- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Das sehr gepflegte Atlantis Gran Bahia Real (ehemals Kempinski) besteht aus drei langgezogenen und miteinander barrierefrei verbundenen dreistöckigen Gebäudekomplexen mit drei Innenhöfen (Spa, Außenbereich Buffet-Restaurant und Poolbereich) und einer großen Eingangshalle mit ausgemalter Kuppel. Das mit ÜF oder HP buchbare Hotel verfügt über 240 Zimmer (davon nur 60-70 ohne Meerblick, die restlichen Zimmer in Richtung Südosten), einen großen Spa-Bereich mit warmem Thermalbecken sowie einen Fitneßbereich mit modernen Sportgeräten und offenem Jaccuzzi. Überall im Hotel stehen Dekoartikel (Vasen auf Tischen, geschnitzte Trennwände, Blumenarrangements, Bilder, Sessel/Sofas etc.), sodaß sich eine sehr wohnliche Atmosphäre einstellt. Der große Pool-Innenhof ist mit hohen Palmen und verschiedensten Pflanzen (Rosen, Benjamini, Bougainvilla etc.) bestückt, welche täglich liebevoll von den Gärtnern gepflegt werden. Fünf Sterne sind für die Anlage als solche auch nach deutschem Standard absolut gerechtfertigt. // Wir schätzen die Auslastung Ende November auf 40-50% mit Gästen aus Deutschland, Frankreich, England, Schweiz und Spanien, letztere besonders am Wochenende. Zumeist Paare zwischen 40-65, aber auch einige Familien mit kleinen Kindern/Babys - aber alle eher „gutsituiert“ und weniger die klassischen „Pauschalurlauber“, d.h. abends in den Restaurants oder in der Bar wurde auch gern einmal Jackett oder ein schickes Kleid getragen. Zu unserer Zeit Ende November war es angenehm teil- bzw. zeitweise bewölkt bei Temperaturen um die 22 Grad im Schatten. Wir hatten in unserer Woche eigentlich nur einen Tag, an dem es richtig windig war. Alles in allem wunderbar geeignet, um Ausflüge oder ausgedehnte Strandspaziergänge zu machen. Die Wassertemperaturen lagen bei ca. 20 Grad, geht gerade noch so zum Schwimmen. // Ein wenig unschön, aber das ist natürlich nur unser persönliches Empfinden, sind die vielen verschrumpelten schwarzgebrannten Ü-70 FKK-Anhänger an wirklich allen Stränden, welche sich gerne auch mal 30-60 (!) Minuten in ihrer Sandburg stehend (!) von allen „bewundern“ lassen. Aber da muß man auf den Kanaren wohl durch. // Sehr schwierig war es, zu dieser Zeit Direktflüge von Frankfurt nach Fuerteventura zu bekommen. Hin ging es noch direkt mit TUIfly (und dem absolut knappsten Sitzabstand aller Zeiten – bei absolut aufrechter Position bis exakt zum Knie!), zurück mit IBERIA leider nur mit Umsteigen in Madrid (+3 Std., aber der moderne Flughafen war sehr angenehm). Beide IBERIA-Flieger waren zwar sitztechnisch bequemer, dafür aber mit Billigflieger-Niveau: Für z.B. zwei labberige Toasthälften mit einem 0,25l-Dosenerfrischungsgetränk sollte man 10,50 Euro bezahlen. So wenig Snacks wurden wohl noch nie ausgeteilt in einem Flieger. Wir empfehlen allen Passagieren von IBERIA daher die Mitnahme der guten alten Wurst-Stulle! Lustig auch eine weitere Erfahrung: Französische Piloten wollen ja meist kein Englisch sprechen, spanische Piloten können es gar nicht! Wir und wahrscheinlich viele andere Fluggäste rätseln bis heute, was uns der Pilot auf dem Flug nach Frankfurt sagen wollte...
