- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Das Hotel hat 273 Zimmer verteilt auf 3 bis 4 Etagen, die Anlage ist daher ziemlich groß. Die Außenanlage ist an sich ist ganz ok und relativ gepflegt. Es gibt einen großen Pool, einen Sportpool mit Bahnen sowie einen kleinen, ziemlich einfallslosen Kinderpool. Die Eingangshalle macht einen sehr gepflegten Eindruck, ansonsten sind die Einrichtungen aber ziemlich schäbig, die Flure teils düster und die Teppiche fleckig. Überall blättert Farbe ab, der Zustand ist allgemein ein wenig heruntergekommen. Soweit ich das beurteilen kann, wird nur All inclusive als Verpflegung angeboten. Die Gäste kamen überwiegend aus Frankreich, Deutschland und der Schweiz und den Niederlanden, allerdings war auch eine größere Gruppe Polen und Russen da. Diese waren sowohl für das Personal als auch die Gäste eine Zumutung, da sie "All inclusive" sehr genau nahmen und sich so verhielten, als wäre es ihr eigenes Hotel. Wir sind nun alles andere als fremdenfeindlich, aber dieses Verhalten war nicht so angenehm, vor allem da wir zwei Mädels gemustert wurden, als wären wir eine Ware. Im Prinzip waren alle Altersgruppen vertreten. Als behindertengerecht würde ich das Hotel nicht bezeichnen, da nicht überall Aufzüge vorhanden sind. Das Personal ist sehr kinderfreundlich, allerdings haben uns zwei Familien erzählt, dass der Kinderclub das versprochene Programm (wahrscheinlich aus Geldmangel) abgesagt hat und tagsüber im Prinzip keine Kinderanimation stattfand. Abends wurde eine Kinderdisco veranstaltet, die aber maximal nur eine Stunde dauerte. Das Iberostar Averroes (auch vier Sterne) ist von der Lage her etwas günstiger und muss um einiges schöner sein, wir haben uns mit zwei Gästen unterhalten, die sehr begeistert waren und unsere Erfahrungen im Marillia gar nicht teilen konnten. Wir wollten uns einmal ein Hotel mit vier Sternen gönnen, um das Ende unserer Prüfungen zu feiern, im Nachhinein ärgern wir uns, das wir dafür soviel Geld ausgegeben haben. Wir hätten besser ein Hotel mit drei Sternen gebucht, das sich noch um den vierten Stern bemüht. Im Marillia wird anscheinend an allen Ecken und Enden gespart und somit ist es mittlerweile einfach schäbig. Man kann zum selben Preis auf alle Fälle ein besseres vier-Sterne-Hotel finden, im Zweifelsfall auch lieber nur mit Halbpension oder etwas weniger Freizeitangebot, aber dafür dann richtig!
Zu Beginn hatten wir ein Zimmer in parterre, das durch einen langen dunklen Gang zu erreichen war und keinen besonders gepflegten Eindruck machte. Am anderen Morgen haben wir uns beschwert, es war allerdings nur ein Zimmer mit Meerblick frei. So haben wir eben noch zähneknirschend den Aufpreis bezahlt und dann aber wenigstens ein annehmbares Zimmer gehabt. Einen Fön muss man allerdings selbst mitbringen. Die Reinigung der Zimmer war ok. In den öffentlichen Toiletten des Hotels ließ die Sauberkeit allerdings zu wünschen übrig. Häufig war auch kein Klopapier vorhanden. Papiertücher zum Händetrocknen waren nicht vorhanden, sondern nur Lufttrockner, wobei in der Toilette bei der Eingangshalle bzw. der Bar auch dieser Defekt war und man sich die Hände eben dann an der Hose oder mit Klopapier trocknen musste. Die Zimmer sind, wie für südliche Länder üblich, sehr hellhörig. Im Zimmer über uns war ein Gast Tag und Nacht mit Stöckelschuhen unterwegs. Es gibt schöneres, als davon geweckt zu werden. Einmal rumorte es in den unteren Stockwerken um halb zwei Uhr nachts, wir dachten schon, dass etwas kaputtgeschlagen wird. Ich hab dann nachgeschaut und festgestellt, dass die Animateure im tunesichen Restaurant zu dieser späten Stunde noch eine Bühne aufbauen mussten.
