- Preis-Leistungs-VerhältnisGut
Das Hotel wurde im Juni 2004 eröffnet. Demnach wurden bei unserem Aufenthalt im Oktober natürlich noch einige Arbeiten erledigt, die man sicher auch hätte im Winter ausführen können. Wir hatten natürlich genau unter unserem Fenster eine Baustelle, an der aber nur mittags gearbeitet wurde, da waren wir eh unterwegs. Ausserdem wurde die Aussenanlage gestaltet, was schon mehr nervte, da ein Bagger Stellen hinterm Pool planierte. Das Hotel an sich ist wunderschön, eine Hotelhalle, bei der einem die Spucke wegbleibt, das absolute Prunkstück! Absolut sauber ist es überall, es wird dauernd gewischt. Wir hatten zwar All Inclusive, aber für Halbpensionsgäste kann ich nur empfehlen, die etwas dickere Geldbörse einzupacken. Sind für das touristisch noch ziemlich unbekannte Fleckchen Spaniens doch gesalzene Preise. Deshalb nur AI buchen. Zu unserer Zeit war das Hotel nur zu ca. einem Viertel belegt. Die eine Hälfte davon waren Deutsche, dann kamen viele Spanier dazu, was dann die andere Hälfte ausmachte. Da wir gerne mit Einheimischen zusammen sind, war das für uns sehr angenehm. Was nicht so angenehm war, war der Altersdurchschnitt, den ich auf 50-55 schätze. So war es für uns ein ruhigerer Urlaub. Angeblich soll das Hotel lt. eigener Aussage zwei Wochen vor uns ausgebucht gewesen sein. Das hätte ich nicht gerne erlebt. Dazu später mehr. Wir haben sehr lange mit uns gerungen, das Hotel weiter zu empfehlen. Aber im Endeffekt war es das tolle Gebäude mit seinen Zimmern und die entwaffnende Freundlichkeit der Angestellten, die mit einem charmanten Lächeln in deren öfteren Hilfslosigkeit vieles wieder wett machten. Vielleicht ist das Hotel organisatorisch noch nicht gereift, weswegen man das Gefühl einer gewissen Kühle vom Hotel her hat. Man hat das Gefühl als hätten die Angestellten noch mehr mit sich selbst zu tun als mit dem Gast. Katastrophe ist das Handling mit den Karten, das muss unbedingt gelöst werden. Ansonsten ein schönes Hotel mit toller Landschaft. Empfehlenswert ist da natürlich Sevilla, eine absolut wunderschöne Stadt. Ein Highlight! Oder die Costa de la Luz an sich: 130 km Strand am Stück, da findet sich immer ein schönes Fleckchen. Der Naturpark Coto de Donana, die Westernstadt El Rocio und die Weinkeller von Bollullos. Kann man alles in zwei Tagen mit Shopping- und Badestopps abfahren. So das war mein Roman. Es ist alles subjektiv festgestellt worden, vielleicht sehen andere zu einem anderen Zeitpunkt alles anders.
Die Zimmer sind wirklich klasse. Herauszuheben ist besonders das Badezimmer. Noch nie hatten wir so ein tolles Bad. Badewanne,Fön, separate Dusche mit Platz für zwei, separate Toilette mit Bidet. Wirklich super und alles halt noch neu. Ein neues Hotel hat halt auch so seine Vorteile. Das Zimmer ist auch super. Zwei Betten je 1,35 x 2m gross. Aneinander gestellt eine riesige Liege- und Spielwiese, wo die beiden voll verspiegelten Schrankschiebetüren ihr Übriges dazutun. Sehr schön für Aktivitäten, die im Urlaub auch dazu gehören. Die Klimaanlage hatten wir nicht mehr gebraucht, sie läuft aber extrem gut, fast schon zu gut. Ausserdem hängt noch ein Ventilator über den Betten, der bei uns aber sehr rumgeeiert ist. Im Fernsehen gibt es die gängigsten Programme. Naja, wer´s braucht. Die Zimmer sind alle zur Meeresseite ausgerichtet, auch wenn man es schlecht sieht und manche haben die Zimmer zum Pool, auch Meeresseite. Die Zimmerfee kam wirklich jeden Tag und hat toll gereinigt. Wenn man will bekommt man jeden Tag ein frisches Handtuch. Das war mir wirklich ein Trinkgeld wert.
