Radisson Blu Hotel Dortmund

Laut. Überteuert. Muffig. Es wimmelt von falschen Auskünften, wohl öfters aus Unwissenheit. Das begann mit der Buchung: "Es gibt Zimmer zur Straße, und Zimmer zum Park, letztere sind ruhig." Die Zimmer zum Park waren schon ausgebucht. Wir fragten nach den Suiten: "Ja, die gehen zum Park raus". Wie sich später herausstellte: der Wohnbereich der Suite ging zur Schnellstraße raus und war sehr laut (auch bei geschlossenem Fenster), der Schlafbereich "zum Park" wäre genauer beschrieben gewesen als "zu den Parkplätzen und dem Hoteleingangsbereich und der Bar hin" ausgerichtet, und somit ebenfalls nicht ruhig. Zumindest das 5.OG ist bei Sommertemperaturen ohne Klimaanlage nicht benutzbar - dumm, dass ausgerechnet die hochpreisige Suite im Wohnbereich keine hatte. Einer der beiden zentralen Fahrstühle blieb während unserer 5 Tage Aufenthalt defekt.

Wir haben eine SUITE (!) gebucht, das waren de facto 2 Zimmer: das Schlafzimmer zur "Parkseite" (s.o.), das Wohnzimmer zur Schnellstraße. Wir sind im 5.OG/DG gelandet. Beim Betreten der Suite schlug uns muffige und sehr warme Luft entgegen, dass man sich kaum darin aufhalten konnte. Daran ist sicherlich der Teppichboden beteiligt, aber besonders stellte sich heraus, dass der Wohnbereich keine Klimaanlage hat, nur der Schlafbereich - zur großen Verwunderung des Mitarbeiters aus der Rezeption (er versuchte, bestimmte Schlitze als Lüftungsschlitze aus dem temperierbaren Schlafbereich kommend zu definieren, später erklärte uns der Hausmeister, das dies Lautsprecher für zentrale Hotelansagen seien). Auch nach Inbetriebnahme der Klimaanlage im Schlafbereich hatte das keine Auswirkungen auf das Raumklima im Wohnbereich. Wir versuchten, den Wohnbereich etwas zu kühlen, indem wir die Zimmertür zum Gang hin offen ließen. Bei einem Zimmer, für das man pro Nacht 450€ (!) bezahlt, muss es möglich sein, beide Zimmerhälften auch im Sommer zu benutzen! Leider gab es keine Tauschmöglichkeiten im Hotel mehr, nur Raucherzimmer, Zimmer neben dem Aufzug (also noch lauter), und ausschließlich zur Schnellstraßenseite raus. Die Betten waren sehr hart, die Bettdecken, wie heutzutage meist üblich, aus nicht atmungsaktiven Polyester o.ä., nicht nur der Einzug in die Bettbezüge, sondern - was wir bisher noch nie erlebt haben - sogar auch die Bettbezüge und Bettlaken! Man ist sofort am Kleben - nun, glücklicherweise hatten wir eigene Bettwäsche mit. Geschlafen haben wir mühsam, und nur mit Lärmstop, und in ständiger Bewegung.: Fenster auf? zu? Klimaanlage ein? aus? Das Zimmer hat einen Kühlschrank, der komplett vereist war und deshalb natürlich auch gar nicht kühl. Da sich kein Stecker ziehen ließ zum Abtauen, fragten wir an der Rezeption um Abhilfe, der kommende sehr freundliche Hausmeister hat uns kurzerhand den Kühlschrank ausgetauscht. Man wundert sich: der Zimmerservice scheint sich beim Auffüllen des Kühlschranks um solche "Kleinigkeiten" nicht zu kümmern? Das gilt auch für das Bad: es roch nach verstopften Rohren. Und der Wasserdrücker am WC war insofern defekt, als dass man ihn "bewachen", d.h. ständig gedrückt halten musste, solange ein Wasserlauf nötig war. Auch diese beiden Dinge sind dem Zimmerservice bei der Herrichtung des Zimmers nicht aufgefallen. Das Zimmer hatte 2 Fernseher. Die Kofferablage war 35 cm tief - viel zu klein für einen normalen Koffer. Die Handdtuchhalter waren sparsam, und nur 1 in einer für uns leicht erreichbaren Höhe (ich bin 1,62). Die zur Verfügung gestellten Frotteeslippers waren mit Zehenhalterung, daher für uns nicht benutzbar.

