Pickalbatros Citadel Resort

Der erste Eindruck war toll - wir kamen nach Sonnenuntergang an und erkannten zunächst nicht, dass wir uns bereits auf Hotelgelände befanden. Das liegt daran, dass das Hotel relativ weit entfernt von der Zubringerstraße liegt. Die eigentliche Anlage sieht man erst, wenn man um die letzte Kurve biegt und dann vor der Türe steht. Der Empfang war freundlich, unser Gepäck wurde - wie wir auch - zum Zimmer im Block 3 gebracht. Wir waren als kleine Gruppe (6 Personen) unterwegs, und die Buchung der Zimmer nebeneinander hat prima geklappt. Die Zimmer - wie gebucht - waren alle mit Meerblick.

Zunächst muss man sagen, dass der erste Eindruck von den Räumen "okay" ist. Der begehbare Schrank ist für zwei Personen und deren Kleidung etwas zu klein (wir waren zwei Wochen dort). Die angekündigten Flachbildschirme sind nicht vorhanden, jedenfalls in unserer Unterkunft und den Zimmern unserer Freunde nicht. Bestenfalls Vorläufer, also unserer Schätzung nach rund zehn Jahre alt. Der Empfang der Programme war nur sehr eingeschränkt möglich, da die Fernseher immer wieder Aussetzter hatten. Bei Besichtigung der Satellitenanlagen wurde uns klar warum: Offen liegende, durchgescheuerte, mit Klebeband geflickte Kabel, Rost: Hier wären dringend Investitionen nötig. Die Betten sind betoniert(!) und stehen auseinander, also ist es auch nicht möglich, die Betten zusammenzuschieben. Die Zimmerecken im Bad waren nicht mehr eckig, sondern rund. Hier könnte mit einem Staubsauger ausgeholfen werden, aber dieses Equipment ist bei den Roomboys nicht verfügbar. Die Toilettenspülung verweigerte ihren Dienst einmal komplett, der mehrmalige Anruf bei der Rezeption führte schließlich nach zwei Stunden zur Ankunft eines Monteurs. Nach Rückkehr in unser Zimmer funktionierte die Spülung wieder. Internetempfang im Zimmer ist nur nach Ausleihen eines Recievers an der Rezeption möglich (relativ teuer). Günstiger ist der Erwerb einer Sim-Karte für ein paar Euro, die vier Wochen benutzt werden kann, erhältlich bei jedem Reiseleiter. Zurück zum Zimmer: Die Terrasse verfügte nur über zwei Stühle und einen Tisch, aber nicht über Liegestühle. Die Fliesen auf der Terrasse waren teilweise arg zerbrochen, die Stufen zerbröseln. In der Ankunftsnacht habe ich mir - dummerweise barfuß - auf der Terrasse die Ferse aufgeschnitten.

Von Montag bis Sonntag gibt es wechselnde Themenbuffets, das Grundsortiment ist immer dasselbe. Der Vorteil: Man weiß stets, wo was zu finden ist, der Nachteil: Irgendwann wird es eintönig. Abwechslung gibt es in den Themenrestaurants. Hier ist das Personal wesentlich motivierter und die angebotenen Speisen sind sehr gut, aber teilweise trotz all inclusive ultra kostenpflichtig. Die Atmosphäre im Hauptrestaurant entspricht der einer Mensa. Wir waren zu sechst unterwegs, und die wenigen Tische die für sechs Personen geeignet sind, waren häufig besetzt, oft nur von zwei oder drei Personen. Hier hätten wir uns gewünscht dass das Personal dafür Sorge trägt dass auch für Gruppen unserer Größe freie Tische zur Verfügung stehen. Die viel beschworene KLeiderordnung wurde häufig nicht eingehalten und auch nicht vom Personal moniert.

Wir waren über Sylvester dort und haben am Abend auch an der Feier teilgenommen. Niemand hatte uns gesagt dass man sich hierfür anmelden muss, wir sind glücklicherweise an dem INfostand vorbeigekommen und haben noch Plätze bekommen. Der große Veranstaltungssaal war voll bis auf den letzten Platz und die Tische und Stühle waren sehr eng gestellt. Wohlfühlen konnte man sich hier nicht. Prima war das internationale Buffet, mit einer Ausnahme: es war zu fragil. Ein Mitarbeiter, der nachfüllen wollte, stieß gegen eine Buffetplatte, woraufhin diese herabfiel. Die darauf befindliche Salatsauce ergoss sich über meinen Anzug. Die Hotelleitung weigerte sich, die Reinigung zu übernehmen, weswegen der Anzug erst zu Hause gereinigt werden konnte. Das Gespräch mit dem Hotelmanager bezüglich dieses Punktes war sehr unangenehm, er wurde pampig und meinte, man baue dieses Buffet regelmäßig auf und nie sei etwas passiert. Eine billige Ausrede. Zum Personal: Es ist unterschiedlich motiviert und viele der Kellner sind schlecht oder gar nicht ausgebildet. Dies wurde vom Serviceleiter mit den schlechten Gehältern in der Gastronomie erklärt. Insgesamt waren die meisten Servicekräfte überfordert oder fühlten sich nicht zuständig, eine klare Tischaufteilung fehlt. In den Rstaurants dauert das Nachfüllen der einzelnen Speisen oft lange, an der Vielfalt der angebotenen Speisen fanden wir nichts auszusetzen. Auf Getränke wartet man sehr lange, und wenn dann serviert wird, fehlt häufig das ein oder andere.

