Royal Wings Hotel

Ja, wir haben uns etwas schwer damit getan die Türkei als Urlaubsland zu entdecken. Wir haben die letzten Jahre eigentlich immer 4 und 5 Sterne Hotels genossen, aber in Spanien und Griechenland. Dieses mal fiel die Wahl auf die Türkei. Warum? Keine Ahnung, einfach mal was anderes. Und warum das Royal Wings? Die Antwort heißt: Holidaycheck. Fasziniert vom Baustil und der guten Webseite des Royal Wings, - unbedingt Ton einschalten, - (www. royalwingshotel.com) haben wir bei Oegertours zugeschlagen. Wer das Hotel das erste Mal betritt wird ehrfürchtig von der Lobby bis in den obersten Stock hinaufschauen. Ein fantastisches Design, mit Worten nur schwer zu beschreiben. Überall Glas, Marmor und Chrom mit leiser Musik aus Deckenlautsprechern und alles absolut akkurat sauber und aufgeräumt. Wer möchte, kann im Lobbybereich über ein öffentliches W-Lan surfen (natürlich kostenlos), wobei wir festgestellt haben, dass der Empfang auch teilweise am Polbereich noch möglich war. 6 Fahrstühle bringen die Gäste in alle 10 Stockwerke, wobei in 4 Fahrstühlen eine Sicht nach außen möglich ist (super Aussicht). Wer aber die Treppen benutzt, weil er einige Kalorien verbrennen möchte, wird sehr vorsichtig sein müssen, da Geländer entweder zu kurz oder gar nicht vorhanden sind. Da die Treppen abends auch etwas schwach ausgeleuchtet sind, möchte man hier lieber keinen Notfall erleben (bei Bränden dürfen Aufzüge nicht benutzt werden). Das Hotel war zu unserer Zeit rappelvoll und trotzdem hat man dies kaum bemerkt. Die Menschen verlaufen sich größtenteils auf dem großen Gelände. Dies ist das erste Hotel, das wir persönlich erleben, welches Liegestühle in ausreichender Menge anbietet. Will heißen: selbst nach 12 Uhr mittags bekam man ohne Probleme noch Liegestühle am Pool und am Sandstrand (natürlich immer kostenlos), wenn auch nicht immer in den besten Lagen. Noch ein Wort zur Poollandschaft: Riesig, im wahrsten Sinne des Wortes und mit Süßwasser gefüllt (habe ich in südlichen Ländern so noch nicht erlebt). Es gibt eine eigene Poollandschaft mit Rutschen für alle Altersklassen, Wasserkanälen zum Boot fahren, Wellenanlage und Fahrgeschäften für Kinder vor dem Hotel und eine Poollandschaft hinter dem Hotel in einer Größe und Ausdehnung wie wir sie bisher noch nicht erlebt haben. Das Wasser steht einem im gesamten Pool nur bis zur Höhe der Schultern (bei1, 70m Körperhöhe). Die Gästestruktur bestand aus Niederländern, Russen, Deutschen, Briten und etlichen anderen Nationen, die sich auch fast alle zu Benehmen wussten (will heißen trotz AI keine Saufgelage oder andere Störungen). Kleinere Missstände kamen beim Essen vor (siehe Gastronomie). Positiv hervorzuheben war der auf allen Stockwerken vor den Zimmern verlegte Teppich, dieser und die offene Bauweise hat das Hotel leise gemacht und wer schon einmal über einen gefliesten und geschlossenen Gang gelaufen ist, weiß, was das für einen Krach machen kann. Tipp 1: Auf keinen Fall Euro in Landeswährung tauschen, man kann überall mit Euro bezahlen und fast alle Preistabellen im Hotel sind in Euro ausgelegt. Selbst im Landesinneren ist es fast überall möglich mit Euro zu bezahlen, aber Vorsicht, einige Geldstücke der türkischen Lira sehen dem Euro sehr ähnlich. Hinweis: Da die Leute den Euro bei den Banken nur als Banknoten zurücktauschen können, wird zwar Münzgeld gerne genommen aber wer den Leuten eine Freude machen will, tauscht ihr Münzgeld gegen Banknoten ein. Also nicht knausern und guten Mitarbeitern ruhig einen 5 Euro Schein als Trinkgeld geben. Tipp2: Der Flughafen von Antalya ist zwar modern, aber mit der Anzahl der Touristen hoffnungslos überlastet. Es gibt nur wenige Sitzmöglichkeiten und die beste Alternative zum Dauerstehen ist sich gleich nach dem Einchecken an den Abflugport zu stellen. Im Abflugport gibt es für die ersten 60 bis 70 Fluggäste eine Möglichkeit nach dem Sicherheitscheck zu sitzen.

