Playa Garden Selection Hotel & Spa

Bei der hohen Zahl an überschwenglichen Bewertungen sei eine differenzierte Betrachtung erlaubt. Zunächst zur Lage: Das Hotel liegt in einem ruhigen Ort und hat einen direkten Strandzugang. Die Liegen am Strand sind kostenpflichtig (10 Euro/Tag). Der Sandstrand ist schön schmal und das Wasser sauber. Die Belästigung durch „Beachboys“ und „-girls“, die Sonenbrillen, Uhren und Rastalocken anbieten, hält sich angesichts der Größe des Strandabschnitts in Grenzen. Der Ort selbst besteht eigentlich nur aus ein paar Hotels, wenigen Restaurants und Geschäften. Direkt gegenüber vom Hotel befindet sich ein Supermarkt, der allerdings hoffnungslos überteuert ist. Tipp: Wenn man aus dem Hotel kommend links die Straße entlang geht, findet man weitere Supermärkte, gleich der erste (am Hotel Alcudia Pins) ist der günstigste, wenngleich sich in Einzelfällen ein Produktvergleich lohnt (wir haben zwischen den lokalen Märkten Unterschiede von bis zu 60 % festgestellt). Für Selbstversorger dürfte es sich allerdings lohnen, den Wochenbedarf durch einen Besuch in einem „normalen“ Supermarkt mit ortsüblichen Preisen in Can Picafort zu decken (ein solcher befindet sich z.B. an der Repsol-Tankstelle auf der Hauptstr.). Die Fahrt dauert nur 10 Minuten und kostet ca. 1 Euro mit dem Bus und 6 Euro mit dem Taxi. Die Ersparnis ist aber enorm, und meistens besucht man Can Picafort sowieso. Entfernung ca. 5 Km und somit auch in Form eines Strandspaziergangs machbar. Weiterer Ort in der Nähe: Alcudia (9 Km). Mit dem Bus 1,55 Euro, Taxi 10 Euro. Da der Ort sehr ruhig ist, eignet er sich nicht für Leute, die „Action“ suchen: Eine Strandpromenade gibt es hier ebensowenig wie Discos oder Bars. Ein Restaurant gegenüber hat aber fast jeden Abend Live-Musik. Ebenso findet sich ein Unterhaltungsbereich für die Kleinen – mit Spielautomaten, Autos, Motorrädern und einem Trampolin. Zum Hotel selbst: Es besteht aus 8 Wohnblöcken, die in zwei Reihen am linken und rechten Rand der Anlage aufgebaut sind. Im Mittelbereich befindet sich nach der Rezeption eine Bühne, ein Pool und eine erhöht angelegte Poolbar. Am linken Ende befindet sich eine Art „Kinderspielplatz“, der willkürlich auf eine Freifläche harten Untergrunds gesetzt wurde. Dort finden auch einige „Mini-Club“-Aktivitäten statt. Im vorderen rechten Bereich der Anlage befindet sich der Speisesaal und eine Cafeteria. Der Poolbereich (10-18 Uhr) ist hübsch anzuschauen, bietet aber für Kinder nichts, keine einzige Rutsche und auch sonst nichts, womit man spielen könnte. Das „Kinderbecken“ ist ein Witz und nicht der Rede wert. Im hinteren Bereich der Anlage scheint ein Kinderpool gebaut zu werden. Es gibt auch noch einen Wellnessbereich mit Hallenschwimmbad und Massagen/Anwendungen, den wir nicht ausprobiert haben. Großes, internationales Animationsteam mit täglichem Programm für Klein und Groß. Die Verpflegungspreise sind üppig: Frühstück 11, Mittagessen 16, Abendessen 24, HP 30 Euro pro Tag. Würde für eine vierköpfige Familie (2 Erw./2Ki.) 637 Euro/Wo. bedeuten (Ki. zahlen weniger, hier eingerechnet). Das sind wohlgemerkt die „Upgrade“-Preise für Leute, die nur Übernachtung gebucht haben. Publikum: Überwiegend ältere Gäste ohne Kinder sowie einige Familien. Appartement: Zwei Zimmer plus Bad und Kochnische mit zwei Elektroherdplatten, Kühlschrank und Mikrowelle sowie Balkon. Größe ausreichend, dazu ein ordentlicher 32-Zoll-Fernseher. Ausstattung der Küche allerdings MANGELHAFT: eine kleine und alte, max. 20 cm Bratpfanne, mit der eine Familie kaum bekocht werden kann, kein Abtropfsieb (z.B. für Reis oder Nudeln), kein Wasserkocher, zudem eingebranntes Besteck. Vollkommen inakzeptabel. Reinigungsservice hingegen freundlich und gut. Anreise: Nach der Begrüßung wurden wir erst einmal zur Kasse gebeten: 28 Euro für das Hinstellen eines Babybetts. Habe ich oberhalb von 3 Sterne (dieses Hotel hat 4) noch nicht erlebt. Das mag aber auch am Reiseveranstalter liegen, der uns darüber nicht informiert hat. 4 Euro pro Tag scheint auch nicht viel zu sein. Wenn man aber bedenkt, dass so ein Reisebabybett 30-50 Euro kostet, haben sich die Kosten nach spätestens 2 Gästen amortisiert. Danach wird daran extra verdient. Da gibt es bestimmt andere Fixkosten mit Bedeutung. Zur Abwertung führt auf jeden Fall, dass man mir die Zahlung nicht quittiert hat und auch auf Verlangen nicht quittieren wollte. Erst nach längerem Erklären, dass ich über das gegebene Geld einen Beleg haben möchte, den ich dem Veranstalter vorlegen kann, habe ich eine Quittung erhalten. Fazit: Für uns als Selbstversorger war das Appartement mit seiner Küche wesentlich. Für die Ausstattung der Küche gibt es eine glatte 5 (mehrere Töpfe und Geschirr waren immerhin da), für das Abkassieren beim Babybett und dem Verweigern einer Quittung hierüber eine glatte 6. Keine andere Bewertung ist hier möglich. Im 4*-Bereich gibt es insbesondere für Familien bessere Alternativen, auch im Ort selbst. Wer es aber ruhig und überschaubar mag, insbesondere als älteres Paar mit Vollverpflegung ohne Küchennutzung, ist hier nicht verkehrt.

Beliebte Aktivitäten

• Strand