Occidental Menorca

Das Hotel besteht aus 9 Häusern in Würfelform, die nach Orten auf Menorca benannt und im Zuge der kürzlich erfolgten Renovierung in unterschiedlichen Farben gestrichen wurden, außerdem einer Bar im Außenbereich und einer Bar im Veranstaltungssaal und einem Restaurant. Die einzelnen Häuser sind um einen Innenhof mit 3 Pools gruppiert, der sehr schön begrünt ist, auch mit großen Bäumen, die Schatten werfen. Der Boden des Innenhofs ist gepflastert. Die Anlage ist sehr schön entworfen und wirkt trotz der Anzahl der Zimmer nicht wie ein Riesenblock, man kann sich dort recht angenehm aufhalten. Der gemeinsam genutzte Bereich ist ordentlich und sauber und wird gut gepflegt und täglich gründlich gesäubert. Wir hatten Halbpension gebucht, dafür gibt es ein gut bestücktes Frühstücksbuffet und ein abwechslungsreiches Buffet zum Abendessen. Man kann auch statt einem Abendessen auf Anfrage ein Lunchpaket oder ein Mittagessen im Hotel erhalten. Laut Karte ist für All Inclusive das Angebot recht groß, es gibt viele Getränke kostenlos, auch verschiedene alkoholische, und die übrigen zum halben Preis. Die Gäste scheinen tatsächlich hauptsächlich aus Spanien zu stammen, diese Gruppe war zumindest während unseres Aufenthalts die größte. Es folgten Italiener, Holländer, Engländer und Deutsche. Was wir in den 12 Tagen Urlaub gar nicht getroffen haben, waren Gäste aus dem ehemaligen "Ostblock" (Russland z.B.). Auffallend war, dass so gut wie alle Gäste Kinder dabeihatten, ohne Anhang fühlten wir uns beinahe als Exoten. Fazit: Das Hotel ist insgesamt recht angenehm als Standort. Wer empfindlich auf Kinder und Lärm reagiert, Nachtleben braucht, als Single Gleichgesinnte sucht oder viel shoppen möchte, sollte jedoch ggf. einen anderen Ort/ein anderes Hotel wählen. Unbedingt sinnvoll ist ein Mietwagen, um die schöneren Ecken Menorcas entdecken zu können. Sich ein paar Brocken Touri-Spanisch anzueignen, ist hilfreich, v.a. außerhalb der Touristenorte. Wir kommen sicher einmal wieder nach Menorca, wenn auch nicht unbedingt nach Punta Prima. Das liegt aber nicht am Hotel :-)

Die Zimmer sind frisch renoviert, aber leider recht klein und eng, der Schrank ist klein und bietet zu wenige Ablagemöglichkeiten (fast nur zum Hängen). Teile davon sind außerdem durch Safe, Kühlschrank und zusätzliche Decken belegt. Der Safe ist groß, kostet 1,50€ am Tag plus Pfand. Der Kühlschrank ist winzig, die 1,5l-Wasserflaschen gehen gerade noch rein. Immerhin ist er vorhanden und kostenlos. Es gibt einen modernen TV mit Satellitenempfang und fast allen gebräuchlichen deutschen Sendern. Außerdem gibt es einen kleinen Tisch mit Stuhl und einen Sessel. Die Betten sind breit genug, aber zu hart (mein Rücken jammert heute noch), außerdem rutschen sie auf dem Fliesenboden sehr leicht herum und machen dabei einen ganz schönen Lärm. Es gibt Telefon auf den Zimmern, aber man kann nicht direkt angerufen werden, die Rezeption muss Anrufer von außen aufs Zimmer weiterleiten. Eine Klimaanlage ist vorhanden und kühlt schnell. Die Bedienung ist allerdings nicht einsichtig. Der Balkon ist groß genug und mit 2 Stühlen und einem Wäscheständer ausgestattet. Sachen trocknen ist bei der Luftfeuchtigkeit allerdings schwierig....... Zum Verdunkeln sind Vorhänge vor den Fenstern. Diese überlappen großzügig und sind gut lichtdicht. Das Bad ist mit einer Milchglaswand vom Zimmer abgetrennt, man kann seinem Partner beim Duschen zusehen. Die Dusche ist bodengleich und nur über die halbe Länge mit einer Trennscheibe vom Bad abgeteilt, so dass dieses nach dem Duschen immer unter Wasser steht. Die Toilette ist vom Rest des Bads teils mit Wand, teils mit Milchglas-Schiebetür abgetrennt, so dass man sie benutzen kann, auch wenn jemand im Bad ist. Nachteil der Glasabtrennung ist, dass das Zimmer immer hell ist, wenn man nachts ins Bad muss. Es gibt zwar Nachtlichter, aber diese sind klein und nicht unbedingt ausreichend. Was empfindlich fehlt, sind ein zweiter Spiegel im Zimmer sowie Haken im Bad (nur 1), außerdem Ablagemöglichkeiten für Krimskrams im Wohnbereich. Das größte Manko der Zimmer ist jedoch, dass sie UNGLAUBLICH hellhörig sind. V.a. im Bad versteht man jedes Wort, das im Nachbarzimmer gesprochen wird. Die laut knallenden Türen wurden bereits mehrfach bemängelt. Außerdem rattern die Rollenkoffer auf dem Pflaster des Innenhofs, die Zimmermädchen schieben die Betten sehr schwungvoll (und laut) durch die Zimmer, die Liegen am Pool werden morgens um 7 dampfgestrahlt, die Angestellten besprechen sich lautstark. Wer also empfindlich auf Lärm reagiert, sollte Ohropax nicht vergessen.

