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Matthias (36-40)
DeutschlandAus Deutschland
Verreist als Paar • August 2013 • 1 Woche • Strand
Keine Zeit für Gefühle, Zeit für Kritik
3,3 / 6

Allgemein

Die Anlage ist sehr weitläufig und schön angelegt. Obwohl der Club komplett ausgebucht war, hatten wir nie das Gefühl, daß es irgendwo überfüllt ist. Allerdings ist auch der schönste Club nur so gut wie seine Gäste und diese hatten hier eine "besondere Qualität". Wir haben weder in einem Hotel, noch in einem Club zuvor eine derart unangenehm hohe Konzentration an Wichtigtuern, Profilneurotikern und Möchtegerngrößen ertragen müssen wie hier! Verhaltensweisen, die geprägt sind von Arroganz, Respektlosigkeit, Selbstgefälligkeit, Geltungsbedürfnis, Überheblichkeit, Anmaßung, Hochnäsig- und Großspurigkeit bis hin zur bloßen Unverschämtheit haben uns in keinem Urlaub zuvor in diesem Maße begleitet. Gäste, die Angestellte im Befehlston kommandieren, Jugendliche, die ihr überzogenes Selbstwertgefühl aus Markenklamotten und Smartphone u.ä. rekrutieren, Kinder, die mit Lippenstift geschminkt und Designer-Handtäschchen unter dem Arm bis tief in die Nacht über das Clubgelände stolzieren. Gäste, die sich nicht wie solche benehmen, sondern durch ihr Verhalten dokumentieren, daß es für sie selbstverständlich ist, sich nicht an Grenzen oder Regeln halten zu müssen. Wäre dies unser erster Robinsonbesuch gewesen, wäre es definitiv der letzte gewesen. Zahlreiche positive Robinsonurlaube und die Tatsache, daß wir letztlich auch auf Gäste gestoßen sind, die auf unserer Wellenlänge lagen, lassen uns das Erlebte jedoch sachlich einordnen. Dennoch trübt es die Urlaubsstimmung ungemein, wenn man Tag und Nacht in einem Club von Menschen umgeben ist, deren Wesens- und Charakterzüge man selbst nicht ausstehen kann. Daß die Robins gegenüber Gästen der beschriebenen Couleur dennoch stets freundlich und engagiert bleiben, ist in bemitleidenswerter Weise anerkennenswert und professionell. Beim Blick auf die Preise der angebotenen Clubleistungen fragt man sich schon, ob man hier nicht übers Ziel hinausschießt und ob man lediglich die Klientel im Blick hat, bei der Geld keine endliche Ressource zu sein scheint. - Tennistrainerstunde 50 Euro - Schwimmstunde 55 Euro - 30cmx45cm Leinwand im Atelier ab 35 Euro Das Atelier kannte ich aus anderen Clubs bisher nur als Inklusivleistung. Wer dann am Tag der Abreise sein Bild im Atelier abholen möchte und dieses in Packpapier eingewickelt vorfindet, zahlt nochmals 3 Euro für die "Verpackung"! Das war schon beschämend. Vielleicht kostet das "Betreten" des Ateliers ja nächstes Jahr Eintritt. Ist ja schließlich ein kleines Museum ;-) Schade eigentlich, die Leitung im Atelier fanden wir nämlich sehr nett. Für den Internetempfang konnten wir das Wlan nutzen. Leider hatten wir auf der Terrasse im Erwachsenenbereich keinen Empfang. Dort, wo Empfang gewährleistet war, ist die Verbindung regelmäßig abgerissen, so daß das Surfen im Internet oder das Abrufen von E-Mails nur eingeschränkt möglich war. Der Computerraum mit ans Internet angeschlossenen Rechnern hat leider sehr beschränkte Öffnungszeiten. Außerdem muß man dort für jeden Internetaufruf seine Zugangsdaten parat haben, da diese stets eingegeben werden müssen. In Anbetracht der Gästestruktur und der beschriebenen Kritikpunkte mochte bei uns einfach keine Urlaubsstimmung, geschweige denn die typische Robinsonstimmung aufkommen. Wir würden diesen Club daher nicht nochmals wählen und auch in unserem Umfeld nicht weiterempfehlen.


