- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr gut
Kleines, familiär geführtes Hotel mit 28 Bungalows (DZ). Die Anlage ist für diese Kapazität recht weitläufig, überwiegend eingeschossig bebaut mit Ausnahme zweier zweigeschossigen Gebäude(eines für Verwaltung, eines derzeit leerstehend), alles in landestypischer Architektur ohne Schnickschnack, in Erdtönen. Hinter dem im Halbrund gebauten Entrée mit Rezeption/Lobby und Restaurant/Küchentrakt erstreckt sich der hübsche Poolbereich, auf den man sowohl von den überdachten Eßtischen der Terrasse als auch dem ebenfalls außen liegenden Barbereich mit umliegenden Sitzplätzen schauen kann. Dahinter fällt das Gelände ab zum großen, von Wegen durchzogenen Garten. Er ist landestypisch mit vielen Blumen(Mittagsblumen, Wandelröschen u. a.), Sträuchern(Granatapfel, Bougainvilleen, Hibiscus, Klebsamen) und Palmen bepflanzt, nicht aber mit dem in diesem trockenen Land gänzlich unpassenden Rasen, wie er in vielen Hotels eben trotzdem kultiviert - und entsprechend bewässert!-wird. Rechts und links dieses Gartens verläuft jeweils ein breiter Weg, an dem in einem weiten Halbkreis, jeweils hinter eigenen kleinen Vorgärten und mit bestuhlten Veranden, paarig die Zimmer/Bungalows angeordnet sind. Von dort blickt man also auf den Garten und auch auf den dahinterliegenden Strand und das Meer. Am Strand stehen große beflochtene Schirme mit je zwei Bambusliegen und einem halbrunden, ebenfalls aus Naturmaterialien geflochtenen Wind-/Sonnenschutz. Das gesamte Gelände ist sehr sauber und gepflegt. Einzig an manchen Ecken des Gartens konnte sich etwas wildes Gras und die eine oder andere Gänsekratzdistel breitmachen, aber überwiegend ist auch der Garten sehr gut in Schuß, was angesichts seiner Größe und lediglich eines Gärtners mit einem Gehilfen bei der sengenden Hitze keineswegs selbstverständlich ist. Das Hotel bietet Halbpension an. Wer mittags essen will, erhält kleine Speisen von 12-14 Uhr zu zivilen Preisen. Das Hotel war während unseres Aufenthaltes zu 10-20% belegt, was vor allem darauf zurückzuführen sein dürfte, daß es nach einer Renovierung vor 5 Monaten unter neuer Leitung wiedereröffnet wurde und sich erst einmal einen Namen machen muß. Überwiegend Deutsche, Schweizer und Östereicher zwischen 30-50 waren zu Gast, die meisten zum Tauchen angereist. Obwohl es z. T. -etwas steile-Auffahrrampen gibt und das meiste auf einer Ebene liegt, dürfte das Hotel für Rollstuhlfahrer eher schwierig sein(siehe Zimmerbeschreibung). Für Kinder hat das Hotel außer einem Nichtschwimmerbecken nichts zu bieten, siehe auch unten die Bemerkungen zum Strand, Sport und Unterhaltung. Wir hätten in keinem der ortsansässigen Hotels lieber sein wollen. Alle anderen Hotels sind z. B. viele km weiter außerhalb und wesentlich größer. Von außen wirkte das Radisson SAS schon schön, andere Fanadir-Gäste hatten es auch von innen gesehen und bestätigten diesen Eindruck, den dortigen Trubel hätten Sie dann aber schnell verlassen. Handy nach Deutschland ist schwierig, besser ist es, im Ort in einen Internetshop zu gehen und zu mailen. Uns machte ab an an ein sehr windiges Wetter zu schaffen. In der dann vorhandenen Brandung an der Hausriffkante fiel das Schnorcheln dort aus. Angeblich ist der starke Wind typisch für das Frühjahr. Vor der Tauchbasis befindet sich ein steinerner Badesteg im flachen Wasser, der meist überspült ist. Nach einigen Metern liegen nur einzelne Steine im Wasser verstreut. geht man aber in der Richtung weiter im Wasser, beginnt in einigem Abstand auch wieder ein intakter Steg und endet an einer Stelle, von der man dann gut losschnorcheln kann. Uns ereilte am Ende der ersten Woche ein Durchfall mit Krämpfen. Dies sagten wir zum Glück Ursula. Sie gab uns ein ägyptisches Medikament, Entozid, und riet ganz davon ab, es mit Imodium o.