Schloß Vietgest

Das Hotel ist leicht und schnell von der Autobahn zu erreichen, was dann aber kommt ist zum Abgewöhnen! Über eine ungepflegte Auffahrt mit Ruinen an den Seiten kommt man auf ein mausgraues Herrenhaus, kein Schloss!, zu. Spätestens hier sollte man umdrehen. Im Foyer, falls man es so nennen will, kommt der nächste Schock. Das Personal ist teilweise bemüht, verlangt neben dem Ausfüllen der Anmeldung aber gleich die Menüwahl für den Abend. Wer nicht gegen Aufpreis(16, 00 € für einen Geflügelcocktail!) einen vierten Gang wählt, hat keinen Tischwunsch frei. Nach einem Schnelldurchlauf durchs Hotel, ohne Rücksicht auf Schwierigkeiten beim Treppensteigen, wurde man ins Zimmer geführt. Eine Frage nach Hilfe beim Gepäck wurde sicherheitshalber erst garnicht gestellt. Die Gestaltung des Treppenhauses ist sehr fragwürdig. Das Zimmer kann sich mit jedem Landgasthof messen. Plastikblumen sind sehr beliebt. Die Tatsache, das die Getränke, oder Aufpreise sofort zu bezahlen sind, Kartenzahlung wegen des Streiks der Telecom nicht möglich war, läßt den Verdacht aufkommen, daß den Besitzern das Wasser bis zum Hals steht. Einen ersteigerten Gutschein, würde ich nicht allzu lange liegen lassen, sondern sofort einlösen. Die Besitzer sind auch nicht sehr an ihren Gästen interessiert. Als Alternative gibt es sicherlich genügend anderes Hotels in MV! Nicht empfehlenswert!! Man sollte sich nicht auf den Internet-Auftritt eines Hotels verlassen, sondern lieber die Bewertungen von anderen Gästen lesen!

Das Zimmer ist durchschnittlich sauber, aber lieblos eingerichtet. Im Bad sollte man nicht in die Ecken sehen und eine Klappe neben dem Fenster auf gar keinen Fall öffnen! Telefon auf dem Zimmer - Fehlanzeige! Dafür wird man abends um 23.30 Uhr! durch Klopfen gestört, mit dem Hinweis, es gäbe eine Unwetterwarnung - man möge das Fenster schließen! Dies wiederholte sich am Nachmittag des nächsten Tages. Da der Hausherr auf der Rückseite des Hauses in einem vergammelten Wohnmobil residiert, hat er wohl nichts besseres zu tun, als alle Fenster zu beobachten!

Nachdem ich tapfer alle Bewertungen gelesen habe, muß ich feststellen, dass der "Küchenchef" entweder gewechselt hat, oder das Kochen verlernt hat. Vielleicht hätte er aber auch besser die Kochbücher, die auf seinem Schreibtisch im Restaurant lagen, auch gelesen. Erfreulich war die Frage nach der Konsistenz des Spargels, allerdings € 4,00 als Aufpreis für ein Minischnitzel, war dann doch eine Frechheit. Die Alternative war ein Entenragout mit Bohnen. Bei den wenigen Fleischstücken handelte es sich um minderwertiges Entenfleisch mit Knorpeln und zerkochten Bohnen aus der Dose. Die Spargelsuppe kam am ersten Abend in in einer grauen Farbe mit fehlendem Spargegeschmack daher, am zweiten Abend sah die Suppe identisch aus, nannte sich aber Suppe aus dem Garten. Mecklenburger Hering scheint es den Bewertungen nach öfter in der selben trockenen Qualität zu geben. Das Frühstücksbüfett hat seinen Namen kaum verdient. Von dem "Lunchpaket" schweigt man besser! Das es warmes Bier gab, das Fass wäre gerade erst angestochen, paßt genau ins Bild.

Das Personal ist zum Teil sehr nett und bemüht, aber belehren lasse ich mich nicht gern! Weder ist der portugiesische Wein in einem "Buxbeutel", noch kann man ungenießbare und undefinierbare Pralinen? als "Petit Pars"? bezeichnen , und der Hinweis, dies schmecke halt nicht jedem, ist mehr als fehl am Platz.

Freizeitmöglichkeiten gleich null, es sei denn man gibt dem ersten Impuls nach und fragt nach Gartengeräten und verhilft dem Garten zu seinem bestimmt schönen ursprünglichen Aussehen! So verwildert und ungepflegt wie alles ist, passen die Rehe im Morgengrauen sehr gut hinein und stören mit ihrem Äsen absolut nicht.

Beliebte Aktivitäten

• Sonstiges

Die Bar ist mehr das Büro des Hausherrn, mit starkem Zigarettenkonsum, als Aufenthaltsraum für die Gäste.