Pickalbatros Sea World Resort - Marsa Alam

Das Hotel besticht durch seine großzügige Poollandschaft und die schönen zweistöckigen Häuser, in den es keine schlechten Zimmer gibt. Einzig das schlechte gastronomische Angebot schmälert den sonst sehr guten Gesamteindruck dieser Anlage.

Wir hatten im vorderen Teil ein Upgrade auf eine Suite mit Pool- und Meerblick bekommen. Top! Großes Kingsizebett mit dicker Decke (denn im Dezember wirds auch in der Nacht in Ägypten kalt). Klimaanlage warm und kalt und Kühlschrank täglich mit ausreichend frischen Wasser zum Trinken und Zähneputzen. Wers mag kann TV auf einem 46 Zoll Flastscreen schauen. Toller großer Balkon mit schönem Blick auf die sagenhafte Poolanlage. Alles (noch) neu aber es ist verblüffend wie schon 1 Jahr nach der Eröffnung (2018) der Zahn der Zeit am Zimmer und der Anlage kratzt. Besonders in der Dusche merkt man jetzt schon deutliche Abnutzungsspuren. Silikonfuge am Waschbecken zeigte auch schon erste Schimmelspuren. Grundsätzlich haben wir uns in den schönen Zimmern aber wohlgefühlt.

Das ist der wirkliche Kritikpunkt an diesem Hotel. Wie kann ein so schönes Hotel nur eine so derartig schlechte Gastronomie haben. das gastronomische Angebot ist selbst für ägyptische Verhältnisse auf 3-Sterne-Niveau. Es gibt 5 Restaurants und in allen gibt es haargenau das gleiche Essen. Und das ist wirklich schlecht. Immer und wirklich immer Hähnchen gegrillt oder in undefinierbarer Mehlpampe. Pasta die wirklich nett zubereitet wird aber nicht schmeckt. Und das üblich totgebratene Rindfleisch. Kaum Auswahl und wirklich täglich genau die selben wenigen Gerichte. Früh genau das selbe Desaster. Die Restaurants haben den Flair einer russischen Bahnhofshalle. Laut und kalt. Die Drinks in der Bar schmecken alle nicht. Hauptzutat: gefärbter Zuckersirup. Ungenießbar süß. Noch nicht mal ein Mojito schmeckt und der ist wirklich nicht schwer zuzubereiten. Einzig der Gin-Tonic ist zwar nicht gut aber zumindest genießbar. Der Kaffee ist je nach Maschine und Bar sehr lecker. Tipp: Im Restaurant immer Flaschenbier bestellen. Das Albatros Sea World muss dringend an seinem gastronomischen Konzept arbeiten. Wenn hier nichts nachhaltig positiv verändert wird, werden schnell die Gäste wegbleiben und es wird sich keine Stammklientel im neunen Hotel entwickeln.

Fazit: Alles klärt sich mit der Höhe und Frequenz der Trinkgeldzahlung. Housekeeping war schon makaber. Wir haben am ersten Tag Trinkgeld vergessen und prompt wurde am 2. Tag das Zimmer gar nicht mehr gereinigt. Es wurden keine Handtücher gewechselt und es gab auch kein neues Wasser mehr. Um 17 Uhr klingelte es dann an der Tür und es wurde gegen Zahlung von 3 Euro alles in unserer Abwesenheit gereinigt. Sogar der obligatorische Handtuch-Schwan fehlte nicht auf dem Bett. Am nächsten Tag haben wir uns zur "Ausgleichszahlung" von 1 EUR auf dem Bett entschlossen. Nun gabs nur noch ein Handtuch und kein frisches Wasser. Auch an diesem Abend wurden wir mit zig mal Klingeln zur weiteren Trinkgeldabgabe genötigt. Danach haben bis zur Abreise 2 Euro aufs Kopfkissen gelegt und gut wars. Kellner in den Bars freundlich und zuvorkommend. Aber dennoch wird ein Trinkgeld erwartet um den Standard zu halten. Es werden die Namen gemerkt und man versucht eine Pseudo-Vertrautheit herzustellen. Uns hat diese aufgesetzte Freundlichkeit und Nähe nicht gefallen. Wers mag... Russen mit Geldrollen (nicht Rubel sondern Dollar) sind dafür empfänglich und werden selbstverständlich gegen ständiges 1-Dollar-Scheinewechseln bevorzugt. Animation schenken wir uns mal. Die üblichen dauergrinsenden und kichernden Animateure, die aber keine wirklich Show auf die Beine gebracht haben. Ein bisschen Dart und Boccia und das wars schon. Hier sollte das Management mal in ein ordentliches Casting und später in Profis investieren. Die Rezeptionisten sind professionell und freundlich. Unwahrscheinlich zuvorkommend und seriös. Die Herren am Frontdesk haben uns alle ausnahmslos gefallen. Auch die deutsche Gästebetreuerin Aline war sehr freundlich und hilfsbereit. Wenn Ihr Trinkgeld gebt, dann denkt bitte auch mal an die Jungs in den hellblauen Klamotten die permanent parat stehen um alles sauber zu halten. Die bekommen nie etwas und haben es sicher am nötigsten.

Wie fast jedes Hotel in Ägypten und noch viel mehr in Marsa Alam liegt das Hotel im Niemandsland am roten Meer. Im Süden wird in weiter Ferne ein neues Hotel gebaut oder der Bau schon wieder abgebrochen. Wüstenlandschaft mit so viel Plastikmüll, dass Greta Schnappatmung bekommen würde. Alles sauber abgetrennt durch meterhohe Hotelmauern.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Praktisch keine Freizeitangebote. Einzig die hoteleigene Tauchbasis an der Seebrücke, die aber bei unserem Aufenthalt zu 100% wetterbedingt geschlossen war. Es gibt ein Spa, das wir nicht besuchten. Wir waren zum sonnen und baden da und wollten sowieso keine Aktivitäten nutzen. Daher haben wir nichts vermisst. Nervig ist übrigens die auf dem Hotelgelände permanent umher wandernden "Ausflugsverkäufer". Unverständlich warum das Management diese Drückerkolonne durch das Resort laufen lässt.