ä. zu probieren, das hülfe nicht. Dank der prompten Versorgung war das Schlimmste nach einem Tag überstanden. Geld abheben mit Ec-/Maestro-Karte funktionierte am Automaten in der National Bank of Egypt im Ort. Es soll noch einen weiteren Automaten einer anderen Bank geben, der an der Straße steht. Beide Banken liegen an der Hauptstraße, vom Hotel aus gesehen am anderen Ende des Ortes. Unser Gesamteindruck: Wunderbarer Urlaub, wir kommen gerne wieder. Toi, toi, toi für dieses Hotel und sein Konzept, es hat mehr Gäste verdient.
Ein Bungalow enthält unter einer Kuppel ein Doppelzimmer mit Duschbad/WC/Bidet. Die Zimmer sind sauber und offenbar frisch ausgemalt, unser Bett war sehr gut (da sind wir beide pingelig!). Die Einrichtung ist zweckmäßig, es gibt TV und Minibar. Wir hatten keine Probleme und für uns fiel nicht ins Gewicht, was eine Dame bemängelte: Die Zimmer sind für zwei Personen recht klein, viel Platz ist nicht. Da aber meist schönes, sonst höchstens bedecktes oder sehr windiges Wetter herrschte, waren wir sowieso kaum im Zimmer, dafür öfter mal auf der Veranda. Ob die Zimmer hellhörig sind, konnten wir nicht beurteilen, da die andere Bungalowhälfte nicht belegt war.
Die Bar führt Softdrinks, Tee, Kaffee zu zivilen Preisen. Wein und ägyptisches Bier(naja...)sind teurer. Es gibt einige wenige Spirituosen. Die Bestellung von Gin&Tonics blieb einmalig und schlug mit einem für ägyptische Verhältnisse astronomischen Preis zu Buche (pro Glas 40 EP - das sind 5 EUR). Nun ja, ist eben auch exotisch in einem islamischen Land. Das Restaurant bietet wahlweise deutsche und ägyptische Küche in Qualität wie bei Muttern, das heißt bodenständig, authentisch, ohne chichi, aber gut und oje, Hüftgold!-reichlich. Eine Speisekarte fürs Abendessen gibt es nicht. In den zwei Wochen gab es nur einmal Buffet, was an der Zahl der Gäste lag. Dafür aber war Essen Wunschkonzert: Morgens fragte Ursula, was man denn abends essen wollte und ob deutsch oder ägyptisch. Soweit das Gewünschte erhältlich war, stand es abends auf dem Tisch. Ein Abendessen bestand immer aus einem Salat und einem Schüsselchen Tahina(Sesamdip) und Brot, dem gewünschten Hauptgericht und einem Dessert, manchmal gab es vorneweg noch eine Suppe. Räume und Tische waren stets sauber. Niemals habe ich an einem Tisch mit fleckiger Tischdecke gesessen. Am Frühstücksbuffett besorgte Ismail es, einem die unter Edelstahlhauben auf Eis vor Fliegen und Hitze geschützten Käse und Aufschnitte zu präsentieren. Die Atmosphäre war freundlich, der Umgang unter den Gästen und mit Ursula locker-familiär, per Du. Ursula bekocht mehrmals wöchentlich die deutschen Tauchlehrer der Region mit deutschem Essen. Da sitzen dann 15-20 Leute und essen z. B. Schnitzel mit Kartoffelsalat, denn so etwas gibt es sonst dort nicht. Man kann sich anschließen, aber sich auch etwas ganz anderes wünschen. Ursula hat eine ganz besondere Trinkgeldpolitik eingeführt. Sie bittet die Gäste, Trinkgeld nicht an einzelne Personen zu geben, sondern, wenn alles gefällt, etwas in zwei an Rezeption und Bar dafür aufgestellte Sparschweine zu werfen. Von deren Inhalt erhält jeder Angestellte etwas, zu gleichen Teilen. Der Gedanke dabei ist, daß das Wohlergehen des Gasts auch vieler Arbeit zu verdanken ist, die der Gast selbst nicht sieht, von Leuten, zu denen er keine direkten Kontakt hat, deren Tun aber genauso wichtig ist wie der aufmerksame Kellner und das saubere Zimmermädchen.
