- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr gut
Ich komme erst jetzt dazu, eine Bewertung für unseren dritten Aufenthalt im Juni 2012 abzugeben. Eine ausführliche Bewertung habe ich hier bei Holidaycheck unter dem Titel "Traumhotel mit Albtraumessen" (Juni 2010) hinterlassen, siehe bitte dort. Ich werde sie hier nicht wiederholen, sondern nur zu den Veränderungen und zu den wesentlichsten Punkten noch einmal Stellung nehmen: Das wesentlichste Strukturelement dieses Hotels ist die Zweiteilung in Village- und Maris-Bereich. Der Village-Bereich ist ein Park, der Maris-Bereich besteht aus zwei langen Reihenhausriegeln. Man kann hier bei Holidaycheck inzwischen "Maris" und "Village" unter verschiedenen Hotels buchen, aber auch weiterhin unter "Pollentia Club Resort" beide, wobei die Reiseveranstalter dann die Kategorien verschieden bezeichnen, z.B. als Kategorie 1, Superior oder "A" etc. pp. Zwar kann man vor Ort kostenpflichtig hochstufen, das ist aber erstens teurer als bei der Buchung, zweitens kann ja auch gerade kein Village Zimmer/ Suite frei sein, also bitte bei der Buchung aufpassen, man kann auch vorher sicherheitshalber bei Holidaycheck nachfragen! Die Gästestruktur hat sich insofern verändert, als dass erstens mehr all inclusive buchen, zweitens hat sich das allgemeine Niveau leider deutlich verschlechtert, vielleicht gibt es hier sogar einen Zusammenhang... Zwar gibt es immer noch jede Menge Paare und Familien, die sich einfach so verhalten, dass sie die anderen nicht belästigen. Wenn ich aber die Aussicht auf einen Putin-Untertanen habe, der sich Vorspeise, Hauptgang und Dessert auf seinen Teller häuft (kommt bei dieser Nation öfter vor), beide Ellenbogen neben dem Teller auf den Tisch stemmt, die Gesichtsöffnung auf Tischhöhe bringt und beginnt, sich wie ein Krebs mit links und rechts vollzubaggern, frage ich mich, ob ich unbedingt noch etwas essen muss. Ich hatte bis dato auch noch kein ca. fünfjähriges child gesehen, dass seinen Löffel senkrecht hält, nur das ableckt, was daran kleben bleibt, und so literweise Speisebrei auf sich und den Tisch schaufelt. Seine parents waren es auch, die ihrem Nachwuchs jeden abend zum Essen Kopfhörer aufsetzten und vor dem Teller einen Kinder DVD-Player mit Zeichentrickfilmen anwarfen! Eine optische Pest sind kurze Hosen (natürlich mit Flip-Flops, gerne auch mit ärmellosem T-Shirt) bei Männern zum Abendessen. Hier ist es aber an der Hotelleitung, etwas mehr zu tun, als nur per Aushang um lange Beinkleider zu bitten. Da es dem Hotel ansonsten egal ist, welche Farbe das Geld hat, gibt es nur ein Mittel, das Niveau der Gäste zu erhöhen: Leute, bucht den Laden jetzt! Mein Geheimtipp für das Zimmer lautet: Auf die Knie gehen! Denn von oben unsichtbar gibt es unter den Fenstern einen schmalen Luftschlitz mit Löchern, die für Mücken groß genug sind. Einfach Klopapier rein und Ruhe ist! Ansonsten früh duschen und früh frühstücken, dann ist noch kein Betrieb. Süßstoff mitnehmen, der Hoteleigene schmeckt nicht. Für die Hotelleitung: Erstens die Anregungen im Text oben. Zweitens die hässlichen Lampen auf der Restaurantterasse entsorgen. Drittens das absolute Halteverbot im Kreisverkehr vor dem Hotel mit Schildern und gelber Linie verdeutlichen. Die Gäste, die da alles vollparken, so dass kein Bus mehr durchkomt, weil sie noch zu faul sind, das Auto fünf Meter weiter auf den Parkplätzen abzustellen, gehen mir auf den Keks. Ausflugstipps: Von der "Strasse" zum Es Verger rate ich ab, wer trotzdem hochfährt, weiß warum. Es Calderers ist nett, aber mit € 8,- Eintritt zu teuer. Auf dem Flohmarkt in Consell gibt es viel Müll und er liegt voll in der Sonne, wenn also nur sehr früh. Der Ausblick vom Puig de Randa ist super, die Strasse führt teilweise am Abgrund lang (natürlich ohne Leitplanke). Wer die Bucht (Cala Monjo oder Monja) sucht, in der der Hauptteil des Agatha Christie Films "Das Böse unter der Sonne" mit Peter U. gedreht wurde, bis ans Ende der Straße von Cala Fornells, vor dem Hotel rechts einen Staubweg hoch, Auto abstellen, geradeaus weiter zu Fuß. Weiterer Tipp: Reiseveranstalter Bucher, denn wir hatten bei der Buchung ein Problem, das ganz unbürokratisch gelöst wurde.
Alles Tipptopp, das Bad war neu! Trotzdem gibt es eine Sonne Abzug: Nicht nur die Klimaanlage brummt, sondern auch der Sicherungskasten (wurde weitestgehend behoben). Es mag Menschen geben, denen das nichts ausmacht, ich werde wahnsinnig. Tipps für das Hotel: Langsam mal an Flachbildschirme denken, auch wenn das ein dicker Brocken ist für alle Zimmer. Und das Problem mit dem Totalausfall der ARD nach 18.00 Uhr im ganzen Hotel müsste auch in den Griff zu bekommen sein - das war zur Zeit der EM natürlich ein Desaster.