Wir haben uns für ein Zimmer zur Meerseite entschieden, was ich auch jedem Gast empfehlen möchte, weil die Aussicht einfach wunderschön ist. Die Zimmer sind zwar nicht übermäßig groß, aber ausreichend geräumig. Durch die guten Türen und den überall verlegten Teppich sind die Zimmer sehr ruhig. Das Wohlgefühl wird aber durch harte Matrazen und eine schwache Klimaanlage (ist nur Stundenweise eingeschaltet) getrübt. Das Badezimmer ist modern und bietet keinen Anlass zum Meckern. Die Zimmer wurden immer akkurat sauber gemacht und der kleine Kühlschrank täglich mit Getränken gefüllt. Der Zugang erfolgt über Chipkarten und der Zimmertresor (selbstverständlich kostenlos) besitzt ein elektronisches Kodeschloss (also keine Schlüssel rumschleppen). Wer den Balkon betritt (jedes Zimmer hat Balkon), wird sich über die doch sehr schmale Ausführung wundern. Was wir vermisst haben, ist eine Möglichkeit auf dem Balkon Wäsche aufzuhängen.

Schon mal 24 Stunden ununterbrochen durchgefuttert und zwar nur vom allerfeinsten? Nein? Tja, in diesem Hotel wäre die Möglichkeit da, wobei ich bezweifle, dass das jemand schafft. Die ganzen Möglichkeiten aufzuzählen ist an dieser Stelle kaum möglich und deswegen werden hier nur einige exemplarisch hervorgehoben. Die Qualität und die Menge des Essens ist über jeden Zweifel erhaben und das mit großem Abstand Beste was wir bisher erleben durften. Man muss aber einschränkend sagen, dass viele Möglichkeiten zum Schlemmen aber wetterabhängig sind und somit im Winter und bei sehr schlechtem Wetter nicht zur Verfügung stehen, da sich die Örtlichkeiten im Freien befinden. Was dieses Hotel als Spätfrühstück bezeichnet, würde in manchem 4 Sterne Hotel als Luxusfrühstück bezeichnet werden. Die Konditorei dieses Hotels (Il Patisserie genannt) hat eine Auswahl, die einer deutschen Konditorei den Angstschweiß auf die Stirn treiben würde, müßte sie so etwas auf die Beine stellen. Der Besuch eines A La Carte Restaurants müßte zum Pflichtprogramm eines jeden Gastes gehören (wir haben Thai gegessen), da er sonst wirklich etwas verpasst. Negativ fanden wir, dass der Kaffee aus Automaten gezapft werden musste, das passte nicht zum sonstigen Service, obwohl an der Qualität nichts zu meckern war. Es wurde zwar auch Kaffee vom Personal verteilt, aber darauf zu warten konnte dauern und war uns zu müssig. Der Speisesaal dieses Hotels war auch der Erste, der uns nicht an eine Bahnhofshalle erinnert hat wie es leider bei großen Hotels oft der Fall ist. Aber Vorsicht! Es kann passieren das ein eifriger Angestellter den Tisch abräumt, wenn beide Partner zum Essen holen weg sind. Das hat leider den Hintergrund, das einige Gäste (vor allem Russen) es für richtig halten die Hälfte des Essens auf dem Tisch zurückzulassen und sich darüber noch nicht einmal Gedanken machen. Also am besten einer bleibt immer sitzen. Leider ist beim Essen auch aufgefallen, dass einige Gäste nicht wissen was gute Manieren beinhalten. Badeschlappen und kurze Hosen waren leider beim Abendessen immer wieder zu sehen (darunter erstaunlicher Weise vorwiegend Niederländer) und die Tischmanieren einiger Gäste würden auch beim Hamburgerverzehr bei einer Fastfood-Kette negativ auffallen.