Der Service ist bestens und ausnahmslos alle sind sehr freundlich. Manches wird schon vorausgeahnt, und sofort ist jemand da und hilft einem. Geht man z. B. an den Strand oder den Pool, kommt sofort jemand und kümmert sich um Auflagen für die Liegen. Fragt man am Strand den Strandwächter nach Getränken, holt dieser den Barkellner vom Pool, der die Bestellungen entgegennimmt und einen bedient, auf Wunsch mittags auch mit Speisen. Da das Hotel einem Schweizer gehört und die Generalmanagerin eine Deutsche ist, die seit langem in Ägypten lebt, gibt es keine Sprachprobleme, zumal Ursula - die Generalmanagerin und Köchin- die neu Angereisten nicht nur herzlich bei Saft und Süßigkeiten empfängt, sondern sich täglich rührend persönlich um das Wohlergehen jedes einzelnen kümmert. Die Rezeptionisten sprechen ein wenig Deutsch, ansonsten funktioniert Englisch immer. Unser Housekeeper Maged hielt unseren Bungalow nicht nur picobellosauber, alle paar Tage fanden wir auch neue Kunstwerke aus Handtüchern und Blüten auf dem Bett vor. Auf dem Zimmer gab es bei Ankunft ein Obstkörbchen mit Süßigkeiten. Für Pool und Strand kann man für 100 EP/ca. 12 EUR Kaution (gibt es am Ende des Urlaubs zurück) ein "towel ticket" erwerben, gegen das man - mit beliebig häufigem Wechsel-ein riesiges dickes Badehandtuch erhält.
Transfer vom Flughafen Hurghada 1,-2 Std. Vom kleineren in Marsa Alam soll es kürzer sein. Wie oben bemerkt, besteht direkter Zugang zum etwas grobsandigen Strand. Dieser grenzt an das Hausriff. Im durchweg seichten Wasser muß man mit Badeschuhen(ohne geht nicht!) ca. 200m bis zur Riffkante laufen, um schnorcheln zu können. Dort ist es wirklich zauberhaft schön und hat unsere Erwartungen weit übertroffen. Mehr wird nicht verraten, selber gucken! Entlang des Strandes gelangt man binnen einer Viertelstunde nach El Quseir, einer Kleinstadt mit ganz normalen, landestypischen Geschäften des täglichen Bedarfs und Wohnhäusern sowie einem touristischen Bazar. "Nightlife" gibt es hier nicht in Form von Diskotheken und Bars. Dafür freuen sich die Bewohner nach Sonnenuntergang über die nachlassende Hitze und bevölkern bis spätabends/frühmorgens mit Kind und Kegel die Straßen. Die Geschfte haben dann auch geöffnet (und natürlich vormittags). Gastronomie beschränkt sich im wesentlichen auf Garküchen und die Coffeeshops, in denen sich die Männer zu Tee und Shisha treffen. Von alldem merkt man im Hotel nichts. Hierher dringen nur die Gebetsrufe von den Moscheen vor. In der Nachbarschaft gibt es keine weiteren Hotels. Mehrere hundert Meter vom Hotel weg, Richtung Stadt, befindet sich eine lockere, schlichte Wohnbebauung mit einstöckigen Häuschen und eine Töpferei, die kaum Nippes, dafür schöne, aber sehr große Gebrauchskeramik anbietet. Von hier stammen ganz offensichtlich die Gartenterrakotten, Wand- und Gartenleuchten des Hotels. Auf der der Stadt abgewandten Seite liegt eine weite, öde Brache. Überhaupt