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Nico (31-35)
DeutschlandAus Deutschland
Verreist als Familie • Juni 2009 • 1-3 Tage • Strand
2 Wochen gebucht, nach 2 Tagen abgebrochen!
2,7 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Sehr schlecht

Bevor man sein Bungalow bekommt, darf man sich wie beim Amt eine Nummer ziehen und anstellen; Wartezeit: ca. 1 bis 1,5 Stunden. 5 Schalter mit studentischen Aushilfskräften - ganz in der Manier eines DDR-Ferienlagers. Das Gelände ist riesig und dementsprechend wenig gepflegt - ein Zelt- und Campingplatz eben. Gebucht wurde über DERTOUR 14 Tage "Chalet C4 Neu" (laut Buchungsbestätigung) für 975 Euro bei Selbstverpflegung. Das Chalet für 4 Personen war keineswegs neu, selbst gebraucht wäre noch geschmeichelt. Es war alt... sehr alt... und hatte seine letzte Renovierung wahrscheinlich vor meiner Geburt. Die Matratzen habe ich seit 20 Jahren nirgends mehr gesehen (uralter Schaumstoff mit blau-gelbem Überzug). Das Bettgestell ähnelt denen in Gefängnisfilmen, die Wände, Türen und Fußböden waren extrem abgenutzt, der Kühlschrank unansehnlich verwahrlost, das Bad eine Katastrophe. Wir beschwerten uns und plädierten auf "Neu" und man teilte uns mit, dass alle Chalets nicht mehr neu wären und das auch im Katalog niemals „neu“ gestanden haben kann, weil es eben keine neuen Chalets gebe. Das einzige, was neu gebaut wäre und man uns anbieten kann, wären die 6er Bungalows; Aufpreis 280 Euro für 2 Wochen. Wir besichtigen eines und nahmen zähneknirschend an. Der Bungalow war relativ neu, hatte aber ebenso zahlreiche kleinere Mängel (Löcher in den Wänden, offene Kabel und andere Kleinigkeiten). Dafür bot der Bungalow angemessen Platz und war sauber. TFT-Fernseher, Sat, 2 Schlafräume, 2 Bäder mit komfortabler Dusche und eine Wohnküche nebst Terrasse befriedigten uns einigermaßen. (Anmerkung: in den neuen Bungalows sind keine Haustiere erlaubt – das nur nebenbei) Nun hieß es erst einmal Essen fassen und das stellte sich als weiteren Reinfall heraus. Das Selbstbedienungsrestaurant um die Ecke bot einiges zur Auswahl. Die Pizza war labbrig, die Pasta wie aus der Dose, bei der einzigen Sorte Rotwein wusste die Kassiererin nicht mal ob er trocken oder lieblich ist; der Mozarella hat wenigstens geschmeckt. Der Preis für alles zusammen lies uns glauben, wir hätten das Geschirr mitbezahlt. Am nächsten Morgen hieß es: Einkaufen im Supermarkt. Die Waren dort waren frisch und ohne Mängel. Die Preis in der Regel drei mal so hoch wie in einem echten Supermarkt außerhalb dieser Touristenplantage. Nach dem Frühstück gings an den Strand. Gut, zugegeben – wir sind verwöhnt vom Strand oberhalb Riminis. Aber dennoch ist es nervig, seinen Schirm und die Liegen hunderte Meter weit bis über einen Hügel schleppen zu müssen, um den Schirm dann selbst im Sand zu versenken. Jeniger ist unansehnlich mit schwarzen Bestandteilen und ebenso nicht sonderlich gepflegt. Dazu häufte sich meerseitig heran gespülter Kleinstmüll (überwiegend Plastikteile, Folien und Co.) mit zunehmender Tageszeit. Der Tag am Strand war kein Genuss, wie wir ihn erwartet hatten und damit die nächste Enttäuschung. Wir entschlossen uns daher für einen Rundgang durch die Anlage. Man nehme zur Kenntnis, dass sie wirklich groß ist – man benötigt wohl einen halben Tag oder länger, um jeden Meter Weg einmal abgegangen zu sein. Allerdings bot sich außer einem kleinen „Markt-Zentrum“ mit einem SB-Restaurant, einer „Spielhölle“ mit Automaten für Groß und Klein, einem Supermarkt, einem Tabakladen und einem Ramschladen nicht wirklich viel zwischen die vielen Zelten, Chalets, Bungalows, Wohnwagen und Parkplätzen. Fahrverbot herrscht lediglich in der Zeit von 23 bis 7 Uhr, sodass man sich tagsüber die Wege als Fußgänger und Radfahrer immer mit Autofahrern und Wohnwagen teilen muss und seine Kinder nicht mal eben auf den Wegen Federball spielen lassen könnte. Als weitere Einrichtungen gibt es zwei Pools, eine Hand voll Bars bzw. Restaurant, einen Minigolfplatz, eine Bowlingbahn, einen Sportraum, Musikraum, Basketball, Tennis und einen Kinderzug. Bei schätzungsweise weit über 1.000 Besuchern stehen die Chancen auf Minigolf, Tennis, Bowling etc. nicht besonders gut. Nach dem Spaziergang besuchten wir ein Restaurant in der äußeren Ecke. Die Pizza war lecker, das Steak auch, man kannte sich in den Weinen aus und es gab sogar einen kleinen Spielplatz direkt neben den Außensitzplätzen. Der Preis von über 40 Euro überzeugte da weniger. Nach dem Abendessen rechneten wir einmal die Kosten für Frühstück und Mittag aus dem Supermarkt, das abendliche Mahl im Restaurant sowie die Kosten für den Bungalow zusammen und begriffen, dass es sich hier um eine Touristenfalle handeln muss. 95 Euro Unterkunft, 10 Euro Frühstück (mit frischem Obst, Joghurt, Brötchen, Wurst, Kaffee), 10 Euro Mittagessen (Pasta), 40 Euro Abendessen (im Restaurant) – da sind wir bei 160 Euro am Tag. Kocht man abends selbst, kommen wir vielleicht auf 130 Euro. In unserem Lieblings-Strandhotel in Torre Pedrera, 10km nördlich von Rimini (Bewertung finden Sie auch in meinem Profil) kostet ein Tag pro Nase um die 40 bis 50 Euro inklusive Vollpension – unser Stöpsel nur 20% davon. Wir gingen am Abend enttäuscht und ohne jede Vorfreude auf die nächsten Tage ins Bett. Am nächsten Morgen beim Frühstück haben wir dann ausgesprochen, was wir die ganze Zeit schon dachten: Abbrechen und auf nach Rimini. Lieber die 1.250 Euro hier in den Sand gesetzt, aber dafür einen ordentlichen Urlaub verbracht, als 2 Wochen Trübsal geblasen und nicht erholt. Gesagt, getan – wir packten ein und reisten ab. Klarer Tipp: Wer Zelt-Camper ist oder im eigenen Wohnwagen kommt, könnte hier eventuell seinen Spaß haben, wenn er keinen großen Wert auf einen schönen und gepflegten Strand legt und sich selbst versorgt. Für alle anderen empfehlen wir ganz klar, lieber gute 100km weiter südlich zu fahren und sich zwischen Rimini und Bellaria niederzulassen - dort hat man mehr Komfort für weniger Geld. Dies war mit Abstand die schlechteste Urlaubserfahrung seit den DDR-Ferienlager Ende der 80er Jahre.