Was in diesem Hotel ins Auge sticht ist die Menge an Personal, die überall im Einsatz ist. Das zweite Auffällige ist die Höflichkeit und Freundlichkeit, die dem Gast überall entgegengebracht wird ohne dabei gezwungen oder übertrieben zu wirken. Selbst abends um 22. 00 Uhr sind noch Reinigungskräfte unterwegs gewesen um Staub zu wischen und aufzuräumen. Überhaupt war ständig Personal auf dem Gelände unterwegs um das aufzuräumen was einige bewegungsresistente Gäste (zu faul um die paar Meter bis zum nächsten Abfalleimer zu gehen) liegen ließen. Wir hatten anfangs bedenken, ob wir mit Deutsch und unserem bisschen Englisch hier klarkommen würden und wurden positiv überrascht wie viele Mitarbeiter des Hotels doch zumindest ein wenig Deutsch können. Enttäuschend waren allerdings die Sprachenkenntnisse des Personals an der Rezeption. Wer wirklich komplizierte Probleme hatte wandte sich an die neben der Rezeption sitzende Dame des Gästeservices die anscheinend alle im Hotel gesprochenen Sprachen fließend sprechen konnte und auch sonst der Ansprechpartner für alle Probleme mit dem Hotel war. Eine sich lösende Teppichleiste in unserem Zimmer wurde prompt wieder befestigt. Wer ärztliche Hilfe brauchte, musste nur in der Lobby rechts abbiegen und stand schon vor der 24 Stunden geöffneten Arztpraxis, vor der sich morgens Szenen wie beim Hausarzt zu Hause abspielten. Wichtig: Behandlung nur gegen Cash!

Wenn man sich die Kritiken anschaut so ist die Lage des Hotels eigentlich die zentrale Kritik. Ich möchte daher eine Lanze für die Lage des Hotels brechen. Die Fahrzeit zum Flughafen beträgt nur 15-20 Minuten und wer schon mal 1, 5 Stunden bis zum Hotel gebraucht hat, wird dies sehr schätzen. Sie möchten aber unbedingt Shoppen? Im Hotel gibt es alles Wichtige und es fährt täglich eine Busroutine für 5 € nach Antalya. Ohne ein entsprechendes Nachtleben können sie sich keinen Urlaub vorstellen? Tja, wem die Animation nicht reicht, dem kann ich nur sagen: Falsches Hotel!!! Sie möchten unbedingt vor Ort Essen gehen? Wer ernsthaft mit dem Gedanken spielt außerhalb dieses Hotels noch Essen gehen zu wollen, dem kann man bei der Angebotsfülle und Qualität nicht mehr helfen. Das Hotel liegt ruhig und direkt am schönen und sauberen Sandstrand und wer sich nach dem Essen noch bewegen möchte, kann auf dem großen Hotelgelände oder am Sandstrand einen Spaziergang in den Sonnenuntergang machen (unbedingt einen Sonnenuntergang auf dem Hoteleigenen Pier ansehen, das geht unter die Haut).

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Vorab gesagt, haben wir von den Sportmöglichkeiten (außer Schwimmen im Pool) nichts genutzt. Geboten wurden die üblichen Standarts: Bogen schießen, Wasserspiele, Volleyball am Strand, Gymnastik und ähnliches. Was auffiel, waren die teilweise eher lustlosen Animateure. Begeisterung sieht anders aus. Das Hotel bietet ein gutes Hallenschwimmbad und einen Massagebereich im Hotel. Diesen kann man wirklich weiterempfehlen. Ein Türkisches Bad mit anschließender Massage kostet für zwei Personen 100€. Auf dem Hotelgelände befindet sich ein offenes Stadion, in dem die Abendveranstaltungen stattfinden. Ob und wo Veranstaltungen stattfinden sollen, wenn das Wetter mal nicht mitspielt, entzieht sich unserer Kenntnis, da in unserer Zeit das Wetter immer top war.