Freundlicher Empfang, freundliches Zimmer in urigem Mittelalter-Ambiente. Der schönste Flur des Hotels befindet sich im 3. OG (Deckenornamente). Der wahnsinns Ausblick von der Dachterasse im 4. OG bietet abgesehen von der Kirchturmspitze und Dächern eher einen Blick in den Hinterhof und auf Nachbars Balkone. Das Zimmer wurde durch eine Doppeltür betreten, auf den ersten Blick sauber und ordentlich. Links das zweckmäßige Badezimmer, rechts der Schrank im Flurbereich. Im eigentlichen. geräumigen Zimmer gerade aus, linkerhand das Doppelbett. Die Matratzen sollten hin und wieder mal gedreht werden, dass verhindert auf Dauer, beim Liegen, den Drall Richtung Bettkante. Im Anschluß an den "Schlafbereich" der "Wohnbereich", vor einem riesigen Spiegel, ein einsitziges Teil einer nicht mehr ganz taufrischen, modernen Polstergarnitur, einem abgewohnten Tischchen und einem Stuhl. Auf der rechten Seite des Zimmers eine Kombination aus Kommode und Schreibtisch, darüber an der Wand der Flach-TV. Rechte Winkel waren im Mittelalter nicht überbewertet. Der Parkettboden des Zimmers fiel vom Eingang aus gesehen nach rechts ab. Die linke Zimmerwand lehnte in die andere Richtung (oben quasi Richtung Nachbarhaus). Durch einen angepassten Sockel stand das Bett aber in Waage. Eine Minibar sucht man leider vergeblich. Das W-LAN ist je nach Standort und Empfangsgerät u.U. nicht all zu schnell. Es hat sich im Bereich Reinigung etwas Betriebsblindheit entwickelt. So wird in der Eile beim feuchten Abstauben des Handtuchheizkörpers die Fusseln eher gleichmäßig in die Ecken "paniert", oder übersieht man die Fingerabdrücke des vorherigen Gastes auf dem Wohnzimmerspiegel. Das Frühstück wäre im Großen und Ganzen in Ordnung, wenn es durchweg frisch wäre. Viel Auswahl bei Brötchen, Brot und süßen Backwaren, viererlei Sorten Cerealien in der Mitte. In einer Kühltheke Yoghurt, Obstsalat und Fruchtquark in großen Schalen, dreierlei Käsesorten, Frischwurst, Salami, Schinken und gerauchte Schinkenwurst, Butterstückchen. Daneben zwischen gekochten Eiern (ist so eine Sache im Hotel. Je nachdem wann man Frühstückt, entweder zu weich oder zu hart), Rührei und gebratene Frischwurst als Speckersatz, die Margarine (Becel). Die Backwaren sind gut und frisch. Die Cerealien sind teilweise nicht mehr ganz so frisch. Die Frischwurst und die gerauchte Schinkenwurst vom Vortag zu würfeln, anzubraten und zum Rührei anzubieten ist ja an sich eine gute Idee. Es wäre dem Küchenpersonal aber anzuraten vorher zumindest eine Geruchsprobe zu machen! Wir wunderten uns Dienstag früh schon, warum die Dame am Nebentisch den (von weiten gesehen) Schinken zum Tellerrand schob. Als wir am zweiten Morgen davon probierten, wußten wir warum. Zumal die als Brotbelag angerichtete Frischwurst in der Theke auch schon etwas blassgrau erschien. Auch der Erdbeer-/Kirsch-/? auf jeden Fall rote Joghurt oder der Obstsalat hatte bereits einen biochemischen Prozess eingegangen und prickelte auf der Zunge. Also besser an Backwaren, Salami und Käse halten, wenn man einen empfindlichen Magen hat. Niemand ist perfekt, aber das sollte in einem guten Hotel einfach nicht vorkommen. Die Hoteleigene Tiefgarage ist in zehn Minuten zu Fuß erreichbar.

Zimmer