Sandy Villas Resort

Wir haben das Hotel aufgrund der guten Bewertungen gebucht und waren zunächst überrascht von dem für diese Kategorie doch recht günstigen Preis. Das Hotel liegt am nördlichen Rand der leider wenig idyllischen Ortschaft Agios Georgios, in zweiter Reihe hinter dem Schwesterhotel „Labranda Sandy Beach“, einem recht lebhaften Familienressort. Die Anlage ist von angenehm überschaubarer Größe. Zum Strand läuft man knappe 10 Minuten durch das Schwesterhotel. Unser Eindruck ist, dass das Kairaba ursprünglich als Ergänzung zum bestehenden Labranda errichtet wurde, man sich jedoch kurzfristig entschieden hat, auf die boomende Erwachsenen-Hotel-Schiene aufzuspringen. Das erklärt vielleicht auch die verhältnismäßig hohe Anzahl an „Suiten“, die wahrscheinlich ursprünglich als Familienzimmer gedacht waren. Das Hotel ist zwar neu, wirkt aber wenig modern – eher altbacken mit fehlender durchgängiger Corporate Identity. Das Mobiliar erweckt den Eindruck, als sei es zum Teil aus Restbeständen zusammengeklaubt (z.B. vier versch. Liegen am Pool). Und obwohl das Hotel erst 1,5 Jahre alt ist, wirkt es in Teilen schon jetzt abgewohnt. Das Hotel verfügt über einen großen, 1,05 m tiefen Hauptpool sowie ein Kinderbecken. Liegen und Sonnenschirme sind reichlich vorhanden. Die Atmosphäre ist ruhig und angenehm. Gäste können zudem am Strand einen abgetrennten Bereich mit kostenlosen Liegen, Sonnenschirmen und Getränkeservice nutzen. Allerdings geht es dort recht lebhaft zu und die Geräuschkulisse ist ziemlich laut, zumal das Volleyballfeld und die Boccia-Bahn direkt am abgetrennten Bereich liegen. Die Hotelgäste kommen vorwiegend aus dem deutschsprachigen, britischen und französischen Raum, meist mit höherem Altersdurchschnitt. Das Kairaba Sandy Villas lässt leider vieles vermissen, was ein Hotel der 5* Kategorie ausmacht: Eigener Fitnessbereich, eigenes Spa, kleine Shoppingmöglichkeit, Schuhputzmaschine, Mietwagenbuchung etc.. Das alles gibt es nur im quirligen Familienhotel nebenan. Was bei einigen vorherigen Bewertungen so enthusiastisch hervorgehoben wurde, wie bspw.: der Portier nimmt einem die Koffer bei der Anreise ab, sollte in einem 5* Haus selbstverständlich sein. Für uns war das Kairaba Sandy Villas definitiv kein 5* Hotel. Vergleicht man es zum Beispiel mit dem „Mayia Exclusive Ressort“ auf Rhodos oder dem „Le Meridién Lav“ in Kroatien, so lässt es zu viel vermissen und bietet keinerlei Luxus irgendwelcher Art. Für ein 4* Haus wäre es okay. Der Aufenthalt war ganz nett, aber das war es auch schon. Wir würden es nicht noch einmal buchen

Wir hatten ein Swim up Zimmer gebucht. Das Zimmer war sehr geräumig, wenn auch etwas lieblos eingerichtet. Es dominierte kaltes Weiß mit kitschigem und schon etwas abgenutztem Mobiliar. Ein Beistelltisch zu Sofa und zwei Stühlen wäre wünschenswert gewesen. Ein billiger 32‘‘ Flatscreen mit blechernem Ton und interessanter Bedienung, sowie die mit Silikon an der Wandbefestigte Mehrfachsteckdose und ein schrägstehender Kleiderschrank (dahinter befand sich der Steckdosenanschluss für die Minibar, so dass der Schrank an dieser Seite rund 5 cm in den Raum hineinragte, weil die Rückwand dagegen stieß) rundeten das Bild ab. Eine Hotelmappe gab es nicht; weder gedruckt, noch online. Das Bett hatte eine dicke Schaumstoffmatratze. Wenn sich der Partner des nachts umdreht, bekommt man es garantiert mit. Vielleicht sollte es einmal ein Wasserbett werden… wir wissen es nicht. Die vorhandenen Kissen bestehen ebenfalls aus Kunststofffasern. Ein Kissenmenü oder leichte Federbetten gab es nicht. Im Bad gibt es eine große, begehbare Dusche sowie zwei Waschtische mit billigen Armaturen in pseudogold. Seife, Lotion und Duschgel gibt es aus Wandspendern wie in einem 3* Hotel. In einem klassischen 5* Hotel sind eigentlich Kosmetik-/ Rasierspiegel, Kosmetiktücher, Conditioner, Abfalleimer und andere Kleinigkeiten selbstverständlich. In diesem Hotel nicht. Der Guest Relation Manager avisierte auf Nachfrage Kosmetikspiegel und -tücher eventuell für das kommende Jahr. Handtuchhalter in ausreichender Stückzahl und ordentlich befestigt wären auch einmal so eine ganz verrückte Idee… Im separaten WC war man gebeten, das benutzte Toilettenpapier in den dortigen Eimer zu werfen, mutmaßlich, weil die Abflussrohre es nicht hergeben. Uns ist natürlich bekannt, dass in südlichen Ländern Probleme mit der meist älteren Kanalisation bestehen und dass - außerhalb des Hotels – das Entsorgen des Toilettenpapiers in einem Eimer üblich ist. In einem 5* Hotel ist dieses aber ein „no go“, zumal das Hotel gerade erst im letzten Jahr errichtet wurde. Die Minibar wird täglich – mit Ausnahme sonntags – einmal aufgefüllt. Die Terrasse des Zimmers war ausreichend groß, so dass zwei Liegen, zwei Stühle und Tisch Platz fanden. Die Pools sind alle unbeheizt. Damit kann ein Bad im Oktober schon recht frisch sein.

