Radisson Blu Resort, El Quseir

Die gute Nachricht zuerst: der Steg ist im Bau und soll angeblich Ende November fertig sein. Während unseres Aufenthalts wurde daran fast täglich gebaut, meist morgens ein paar Stunden, Lärmbelästigung am Strand gab es nur gering wenn mal so ein Stegpfahl in den Boden gerammt wurde ... und jetzt gleich die schlechte Nachricht: auch wenn der Steg fertig ist wird sich an der Schnorchelsituation nichts ändern, denn wenn „rote Flagge“ ist wird auch Schnorcheln am Riff über den Steg sicher nicht möglich sein, die Brandung und die Strömungen sind bei starkem Wellengang einfach zu gefährlich. Wir hatten in 11 Tagen nur an einem ganzen Tag "grüne Flagge" und am nächsten Tag noch bis 11 Uhr "gelbe Flagge" ansonsten nur "ROT". Wir hatten deshalb direkt am Hotel nur einen einzigen Schnorcheltag am Außenriff aber dieser Tag war wunderschön und am Abend kam dann noch eine ganze Delphinfamilie direkt am Hausriff vorbei: ein Traumtag! Der Wind und die Wellen waren an den anderen Tagen teilweise sehr stark. Ich vermute der Steg wird hauptsächlich als Anlegeplatz für Tauch-/Ausflugsboote gebaut, nicht etwa um bei jedem Wellengang ans Außenriff zu kommen, der Zugang bei grüner Falgge für Schnorchler wird natürlich einfacher. Über das Hotel allgemein wurde ja bereits alles geschrieben, es ist architektonisch sehr schön, ich glaube keine Wohneinheit gleicht der anderen, überall Balkone, Kuppeln, kleine Terrassen etc. ... man hat eher das Gefühl in einem kleinen Dorf Urlaub zu machen. Alles ist sehr sauber und neu. Das Hotel war in der ersten Woche nur mit etwa 120 Gästen belegt, überwiegend (60-70%) deutschsprachige Gäste. In den letzten Tagen reisten viele Russen an, es waren dann etwa 180 – 200 Gäste im Hotel. Auffälligkeiten gab es dennoch keine. Der Altersdurchschnitt lag bei 35 schätze ich. Auf jeden Fall würde ich einen Besuch bei Refaei im „Oriental-Café“ empfehlen um dort einen Türkischen Kaffee zu trinken und eine Wasserpfeife zu rauchen (Kostet zusammen rd. 25 LE) Ich bin eigentlich Nichtraucher aber hatte da echt Spaß dabei, außerdem ist Refaei ein lustiger Vogel ... das Geheimnis um seine Kopfbedeckung die er nie abnimmt konnte nicht gelüftet werden und er hat immer einen lustigen Spruch auf Lager. In diese Café-Ecke passt dann auch Hbed, der mit seiner Klampfe (einer Simsimia) orientalische Musik macht und dort seine Evergreens :-) wie "Habibi", "Le Le Le" oder "Leile Leile" zum besten gibt. Hat man sich erst mal an die orientalischen Klänge gewöhnt dann wird´s richtig schön. Generell macht man sich beliebt wenn man ein paar Worte Arabisch kann, die Grundbegriffe sind einfach und stehen in jedem Reiseführer. Die Leute sind ehrlich-herzlich wenn man mal über das europäische Kopfnicken zur Begrüssung hinausgeht und mit denen redet. Die Angestellten bestreiten einen Hauptteil ihres Gehalts aus der Provision auf der Getränkerechnung und den Trinkgeldern. Es wird im Hotel generell nie die Hand aufgehalten und keine Trinkgelder erwartet ... aber letztendlich ist es doch auf der ganzen Welt gleich: wenn man jemanden mit einem Trinkgeld für gute Arbeit belohnt, macht er es nächstes mal ähnlich gut weil er sich an dich erinnert, nicht weil er wieder ein Trinkgeld will. Ich hab dem Koch mal 20 LE zugesteckt weil er mir die Spaghetti extra „feurig“ machte und dafür Gewürze aus der Küche holte, das wußte er den ganzen Urlaub über. Obwohl ich generell recht anfällig bin hatte ich keinerlei Magenprobleme obwohl ich alles gegessen habe und auch das Leitungswasser zum Zähneputzen verwendet habe. Es gab einige "Schlepp-Top- Träger" die auch im Urlaub nicht auf ihren Computer und das Internet nicht verzichten können oder wollen, es scheint zu funktionieren ... wenn man sonst nichts mit sich anzufangen weiß, naja, jeder wie er´s mag. Dass man in arabischen Ländern nicht „oben ohne“ an den Strand liegt oder im Bikini zum Frühstück kommt haben einige wenige immer noch nicht verstanden, aber die gibt´s halt überall. Hotelschops sind teuer, gibt´s alles am Flughafen billiger. Wer das erste mal nach Ägypten reist: Vorsicht am Flughafen, wenn man sein Gepäck selbst tragen will dann alles gut festhalten denn sonst hat man gleich einen Kofferträger am Hals der dann sehr wohl und deutlich die Hand aufhält. Fazit: Wir haben für 11 Tage Life-Style inkl. Flug mit Condor 970,00 Euro bezahlt, deswegen empfinde ich das wichtige Preis-/Leistungsverhältnis als gut bis sehrgut. Wer Ruhe und Erholung sucht ist im Radisson richtig, Lifestyle-Paket hat sich für uns richtig gelohnt, würde ich auf jeden Fall empfehlen. Das Lifestyle-Angebot ist einfach zu durchschauen, wir hatten praktisch keine Nebenkosten, überall steht was LifeStyle ist und was nicht, im Zweifel fragt man einfach. Das Wetter war super, das Hotel neuwertig, der Service perfekt ... und das Essen war auch in Ordnung. Beachten muß man, daß das Hotel zu unserer Reisezeit nur zu 30% ausgebucht war, ich bin gespannt wie sich die Sache entwickelt wenn das Hotel mal voll ist. So, ... jetzt freut euch auf euren Urlaub wie wir es auch gemacht haben, ihr werdet sicher nicht enttäuscht sein. Wenn ihr gerne schnorchelt und ein bisschen Glück mit der "Fahne" habt wird´s sicher ein schöner Urlaub, uns hat es sehr gut gefallen. Viel Spaß im Radisson SAS EL Quseir!