Zimmer
  • Sehr schlecht
  • Chalet C4 und Co. waren nicht mal einen Stern wert. Der 6er Bungalow entspricht gefühlten 2,5 Sternen.


    Restaurant & Bars
  • Schlecht
  • Billig und schlecht oder teuer und grad so akzeptabel. Nicht die Welt. Außerhalb der Anlage essen ist immer mit einigen Kilometern Fahrt oder langen Fußmärschen verbunden.


    Service
  • Eher gut
  • Langewartezeiten am Service, dafür spricht man deutsch. Arzt nur eine Stunde am Tag oder auf Abruf und ausschließlich auf Privatbasis - bitte Bargeld mitnehmen und unbedingt eine Auslandskrankenversicherung abschließen!!!


    Lage & Umgebung
  • Eher gut
  • Strandanlage mit großen Entfernungen zu den jeweiligen "Attraktionen". Fahrrad ist echt von Vorteil. Ansonsten grün mit vielen Bäumen, aber nicht sonderlich gepflegt.


    Aktivitäten
  • Eher gut
  • Beliebte Aktivitäten

    • Strand

    Es wird viel geboten, macht auch einen vernünftigen Eindruck - aber es schien auch immer besetzt zu sein. Keine Ahnung, ob man eher nen 3er im Lotto hat oder eine Stunde in 14 Tagen zum Tennisspielen kommt.


    Preis-Leistungs-Verhältnis: Sehr schlechtHotel ist schlechter als in der KatalogbeschreibungHotel wirkt schlechter als angegebene Hotelsterne
    Infos zur Reise
    Verreist als:Familie
    Dauer:1-3 Tage im Juni 2009
    Reisegrund:Strand
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Nico
    Alter:31-35
    Bewertungen:8