Der Strand verfügt über rasterförmig aufgestellte Sonnenschirme, Liegen sowie Liegestühle. Der morgendliche Krieg darum war nicht sehr angenehm, aber typisch für Hotels dieser Kategorie. Die Wellen sind für das Mittelmeer (verglichen etwa mit der französischen Küste) ziemlich kräftig, allerdings ist das Wasser auch für Kinder super geeignet. Die Wassertiefe nimmt innerhalb des abgegrenzten Bereichs nur sehr langsam ab. Außerhalb des abgegrenzten Bereichs sollten sich jedoch auch ambitionierte Schwimmer nicht trauen, da dort unmittelbar die hoteleigenen Motorboote und Jet-skis unterwegs sind. Über dem Wasser ziehen ständig die Parachutes ihre Runden. Man gewöhnt sich daran, auch wenn das am Boot befestigte Seil häufig sehr dicht über den Badegästen gespannt ist. Nervig und für Tunesien typisch sind die allgegenwärtigen Verkäufer selbst am Hotelstrand. Wir selbst waren Kamelreiten, was eines der Highlights des Urlaubs war. Die Landschaft ist zwar ziemlich trostlos und vertrocknet, trotzdem war es aber ein tolles Erlebnis. Ich könnte noch seitenweise weiter über unsere Erfahrungen schreiben, belasse es aber erst mal dabei. Abschließend und rückblickend hatten wir auf jeden Fall einen superschönen Urlaub im Samira Club, wer jedoch etwas besseres findet, sollte unbedingt zuschlagen. Einige Dinge waren nach europäischem Standard einfach nicht akzeptabel. Grundsätzlich sollte man versuchen, schnell braun zu werden. Die Anbieter der Ausflüge (Kamelreiten, Quadtour, ...) erkannten die neuen Gäste an ihrer weißen Haut und sprachen diese bei jeder Gelegenheit und häufig mehrfach am Tag ziemlich aufdringlich an. Nach einigen Tagen oder auch nach Buchung eines Ausflugs wurde man dann aber in Ruhe gelassen. Andere Ausflüge, die von unserem Reiseanbieter Tunisie Voyages angeboten wurden waren auch ganz nett. Wir waren in Tunis, Kathargo, Sidi bou Said und Nabeul. Die Märkte und Medinas fand ich selbst allerdings ziemlich nervtötend. Alle 10 Sekunden wurde man aus einer anderen Richtung angequatscht ("Hallo, deutsche Mann! Mach ich gute Preis!") und überall wurde der selbe billige und gefälschte Ramsch verkauft. Handeln gehört in jedem Fall dazu, als Faustregel kann man bei einem Drittel des Preises anfangen. Meine Freundin erstand ein Armband statt für 120 (60€) für 7 Dinar (3,50€). Lasst euch also nicht über's Ohr hauen.
Die Zimmer waren (mit täglichem Trinkgeld für die Putzfrau) relativ sauber und ausreichend geräumig. Wir hatten Glück mit der Lage, bei vielen Bungalows laufen allerdings ständig andere Gäste vor dem eigenen Fenster herum. Die Klimaanlage ist für jedes Zimmer seperat eingebaut, die Luft wird also nicht durch das halbe Hotel sondern direkt von draußen herein geleitet - sehr angenehm. Das Fehlen von "bitte nicht stören"-Schildern und das damit verbundene morgendliche Klopfen der Putzfrau war dagegen äußerst lästig. Für 2 Dinar (etwa 1€) pro Tag sorgt ein Safe im Zimmer für die Sicherheit der Wertsachen.