Der Transfer zum Hotel dauerte rund eine halbe Stunde, was daran liegt, dass die Anlage die - soweit wir gesehen haben - letzte an der Küste ist. Weitere Erschließungsmaßnahmen waren zwar offensichtlich geplant, aber nur sehr zögerlich in Angriff genommen. Die Lage ist ruhig aus dem eben genannten Grund, und man hat die Möglichkeit, am ausgedehnten Ufer lange Spaziergänge zu machen. Geht man bis zum Ende der Hotelanlage in beiden Richtungen, stellt man fest, dass die einbrechende Urlaubskonjunktur vor einigen Jahren wegen Terrors zu Baustopps des - an und für sich wohl sehr ambitionierten - Projektes geführt haben. Die Infrastruktur des Komplexes ist dennoch recht gut. Direkter Zugang zum offenen Meer ist bei Ebbe und bei Flut eingeschränkt möglich, über die Hafenzufahrt relativ problemlos. Wer aber hier schnorcheln geht, sollte guter Schwimmer sein - vor allem wenn man außerhalb der geschützten Anlage schwimmt. Ein oder mehrere Stege ins offene Meer wären eine sinnvolle bauliche Ergänzung, die Verletzungsgefahr an scharfen Korallensteinen würde erheblich reduziert. Wir haben auch zweu Ausflüge gemacht, einen mit dem Taxi in die nahe gelegene Shopping Mall (10 Minuten Fahrzeit). Der Abfahrtszeitpunkt war fest vereinbart, der Taxifahrer ließ sich jedoch mehr als 40 Minuten Zeit (verspätet). Die Rückfahrt hat allerdings reibungslos geklappt. Die Mall selbst beinhaltet jede Menge Markenshops und unterscheidet sich kaum von unseren Einkaufsmeilen, der Eingang zum Ägyptischen Basar (im Keller) ist relativ versteckt. Im Supermarkt ist das Gewürzangebot riesig, man kann sich die gebrauchte Menge abpacken lassen. Sehr zu empfehlen. Der zweite Ausflug ging auf "Paradise Island" - eine Insel die man nach längerer Bootsfahrt vom Hafen Hurghada aus erreicht. Wir hatten einen Strandteil gebucht, der mit Palmensonnenschirmen bebaut war. Die versprochenen "Fat Boys", Sitzsäcke, waren aber allesamt belegt, weswegen wir uns mit Kokosmatten unter Sonnenschirmen begnügten. Sandstrand war wunderbar, aber Fische gab`s hier keine zu sehen. Das angebotene Mittagessen - im Preis beinhaltet - war gut, aber der Küchenchef war nicht sehr großzügig. Meine Bitte nach einem zweiten Stück Fleisch beantwortete er mit dem Hinweis, ich könne später noch Nachschlag haben. Wahrscheinlich hat man hier keine guten Erfahrungen mit Gästen gemacht, die sich die Teller voll laden und dann das meiste wegwerfen, also nachvollziehbar. Insgesamt kann man aber auf derlei Ausflüge gut verzichten.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Tauchschule ist vor Ort, das Personal dort fachkundig und freundlich. Der Meerzugang ist überall gewährleistet, schnorcheln ist sogar in den gesicherten Becken möglich, dort gibt es auch Fische zu sehen. Die Animation ist freundlich, nicht aufdringlich, einzig die Akquisiteure für "Doktor Fisch" waren nervig, ebenso wie die des Spa-Centers. Nachdem das Hotel nicht voll belegt war, wurden wir ständig angesprochen. An den sehr windigen Tagen blieben wir an den Pools, wobei hier gelegentlich zu wenig Liegen vorhanden waren (für sechs Personen, die zusammen liegen möchten). Die Fliesen im Jacuzzi-Bereich waren sehr uneben, Wölbungen mit bloßem Auge erkennbar. Die Jacuzzis empfanden wir als nicht sehr sauber, Verbote (kein Essen oder Getränke an den Jacuzzis) wurde nicht kontrolliert.