Zimmer ... (positiv): wir hatten ein schönes großes Zimmer mit Balkon bzw. Terrasse mit Meerblick (siehe Foto), es befindet sich auf halber Höhe zwischen EG und 1. Stock, deshalb hat man keine direkten Nachbarn. Geräuschbelästigung gibt es keine. Es liegt sehr günstig zwischen Restaurant, Strand und SPA-/ Fitness-Center. Lediglich zur Tauchschule ist es relativ weit. Die Möbel sind ok und die Betten bequem. Das Zimmer hat zwei Einzelbetten die wir aber zusammengeschoben haben, unser Room-Boy hat´s gleich verstanden und uns am nächsten Tag ein Herz aus unseren Strandtüchern gebastelt und die Betten so gelassen. Alles ist sehr sauber. Ungeziefer gab es nahezu keines, hier und da mal eine Ameise oder eine Fliege. Die Bettwäsche wurde jeden 2. Tag gewechselt, die Handtücher auf Wunsch täglich. Die Türe hat einen normalen Schlüssel, Türspion und eine Ketten von innen. Zimmer ... (negativ): im Zimmer ist zwar ein Tresor, der ist aber sinnlos denn er ist auf dem Fachboden des Kleiderschranks verschraubt, außerdem ist der Inhalt nicht (!) versichert wie auf einem Handzettel zu lesen ist, wofür dann ein Tresor?, nach dem Duschen steht das halbe Bad unter Wasser, die Dusche ist eine Fehlplanung, dafür ist sie schön groß und man hat zu zweit darunter Platz :-) , die Klimaanlage ist tatsächlich relativ laut aber man gewöhnt sich daran.

Frühstück (positiv): guter heißer Kaffee, leckere Backwaren und Kuchen, verschiedene Käsesorten, leckere Brotaufstriche mit Gewürzen, frisch gebackene Waffeln (negativ): Fruchtsäfte beim Frühstück waren schrecklich, keine Abwechslung bei Wurst und Käse, das Frühstück ist immer gleich. Abendessen (positiv): große Auswahl, frisch zubereitete Speisen meist lecker und auf Wunsch eben auch schärfer gewürzt, Salate und Salatsoßen sehr gut, Nachtisch an Süßspeisen, Torten etc. top, Ägyptisches Omali unbedingt probieren (negativ): Speisen aus den Warmhalteboxen oft nur lauwarm, kein Eis beim Nachspeisenbuffet, Bezeichnung der Speisen insb. der Vorspeisen fehlte öfters mal, ich würde schon immer gerne wissen was ich esse. Getränke: erstaunlich gute Weiss-/ Rose-/ Rotweine im Life-Style-Paket, damit hätte ich nicht gerechnet, ebenso die rund 20 alkoholischen und alkoholfreien Cocktails. Die sind zwar nicht so stark gemixt wie zuhause und manchmal wird ein Caipi mit Zitronen gemacht aber im großen und ganzen kam das einem Cocktail erstaunlich nahe. Fazit: von der Gastronomie hätte ich nach den Bewertungen hier mehr erwartet, es war zwar für jeden Geschmack immer was dabei aber es wiederholte sich doch alles sehr schnell, für meinen Geschmack fehlt ein richtiger Grill an dem Fleisch oder Fisch frisch zubereitet wird und am Morgen Spiegeleier mit Speck gebruzelt werden. Fisch gibt es nur als Filet, nicht ein einziges Mal gab es einen ganzen Fisch. Beim Frühstück und beim Nachtisch am Abend fehlt für meinen Geschmack mehr frisches Obst, wir waren auch beim Sea-Food-Dinner immer Sonntags auf der Strandterrasse (hat mittlerweile auf 20 Euro p.P. aufgeschlagen), das war eine nette Abwechslung für Fischliebhaber in netter Strandatmosphäre (hier ganze Fische, Garnelen, kleine Langusten)

