Schwarzwald Resort Dollenberg

Das Hotel versucht stilistisch Grandhotel und Schwarzwaldflair zu verbinden, ist dabei aber irgendwie in den 80ern stehen geblieben. Es ist alles da was man in einem Wellnesshotel dieser Stufe erwartet aber der Funke sprang bei mir nicht über. Die Gästestruktur war unerwartet jung (Paare und Familien) und überwiegend Französisch sprechend. Handy-Empfang ist schlecht, WLAN mit guter Abdeckung vorhanden.

Wir hatten ein Doppelzimmer Weinbergsblick Typ I. Das Zimmer ist klein aber gut ausgestattet. Auf Grund der Hanglage kommt bei Zimmern in Richtung des Weinbergs ein gewisses „Kellerfeeling“ auf, denn selbst im zweiten Stock kann man ebenerdig aus dem Zimmer auf eine kleine Terrasse gehen und schaut nur am Hang nach oben. Für ein Wochenende völlig ok, wer länger bleibt sollte die Talseite wählen. Das innenliegende Bad ist sehr klein und schlecht belüftet. Durch den kleinen Lüftungsauslass über der Badewanne kann man sich hervorragend mit dem Nachbarzimmer unterhalten. Bezüglich Sauberkeit gibt es allerdings nichts zu bemängeln!

Vom Abendessen im Rahmen der Halbpension war ich nicht begeistert. Die Menüauswahl ist ok. Es gibt noch eine Ausweichkarte (die aber nur mit Lupe zu lesen ist). Von der Qualität der Speisen hätte ich mir mehr erwartet. Gut aber nicht großartig. Das Salat- und Käsebuffet ist etwas traurig. Das Frühstücksbuffet hat am meisten enttäuscht, die Auswahl ist nicht besonders, die Qualität teilweise erschreckend (z.B. Bircher Müsli, trockene Brötchen). Geschmacklich sehr gut sind die frisch zubereiteten Eierspeisen, allerdings ist der dafür zuständige Mitarbeiter derart in eine Ecke des Frühstücksraumes gequetscht, dass man dort allen im Weg rumsteht und hinterher komplett nach Fett riecht, da die Station keinerlei Lüftung hat. Was mich schon schwer gewundert hat: es gab nirgendwo Schilder bzw. Auszeichnungen an den Produkten am Buffet. So steht man beim Frühstück vor 5 Karaffen Obstsaft und muss an Hand der Farbe erraten um welchen es sich handelt. Ebenso bei Käse, Wurst und allem anderen. Das gilt auch abends für Käse- und Salatbuffet. Im Gegensatz dazu ist das Sternerestaurant „LePavillon“ zu bewerten. Hier haben wir einen absolut fantastischen Abend erlebt! Das Menü war ein Traum, der Service hervorragend. Das Restaurant selbst ist großzügig gestaltet, man sitzt sehr schön und fühlt sich einfach sehr wohl.

Die Qualität des Service habe ich sehr unterschiedlich wahrgenommen. Die Rezeption war sehr gut besetzt als wir ankamen, wirkte gut organisiert und war auch bei komplexeren Anliegen sehr professionell und kompetent. Im Restaurant, sowohl bei Frühstück als auch beim Abendessen, fühlten wir uns nicht so gut betreut. Es ging hektisch zu, die Bedienung am Abend war etwas schnodderig und beim Frühstück hat es zu lange mit dem Abräumen gedauert. Insgesamt würde ich mir etwas mehr Herzlichkeit wünschen.

Von der Autobahn (A5) ist das Hotel noch etwas mehr als 40 min entfernt und liegt sehr abgeschieden oberhalb des Ortes Bad Griesbach am Hang (nur über eine Privatstraße zu erreichen). Die zum Hotel gehörende Anlage ist dementsprechend sehr weitläufig und schön gestaltet (Park & Kapelle). Wandern kann man somit direkt von der Hoteltür aus.

Beliebte Aktivitäten

• Wellness
• Sport

Der Wellnessbereich ist recht neu gestaltet und sehr schön. Es gibt zahlreiche Becken (innen und außen) zum Schwimmen, plantschen und relaxen sowie einen Saunabereich mit etlichen Saunen und Dampfbädern. Die Vielfalt ist super, man hat sehr viel zu schauen und auszuprobieren. Liegen gibt es im Schwimmbadbereich rund um die Becken, im Saunabereich in drei unterschiedlichen Räumen. Da es recht voll war am Wochenende, hatten wir teilweise Probleme ein freies Plätzchen zu ergattern. Auf dem Zimmer findet man einen Korb mit zwei Handtüchern und einem Bettlaken, sowie einem Bademantel. Das Bettlaken ist für die Liegen gedacht (hatte ich so bisher noch nie gesehen). Mit den beiden Handtüchern muss man haushalten, denn im Wellnessbereich liegen keine frischen aus. Auf Nachfrage bekommt man zwar noch welche, insgesamt finde ich das aber etwas kleinlich. Umweltschutz in allen Ehren, der Exklusivität des Wellnessbereichs ist das definitiv abträglich. Etwas befremdlich fand ich die große Zahl von hotelfremden Gästen im Wellnessbereich. Man kann offenbar von außerhalb für 45 € als Tagesgast die gesamte Anlage nutzen, was an diesem Wochenende wohl einige genutzt haben. Die entstehende Unruhe durch Tagesgäste mit Schließfach-Bändchen am Arm, die natürlich in den zur Verfügung stehenden Stunden jedes Becken und jede Sauna kurz mal ausprobieren möchten, kommt fast schon Hallenbad-Atmosphäre auf. Für ein 5-Sterne „S“-Hotel geht das gar nicht!