Wir hatten eine Junior-Suite im EG mit ca. 25 qm großem Wohnbereich (inkl. Sofa und zwei Sesseln) und ca. 9 qm großer Terrasse zum Strand. Der Schrankraum hätte glatt für 4 Personen ausgereicht, Hosen- und Kleiderbügel auch. Das Doppelbett war schön groß, weich, aber nicht durchgelegen, und mit einer großen einteiligen frz. Decke versehen. Die kleine Minibar war gut gefüllt, zur Kühlung von 1,5 l - Wasserflaschen aber nicht geeignet. Die Klimaanlage war leise und leistungsfähig, aber Ende November nicht nötig; Licht und Strom funktionierten insgesamt nur mit der eingesteckter Zimmerkarte. Im Schrank befanden sich neuwertige Zusatzkissen sowie eine große Wolldecke, Bademäntel (etwas klein allerdings) und Schlappen. Es gab einen großen Flachbildfernseher mit DVD-Player sowie eine Ministereoanlage mit CD-Player – im Fernsehen waren die größten dt. Sender zu empfangen (ZDF, RTL, Pro7 etc.). Abends wurden nach 5*-Standard die Betten aufgeschlagen, Fußmatten verlegt und Leckerlies verteilt, sehr komfortabel. Das elegant (u.a. mit Marmormosaiken an der Wand) und großzügig eingerichtete Bad besaß eine durch Glas abgetrennte Toilette, zwei Waschbecken und eine kombinierte Dusch-Badewanne mit Glas-Schwung-Tür. Alles picobello sauber und mit Pflegeprodukten versehen. Auch hier wurden allerdings Handtücher automatisch gewechselt, obwohl wir sie z.T. bewußt noch nicht in die Dusche zum Austauschen gelegt hatten. Fazit: Sauberkeit und Ausstattung waren wunderbar; der Ausblick ging jedoch nur durch einen höheren Metallgitterzaun auf das Meer. Wir würden daher im Nachhinein ruhig ein kleineres Normalzimmer ab dem 1. Stock empfehlen; deren fast identische Ausstattung inkl. (größerem) Balkon dürfte für zwei Personen absolut ausreichend sein.
Zum Hotel gehören mehrere Restaurants, welche allerdings nicht an allen Tagen gleichzeitig geöffnet hatten; dies konnte man aber an der Rezeption nachfragen oder es stand immer am Vorabend auf einem Programmzettel im Zimmer: Ein Frühstücks- und Buffetrestaurant (überwiegend 2er-Tische, abends immer geöffnet; draußen zusätzlich ein kleiner Innenhof mit ca. 20 Tischen) sowie drei Menü-Restaurants mit Reservierung (spanisch, international, japanisch für je ca. 30-40 Gäste abends). Mittags hatte ein Restaurant am Pool geöffnet. Darüber hinaus gab es eine Bar mit Flügel / Abendunterhaltung sowie Außenbalkon. // Das Frühstück war – insbesondere mit Blick auf andere 4*+5*-Hotels in Dtld., Europa, Asien bzw. Kreuzfahrtschiffe – mit das Beste, was wir je erlebt haben. Es gab einfach alles und selbst Schwarzbrotliebhaber und Allergiker wurden berücksichtigt: Warme Gerichte / Snacks wurden z.B. von mehreren Köchen frisch zubereitet, an einer Saftbar wurde Obst und/oder Gemüse frisch gepreßt, Wurst, Serranoschinken, Salami und Käse kamen direkt von den Nachbarinseln und das ganze wurde ergänzt um jeweils abwechselnde Leckereien (Tortillas, frisch gebackene Churros mit heißer Schokolade, frisch pürierte Tomaten mit Röstbrot und Olivenöl, Ziegenschichtkäse, Salate etc. etc.). Allein der normale Kaffee aus den Kannen war wirklich nicht genießbar – man konnte sich aber alle Arten von leckerem Kaffee ohne Aufpreis bestellen (Cortados, Latte, Cappuccino et.). Fazit: Das Super-Frühstück reichte locker für den ganzen Tag. Und zusätzlich gab es jeweils in engl., dt. und frz. auf zwei DIN A4-Seiten die neusten täglichen Nachrichten aus der Heimat. // Das Abendessen haben wir hauptsächlich im Buffetrestaurant mit unterschiedlichen Themenabenden genossen. Der spanische Abend (immer freitags) war mit Abstand der beste (u.a. auch mit Kaninchen), der mexikanische auch sehr gut, der italienische leider etwas schwach. Fleisch (3-4 Sorten) und Fisch/Meeresfrüchte (2-3 Sorten) wurde immer frisch gegrillt/gebraten, Nudeln frisch gekocht und jeden Abend wurden neben Salaten und Gemüsen etc. zusätzliche kreative Vorspeisen in kleinen Schälchen angeboten. Selbst Eis, Cremespeisen und Kuchen zum Nachtisch waren qualitativ hochwertig und kein Massenprodukt aus der Tüte. Fazit: Lediglich beim italienischen Abend lohnt sich aus unserer Sicht der Gang in eines der Menü-Restaurants. // Sehr unterhaltsam und lecker ist z.B. ein Abend im japanischen Menürestaurant, reservieren konnte man entweder an einem der drei Tepanjakigrill-Tische mit Show-Cooking durch drei japanische Köche oder an der Sushi-Bar. Jedes Menü-Restaurant verfügt über eine besondere Karte für HP-Gäste, auf der alle Gerichte schon im Preis inbegriffen waren, oder eine leicht unfangreichere Normal-Karte, auf deren Gerichte HP-Gäste jeweils 20 Euro angerechnet werden. // Die Weinauswahl (offene und Flaschenweine, Kanaren/Spanien und international, z.B. Rheingau-Riesling) war insgesamt ganz ordentlich, aber auch nicht billig (0,25 für 5-10 Euro, Flaschen von 20 Euro bis…). Bier vom Faß gab es natürlich auch. // Gesamt-Fazit: Wir sind grundsätzlich ÜF-Bucher und damit in allen Ländern bislang sehr gut gefahren, aber diesmal hat sich HP ohne jeden Zweifel einfach nur gelohnt. Besseres hätte man wahrscheinlich außerhalb des Hotels auch nicht bekommen und wir vergeben daher – für uns zum ersten Mal im Portal – die Höchstpunktzahl.
