit Anlauf vorbei an der "Welcome Bar", was mir vom Personal immer bewundernde Blicke und anerkennende(s) Lächeln/Bemerkungen einbrachte ;-) . Für die Lifts gilt das vorher schon Erwähnte, oder eine Junior-Suite im Erdgeschoss. Wie sich die Bungalowzimmer eignen, kann ich leider nicht beurteilen, da uns schon vorher wegen dem Platzangebot zur Junior-Suite geraten wurde. Bei unserer Ankunft wurde uns eine Suite im Erdgeschoss zugeteilt. Da wir jedoch ein wenig Aussicht genießen wollten, fragten wir am nächsten Morgen nach einem anderen Zimmer. Ohne Probleme bekamen wir sofort ein Zimmer im zweiten Stock mit wunderbarer Sicht auf die Poollandschaft und das Meer. Diese Aussicht wurde natürlich durch die vorher schon erwähnte Liftproblematik erkauft. Zum Trinkgeld: Keiner der Angestellten kann mit ausländischem Hartgeld (z. B. Euros) als Trinkgeld etwas anfangen, da ägyptische Banken dies nicht wechseln. Die Angestellten an den Bars können zwar bei Gästen ab 5 Euro in Scheine umwechseln, aber Angestellte, die nicht so oft Trinkgeld bekommen, müssen oft lange warten, bis zumindest 5 Euro zusammenkommen. Keine Probleme gibt es mit der heimischen Währung. Darum sollte man gleich bei Ankunft am Flughafen, oder spätestens im Hotel einen bestimmten Betrag in ägyptische Pfund umwechseln (1, 5 und 10 Pfund oder größere Scheine). Jeder kann dann über das Trinkgeld sofort verfügen, und man kommt selbst als "Wechseltourist" nicht mit kiloweise Hartgeld heim. Wer bedenkt, dass in keinem AI-Angebot auf der Welt Trinkgeld mit inbegriffen ist, und honoriert, dass ihm viele Angestellte täglich 14 Stunden und mehr zur Verfügung stehen, wird bald merken, dass auch er (der Gast) Anerkennung genießt. Wer jedoch - wie Einige Gäste - die Angestellten als "Sklaven des Pauschaltouristen" betrachtet, wird nicht mehr viel Freude an seinem Urlaub haben und dann hier schlechte Bewertungen ala "Horrorurlaub" schreiben. Die Fahrt vom Flugplatz zum Hotel bewerkstelligten wir in Eigenregie mit einem normalen PKW-Taxi. Bei der Abreise ließen wir uns vom Hotel das "Siva-Taxi" bestellen (5 Euro bis zum Flughafen). Da es sich dabei jedoch um einen Kleinbus handelt, liegen die Autositze ziemlich hoch, was ein klein wenig problematisch war. Zu den oft angeführten Magen-Darm-Problemen: An diesen Beschwerden sind nicht Speisen und Getränke schuld, sondern größtenteils die Gäste selbst. Es liegt an der massiven Klimaumstellung. Statt dem Körper nach der Ankunft ein oder zwei Tage Zeit zur Akklimatisierung zu lassen, legt man sich in die heiße Sonne und versucht sich dann zudem noch mit eiskalten Getränken und Eis abzukühlen. Wer da die besagte Magen-Darm-Verstimmung bekommt, braucht sich nicht zu wundern. Da es sich dabei auch nicht um eine Viren- oder Bakterieninfektion handelt, ist es auch klar, dass evtl. mitgebrachte Medikamente nicht helfen (können). Dem Körper am Anfang mit leichter Kost und nicht zu viel kalten Getränken Zeit zur Umstellung/Eingewöhnung geben, und den Rest der Urlaubszeit schadenfroh jene Gäste beobachten, die diesen einfachen Ratschlag nicht beherzigt haben, und darum mit "Montezumas Rache" durch die Gegend schleichen ;-) Fazit: Kein behindertengerechtes, und nur bedingt rollstuhlgeeignetes Hotel, das keine schlechte Bewertung verdient. Wer improvisieren kann, und evtl. über eine gute Begleitperson verfügt, kann auch als Rollstuhlfahrer hier einen schönen Urlaub erleben. Die Angestellten sind in Sachen Hilfestellung jedoch auch ziemlich unschlagbar. Wir kommen auf alle Fälle Anfang Dezember wieder... Für eventuelle Fragen stehe ich gerne zur Verfügung.