Zimmer
  • Eher schlecht
  • Die Zimmer sind geschmackvoll eingerichtet, von der Größe ausreichend und in ordentlichem Zustand. Positiv fanden wir die Fensterläden mit denen das Zimmer gut abgedunkelt werden konnte. Ferner war die Klimaanlage sehr leise. Leider hatte sie Mühe das Zimmer ausreichend zu temperieren. Die Temperatur des Duschwassers schwankte trotz konstant eingestelltem Einhebelmischer, so daß die Dusche eher einem Wechselbad glich. Enttäuscht waren wir von der Zimmerreinigung. Es wurde zwar täglich feucht gewischt, nur leider wurde zuvor nicht gesaugt, so daß viele Haare (eigene wie fremde) lediglich auf den Fliesen im gesamten Zimmer verteilt wurden. Auch sonst machte die Reinigung z.B. an den Glasflächen (besonders im Bad) einen sehr oberflächlichen Eindruck. Ob hier dem Reinigungspersonal ein Vorwurf zu machen ist, mag ich dennoch bezweifeln. Leider ist es im Hotelgewerbe inzwischen üblich, im Rahmen von Kostenreduzierung (oder Gewinnmaximierung) dem Reinigungspersonal derart enge Zeitvorgaben für das Reinigen eines Zimmers zu machen, daß eine gründliche Reinigung im vorgegebenen Zeitfenster fast unmöglich ist. Für eine Zimmerrate von 356 Euro pro Nacht sollte es jedoch möglich sein dem Reinigungspersonal faire Löhne und Arbeitsbedingungen zu gewähren und den Gästen einwandfrei gereinigte Zimmer zur Verfügung zu stellen.


    Restaurant & Bars
  • Eher schlecht
  • Eine tolle Atmosphäre zum Speisen herrscht auf der Außenterrasse, die einen traumhaften Blick über das Meer bietet. Vorbildlich (auch für andere Clubs) fanden wir das Vorhandensein von Erwachsenenbereichen, sowohl im Restaurant als auch am Strand. Hier müßte nur noch intensiver auf die Einhaltung der Regelung geachtet werden. Leider mußten wir mehrfach feststellen, daß dieser Bereich von Eltern okkupiert wurde, die einfach nicht verstehen (wollten), daß ihre schreienden und tobenden Kinder nicht die gleiche Verzückung bei anderen Gästen auslösen wie bei den stolzen Eltern selbst. Das Angebot der Speisen fanden wir durchschnittlich und haben in anderen Robinson-Clubs schon ansprechendere Angebote vorgefunden. Die Getränke aus dem Softdrinkautomat (Cola, Fanta, Sprite etc., alles kein Original) fand ich selbst mit Bier gemischt kaum genießbar. Die am Galaabend gereichten "Cocktails" im Theater schmeckten allenfalls wie "alkoholisiertes Zuckerwasser". Auf dem Buffet fehlten oft Beschriftungsschilder an den Speisen, so daß viele Gäste musternd davorstanden, daran rochen etc. und dann lieber liegen ließen, da nicht klar war, worum es sich handelt. Beim Piratenabend gab es kein Dessertbuffet, dafür sollte am Pool eine Eisbombe serviert werden. Ein Stammgast wies mich jedoch darauf hin, daß es noch kein Jahr gegeben hätte, in dem jeder Gast etwas von der Eisbombe abbekommen habe. Er sollte recht behalten. Die Eisbombe war derart knapp kalkuliert, daß wohl nur Gäste, die aktiv mit ihren Ellenbogen darum angestanden hatten, ein Stück ergattern konnten. Um nicht ganz leer auszugehen habe ich mir ein Eis aus der Truhe an der Bar gekauft. Die Kleidermottos für die Gäste am Abend sind Geschmacksache. Wenn man jedoch bei Nichtbefolgung der Mottos schon von Kindern gemustert wird, die ihre Eltern fragen, "Warum trägt der Mann kein Schwarz/Weiß?" kann das schon anstrengend sein. Wahrscheinlich fragen deshalb inzwischen Gäste auf Facebook die Mottos für die Zeit ihres Aufenthaltes ab, um ihre Koffer dementsprechend packen zu können. Wir jedenfalls denken, daß es zwischen den Gästen andere identitätsstiftende Elemente abseits der Kleidung geben sollte.


