ROBINSON CYPRUS

Gastro-Service und Housekeeping überzeugen, doch Strand, Sportangebot und Kinderbetreuung blieben weit hinter den Erwartungen. Besonders die Fäkalien-Belastung des Strandes und das Fehlen verlässlicher Kinderprogramme sind inakzeptabel. Auch der Umgang von Hotel und TUI-Reiseleitung mit meiner konstruktiven Kritik war enttäuschend.

Das Zimmer war sehr schön, großzügig geschnitten und sauber, mit viel Stauraum und einem komfortablen Bad. Weniger gelungen war das Zustellbett, das trotz zusätzlicher Matratze sehr hart blieb. Auch die Wunschzimmer-Option erfüllte sich nicht wie erhofft: Statt ruhiger Lage mit etwas Meerblick lagen wir direkt hinter der Strandbar, wo Generatoren dauerhaft brummten und abends die Küchenreinigung deutlich zu hören war.

Das Hauptrestaurant ist morgens, mittags und abends extrem laut und hektisch. Wer nicht an den Randbereichen sitzt, erlebt ständiges Gedränge, Gäste und Personal rempeln regelmäßig vorbei. Die Lautstärke ist massiv, die Atmosphäre erinnert eher an eine Kantine oder ein Ikea-Restaurant am Samstag. Außensitzplätze sind rar; auf einigen Terrassen kann man nur bei Kauf von Wein sitzen. Abgesehen von den Zimmern sowie der gelungenen Gestaltung der Breeze Bar und des Sitzbereichs im Restaurant fehlt es an moderner, ansprechender Gestaltung. Der Garten und Außenbereiche sind zwar gepflegt, wirken aber farblich und stilistisch aus der Zeit gefallen.

Wir haben den Club gewählt, weil wir Strand, Kinderbetreuung und Sportangebote verbinden wollten. Positiv hervorheben möchte ich den freundlichen Service in Bars und Gastronomie (Emil, Ahmed u. a.), die sehr gute Zimmerreinigung, die sauberen und schönen Zimmer sowie die Schwimmschule Sharky (danke Juliana!). Leider konnten die Kernbereiche, die für uns entscheidend waren, nicht überzeugen. Negativ: Ich habe mehrfach in konstruktivem Ton das Gespräch mit der Rezeption und der TUI-Reiseleitung gesucht – Probleme können immer auftreten, entscheidend ist der Umgang damit. Statt echter Lösungen bekam ich Standardantworten oder Abschwächungen. Der Clubchef reagierte nicht, und die Guest Relation bot mir erst am letzten Abend vor der Abreise ein Gespräch an – viel zu spät. Wir fühlten uns nicht ernst genommen. Die Fahrlässigkeit gegenüber unserer Gesundheit, das Ignorieren fehlender Leistungen und die fehlende Unterstützung für Alleinreisende mit Kind hätte ich von einem Robinson Club niemals erwartet. Für Alleinerziehende mit Kindern im Grundschulalter ist der Club ungeeignet. Angesichts des hohen Preises gibt es andere Hotels, die moderner, stimmiger und familiengerechter sind.

Am 28.08. war der Strand großflächig mit Fäkalienresten verschmutzt, die mein Sohn beim Spielen für Steine hielt und für seine Sandburg sammeln wollte – bis er feststellte, dass sie weich waren. Ich meldete dies sofort an der Rezeption und schickte Fotos. Erwartet hätte ich eine Sperrung des Bereichs, gründliche Reinigung und Information der Gäste. Stattdessen wurde die Meldung relativiert und nicht ernst genommen. Dass die Reste lange unbemerkt blieben, ist nachvollziehbar: Sie sahen auf den ersten Blick wie Steine aus. Als wir genauer hinsahen, zeigte sich das Ausmaß – über mehrere hundert Meter war der Strand massiv betroffen, der Geruch ließ keinen Zweifel, dass es sich um Kot handelte. Wir haben den Strand tagelang nicht genutzt, bis wir sicher waren, dass gereinigt wurde und nichts Neues mehr angespült wurde. Andere Gäste badeten jedoch weiterhin ahnungslos, weil sie die Brocken nicht als Fäkalien erkannten. In einer solchen Situation hätte das Hotel die Pflicht gehabt, Gäste zu warnen und gesundheitlich unbedenkliche Alternativen anzubieten. Tage später erhielt ich dann eine E-Mail von der TUI-Reiseleiterin mit der Bestätigung, dass die Küstenwache ein Schiff ausgemacht hatte, das illegal Abwasser ins Meer geleitet hatte. Für uns kam diese Information zu spät: Der Strand war tagelang nicht nutzbar, Kleidung musste aufwändig gereinigt werden, Gäste wurden nicht gewarnt. Eine angemessene Entschädigung blieb aus.

Beliebte Aktivitäten

• Sonstiges

Die Kinderbetreuung ab 7 Jahren bestand lediglich aus 1,5 Stunden am Vormittag, 1,5 Stunden am Nachmittag und 1 Stunde am Abend. Diese Zeitfenster sind zu kurz, um als Erwachsener an Kursen teilzunehmen – der gewählte Kurs müsste zufällig genau hineinpassen, was in der Regel nicht der Fall ist. Viele Familien lösten das, indem sich Mama und Papa abwechselten. Für Alleinerziehende ist das nicht machbar, Sport- und Kursangebote bleiben so unzugänglich. Besorgniserregend ist zudem, dass selbst diese kurzen Zeiten nicht verlässlich eingehalten wurden: Ein 90-minütiges Fußballprogramm wurde nach weniger als 30 Minuten beendet. Während ich dachte, mein Sohn sei noch über 1 Stunde betreut, lief er unbeaufsichtigt über den Strand und suchte mich. In diesem Alter würde man ein Kind niemals alleine am Strand herumlaufen lassen – genau deshalb erwarte ich hier Verlässlichkeit und Sicherheit. Die Poolanlagen sind beengt und wenig kreativ. Insgesamt steht das nicht im Verhältnis zu dem Preisniveau, das Robinson als Premium-Anbieter aufruft.