Schlosshotel Weyberhöfe

Wir hatten einen 3-Nächte Selfness-Aufenthalt im Wert von € 1.950,00 gebucht. Der Parkplatz machte bereits einen nicht gepflegten Eindruck. Die Rezeption war freundlich, kannte aber die eigenen Angebote nicht. Wir wurden auf einem langen Weg ohne Aufzug aufs Zimmer in den 2. Stock begleitet. Ein Aufzug ist vorgesehen, aber nicht eingebaut. Die Dame telefonierte unentwegt, sodass wir ihr den Schlüssel aus der Hand nahmen und das Zimmer selbst öffnen mussten. Der lange Weg zum Restaurant ist über denselben Rückweg und zusätzlich über den Innenhof zu erreichen. Der gesamte Hotelkomplex macht einen stark renovierungsbedürftigen Eindruck. Wer für richtig viel Geld so richtig wenig Leistung haben möchte, oder geringe Ansprüche hat, möge dort einen langen Aufenthalt planen. Das Hotel brüstet sich mit diversen Auszeichnungen. Bei dem vom Hotel als Referenz genannten auszeichnenden Selfness-Institut meldet sich telefonisch das Hotel selbst. Toll. Was ist mit den weiteren Auszeichnungen?

Die Zimmergröße war in Ordnung, abgesehen von der starken Schräge mit ausschließlich Dachgauben. Wir hatten ein "luxurios eingerichtetes DZ" gebucht. Die Einrichtung des Zimmers bestand eher aus Flohmarktware. Es gibt sogar einen Flat-TV, es sind aber nur eine Handvoll Sender einstellbar. Das Schloss ist zwar rd. 1000 Jahre alt, aber es hätte in der Zwischenzeit ruhig einmal richtig sauber gemacht werden dürfen.

Von den gepriesenen mehreren, auch Gourmetlokaen, war nur das Schlossrestaurant geöffnet. Beim Essen sollte man lieber nicht auf den Boden sehen, die Küche ist nicht einsehbar, hoffentlich ist diese sauberer. Die Auswahl der Speisen ist nicht sehr groß. Die Wartezeit, bis serviert wird, ist ungewöhnlich lang. Für Freitag hatten wir Consommé und Fisch vorbestellt, es konnte trotzdem nur gebundene Suppe und Pute serviert werden. Uns wurde gesagt, dass das Essen im Gourmetlokal das gleiche wie im Schlossrestaurant ist. Toll. Es gibt niemanden, der sich bei Wein auskennt, geschweige einen Sommelier. Auch toll. Ein Küchenstil ist nicht erkennbar.

Das Personal gibt sich freundlich, ist ungeschult und es mangelt an Hilfsbereitschaft. Die Bettwäsche und die Handtücher waren sehr sauber. Im Zimmer wussten wir nicht, ob die Handwerkerarbeiten noch nicht abgeschlossen sind oder ob erst noch renoviert wird. Die Sauberkeit lies zu wünschen übrig. Bodern und Teppich wurden während des Aufenthaltes nicht gereinigt. Bei Anfragen, Wünschen oder Beschwerden kann dem Chef nur etwas ausgerichtet werden, selbst ist er trotz Anwesenheit nicht zu sprechen.

Die Anbindung zur Autobahn ist kurz. Daher ist es im gesamten Hotelbereich auch laut. Ferner fahren unmittelbar am Hotelpark laufend Züge vorbei (Hauptverkehrsstrecke nach Frankfurt). Eine gediegene Unterhaltung im Zimmer bei geöffnetem Fenster oder im Park ist schwer möglich. Keine unmittelbaren Einkaufsmöglichkeiten, aber Gewerbegebiet ist mit Fahrrad gut erreichbar. Über Ausflugsmöglichkeiten erhielten wir keine Informationen.

Beliebte Aktivitäten

• Wellness
• Sport

Wie erwähnt, hatten wir ein teures Selfness-Arrangement gebucht. Im SPA wussten die Mitarbeiter nicht, was Selfness ist. Das 90-minütige Einführungsgespräch mit einem Selfness-Couch (Kosten p.P. € 120,--) wurde im Stehen geführt und dauerte ganze 3 Minuten. Gemäß ausgerichteter Aussage des Chefs genügt es, wenn man die Gäste fragt, ob sie Allergien haben und was sie nicht essen möchten. Trotzdem wurde im Lokal irgendwas serviert. Den Pool haben wir trotz sommerlicher Temperaturen nicht ein einziges Mal benutzt, da uns die braune Brühe des Wasser abgeschreckt hat. Die Massageanwendungen waren sehr in Ordnung.