Der in Landestrachten gekleidete Service war insgesamt freundlich und aufmerksam. Auch mit Deutsch und ein wenig Englisch kam man immer sehr gut weiter. Speziell in den Restaurants arbeiteten auch mehrere junge deutsche Kellnerinnen.
Das Hotel liegt am südlichen Ortsrand von Corralejo, ca. 20 Gehminuten nördlich zum Hafen bzw. 15 Gehminuten südlich zu den ersten Dünen. Vor dem Hotel - mit tollem Blick auf die nördliche kleine vorgelagerte Insel Los Lobos und dahinter die Küste von Lanzarote - befindet sich ein schmaler gepflegter Sandstrand, der leider einen der beiden lagebedingten Nachteile des Hotels aufweist: Wer ins Wasser möchte, müßte theoretisch über Lavagestein klettern oder eben 10-20 Minuten nach Norden oder Süden laufen. Oder man entscheidet sich für den kostenlosen Strandshuttle, welcher vom Hotel zu den beiden RIU-Hotels südlich in den Dünen fährt (morgens ca. 4x Hin und Nachmittags ca. 4x Zurück; die Haltestelle befindet sich aber an der Straße, d.h. zum Wasser läuft man auch noch mal gute 5-10 Minuten). Der zweite kleinere lagebedingte Nachteil: Neben dem Atlantis am Strand befindet sich ein verlassenes Hotel und hinter dem Atlantis wohl schon seit einigen Jahren eine mehrstöckige Bauruine inkl. eines architektonisch hübsch geplanten, aber leeren Einkaufszentrums (vgl. die Photos anderer Gäste). Dies hatte uns bei der Hotelbuchung etwas zögern lassen – aber letztlich zu Unrecht, da man beide Ruinen vom Hotel aus eigentlich nicht sieht und ja auch kein Lärm vorhanden ist. Sobald man im Hotel oder am Strand ist, befindet man sich in einer rundum erholsamen Urlaubsoase. // In Corralejo befinden sich viele Geschäfte (u.a. in neuen Einkaufszentren), ein großer Freizeit- und Wasserpark (mit Rutschen) und auch genügend Supermärkte, in denen wir uns hauptsächlich mit Wasser eingedeckt haben. Am Strand bzw. im Hafenbereich von Corralejo gibt es etliche kleine und mittelgroße Restaurants – sogar einige, welche nicht auf engl. Baked-Beans- oder dt. Schnitzel-Touristen ausgerichtet sind. Westlich vom Hotel (15 Minuten zu Fuß) befindet sich ein Einkaufszentrum, in welchem hauptsächlich dt. und engl. Auswanderer einen Kunsthandwerkermarkt veranstalten. Der im Reiseführer (kleiner „MERIAN Live“ 2011 – aber schon seit Jahren veraltet und nicht zu empfehlen) darüber hinaus erwähnte Wochenmarkt im Ort beschränkte sich auf Billigklamotten & Raubkopien von wenigen schwarzen Fliegenden Händlern. Ansonsten findet man in Corralejo im Landesinneren etliche kleine Ferienhäuser, riesige gepflegte und auch weniger gepflegte 2-stöckige Ferienanlagen (im November überwiegend geschlossen) und nur wenige größere Hotels; einige schon deutlich in die Jahre gekommen. Wir hatten aber dennoch den Eindruck, daß auf der Insel ein ungebrochener Bauboom herrscht, obwohl die Masse an Touristen schon längst nicht mehr kommt. // Vom Flughafen nach Corralejo im Norden benötigt man ca. 40 Minuten auf einer gut ausgebauten Straße – der Zustand der Straßen ist auf Fuerteventura insgesamt hervorragend und Mietwagen nicht teuer (z.B. Polo / Golf von AVIS für rd. 40 Euro p.T.). Corralejo ist eigentlich der beste Ausgangspunkt für Ausflüge in die Inselmitte bzw. den Norden. Der Inselsüden mit den großen (dt.) Ferienzentren (Costa Calma oder Jandia) bietet deutlich weniger Sehenswertes. // Lohnenswert ist allemal eine Rundfahrt hoch in die Berge mit Zwischenstop in Betancuria (eher ein Dörfchen