Die Juniorsuite war groß genug, um mit dem Rollstuhl überall hin zu kommen. Auch die Tür zum Bad war breit genug. Aus hygienischen Gründen gibt es jedoch keinen durchgehenden Teppichboden und darum die Eingangs erwähnten Rutschprobleme. Unsere Suite befand sich vom Pool aus gesehen rechts im Winkel vom Hauptgebäude zum Seitentrakt im zweiten Stock. Dadurch war auch der Balkon etwas größer und es hätte zu dem vorhandenen Tisch und den zwei Stühlen noch locker eine der Poolliegen Platz gehabt (jetzt wissen wir es ;-) Erschwerend für Rollstuhlfahrer kommt evtl. noch die niedrige Schwelle der Schiebetür zum Balkon hinzu. Super bequem das riesige Kingsize-Bett, das im Gegensatz zum ersten Zimmer im Erdgeschoss keine geteilte Matratze und damit auch nicht die leidige "Besucherritze" besaß. Das Zimmer wurde täglich makellos gereinigt. Die Klimaanlage ist zwar etwas laut, lässt sich aber in mehreren Stufen regeln (kalt und warm!) oder ganz ausschalten.
Wer in einem islamistischen/arabischen Land Schweinebraten/-schnitzel erwartet, tut mir leid. Gerade durch das Fehlen dieser Fleischart bekommt man nämlich Gerichte wie Roastbeef, Rindersteak usw., für die bei uns in Restaurants zum Teil horrende Preise bezahlt werden müssen. Auch die Auswahl ist reichlich. Wer sich jedoch schon am ersten Tag (selbst beobachtet) den Teller mit vier oder fünf verschiedenen Gerichten vollklatscht, hat nicht nur Probleme, den übervollen Teller an seinen Platz zu bringen, sondern in kurzer Zeit auch mit der Auswahl. Auch verstehe ich die Leute nicht, die jammern dass das Essen "zu fade" ist. Warum würzen die nicht nach? Ist im Urlaub wahrscheinlich zu viel Arbeit. Für Alle, die wirklich orientalische Gerichte wollen: gibt es Mittags im Restaurant "Oasis" am Strand (von der Hotelseite aus auch mit dem Rollstuhl befahrbar, da der Eingang ebenerdig ist).
Hier soll einmal die Zuvorkommenheit, Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft des Personals erwähnt werden. Leider sind diese Eigenschaften in Deutschland (und woanders?) mehr oder weniger ausgestorben und darum vielen Gästen nicht mehr bekannt. Genau diese Gäste bewerten dann schlecht, weil sie das als "aufdringlich" betrachten. Genau dieser Personenkreis spart sich darum meist das Trinkgeld und gibt schlechte Bewertungen ab. Diese sollten jedoch einmal daran denken, wie viel Trinkgeld sie z. B. in deutschen Lokalen im Endeffekt unsinnigerweise ausgeben, da hier die Bedienung schon im Preis für Getränke/Speisen inbegriffen ist. Warum sollte man dann in einem Land, in dem Trinkgeld (von dem Viele leben) nicht inbegriffen ist, hin und wieder Leistungen mit ein paar Pfund (5 ägyptische Pfund entsprechen ca. 70 Euro Cent) belohnen? Wer die Arbeit der Angestellten achtet wir auch selbst geachtet. Merke: Wie man in den Wald ruft, so schallt es zurück... Wir bekamen z. B. so viele Flaschen Wasser (zum Zähneputzen usw.), dass wir es als Trinkwasser im Kühlschrank bunkerten, der jedoch auch schon bald aus allen Nähten platzte. Auch Hand- und Badetücher wurden täglich gewechselt, obwohl sie nicht auf dem Boden lagen. Hier will ich auch noch eine kleine Begebenheit mit unserem Zimmerboy schildern. Als wir an einem Nachmittag auf das Zimmer zurückkamen, fiel sofort auf, dass die Klimaanlage lief, was ja nur mit eingesteckter (Schlüssel-)Karte ging. Die Balkontür war geschlossen und das Licht brannte. Kurz darauf wurde mir klar, was geschehen war: Ich hatte mein Handy zum Aufladen an eine der Steckdosen angeschlossen und beim Verlassen des Zimmers vergessen. Als unser Zimmerboy dies sah, hat er einfach von sich eine abgelaufene Telefonkarte eingesteckt, damit das Handy weiter mit Strom versorgt wurde. Dabei hat er dann auch gleich die Klimaanlage eingeschaltet. So viel zum Thema "Aufmerksam".
Wie schon oft in anderen Bewertungen beschrieben: einfach optimal. Direkt am Meer und nur einen "Katzensprung" vom Flughafen entfernt. Der Fluglärm ist jedoch nicht wahrnehmbar. Nur hin und wieder flog ein Flugzeug direkt über das Hotel. Aber Diese befanden sich immer im Landeanflug und die Triebwerke liefen darum mehr oder weniger im Leerlauf. Es war also mehr interessant als störend.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Haben wir aus verständlichen Gründen nicht genutzt, aber man sah immer Leute die am Pool Aerobic betrieben, oder mit Ballspielen/Boccia auf der Landzunge beschäftigt waren.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1 Woche im Dezember 2006 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Johann |
Alter: | 46-50 |
Bewertungen: | 3 |