- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Das Hotel ist eine mittelgroße, siebenstöckige, relativ alte Anlage. Als ich dort vor 3 Jahren zum ersten Mal (nur zwei Nächte) übernachtet habe, gehörte es noch der Iberostar-Hotelkette. Dieser Name war für mich auch jetzt eine Qualitätsgarantie und der Grund, warum ich gerade dieses Hotel gewählt habe. Leider hat sich erst vor Ort herausgestellt, daß es nun einer anderen Kette – Asur Hoteles gehört. Während die vier Sterne des Iberostar-Hotels, insbesondere im Hinblick auf das Menü, voll berechtigt waren, ist das Preis-Leistungs-Verhältnis derzeit gestört. Man spürt, daß die Anlage von der Krise im Hotelgewerbe erschüttert wurde und die Inhaber jetzt nur noch Krisenmanagement betrieben. Unter den Hotelgästen überwiegen Spanier. Das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt überhaupt nicht. Ich kann es leider nicht weiterempfehlen und bedauere nur, daß Iberostar es nicht mehr unter seinem Namen führt – dann blieben den Gästen unangenehme Überraschungen und Enttäuschungen erspart. La Linea ist trotz des positiven ersten Eindrucks nicht sehenswert, eher laut und schmutzig. Will oder muß man Lebensmittel kaufen (was angesichts der mangelhaften Gastronomie kein Wunder ist), so empfiehlt sich die etwa 4 km entfernte Lidl-Filiale oder der etwas näher gelegene, etwa 3 km entfernte Carrefour-Supermarkt. Will man in Andalusien parken, so sind die etwaigen bunten Linien am Straßenrand zu beachten – bei gelber Linie darf man nicht parken, bei blauen ist es gebührenpflichtig, bei weißen umsonst. Leider gibt es an der Hotelanlage eine blaue Linie, schade, daß das Hotelpersonal – auch nicht auf Anfrage! – über die hier anfallenden Parkgebühren informiert. In der Gegend gibt es viele schöne andalusische Städte. Wir haben uns mit dem Mietwagen nach Cádiz, Jerez de la Frontera, Tariffa und Castillo de la Frontera begeben. In Cádiz gibt es ein historisches Stadtzentrum, wo man in der Architektur arabische Einflüsse nachspüren kann. Ebenso in dem kleinen Tariffa, das am weitesten südlichen Zipfel Spaniens gelegen ist. Von hier aus kann man mit der Fähre nach Tanger fahren, Tanger ist jedoch nur für Liebhaber extremer Eindrücke zu empfehlen: heruntergekommen, dreckig und wegen der insbesondere in der Medina aufdringlichen Einheimischen nicht ganz ungefährlich. In Jerez de la Frontera kann man in der Innenstadt durch die schönen Gassen schlendern, andalusischen Flair genießen und vielleicht auch einen Abstecher in eine Bodega machen, um den köstlichen Sherry zu verkosten. Ganz entzückend ist das mittelalterliche Schloß mit dem dazugehörigen Dörflein, das oberhalb des Städtchens Castillo de la Frontera liegt. Von hier aus hat man einen fabelhaften Blick auf das unten gelegene Land und den malerischen See. Eine vor Jahren ausgewanderte Deutsche führt in der Schloßanlage ein Geschäft mit Andenken u. dgl., sie hat sogar Photokamerabatterien im Angebot, wodurch sie meine Photosession gerettet hat :)).
Die Zimmer sind eher klein, dafür ist der Schrank recht groß. Leider ist der Kühlschrank sehr klein, was angesichts der großen Luftfeuchtigkeit ein großer Nachteil ist – wir haben uns oft Obst gekauft und mußten es im Schrank aufbewahren, wo es leider bereits am nächsten Tag verfault ist. Das Bad mit Badewanne, Waschbecken und Bidet ist relativ klein, aber es reicht. Leider war die Verfugung an der Badewanne in unserem Bad undicht, so daß beim Duschen immer Wasser ausgelaufen ist. Der Duschkopf von Hans Grohe war übermäßig schwer, wohl ganz aus Metall. Der Fön ist auch im Bad verfügbar. Hinsichtlich der Sauberkeit des Zimmers und des Badezimmers hatten wir nichts zu bemängeln.
