- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Riesige, wunderschön gepflegte, saubere Anlage, die meisten Gebäude ein-/zweistöckig, Zimmernummern 100-400 im vorderen Bereich, 700-900 im mittleren, 1000-2300 z.T. 10 (-15) Min. zum Strand. Lage: am Nordende der NaamaBay, nur das Sofitel ist noch nördlicher. Bis 2002 vor allem italienische Gäste, jetzt je nach Monat ungefähr 40%Russen, 30%Italiener, 20%Schweizer, wenig Deutsche, Holländer, Engländer. Am Strand immer wieder auch Familien mit Kindern. Alleinreisende Russinnen kommen in die 200er und 300er Zimmer. Abends wird einem als männliche Begleitung dort der Zutritt ohne Angabe von Gründen verwehrt. Dunkle Quellen munkeln, gegen Zahlung von 100-200 Pfund sei es dann doch möglich. Offensichtlich ist die Angst vor 'professionellen' Diensten zu gross. Ueberhaupt fällt einem mit der Zeit auf, dass die politischen Verhältnisse Aegyptens ihr Spiegelbild im Hotelbetrieb bzw. Betrieb der Naama Bay finden. An sämtlichen Hoteleingängen befinden sich weiss gekleidete 'Sicherheitsangestellte', die in ihren 10-12h Schichten sämtliche ein- und ausgehenden Gäste von unten bis oben und wieder bis unten genaustens anschauen und dann zum Telephon greifen um mit dem nächsten Posten zu besprechen, wer den knackigsten Hintern hat und wer zu wem gehört usw. Die Hoteljungs wissen jeweils auch ziemlich genau, mit wem man letzte Nacht in der Diskothek (4 verschiedene: z.B.HardRock) getanzt hat, so wie eben in ganz Aegypten alle immer ein wenig wissen, wer wo mit wem... Eine russische Besucherin, die eine eigene Reiseagentur in Moskau betreibt, meinte nach den ersten 2 Tagen, im Vergleich z.B. zum Radisson sei der Service im Sonesta Beach unter jeder Kanone.
Jedes Zimmer mit anderem Grundriss. Z.T. Terrasse mit direkktem Blick auf Pool, z.T. zwischen anderen Zimmer eingeklemmt, nur einige wenige an der Strasse mit Autolärm. Grundsätzlich aber immer geräumig, meist mit 3 oder sogar mehr Liegemöglichkeiten, häufig mit riesigem Doppelbett. Bei Bezug immer kurz alle Schalter, Wasser, MiniBar, Klimaanlage und TV testen, Zimmerwechsel sind immer problemlos möglich. Der TV war offen gestanden noch nie eine pure Freude, irgendetwas funktioniert immer nur teilweise, meist ist das Bild körnig.
Frühstück: grosse Auswahl, inkl. Vollkornbrot, Müesli, lässt kaum Wünsche offen, Mankos: ausser Grapefruit, Fruchtsalat mit zerschnittenen Melonen und manchmal Bananen keine Früchte. Kaffee: besser als vor 3-4 Jahren, aber da wundert man sich ja auch bei uns über die Qualitätsunterschiede. Wer noch nie in Italien oder Miami war, weiss einfach nicht, wie's geht. Orangensaft: ist nicht frisch und eher ein zweifelhaftes Produkt, aber das ist in allen Hotels so. Abendessen am Buffet: die meisten Leute machten mir einen zufriedenen Eindruck, ich selber ernähre mich bestens, auch als Vegetarier kann man sich etwas zusammenstellen, ca 110 Pfund pro Person, 9 Pfund für ein Getränk. Wer Salat isst, muss in ganz Afrika prinzipiell damit rechnen, dass er evt. schon in 12-24h den Urlaub nicht mehr witzig findet. Bei Verzicht auf diesen habe ich jetzt jedoch schon mehrmals keine Probleme gehabt, gekochte Speisen sind i.O. Es gibt am abendlichen Buffet immer auch die Möglichkeit, Pasta zu essen. Ein kleines Restaurant bietet a la Carte Speisen. Alkoholika sind erhältlich.