In dem Hotel gibt es ein wirklich sehr abwechslungsreiches und leckeres Buffet, wie man es selten findet. Die Küche ist großartig. Bei den Hauptgerichten gab es ganz selten Wiederholungen. Die Speisen waren frisch, gut gewürzt und schmackhaft. Wir haben es selten erlebt, dass es in einem Hotel so viel Abwechslung bei den Gerichten gibt. Und ging etwas zur Neige, so wurde ziemlich schnell nachgelegt. Etwas mehr Abwechslung in der Wurst- und Käseauswahl wäre schön gewesen, aber Verhungern wird definitiv niemand. Achtung „Bettler“: Im Außenbereich tummeln sich pünktlich zu den Mahlzeiten zwei süße und sehr zutrauliche „Bettler“, die einen mit herzzerreißendem Blick und nachdrücklichem Miauen einem zu verstehen geben, dass auch sie Hunger haben. Katzenfreunde werden ihren Spaß haben :-) An alkoholischen Getränken gibt es, wie in AI-Hotel üblich, regionale Angebote. Den Ouzo gibt aus der 2-Liter-Flasche, Wein wird aus Kanistern abgezapft. Alles darüber die AI-Karte hinaus musste bezahlt werden. Ein Tischnachbar bestellt ein Glas Baileys für sportliche 4,50 Euro, die übrigens nicht - wie in anderen Häusern üblich – auf das Zimmer gebucht, sondern bar bezahlt werden müssen. Auch der eine oder andere Markenalkohol, der nicht im sichtbaren Tresenbereich steht, scheint nicht dem Original zu entsprechen, wie man den Flaschenetiketten beiläufig entnehmen konnte (Nein, original Martini kommt nicht ursprünglich aus Russland…) Als Gast des Kairaba kann man, wenn man möchte, auch die Restaurants des Labranda nutzen. Dort gibt es neben dem Hauptrestraurant, eine Snackbar, ein griechisches und ein italienisches Restaurant. Wir haben einmal mittags die Snackbar besucht und fanden ein kleines, aber gutes Angebot vor.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind ausnahmslos sehr freundlich, nett und aufmerksam. Man wird stets mit einem Lächeln begrüßt, herzlich umsorgt und spätestens am dritten Abend wusste der Service auch, was der Gast in der Regel an Getränken bevorzugt und kam unaufgefordert mit den Getränken an den Tisch. Das Personal spricht englisch und in Einzelfällen auch deutsch. Der Guest Relation Manager (es ist NICHT der Hotelmanager, wie hier in den Bewertungen und vor Ort oftmals angenommen wurde) ist von früh bis spät vor Ort und jederzeit ansprechbar. Er begrüßt die Gäste zu den Mahlzeiten und erkundigt sich tagtäglich nach dem Befinden. Dass dies allerdings dreimal am Tag und meist während der Mahlzeiten erfolgt, ist vielleicht bisweilen etwas zu viel des Guten. Ich hatte während des Aufenthaltes Geburtstag und kenne es aus anderen Häusern, dass man zumindest eine Glückwunschkarte auf das Zimmer bekommt. Doch hier endete das Interesse am Gast.

Die Transferzeit vom Flughafen in Kerkyra beträgt ca. 40-50 Minuten. In Agios Georgios gibt es direkt am Strand beim Supermarkt eine Bushaltestelle, an der in der Nebensaison um 10:00 Und 16:45 Uhr ein öffentlicher Bus nach Kerkyra fährt. Bei schlechtem Wetter ist man leider damit am „Ende der Welt“, weil der Ort an sich nicht viel zu bieten hat. Es gibt wenige Shoppingmöglichkeiten: ein kleiner Supermarkt im Labranda und drei kleine im Ort selbst. Es gibt darüber hinaus zahlreiche Lokale mit eher klassischer Touristenküche denn einheimischer Angebote. Vom Hotel aus hat man einen wunderbaren Blick auf die grünen Berge Korfus. Fußläufig ist auch das Naturschutzgebiet Korission-Lagune gut erreichbar. Ein Ausflug in die Inselhauptstadt mit der wunderschönen Altstadt (UNESCO Weltkulturerbe) lohnt sich auf jeden Fall. Mit dem öffentlichen Bus dauert die Fahrt etwa eine Stunde und kostet p.P und Strecke 3,20 Euro.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Wer Ruhe sucht, ist in diesem Hotel richtig. Animation gibt es (glücklicherweise) nicht. Dreimal pro Woche gibt es abends Live-Musik (Latin Dance Show, Griechischer Tanz und allg. Unterhaltungsmusik. Ansonsten steht es jeden frei, die zahlreichen Angebote des angrenzenden Familienressorts zu nutzen. Im Bedarfsfall kann man dort auch Fahrräder und Quads mieten, Billard oder Dart spielen. Die Angebote haben wir nicht genutzt. Kurz zum Spa: Die Spa-Mitarbeiter, die keine Angestellten des Hotels sind, werden nicht müde, tagtäglich am Pool vorbeizuschauen, um entsprechende Leistungen zu verkaufen. Bei der Anreise bekommt man einen Gutschein über eine 15-minütige Gratismassage, was wir jedoch nicht wahrgenommen haben.