ist hier überall Wüste. Ca. 1 km weiter stehen einige Fischerhäuschen auf einer Anhöhe über dem Meer. Alles in allem ist die Umgebung angenehm, wäre da nicht der überall präsente Plastikmüll. Mit dem umzugehen= einsammeln usw. haben die Menschen hier noch nicht gelernt. Sie sind es offenbar einfach noch gewohnt, daß das Wenige, was nicht im Haushalt Verwendung findet, ohne weiteres in die Landschaft geworfen werden kann, weil es sowieso verrottet. Das funktioniert mit dem modernen Verpackungsmüll halt nicht mehr. Das Hotel organisiert keine Ausflüge. Dergleichen werden einerseits von dem Pauschalreiseunternehmen FTI angeboten, andererseits von der Tauchbasis (Pharao Diving Club/PADI) für Taucher und Schnorchler. Letztere machen, soweit das Wetter es zuläßt, täglich Ausflüge, z. T. auch mit dem Boot und bis Abu Dabab. Wir sind zweimal zum Schnorcheln mitgegangen und es war sehr lohnend.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Juhu, von den üblichen "Attraktionen" gibt es zum Glück in diesem Hotel nur wenige, und deshalb haben wir es ja auch gewählt, denn wir suchten keinen Trubel, sondern Ruhe. Schnorcheln ist am Hausriff schön, siehe oben. Wer keine eigene Ausrüstung hat, kann alles in der Tauchbasis leihen-wie natürlich auch den Taucherbedarf. Die Taucher machten einen glücklichen Eindruck. Nur Schwimmen ging am besten (siehe die Bemerkungen zum Riff) im sehr gut unterhaltenen kleinen Pool, kühl und sehr erfrischend. Meerwasser und Strand waren sauber, der ringsum allgegenwärtige Müll wurde regelmäßig entfernt. Animation bietet dieses Hotel nur in einer ganz zauberhaften Form: Am Überlauf zwischen den beiden Poolbecken trafen sich von früh bis spät ein gutes Dutzend Bachstelzen, einige schöne rote Tauben und ein paar andere Piepmätze zum Trinken und Baden. Gegen Entgelt bieten eine Masseurin und ein Masseur ihre Dienste an. Wenn man einen schlimmen Rücken hat und sich bei der kleinsten Kleinigkeit ein paar Wirbel ausrenken, so daß starke Schmerzmittel erforderlich werden, dann ist das kein guter Urlaubsbeginn! Nachdem die Wirbel sich zum Glück wieder eingerenkt hatten, wurden bei Masseur Samir Vollmassagen ausprobiert. Dieser wendete dabei eine unbekannte Technik an und versprach, er könne dafür sorgen, daß es ein halbes Jahr lang keine Beschwerden gebe. Große Worte, fanden wir erstmal. Tatsächlich aber begann bald das Staunen, denn tatsächlich blieben die Wirbel bisher dort, wo sie hingehören. Außerdem gelangen mit einemmal völlig unbeschwert und schmerzfrei Bewegungen, die zu machen man sich jahrelang gar nicht getraut hätte. Das war nun wirklich ein großer Gewinn. Samir kann also wirklich was, empfehlenswert. Die Masseurin massiert anders und bietet auch Maniküre, Pediküre und Henna-Tattoos an.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im März 2008 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Rika |
Alter: | 46-50 |
Bewertungen: | 3 |