Es gibt zwei Restaurants, eins für Frühstück und Mittagessen und eins fürs Abendessen. Beide sehr hübsch eingerichtet. Leider war in dem Restaurant zum Abendessen die Terrasse geschlossen. Zum Frühstück gibt es bis auf Rührei und Nutella alles was das Herz begehrt. Es gab einen Themenabend, in dem fast ausnahmslos Meeresfrüchte angeboten wurden. Da haben wir uns schon geärgert, dass wir nicht auf Fisch und Krebse stehen. Das sah alles sehr gut aus. Das panierte Krebsfleisch war allerdings hervorragend. Das Showcooking ist ja was tolles, jeder bekommt seinen ausgesuchten Fisch oder Steak gebraten. Es hält allerdings den Betrieb erheblich auf. Man wartet mitunter 10 Min. auf sein Gebratenes, da sind die Beilagen schon wieder kalt. Besser man macht es andersrum. Die Auswahl ist eigentlich ausreichend und genügend, allerdings fehlen manchmal die Beschreibungen des Essens am Buffet und wenn das Hotel voll ist, sehe ich da Probleme. Das einzige Manko waren die Pommes. Die standen öfters auf einer kalten Marmorarbeitsplatte und waren schnell kalt. Sie wurden auch nur aufgefüllt, wenn sie leer waren. Ansonsten war alles der momentanen Gästezahl ausgerichtet. Aber wehe es ist voll besetzt.
Der Service ist schwer zu beschreiben. An manchen Tagen lief´s ganz gut, an anderen Tagen musste man um seine Getränke betteln. Das ganze Bar-Personal machte uns einen unorganisierten Eindruck. Etliche Meter wurden zurückgelegt, um einen Cocktail zu bauen. Mit entsprechenden Wartezeiten. Man hat immer das Gefühl sie wollen, aber sie können nicht schneller. Manchmal wurde man am Tisch bedient, dann musste man sich seinen Kram selbst holen. Manchmal gab man die Bestellung am Tresen auf und man bekam die Getränke serviert, aber man wusste nie, wie denn jetzt. Dann wird Sangria mit Fanta verdünnt, wo gibt´s denn sowas. Das grösste Chaos entsteht aber durch die All Inclusive Karten, die auch gleichzeitig der Zimmerschlüssel ist. Es gibt keine Plastikbändchen am Arm. Da kann es schon mal passieren, dass die Karten, die absolut identisch sind, durch das Personal in der Bar verwechselt werden. D.h. wenn es nicht rechtzeitig erkannt wird, hat man ein Zutrittsproblem zu seinem Zimmer. Tipp: lasst euch eine zweite Zimmerkarte aushändigen. Die gibt´s allerdings nur fürs Zimmer nicht für die Bar. Wieder Verwechsungsgefahr, dennoch ist es praktischer. Am besten mit einem Stift an der Reception markieren. Das Personal spricht bis auf wenige Ausnahmen sehr wenig deutsch und englisch schon mal gar nicht. Was uns nicht viel ausmachte. Es macht den Urlaub ein wenig spanischer. Für uns der Sinn der Sache, schliesslich fahren wir ja auch nach Spanien, da kann man sich eben nicht immer nur in seiner Sprache verständlich machen. Die Bedienungen in den Restaurants waren sehr gut.
