Ein All Inclusive Urlaub, zum ersten Mal nach zehn Jahren. Ein Hotel mit Rutschen und Pools, juchee! Mit 6 jähriger Tochter und einer Menge Vorfreude. Landeskategorie: 5 Sterne. Das Origo Mare ist vom Aufbau eher ein Dorf mit vielen ein bis zweigeschossigen Bauten aber mit allen Annehmlichkeiten eines Hotels (Restaurant, Pools, Shop, Fitness). Studios und Villen gibt es in verschiedenen Größen, abhängig von der gebuchten Personenzahl. Ein paar Kilometer vom Meer entfernt und meist stark umweht vom Fuerteventurawind liegen die Häuser wie ein Suburbian Dream in Reih und Glied, mit Strassensystem und Kreisverkehren. Der dazugehörige Crater Park ist für Urlaubshotels dieser Art wirklich stilvoll angelegt und bietet Badespass von Kletterwand bis Wellenbad. Der Check in liegt mit 17 Uhr eher im späteren Bereich, wir vertrieben uns aber die Zeit mit Autovermieter, Rumfahren und einem traumhaften Café namens Baobab in Corralejo. Ankunft und Check-In war einfach und zügig, erklärt wurde wenig, außer wo die VIP Villa und der Wasserspasspark sei und wo man morgens, mittags und abends essen könnte. Den Rest fanden wir selbst raus. Und so kamen die ersten Tage und Abende. Lärmendes Buffetrestaurant mit großem, besonders fleischlastigem Angebot. Abends noch lärmenderes Kinderprogramm mit überdrehten Animateuren, deren Berufsbeschreibung augenscheinlich beinhaltet, möglichst viele Kinderseelen pro Saison nachhaltig schädigen zu müssen. Ein halbes Jahr und dann nochmals einige Tage vor Antritt der Reise fragte ich das Hotel, ob man für uns Sojamilch und rein pflanzliche Margarine bereithalten könnte und es möglich wäre, statt Rührei kleingemachten, angebratenen Tofu mit Zwiebeln zu bekommen. Alles wurde überschwänglich bejaht. Vor Ort warteten wir dann eine Woche auf die Margarine, ebenfalls eine Woche zudem auf einen angebratenen Tofu der mal nicht matschig weich und mit rohen langen Zwiebelringen gemischt war. Als die Margarine dann endlich für einen Tag da war, verschwand Sie über Nacht spurlos, bzw, fiel laut Restaurantmanager der Kühlschrank aus und sie wurde schlecht. Dann wurde eine neue besorgt. Zur selben Zeit etwa fuhr mir ein Mitarbeiter des Hotels fachkundig in die Seite meines vor der Villa geparkten Autos. Nachdem es zunächst hieß, ich solle mich bitte um gar nichts kümmern und noch nichts unternehmen, musste ich mir einen Tag später sagen lassen, nur ich allein hätte das gefälligst zu melden. Daraufhin musste ich lange warten, bis es endlich eine Bestätigung für den Golfcar-Unfall gab. Ich will mir gar nicht vorstellen welchen Ärger ich wohl an der Backe hätte, wenn ich mit dem Auto nicht Vollkasko versichert gewesen wäre. Eine persönliche Entschuldigung vom Hotelmanagement blieb aus. Bis auf einen kleinen Teil der Mitarbeiter, wie den versierten und sehr unterhaltsamen Barmann in der Haupthaus-Hotelbar, wirkten viele Arbeitskräfte überroutiniert oder verplant, räumten Geschirr ab von dem noch gegessen wurde oder brachten falsche Speisen. Die Dame meiner Autovermietung sagte zu mir noch, Origo Mare sei das beste Hotel der Insel. Bei diesen Erlebnissen bin ich gespannt, wann mir das bewiesen wird! Ein noch so schön angelegtes Hotel verliert seine Behaglichkeit, wenn es den Einzelnen vergisst. Derart deutliche Massenabfertigung vernichtet einfach das Wohlgefühl.

Zimmer