Immer freundliche Bedienung aber sehr heterogene Qualität, z.T. rasch, zum Teil unfähig/desorganisiert. Der Oberaufseher der Kellner, der letztlich die Reklamationen behandelt, ist ein fauler Schwaetzi und Wichtigtuer, abends scharwenzelt er hauptsächlich um den Boss des Hotels herum. Dieser setzt sich jeweils vor die Bühne um sich die russischen Tänzerinnen anzugucken. Die Probleme lösen andere. Viele der Angestellten kommen aus Kairo oder anderen Städten und studieren dort bzw. haben dort auch eine Familie. Gutgemeint aber lästig: der Teller wird einem prinzipiell unter der Nase weggezogen, wenn man noch nicht fertig ist, die Aegypter realisieren praktisch nie, dass man noch am Essen ist. Alleinreisende Frauen müssen immer mal mit einem Kompliment oder einer Einladung zum abendlichen Ausgehen rechnen, im Vergleich zu anderen Hotels jedoch eher zurückhaltende Anmache und durchaus charmant. Die MiniBar Abrechnung führt immer mal wieder eine Chips Packung auf, die man nicht konsumiert hat; dafür fehlen auf der Hotelrechnung jedes Mal auch Dinge, die man konsumiert hat. Die Leute vom Housekeeping kommen prinzipiell, wenn man in der Dusche steht, bis sie herausgefunden haben, dass man keine alleinreisende Dame ist. Die Mannschaft an der Rezeption macht insgesamt einen souveränen Eindruck und einen guten Job. Wenn man als Mann alleine unterwegs ist, wird man immer schlechter akzeptiert und bedient, als von dem Moment an, da man sich in weiblicher Begleitung zeigt. Das ist noch witzig. Die Angestellten sprechen dann immer zuerst mich als Mann an, dann ein kurzer Seitenblick zur Dame, dann wieder zu mir. Wer auch in dieser Konstellation direkt nur die Dame anspricht, hat es faustdick hinter den Ohren, bzw. zeigt, dass er sich von traditionellen Werten emanzipiert hat.
Ich war jetzt das x. Mal da. Vom Strand aus sieht man über die ganze Naama Bay und die dahinterliegenden Berge des Sinai, was vor allem spätnachmittags/abends wunderschön ist. Der Strand ist aber sehr eng. Um Plätze in den vordersten zwei Reihen wählen zu können spätestens morgens um 07.00 Uhr vorne sein! Mit Bus 10 Min. vom Flughafen. Einkaufen am günstigsten im SuperMarkt neben McDonalds in der kleinen Retorten'city' am anderen Ende der NaamaBay, ca 20 Min. zu Fuss oder Taxi für 10 Pfund. Das eigentliche Naama Bay ist nochmals 10 Min. südlicher mit dem Taxi. Jeder Aegypter der es kann, wird versuchen, einen Touristen übers Ohr zu hauen, also immer ein wenig aufpassen. Die meisten "Sonderangebote" sind hoffnungslos zu teuer, ich muss immer lachen, wenn ich anderen zuschaue, was sie für Preise bezahlen, aber zugegeben, im Vergleich zu den Preisen in Europa ist alles auch dann noch sehr günstig. Auch die Aegypter sind immer ein wenig am Lachen. Wasser 1.5l: 1.50 Pfund für Ausländer.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Eher diskrete Animation durch zwei, drei italienische Animateure, der Lärmpegel ist abhängig von der Zahl italienischer Touristen, welche immer zur Gruppenbildung neigen. Im Vergleich zu 2002 jedoch viel weniger Italiener, dafür nun zahlreiche Russen. Diese sind mir im Gegesatz zu dem, was ich im Internet gelesen habe, überhaupt nicht negativ aufgefallen. Keine Probleme mit zu viel Alkoholkonsum, zahlreiche Pärchen, Kleinfamilien und zu zweit reisende Frauen. Die Russinnen fallen z.T. einzig durch äusserst knappe Bekleidung auf, oben ohne im islamischen Staat wird aber anstandslos toleriert - wenn bei genauerem Hinhören auch nicht kommentarlos. Am Strand hört man zwischendurch Musik von einem der Nachbarhotels, grundsätzlich bleibt man aber vor Dauerberieselung verschont. Abends: jeweils ab 18.30 oder 19 Uhr Buffet, ab ca 20.30 show mit russischen Tanzgruppen, jede Woche gleiches Programm, z.T. gleiche Gruppen wie 2002. Davor und danach singt sich eine attraktive russische Entertainerin quer durch die Hitparade der letzten 30 Jahre, mit den immer gleichen schwanenhaften Bewegungen und einem kuriosen Akzent, als hätte sie die Songs ganz weit hinten im Gaumen gelagert. Ach hätte doch das Management ein Einsehen und würde das ganze durch eine dezent säuselnde CD ersetzen, wenn schon Musik sein muss. Aber wahrscheinlich fehlt dann dem Boss etwas... Die russischen Tanzgirls sind eine Mischung von: durchschnittlich bis erstaunlich gut, herzig, knackig, gut gelaunt, die Shows sind am Limit okay.
Infos zur Reise | |
---|---|
Verreist als: | Alleinreisend |
Dauer: | 1 Woche im Mai 2004 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
---|---|
Vorname: | Remo |
Alter: | 31-35 |
Bewertungen: | 1 |