Service ... (positiv): Der Service war durchweg gut bis sehr gut, lediglich im Restaurant kann man mal einen etwas verträumten Kellner erwischen, bekommen haben wir aber immer was wir wollten und zu 95% schnell und richtig. Top und überaus freundlich die Dolfins-Bar, die Pool-Bar und das Oriental-Café und das obwohl wir mitten im Ramadan da waren. Es wird überwiegend Englisch gesprochen, teilweise auch etwas Deutsch. Will man auf der Terrasse essen und es ist kein Tisch frei läßt man sich in eine Liste eintragen und wird dann von der Bar geholt wenn ein Tisch frei wird, super(!) ... denn dann rasen nicht ständig Gäste durch die Terrasse und suchen nach freien Tischen oder setzten sich einfach hin während man am Buffet ist. Rezeption sehr gut, Zimmerwunsch per Email wurde erstklassig berücksichtigt, selbst unser Schlußrechnung stimmte genau, Service ... (negativ): da gab´s wirklich nichts. Fazit: überaus freundliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in allen Bereichen. Insbesondere natürlich Bar-Keeper Tamer und unser Room-Boy Awad der uns aus Handtüchern und Blütenblättern oft Kunstwerke wie Schwände, Krokodile, Blumen etc. baute und am Abend nochmal eine Runde mit seinem Bonbons-Korb dreht und in jedem Zimmer nach dem rechten schaut.

Lage ... (positiv): Die Lage des Hotels ist super, da direkt am Strand. Der Transfer vom Flughafen HRG dauerte knapp 2 Stunden, war aber dank modernem Reisebus recht kurzweilig. Es werden zahlreiche Ausflugsmöglichkeiten wie Jeep-/Quadsafari, Schnorchelausflüge oder Ausflüge zu den bekannten Sehenswürdigkeiten in Ägypten angeboten. Lage ... (negativ): wenn man sich bewußt ist daß man in der Wüste Urlaub macht ist an der Lage nichts auszusetzen. Fazit: Top Lage direkt am Meer, kein Fluglärm, kein Lärm von der Straße, Motorbooten oder nervigen Jet-Skis, leider für Schnorchler nicht so toll geeignet aber vielleicht lag das auch nur an der Reisezeit, man kann natürlich aber auch direkt am Strand schnorcheln, da gibt es auch einiges zu sehen (Blaupunktrochen, Feuerfische, Oktopus und eine Vielzahl von teilweise recht neugierigen bunten Fischen)

Beliebte Aktivitäten

• Strand

(postiv): Der Strand ist sauber, die Liegestühle und sonstige Bestuhlung ist in ordentlichem Zustand. In der Meerwasserlagune kann man prima schwimmen, das Meer ist nur zum Planschen geeignet, will man mehr als 5 Meter rein braucht man Badeschuhe, aber richtig schwimmen kann man dort nicht weil die Unterwasserwelt teilweise bis knapp unter den Wasserspiegel reicht. Die Pools sind klasse, ebenso der SPA-Bereich mit Sauna, Dampfbad, Jakuzzi und Tauchbecken (gratis bei Lifestyle). Der Fitnessraum ist ebenfalls für ein kleines Work-Out geeignet, aber erwartet hier keine Fitness-Studio wie zuhause. Shows am Abend gibt es zum Glück nicht, einmal war eine kleine Tanzaufführung, eine Fakir-Show, Live-Musik, DJ. Natürlich gibt es auch eine Tauchschule unter deutschsprachiger Leitung. (negativ): Die Tanzfläche/Show-Bühne hat keine Atmosphäre einer Straßenkreuzung :-) und wird mit zwei 1000Watt Strahlern auch so beleuchtet ... vereinzelt haben Leute getanzt, aber die ganze Sache war sehr ungemütlich, schade. Keine weiteren Wassersportmöglichkeiten wie Surfen oder Segeln in der Nähe, darüber muß man sich im klaren sein (ist an der Küste in dieser Region verboten)