Drei Dinge gibt es am Essen überhaupt noch zu verbessern: Das Rührei kommt immer noch aus der Tüte, bitte unbedingt morgens aus Eiern frisch zubereiten (eine heiße Platte ist ja noch frei). Die Fleischqualität ist noch steigerungsfähig - bitte öfter mal Rindfleisch, gerne auch dünn frisch gegrillt und die vorgefertigten Salate sind noch zu ungewürzt (ich weiß, für das Stammpublikum jenseits des Kanals). Noch zwei Anregungen: Erstens fehlten manchmal die Beschriftungen der Speisen und Saucen. Zweitens: Es sollten die Pommes Frites nicht im Hauptbuffet liegen, denn sie produzieren Warteschlangen, also besser in das Buffet links neben der Küchentür. Ansonsten ist die Verbesserung beim Essen dramatisch!!! Alle meine Kritikpunkte aus dem Jahr 2010 hat das Hotel aufgegriffen und abgeändert! Mit frischem Fisch aller Art und Zubereitungsart und verschiedensten Carameldesserts wird man nun geradezu bombadiert, Eis und Orangensaft wurden gegen hochwertige ausgetauscht. Zum Frühstück Sekt, leckere Käse und (deutsche) Wurst, dazu Pasteten und Sobrasada, auch hat man sich phantasievolle warme Leckereien ausgedacht, die teilweise frisch zubereitet werden. Ich empfehle nach wie vor die kleinen roten mallorcinischen Würstchen, die nach Tramuntana schmecken. Zum Abendessen wird nicht nur vieles frisch gebraten, man lässt sich auch jeden Abend was anderes frisch aus dem Ofen einfallen - Roastbeaf, Truthahn, riesige Fische etc. pp. (Und noch schnell mein Geheimtipp: Die Bolognesesauce ist super, dazu gibt es echten Parmesan - der steht notfalls am Suppenbuffet). Nicht nur die von mir 2010 geforderten Metallkannen wurden angeschafft, sondern die ganze Hardware wurde ausgetauscht, neue und zusätzliche - jetzt doppelte - Buffets, Toaster, Saftmaschinen, Kaffeemaschinen etc. Für die Verbesserungen müsste ich eigentlich mehr als sechs Sonnen verteilen.
Was gibt es am Service zu bekritteln, schließlich gibt es sogar eine Aufblasestation für Luftmaratzen! Hier kann ich also nur noch dem Hotel Tipps für weitere Verbesserungen geben: Nicht zu verwechseln mit der exzellenten (!) Zimmerreinigung ist die Tatsache, dass die Oberkante der Trennwände zwischen den Village-Balkonen von den vielen Vögeln der Anlage gern als Sitzplatz genutzt wird, mit den entsprechenden Folgen, bitte einmal in der Winterpause reinigen! Die Unterseiten der Holz-Dächer müssten in der Winterpause auch einmal entstaubt werden. Ich persönlich würde noch Schnittblumen in die Zimmer und auf die Esstische stellen. Auch würde ich die Spätabreisenden kostenlos nach 12.00 Uhr auf ihrem Zimmer lassen (wenn keine Neuen nachrücken), und die Frühankommer zum Frühstück einladen. Das verringert zwar den Gesamtumsatz des Hotels um minimale Beträge, schafft aber Stammgäste, die viel wertvoller sind als ein paar Euros, zudem brauche ich für einen Stammgast keinen Cent für Werbung auszugeben! Man sollte vielleicht darüber nachdenken, ob man nicht den Animateuren bessere Hotelzimmer gibt und die Zimmermädchenwagen dann über Nacht in die dann freien Abstellkammern stellt und nicht auf den Gang, das sieht einfach besser aus.
Ich lese immer wieder, dass die Leutchen von dem "hoteleigenen Strand vor der Tür" enttäuscht sind, und frage mich, wie man bezüglich der Auswahl seines Urlaubsortes so den Kopf in den Sand stecken kann. Nochmal zum Mitschreiben: Der Sandstreifen vor dem Hotel dient nur den Kitern und Surfern als Ausgangspunkt, weil die Bucht hier windig und das Meer hier flach ist. Der Witz an dem Club Pollentia ist der, dass es das nächste bezahlbare Hotel zum Playa Formentor ist, dem schönsten Strand Mallorcas. Nicht von Ungefähr spielt der Playa Formentor in der ersten Szene des Films "Das Böse unter der Sonne" die cote d'azur! Von Port de Pollenca geht es nicht nur mit dem Schiff dorthin, es fährt auch der öffentliche Bus. Wer z.B. für ganz kleine Kinder einen noch flacher abfallenden Strand mit noch wärmerem Wasser sucht, der fährt einfach mit dem Bus vor dem Hotel für ein paar Peseten nach Port de Pollenca oder nach Port d'Alcudia (auch hier kann man unter Pinien liegen, wenn man ein paar Meter Richtung Playa de Muro geht).
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Alle Liegen, Sonnenschirme, der Bodenbelag um den Pool und die Pooltoiletten sind neu! Zusätzlich hat das Hotel nun eine große Meerwasserwhirlpoolanlage (ähnlich einem Kneippbad) gebaut. Das Animateurteam ist auch neu. Für diese fundamentalen Verbesserungen kann es nur sechs Sonnen geben, wenn es auch einen kleinen Kritikpunkt gibt: Die Bedienung am Pool ist süffisant, wenn man nur einen Kaffee trinken will, oder Deutscher ist, ich weiß es nicht... Und die "Pizza" im Poolrestaurant ist eine Frechheit. Wenn ich unbedingt einen Bierdeckel essen will, zahle ich keine € 6,- dafür.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im Juni 2012 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Claudia |
Alter: | 46-50 |
Bewertungen: | 10 |