mit noch 3-4 historischen Häusern; die alte Inselhauptstadt ist nicht mal mehr zu erahnen); die Farben der kahlen, fast vegetationslosen Berge wechseln je nach Sonneneinstrahlung und die Aussicht vom Mirador (645 m) ist grandios. // Auch Ajuy (Westküste) und El Cotillo (Nordwestküste) kann man gut einen Besuch abstatten: In Ajuy lohnt sich eine kleiner Gang zu den verfallenden Hafenanlagen an der Steilküste und ein leckeres Mittagessen mit Ziegenragout, Kartoffeln und Mojo (!) und von El Cotillo kann man bis zum malerischen Leuchtturm Faro de Toston fahren (mit Imbiß; hier treffen Wellen im 90-Grad-Winkel aufeinander), an schönen Sandbuchten herrlich baden und abends den Sonnenuntergang genießen. // Die kleine Fähre von Corralejo nach Los Lobos und Lanzarote (z.B. 3-Insel-Kreuzfahrt) fuhr zu unserer Zeit Ende November leider wg. Überholungsarbeiten nicht, wäre aber als Ausflug sicher nett gewesen. Das moderne Salinenmuseum südlich von Costa Caleta fanden wir ebenfalls ganz sehenswert, wenngleich der Eintritt mit 5 Euro p.P. etwas teuerer war.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Zum Strand vgl. oben. Vom Hotel aus hat man vom Pool-Innenhof einen direkten Zugang zum Strand (Tor mit Zimmerkarte zu öffnen). Am Strand befinden sich ausreichend (zumindest Ende November) verstellbare Plastikliegen und Sonneschirme in weiß & beige. Bei wolkigem Himmel und Wind wird einem allerdings schnell etwas kühl. // Im großen Innenhof des Hotels gibt es unter Palmen zwei große geschwungene und relativ windgeschützte Pools (zu unserer Zeit Pool 1 mit ca. 23 Grad, Pool 2 mit ca. 20 Grad) sowie ein flaches rundes Kinderbecken. Überall befanden sich verstellbare Metall-Liegen mit Auflagen, Beistelltischchen und einige Sonnenschirme. Duschen waren in kleinen offenen Metall-Pavillons untergebracht, eine bunte Holzumkleidekabine gab es auch. Große Badehandtücher wurden tagsüber an einem Stand ausgegeben gegen eine Karte (erhält man an der Rezeption beim Einchecken), hier konnte man sich auch gebrauchte Bücher und Zeitschriften ausleihen. // Im Wellness-Bereich des Hotels befindet sich ein wirklich sehr großes Thermalschwimmbecken mit ca. 28 Grad warmen Wasser und sehr vielen Sprudel-Ecken, Liegestühlen, Lichtduschen, Eisgrotte, Dampf- und normaler Sauna und sehr modern-ästhetischen Wandkacheln. Man kann diverse Spa-Anwendungen buchen (z.B. Rückenmassage 45 Minuten = 60 Euro). Der Fitneßbereich verfügt über ca. 30 moderne Technogym-Geräte und befindet sich in einer Art überdachtem Wintergarten; entspannen kann man anschließend im offenen Jacuzzi. // Es gab jeden Abend in der Bar ab ca. 21 Uhr Auftritte verschiedener professioneller spanischer Musiker, von Gitarren-Trios, Klavierspieler mit Saxophonbegleitung, Gitarrenspieler mit Gesangsbegleitung etc., alles in Richtung Lounge/Jazz oder auch Flamenco (i.d.R. 2x 45/60 Minuten). Zum abendlichen Ausklingen des Tages sehr entspannend. Die Getränkepolitik in der Bar erschien uns allerdings seltsam: Klassische Longdrinks waren sehr großzügig bemessen und im Verhältnis günstig; Cocktails (alkoholisch ca. 8 Euro) eher klein und im Verhältnis dafür viel zu teuer. Vorbildlich: Zum Kaffee bekam man eine kleine Etagere mit unterschiedlichen Keksen dazu.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1 Woche im Dezember 2010 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Michael |
Alter: | 41-45 |
Bewertungen: | 27 |