Für uns das absolut enttäuschendste war die Entfernung zum Strand, sowie der Strand selbst. Laut Prospekt ist das Hotel "an einem fantastischen Strand gelegen". Diese Bezeichnung ist ein Witz. Als allererstes sucht man mal die versteckte Tür, die zur Unterführung unter der Strasse durchführt. Tipp: hinter der Rutsche am Pool. Unter der Unterführung durch läuft man durch ein Dünen mit Pinien-Wäldchen. Am "Strand" angekommen blickt man auf mindestens 200 Motorboote mit entsprechendem Ölfilm. Das Meer ist eher eine Lagune bzw. Bootsanlegestelle. Lässt man den Blick über das Wasser schweifen, sieht man eine Landzunge gegenüber. Aha, denkt man, kann man bestimmt rüberschwimmen. Leute, wenn euch euer Leben lieb ist, vergesst es einfach. Entweder ihr bekommt von den Motorbooten den Kopf abrasiert, oder ihr erkundet wegen der starken Unterströmung den Meeresboden bis ans Lebensende. Das Hotel bietet eine Fähre zur Landzunge an. War zwar schon eingestellt, als wir ankamen, aber unsere Reiseleitung hat sich für uns eingesetzt, dass sie wieder aufgenommen wurde. Vielen Dank, Inge! Zu unserer Zeit fuhr sie von 10 - 14 Uhr im ständigen Pendelbetrieb. Drüben angekommen erwartet uns, ausser einem wirklich fantastischen Strand, NICHTS! Keine Liegen, kein Sonnenschirm, keine Getränke, kein einziger Schatten, eben nichts. Clever: die Beachbar befindet sich im Hotel, in der Nähe zur Tür zur Unterführung und war eh geschlossen. Wenn man ein Auto hat kann man 5 Min. Richtung Punta Umbria fahren. Am Hotel Barcelo gibt´s einen schönen Strand mit Duschen. Auto leihen kann man quasi nur bei der Reiseleitung mit dementsprechenden Preisen, da rund ums Hotel ausser einem Golfplatz nichts ist. Ist schon sehr abgelegen das Hotel. In Nuevo Portil, das eigentliche Dörfchen, zu dem das Hotel gehört, gibt´s ausser Hotels, Appartments und Restaurants auch nicht viel. Ist eben eine Feriensiedlung für die Hinterlands-Spanier. Nehmt euch trotzdem ein Auto, es gibt viel zu sehen. Die Strasse am Hotel ist schön ausgebaut und auch hörbar. Noch ist das kein grosses Problem, aber wenn erstmal alles da unten touristisch erschlossen ist, hat man da schon einen anderen Verkehr. Ach ja, die Transferzeit beträgt ca. zwei Std. wenn sich der Fahrer nicht verfährt wie bei uns geschehen.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Sport- und Freizeitaktivitäten fanden zu unserer Zeit, trotz grosser Ankündigungswand nicht statt. Animation wurde auch fast nicht angeboten. Schade eigentlich. Für uns ist der Animateur das Bindeglied zum Hotel überhaupt. Vielleicht wäre die Bewertung dann besser ausgefallen. Aber für 50-55 jährige fand man es wohl nicht für nötig oder zu anstrengend diese Leute zu bewegen. Allerdings hat das Hotel einen 10-Bahnen Minigolfplatz und eine Bocciabahn zu der man keine Animation benötigte. Wassergymnastik wie angekündigt, wäre bestimmt für jede Altersklasse interessant gewesen. An schlechten Tagen kann man auch in das sehr schöne Hallenbad mit Whirlpool gehen. Auch der Pool aussen hat zwei Whirlpool-Becken mit warmem Wasser, die man immer wieder selbst anschalten kann, wenn sie aus gehen. Bei voller Belegung erscheint mir der Pool und die Anzahl der Liegen als etwas zu klein, zu unserer Zeit war er klasse und wenig belegt. Auch bekommt man Pooltücher, für die man unterschreiben muss, aber die man so oft wie man will gegen saubere wieder tauschen kann. Wie gesagt gibt es am Strand keine Liegen und keinen Schatten, da muss man die Pooltücher zum Drauflegen nehmen. Gegen die Sonne hilft nur Creme oder Textilien. Für Kinder gibt es ausreichend Möglichkeiten, wenn die Animation läuft. Im Keller ist ein riesiger Miniclub mit separater Küche, einem Spielplatz und eigenen Toiletten eingerichtet. Da träumt mancher Kindergarten von. Ausserdem gibt es zwei grosse Rutschen am Pool, die Erwachsene auch benutzen dürfen.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1 Woche im Oktober 2004 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Michael & Iris |
Alter: | 36-40 |
Bewertungen: | 1 |