Abwechslung scheint in der Küche keinen hohen Stellenwert zu haben. Es gab quasi jeden Tag einige Beilagen (Nudeln, Reis, Kartoffeln, Salat etc.). Außerdem wurde beinahe täglich Pizza im Steinofen gebacken. Das alles war im Prinzip in Ordnung, nach 2 Wochen allerdings nach und nach unerträglich, vor allem da fast alles im Fett schwamm. Es gab zwar Soßen mit Fleischeinlage, dieses Fleisch war jedoch widerlich - billigstes Fleisch voller Fett und Sehnen. Der Fisch soll in Ordnung gewesen sein (habe ich nicht probiert), die Meeresfrüchte genau so wie das Fleisch eher nicht. Wer sich traut, konnte sich an eine vergleichsweise gut ausgestattete Obsttheke trauen. Auch kleine Nachspeisen (meistens kleine Tortenstücke mit jede Menge Sahne) wurden angeboten. Das Frühstück war soweit in Ordnung. Es gibt Brötchen und verschiedenste süße Backwaren, Marmelade, Kaffee, ... Häufig wurden außerdem Spiegel- oder Rühreier sowie Crèpes verteilt. Sehr lecker, aber auch süß und fettig, sind die frittierten Teigtaschen. An der Snackbar kann man sich den ganzen Tag bedienen. Angeboten wurde hier meist Salat, Pizza, Nudeln, etc. An mehreren Stellen im Hotel können an Bars Getränke bezogen werden. Wer die Becher sowie das nicht vertrauenswürdige Leitungswasser meiden will, kann sich dort 1,5-Liter-Wasserflaschen (mit und ohne Kohlensäure) holen und mit auf's Zimmer nehmen. Die unterdimensionierte Strandbar war häufig überlastet.
Die Kellner waren nett aber teilweise für deutsche Gewohnheiten viel zu aufdringlich. Häufig fragten sie die Gäste außerdem nach ihren Wasserflaschen, da sie offensichtlich vom Arbeitgeber nicht kostenlos versorgt wurden (meine Vermutung). Die Rezeption spricht wie fast alle im Hotel deutsch, sogar besser als englisch. Mit unseren Anliegen wurde uns hier meistens gut geholfen. Auch der Zugang zum Internet kann hier für 2 Dinar (15min), 4 Dinar (30min) oder 6 Dinar (1h) im Internetcafé mit 4 oder 5 Rechnern gebucht werden (Achtung, tunesische Tastatur!). W-Lan ist ärgerlicherweise überhaupt nicht verfügbar, mit dem Smartphone lässt sich also ohne hohe Roaming-Gebühren nicht viel anfangen.
Hammamet ist vom Hotel aus mit billigen Taxis zu erreichen. Ausflüge nach Tunis, Nabeul und anderen Orten werden abhängig vom Reiseanbieter angeboten. Ansonsten ist die unmittelbare Umgebung trostlos und ausgetrocknet.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Es werden einige Aktivitäten auf dem Wasser angeboten, wie etwa Treetboot, Parachute oder Jet-ski. Die nicht-motorisierten sind für all-inclusive-Gäste kostenfrei. Den Pool nutzten wir angesichts eines unmittelbar verfügbaren Strands sehr selten. Mein Eindruck war allerdings, dass er (durch reichlich Chlor) ganz gut sauber gehalten wurde. Die Größe ist beeindruckend (halbe Olympia-Länge), vergleichbar mit einem kleinen Schwimmbad. Rundum stehen auch hier ständig von Handtüchern belegte Liegestühle. Offiziell war es verboten, nach Sonnenuntergang zu baden, allerdings kümmerte sich darum keiner. Jeden Abend fand auf einer großen Bühne Urlauber-Bespaßung statt. Für meinen Geschmack war das ganze ziemlich furchtbar, aber andere tanzten gerne den ganzen Abend Macarena und Co. ;)
| Infos zur Reise | |
|---|---|
| Verreist als: | Paar |
| Dauer: | 2 Wochen im August 2011 |
| Reisegrund: | Strand |
| Infos zum Bewerter | |
|---|---|
| Vorname: | Nicolas |
| Alter: | 14-18 |
| Bewertungen: | 1 |