Es gibt ein Restaurant und 2 Bars sowie eine Poolbar im externen Sportbereich. Das Essen ist für ein Mittelklassehotel ausgesprochen gut. Die Speisen werden offensichtlich frisch zubereitet, sind gut gewürzt und nicht verkocht. Morgens und abends werden Teile des Speiseangebots direkt im Saal frisch gebraten (z.B. Spiegeleier oder Schnitzel). Es gibt eine ausgewogene Mischung landestypischer und üblicher Gerichte sowie "Lieblingsessen" von Kindern. Zum Frühstück sind immer 4 Sorten Wurst, 3 Sorten Käse, verschiedene Marmeladen, Honig, Nutella, verschiedene Sorten Brot und Brötchen (sogar Vollkornbrot), Obst, Müsli, Kaffee, Tee, Kakao, hartgekochte sowie Spiegeleier und Omelette, gebackene Bohnen und weitere warme britische Beilagen, Pfannkuchen mit Soße dazu und süßes Gebäck erhältlich. Zum Abendessen gibt es ein Vorspeisen- und Salatbuffet. Die Salate sind immer gleich, die Vorspeisen wechseln. Danach hat man die Wahl zwischen 3 Suppen, gefolgt vom Hauptgang: 3 Fleisch- und 3 Fischgerichte, Nudeln, Pommes, Pizza, ein Reisgericht und verschiedene Gemüsebeilagen lassen niemanden hungrig zu Bett gehen. Zum Abschluss gibt es verschiedene Desserts, frische Früchte und Eis. Alle Gerichte werden bis zum Ende der Essenszeit nachgeliefert, nicht geht aus. Dessert gibt es sogar noch länger. Man muss also nicht hetzen, sondern kann gemütlich jederzeit Nachschub holen. Das Essen ist so auch immer warm. Die Tische werden wie erwähnt schnell abgeräumt, gewischt und neu gedeckt, nur der Boden sieht am Ende der Essenszeit aus wie Sau. Bei der Menge an Kindern auch kein Wunder.... Größere "Unfälle" werden aber schnell beseitigt. Bedingt durch die Größe des Hotels ist der Speisesaal sehr groß und wirkt ein bisschen wie eine Massenspeisung, was manchmal unpersönlich wirkt. Tische und Stühle sind aber neu und schick und modern, auf der Terrasse stehen Bäume verteilt, dort ist die Atmosphäre ungleich angenehmer, fast wie in einem Biergarten. Die Preise sind angemessen, Trinkgeld gibt man bei der Bezahlung am Ausgang in ein Körbchen, soviel man möchte. Den einzelnen Kellnern etwas zuzustecken, ist zwar möglich, könnte jedoch teuer werden, da man an einem Abend häufig von mehreren bedient wird. Die Plätze an der Bar draußen sind großteils von einem Vordach oder Bäumen beschattet, abends jedoch schnell belegt, da es nicht so viele Stühle gibt. Auch hier gibt es an Personal, Auswahl und Preisen nichts auszusetzen.