Es gab ein großes, nicht-klimatisiertes Restaurant mit Buffet und noch ein anderes kleineres, in dem es aber genau dasselbe gab. Das gilt auch für das sogenannte "à la carte"-Restaurant, das auch in der all-inclusive-Leistung enthalten war. Wir hatten einmal reserviert und mussten dann feststellen, dass es genau dasselbe Essen vom Buffet gab, nur das man nichts auswählen konnte, sondern einfach etwas an den Tisch gebracht bekam. Das einzige "Highlight" war die Bauchtänzerin, die vor dem Hauptgericht ihren Auftritt hatte. Im Prinzip gibt es also nur ein Restaurant für Frühstück, Mittag und Abendessen, wobei man mittags an der Poolbar Pizza und Nudelgerichte bekommt. Immerhin gab es auch landestypische Küche, also bestimmte Salate, gebackenes Gemüse, Couscous... Teilweise schmeckten die Speisen sehr gut, teils war es aber auch eher geschmacklos und fad. Dafür gab es auch frische Meeresfrüchte, die meiner Freundin meist gut schmeckten. Das Fleisch war jedoch eher zäh. Aber gut, das ist Geschmackssache. Im Gespräch mit anderen Gästen hatten wir allerdings den Eindruck, dass diese noch weniger mit dem Essen zufrieden waren. Das Frühstück war für uns jedoch auch bis auf die frisch zubereiteten Spiegeleier inakzeptabel, weshalb wir auch meist darauf verzichteten. Auch die Atmosphäre im Restaurant und draußen auf der Terrasse war nicht berauschend, als Kerzenhalter dienten Unterteller, auf denen die Kerzen mit geschmolzenem Wachs befestigt waren, teils waren die Unterteller mit Alufolie eingewickelt. Sehr stilvoll, genau das, was man sich eben von einem vier Sterne Hotel vorstellt.
Das Personal war teils sehr nett und zuvorkommend, teils aber auch ziemlich gleichgültig. Allerdings muss ich sagen, dass sie Leute sehr viel arbeiten müssen und nur wenig bezahlt bekommen. Daher habe ich auch Verständnis, wenn manche Kellner gestresst waren, vor allem während Ramadan. Für uns war es etwas nervig, dass wir ständig von den jungen Kellner oder dem Poolboy zum Kaffeetrinken eingeladen wurden, allerdings blieb es noch im Rahmen und es wurde keiner wirklich aufdringlich. Zusätzliche Dienstleistungen haben wir im Prinzip nicht in Anspruch genommen, aber die Kinderbetreuung war wie bereits erwähnt wohl nicht so gut.
Das Hotel liegt direkt am Strand, der war auch ganz schön. Allerdings ist die Lage nicht so ideal. Bis zum Ortskern von Hammamet-Yasemine läuft man zwar nur 10 Minuten. Allerdings ist man dann erst in der künstlichen neuen "Medina", die man für einen Dinar über ein Drehkreuz betreten darf. Naja, aber das ist Geschmackssache, mir gefällt's nicht so gut. Mit dem Taxi ist man in 10 bis 15 Minuten in Hammamet, dort gibt es dann mehr Einkaufsmöglichkeiten und Discotheken (Hannibal, English Pub). Kostenpunkt: für die einfache Fahrt zwischen 5 bis 10 Dinar. Es gibt anscheinen noch einen Bus, den wir nicht genutzt haben, sowie eine Bimmelbahn, die pro Fahrt und Person 5 Dinar kostet. Bis zum Yachthafen von Hammamet-Yasemine läuft man 20 bis 30 Minuten.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Die Animation ließ zu wünschen übrig. Vor allem Aerobic war eine einzige Katastrophe, da die Animateurin davon keine Ahnung hatte. Meine Freundin ist sowohl selbst Aerobictrainerin als auch Physiotherapeutin und sie war entsetzt, dass die "Trainerin" keinerlei Ahnung vom Aufbau einer Aerobicstunde hatte und nicht einmal die einfachsten Grundlagen kanne. Sie zeigte auch komplett falsche Übungen. Darüber hinaus schimpfte sie auch mit den Teilnehmerinnen, wenn sie etwas nicht so machten wie sie es sich vorstellte. Der Fitnessraum war ebenfalls ziemlich schäbig, eine Schweizerin erzählte uns außerdem, dass die Hantelbank zusammenbrach, als sie gerade eine Hantel stemmte, um ein Haar ist ihr dabei nichts passiert. Die Tennisplätze hatten gemauerte Linien, die natürlich Zentimeter aus dem Boden ragten und somit Stolperfallen darstellten. Die Flutlichtanlage war defekt. Die Minigolfanlage bestand lediglich aus zwei Bahnen! Der Pool war jedoch gepflegt.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Freunde |
Dauer: | 1 Woche im Oktober 2006 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Kathi & Tanja |
Alter: | 19-25 |
Bewertungen: | 1 |