Pension Am Walde

Wenn man in die Straße zur Pension einbiegt, wirkt alles idyllisch und einladend. Das Haus liegt am Waldrand, davor sind Felder und Wiesen. Leider aber auch die Ortsumgehungsstraße, die schon zu hören ist.Es wirkt alles etwas altmodisch und ausgestorben.

Wie auch die Einrichtung in den öffentlichen Räumen, war das Zimmer (2. OG, Nr. 12) in einem wilden Stilmix "anno dazumal"/ "70er"/ "Ich will selbst nicht mehr drin wohnen, aber für den Sperrmüll ists eigentlich noch zu schade" eingerichtet. Fast hätten meine Augen angefangen, zu bluten. Abgerundet wird das ganze noch durch verblichene Bettwäsche, ausgefranste Handtücher, Linoleum-Boden und einer Perser-Teppich-ähnlichen Bettumrandung. Eine einzigartige Kombination aus 70er-Jahre Sisal-Tapete und dunkelbrauner Tapete mit Blumenkörbchen ließ die abends doch recht zahlreich erscheinenden Spinnen und sonstigen Insekten quasi unsichtbar werden/ mit dem Hintergrund verschmelzen. Bei dunkleren Stellen wußte man nicht genau, ob das Insekten-"Tötungs"-Spuren sind, oder obs zum Muster gehört. Auch das die Tapete nicht mehr so fest an der Wand klebt und es Schimmelstellen und Spinnweben gibt, fiel durch die geschickte Musterkombination weniger auf. Den alten Sessel mit Rüschen-Universal-Überzug mochte ich garnicht erst ausprobieren. Die Fenster sind einfachverglast und stammen vermutlich noch aus der Zeit, als das Haus gebaut wurde. Im Winter ist es bestimmt heimelig, wenn man mit dem aufgestellten Elektroofen das Zimmer heizen muß und das Kondenswasser an den Fenstern herab läuft. Achtung: Ironie! Aber zu diesem Zimmer fällt mir echt nichts mehr ein. Ich würde mich schämen, meine Gäste so unterzubringen. Man könnte viel aus diesem Haus machen...eigentlich...man müßte es nur tun. Vielleicht verlange ich aber für eine Pension auch zu viel. Andererseits hatte ich für einen vergleichbaren Preis durchaus schöne Zimmer. Wir haben diese Unterkunft nur akzeptiert, da wir einen DayDreams-Hotelgutschein hatten und nicht wußten, ob wir noch woanders unterkommen würden. In der Gegend scheint die Messlatte wohl auch nicht allzu hoch zu hängen, liest man die Bewertungen der umliegenden Hotels/ Pensionen. Die Fotos der Hotel-Homepage sind vermutlich die "besten" zimmer, die das Haus zu bieten hat.

Frühstücksbuffet: "reichhaltig" wie in der Hotelbeschreibung finde ich etwas übertrieben, "Standard" oder "Grundversion" triffts besser, man wurde satt. Angesichts der wenigen Gäste wäre es auch unnötig gewesen, mehr aufzufahren. Mir fehlten die kleinen Extras, die über das Alltägliche hinaus gehen. Abendessen (3x 3-Gänge-Menü), deutsche Küche: Mit vegetarischem Essen gibt man sich zumindest Mühe. Aber wie man weiß, reicht das allein nicht. Als Vorspeise gab es zweimal Fleischbrühe. Ich habe das akzeptiert, man möchte ja auch nicht zu viele Umstände machen. Ich weiß nicht, ob es eine Alternative gegeben hätte, oder dann eben einfach keine Suppe. Den ersten Abend wurde beim vegetarischen Hauptgericht einfach nur das Fleisch weggelassen. Den zweiten und dritten Abend gab es zumindest vegetarische Tortellini bzw. Maultaschen, die jedoch ohne bzw. mit einer unpassenden Sauce auch nicht der Renner waren. Der Beilagensalat war immer frisch und hat gut geschmeckt. Das Dessert (Zwetschenkuchen, Eis, Apfelstrudel) war gut, die Kuchen sogar hausgebacken.

Service beim Essen freundlich und zuvorkommend, es gab Infomaterial zu möglichen Ausflugszielen, Zimmerreinigung ok.

In Beerfelden stehen viel Geschäfte leer und Häuser verfallen, der Ort an sich hat touristisch (außer vielleicht dem Zwölfröhrenbrunnen) nicht viel zu bieten. Der Odenwald an sich ist schon reizvoll.

Beliebte Aktivitäten

• Sonstiges

Sitzgelegenheiten in Hof und Garten sowie Spielmöglichkeiten für Kinder vorhanden, schöner Garten mit großen Bäumen. Tischtennisplatte vorhanden, aber marode Kein Internet