Das Personal insgesamt haben wir als ausgesprochen freundlich erlebt, nie fühlten wir uns angebafft oder schnippisch behandelt. Alle haben sich nach Kräften bemüht, jedem schnellstmöglich seine Wünsche zu erfüllen, obwohl die Belastung in einem fast ausgebuchten Hotel sicher extrem hoch ist. Das Personal an der Rezeption spricht durchgehend fließend Englisch und teilweise auch etwas gebrochenes Deutsch. Tagsüber sind immer mindestens 2 Mitarbeiter anwesend, so dass man nie lange warten muss. Nur sonntags, am Hauptanreisetag, waren die Angestellten überfordert, es bildeten sich längere Schlangen, und bei Anreise am Vormittag musste man mehrere Stunden auf sein Zimmer warten. Wir wollten zusätzlich noch ein anderes als das zugeteilte Zimmer haben, aber die Damen und Herren blieben trotzdem immer freundlich und gaben sich offensichtlich viel Mühe, uns zufriedenzustellen (erfolgreich übrigens). Das Personal im Restaurant spricht teils nur Spanisch oder wenig Englisch, ruft aber im Zweifelsfall schnell einen Kollegen zu Hilfe. Die benutzten Teller und Gedecke werden sehr schnell abgeräumt und freie Tische sofort neu eingedeckt. Man bekommt auch zur Hauptessenszeit immer einen Tisch auf der Terrasse, länger als 30 Sekunden mussten wir nie warten, bis einer für uns fertiggemacht wurde. Die bestellten Getränke werden prompt gebracht. Die Zimmermädchen sind gründlich, aber manchmal nicht ganz durchgeplant. Hatten wir z.B. die Handtücher zum Trocknen nach draußen gehängt, gab es frische. Und lässt man sie nicht rein, kann es sein, dass sie erst sehr viel später wiederkommen, um aufzuräumen. Die Hotelführung hat ein Unternehmen beauftragt, das 2x im Monat Gästebefragungen durchführt. Man bekommt einen ausführlichen Frragebogen zum Ausfüllen. Die Reaktionen auf die geäußerte Kritik können, bei (freiwilliger) Angabe der Zimmernummer, sehr prompt sein :-)

Im Vergleich mit dem Rest der Insel ist die Lage des Ortes nicht gerade ideal. Punta Prima liegt am äußersten Südostzipfel von Menorca, und dieser Teil ist insgesamt der langweiligste und eintönigste, was die Landschaft betrifft. Die Gegend ist einfach nur platt, und unser erster Eindruck war: "Wir sind enttäuscht. Mann ist die Insel langweilig". Bei Fahrten über den Rest von Menorca haben wir gelernt, dass die Insel unglaublich vielfältig ist, schon wenige km weiter sieht die Landschaft jeweils ganz anders aus. Der Strand, wenige hundert Meter vom Hotel entfernt (bergab!), ist nicht sehr breit, reicht dafür recht tief in die Insel hinein, und bietet deshalb genug Platz. Unbedingt empfehlenswert ist ein Sonnenschirm, da es keinen natürlichen Schatten gibt. Plant man Ausflüge zu anderen Stränden, ist es sinnvoll, einen eigenen Schirm zu kaufen, denn längst nicht an allen Stränden gibt es einen Verleih. Die Bucht ist zum Meer hin offen, was zeitweise dafür sorgt, dass Seegras angeschwemmt wird, und bei entsprechendem Wind kann es auch stärkeren Seegang geben. Der Strand besteht aus feinem Sand, nur an wenigen Stellen sind Felsen im Wasser. Wie fast überall auf Menorca geht es sehr lang sehr flach ins Wasser hinein, was für Kinder sehr praktisch ist (für Leute, die schwimmen wollen, weniger...). Im Ort selbst ist nicht viel los. Es gibt ein paar Supermärkte, 3 oder 4 Restaurants und eine Strandbar entlang der Uferpromenade, das wars im Wesentlichen (zumindest haben wir sonst nichts gesehen). Wer Nachtleben braucht, muss nach Maò fahren. Das ist dafür nicht weit weg, nur ca. 15 min mit dem Auto, genau wie der Flughafen. Fluglärm ist übrigens trotzdem nicht zu befürchten. Zum Einkaufen alltäglicher Dinge (Getränke) ist es sinnvoll, nach Sant Lluis, der nächsten größeren Stadt, zu fahren, dort gibt es einen "normalen" Supermarkt mit vernünftigen Preisen. Unbedingt sinnvoll ist ein Auto. Wie der öffentliche Nahverkehr ist, kann ich nicht sagen, wir hatten für die ganze Zeit einen Mietwagen. Wie schon ausgeführt, ist Menorca so vielfältig und hat so viele wunderschöne Ecken zu bieten, dass es schade wäre, nicht wenigstens einen Teil davon zu erkunden. Das wiederum geht eben nur mit dem Auto und häufig zusätzlich viel zu Fuß (die schönsten Buchten sind nur so zu erreichen, aber die Mühe absolut wert). In der Hauptreisezeit ist es unumgänglich, den Mietwagen schon im voraus von zu Hause aus zu reservieren, da man sonst Gefahr läuft, keinen mehr zu bekommen.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Direkt bewerten möchte ich diesen Punkt nicht, da wir hier zu wenig genutzt haben. Vorhanden sind Sportanlagen, ein Fitnessraum (allerdings nur Stepper und Räder), den Spa-Bereich, Pools, 4 PCs fürs Internet (1€ für 10 min - finde ich sehr teuer, sind oft von Kindern belegt oder kaputt), ein Spieleraum, es gibt Animation tagsüber. An den Pools stehen bequem aussehende Liegen, aber es gibt zu wenige Schirme dafür, und die Liegen stehen sehr eng.