    Service
  • Gut
  • Das Personal im gesamten Club haben wir stets freundlich und hilfsbereit erlebt. Dies gilt sowohl für das Servicepersonal beim Essen als auch für die Robins, die immer bemüht sind, den nicht ganz so einfachen Gästen immer wieder etwas zu bieten, sie zu unterhalten und bei Laune zu halten.


    Lage & Umgebung
  • Eher schlecht
  • Der Club liegt ca. 8Km vom Flughafen entfernt. Der Transfer mit dem Taxi dauert daher nur ca. 10 Minuten, was sehr angenehm ist. Tipp: Das Taxi kostet für den Hinweg einen Festpreis von 20 Euro und für den Rückweg 25 Euro (5 Euro mehr wegen Anfahrtsgebühr zum Club) und ist somit günstiger und flexibler als ein über TUI gebuchter Bustransfer. Die Nähe zum Flughafen hat jedoch den Nachteil, daß der Club selbst in der Ein- und Ausflugschneise des Flughafens liegt. Wir haben den dadurch verursachten Fluglärm je nach Windverhältnissen mal mehr, mal weniger als störend empfunden. An einem Morgen bin ich trotz geschlossener Fenster durch ein startendes Flugzeug wach geworden. Auch bei der Theatershow am Abend war der Geräuschpegel der Flugzeuge z.T. störend. Ansonsten fand ich es ganz interessant die verschiedenen Flugzeuge vom Pool aus im Landeanflug zu beobachten. Der Strand ist über eine Treppe oder einen Aufzug erreichbar. Der Aufzug bleibt ab und an stecken, was bei Temperaturen über 30 Grad sehr unangenehm ist, da man ca. 20 Minuten darin festsitzt, bis über das Notfalltelefon ein Techniker verständigt ist, der ihn wieder flott macht.


    Aktivitäten
  • Eher schlecht
  • Beliebte Aktivitäten

    • Strand

    Positiv fanden wir die hochwertigen Liegen am Spa-Pool und die Tatsache, daß hier eine Ruhezone existiert. Die Qualität der Animation und der Theatershows muß man vor dem Hintergrund betrachten, daß der alte Clubdirektor in der letzten Saison den Club verlassen und viele Robins mitgenommen hat, so daß im Club zur Zeit viele Robins neu sind und ein Team erst wieder zusammenwachsen muß. Daß dies zur Zeit, trotz ordentlicher Arbeit der einzelnen Robins, noch nicht vollständig gelingt, ist spürbar. Gefallen haben uns die C pour Cirque Show, das Cross-Tennis am Pool und der Casinoabend. Gefehlt haben uns kurzweilige Spiele wie Shuffleboard (obwohl Felder dafür in der Anlage vorhanden sind) und Boule etc., bei denen man kurzweilig aktiv werden kann. Am unangenehmsten haben wir jedoch die Lautstärke und den Zeithorizont der (Pool)-Animation empfunden. Diese schallte durch die gesamte Anlage und zwar bis 1Uhr nachts! In anderen Clubs war stets nach der Theatershow die Animation im Außenbereich beendet. Wer dann noch Lust hatte, ging in den "Nightclub", der bis in die frühen Morgenstunden geöffnet hat. Jedenfalls herrsche um spätestens 23Uhr Ruhe in der Anlage. Hier jedoch knallten die Bässe der Musik bis 1Uhr durch die gesamte am Hang gebaute Anlage. Wo wir sonst mit offenen Fenstern, herrlicher Frischluftbrise und dem Zirpen der Heuschrecken zu Bett gegangen sind, hatte man hier allenfalls bei geschlossenen Fenstern, Fensterläden und Ohrenstöpseln Außenseiterchancen ein wenig Schlaf zu erhaschen. Das daraus resultierende Schlafdefizit hat einen erholsamen Urlaub leider im Keim erstickt. Das geht einfach gar nicht!


    Preis-Leistung
  • Schlecht

  • Infos zur Reise
    Verreist als:Paar
    Dauer:1 Woche im August 2013
    Reisegrund:Strand
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Matthias
    Alter:36-40
    Bewertungen:34