Das Frühstücksbuffet war sehr gut, es gab sehr viel Auswahl, z.B. 4erlei Milchsorten, auch laktosefreie. Leider fehlte ausgerechnet der laktosefreie Joghurt - fast alle Leute mit Laktoseintolereanz, die ich kenne, vertragen generell keine Milch mehr, aber laktosefreien Joghurt! Weniger beeindruckend war die Bar. Zunächst mal wurde der gesamte Bereich MEHRFACH mit laufenden Fernsehmonitoren "bebildert", es gab keine Position, in der nicht wenigstens einer von uns beiden mindestens einen Bildschirm im Blickfeld hatte. Wir waren an Cocktails interessiert, davon waren gerade mal 6 im Programm. Zwei davon waren mit Sahne. Einer dieser beiden war Pina-Colada-artig (Pina Colada selbst war nicht auf der Karte), mit Kokos und Rum - aber da die Küche keine Sahne für die Bar übrig hatte, fiel dieser Cocktail aus. Wir "bestellten" die Sahne für den nächsten Abend, wir wollten unbedingt diesen "Bounty" genannten Cocktail ausprobieren. Am nächsten Abend gab es anderes Personal. Mein Mann bestellte nun für uns den "Cocktail von der Karte, der ähnlich der Pina Colada ist" (Den Namen "Bounty" hatte er nicht mehr im Kopf). Die Mitarbeiterin brachte 2 Pina Coladas (die kosteten plötzlich 11 € im Vergleich zu den 9,50€ aller anderen Cocktails), mein Mann war es zufrieden, weil er Pina Colada mag, aber als ich nach der fehlenden Schokolade des vermeintlichen Bounty-Cocktails fragte und so unerwarteter Weise erfuhr, dass wir gar nicht das am Abend vorher anvisierte Bounty bekommen hatten, war ich unglaublich enttäuscht. Ich bestand auf der Formulierung meines Mannes ("Cocktail von der Karte, s.o.), die Mitarbeiterin ihrerseits bestand heftig darauf, dass mein Mann mit der Pina Colada doch zufrieden war ... Am Schluss zahlten wir 31,50 für Cocktails, die wir alle nicht bestellt hätten, wenn wir den Bounty bekommen hätten - und den bekamen wir nicht mehr.

Das Personal war durchweg sehr jung, meist freundlich, aber ÖFTERS OHNE AHNUNG. Z.B. bei der Frage, mit welcher Nummer ich vom Zimmer aus die Rezeption erreichen kann, war Ratlosigkeit, Umhersuchen in Unterlagen, dann zögerlich: "ich glaube, die 9". Vergewisserung beim Kollegen: das gleiche. Die Ahnungslosigkeit in Bezug auf die fehlende Klimaanlage im Wohnbereich des Zimmers habe ich oben schon erwähnt. Bei Nachfrage zum Parken des Autos hieß es: 10€ pro Tag. - Und in der Umgebung? 7€ pro 12 Stunden, also ist es bei uns billiger... Leider falsch, wie sich herausstellte: die unmittelbar benachbarten Parkareale kosten nur dann 7€ beim Einfahren, wenn im benachbarten Westfalenpark gerade eine Veranstaltung ist, und zwar einmalig. Wenn man vorher schon drin parkt, bevor die Einfahrt mit Personal bestückt wird, zahlt man gar nichts, rausfahren kann man immer. Das haben wir nicht nur ausprobiert, sondern von den Parkwächtern auch direkt so erklärt bekommen. Als wir bei einer anderen Schicht an der Rezeption von diesen Parkbedingungen erzählten, stießen wir auf großes Erstaunen. Auch diese Schicht war auf dem Stand von 7€ pro 12 Stunden. - Gar nicht freundlich hingegen war eine Begebenheit in der Bar ... s.u. Da wir von einer anderen Reise kamen, hatten wir sehr viel Gepäck dabei - aber es gab keine Hilfe. Für den Transport wurde uns auf die Gepäckwagen gedeutet - Selbstbedienung war angesagt. Bei dem Zimmerpreis?

Zur U-Bahn zu Fuss 7 Minuten, zur Westfalenhalle 15 Minuten, allerdings laut: zur einen Seite eine 24 Stunden heftig befahrene Schnellstraße, deutlich zu hören auch mit geschlossenem Fenster, zur "Parkseite" (besser: Parkplatzseite) die Geräuschkulisse der Anfahrt der Gäste sowie die Bargäste, die bis spät in die Nacht fröhlich vor dem Gebäude auf den Barmöbeln tagen. Und falls man die Fenster öffnen sollte ... puh.

Beliebte Aktivitäten

• Sonstiges

Sauna und Schwimmbad im Keller, ganztägig bis 22.30 geöffnet : gut