Das Essen ist eine absolute Misere und entspricht eher einem Zwei-Sterne-Hotel. Zum Frühstück gab es nur zwei Arten Brötchen, die eher hart als knusprig waren und Toastbrot. Die Auswahl an Käsesorten und Aufschnitt ist eher beschränkt und läßt Sparmaßnahmen erkennen. Meine Frage nach purem Joghurt wurde schlicht und einfach mit: „Nein, heute gibt es nicht“ abgetan. Positiv zu bewerten ist die relativ große Auswahl an frischem Obst. Zum Abendessen war die Auswahl sehr eng, fast jeden Tag die gleichen faden Gerichte, teilweise erkennbar aus Resten von gestern zubereitet. Die Speisen sind überhaupt nicht beschriftet, so daß man eher im Dunkeln tappen beziehungsweise alles häppchenweise probieren muß. Alle warmen Speisen waren lauwarm, will man es heiß haben, so muß man sich selbst an dem Mikrowellenherd an der Seite der Eßtheke bedienen. Italienische Pasta und Ravioli waren immer zerkocht und schwammen in Öl. Die einzige den Liebhabern andalusischer Küche zu empfehlende Vorspeise war der Gazpacho. In dem Hotel kann man sich einen Upgrade zur Vollverpflegung bzw. zu All Inclusive dazukaufen, es kostet jeweils entsprechend ca. 16 EUR und 39 EUR, angesichts der durchaus zu bemängelnden Qualität des Menüs ist dieses Angebot eher eine Falle. Uns wäre stattdessen ein Downgrade lieber, denn auf das Gastronomieangebot hätten wir gerne verzichtet. Nebenbei: An der Hauptstraße gibt es ein sehr gutes chinesisches Restaurant, wo man für etwa 11 EUR an einem Büffet richtig schlemmen kann. Das einzige, was man hier bei einem Restaurantbesuch eventuell beachten muß, sind die jeweiligen Öffnungszeiten, weil die spanische Siesta auch in Restaurants mit fremder Cuisine gilt.
Die Rezeption ist rund um die Uhr geöffnet. Das Personal ist äußerst zuvorkommend und immer hilfsbereit. Die Zimmerreinigung findet täglich statt, unser Zimmermädchen war sehr gründlich und überaus sympathisch. Der Handtuchwechsel findet ebenfalls täglich statt.
Das Hotel liegt direkt an einer Hauptstraße von La Linea, die in jeder Richtung zweispurig ist und zum nahegelegenen Gibraltar führt. Auf der Straße herrscht reger Verkehr, häufig gibt es Autoschlangen nach Gibraltar. Die Hotelzimmer haben entweder einen Blick auf den Felsen von Gibraltar und die Bucht mit Yachten oder auf die Hauptstraße mit der Promenade, die daran entlangführt. Angeblich gibt es noch Zimmer mit einem Blick auf beide Seiten, sie werden „doble vista mar“, d. h. doppelter Meeresblick genannt. Der Blick auf Gibraltar ist viel attraktiver. Sollte es mal in der Nacht neblig sein, so wird es sehr laut, denn die im Hafen andockenden Schiffe werden durch Tuten gelotst. Um dann ruhig schlafen zu können, muß man die Balkontür zumachen und ggf. die Klimaanlage einschalten. Vom Hotel aus kann man das Stadtzentrum innerhalb von wenigen Minuten erreichen, die dort befindlichen Geschäfte sind allerdings nicht sehr empfehlenswert, sie bieten nur allerlei billigen Krimskrams an. Wir haben dort vergebens nach einer guten Bäckerei gesucht (warum, ist im Absatz „Gastronomie“ erklärt). Am Busbahnhof, einige Hundert Meter vom Hotel gibt es ein Internetcafé, geöffnet von 10 bis 22 Uhr, wo das Surfen dieses Jahr 1,5 € pro Stunde kostet.
Beliebte Aktivitäten
- Kultur & Erlebnis
- Ausgehen & Nightlife
In der Anlage gibt es einen Pool, den haben wir aber nicht einmal besucht, da keine Poolfans :)) Die fast ohrenbetäubende Animation fand ab und zu in der Nähe des Cafés, vor dem Eingang zum Restaurant statt, so daß wir sie vor dem Abendessen wohl oder übel mitbekommen haben.
Infos zur Reise | |
---|---|
Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1 Woche im September 2011 |
Reisegrund: | Stadt |
Infos zum Bewerter | |
---|---|
Vorname: | Luiza |
Alter: | 31-35 |
Bewertungen: | 4 |