Occidental Boa Vista Beach

Eine schöne, weitläufige Hotelanlage, nah am traumhaften Strand, mit großzügigen Pools. Freundlicher Service und teilweise brillante Animationsshows, vor allem tagsüber eher laut und lebhaft. Buffet für den Preis absolut angemessen.

Die Zimmer sind in kleinen Häusern untergebracht, in unserem Bereich jeweils zwei Zimmer im Erdgeschoss und zwei im ersten Stock. Zuerst hatten wir das Pech ein Zimmer zu haben, dessen (von beiden Seiten verschließbare) Verbindungstür offenbar ans Badezimmer des Nachbarzimmers grenzte. Es klang als wäre man live dabei, wenn sich die unbekannten Nachbarn im Bad aufhielten, was diese oft taten, wenn wir schon schlafen wollten. Daraufhin haben wir uns an die Rezeption gewandt und ein anderes Zimmer bekommen, in dem dieses Problem nicht aufgetreten ist. Das Personal war hier sehr zuvorkommend und hat prompt reagiert. Mit dem neuen Zimmer waren wir sehr zufrieden, allerdings ist die Klimaanlage ungefähr 5 Tage vor Abreise ausgefallen. Sie hat zwar noch Luft umgewälzt, aber nicht mehr gekühlt, obwohl wir alle möglichen Einstellungen (und auch Aus- und wieder Einschalten) probiert haben. Leider war es uns nicht möglich, diesen Sachverhalt an der Rezeption detailliert genug darzustellen. Wir haben an mehreren Tagen gebeten, jemand möge die Klimaanlage reparieren, woraufhin auch immer ein Handwerker zur Stelle war. Diese haben aber offenbar nie lange genug gewartet um zu überprüfen, ob es auch wirklich kühler wurde, sondern sind gleich wieder gegangen, weil ja Luft aus der Klimaanlage kam. Vermutlich hat dieses Zimmer immer noch eine defekte Klimaanlage. Die Zimmer haben einen Fernseher, den wir aber nicht genutzt haben. Die Kissen sind relativ kompakt und fest, wer es weicher mag sollte sich ein eigenes mitbringen. Der Wasserdruck in der Dusche war sehr niedrig, aber es hat zum Duschen gereicht. Zweimal ist die Wasserversorgung tagsüber kurz ausgefallen, war aber nicht weiter schlimm. Einmal war ca. 15 Minuten lang Stromausfall, weil es ein Gewitter gab (offenbar im ganzen Hotel, nirgends war Licht und das Abendessen hat sich verzögert). Vom Balkon aus (der mit Stühlen und einem Tisch, aber leider nicht mit einer Wäscheleine ausgestattet ist) hatten wir in beiden Zimmern hin und wieder mal W-Lan-Empfang. Vor unserem Aufenthalt dort hatte ich verzweifelt nach Informationen zum Thema "Internetzugang" gesucht, hier also in aller Ausführlichkeit: Das hoteleigene W-Lan empfängt man am besten in der Lobby, es reicht aber auch einigermaßen bis zum Pool und leider auch ins Restaurant. Es ist kostenfrei. Ein Telefonat per Skype (ohne Video) ist möglich, aber störanfällig. Ich habe versucht, ein Muster zu erkennen, aber mal war es abends besser und mal morgens. Tendenziell sollte man wohl darauf achten, dass nicht so viele andere Nutzer online sind.

Das Buffet war abwechslungsreich und reichhaltig, auch wenn sich natürlich in zwei Wochen schon mal was wiederholt. Das ist ja auch ok. Aus einem mysteriösen Grund gab es nur mittags Pommes Frites, nie abends... Bei den Salatsoßen hätten wir uns etwas mehr Vielfalt gewünscht, selber mit Essig und Öl anmachen gestaltet sich oft schwierig. Es gibt immer (mittags und abends) Pizza und Nudeln und verschiedene Fisch- und Fleischangebote ( neben anderem Fleisch fast jeden Tag Hähnchen), diverse Gemüsesorten, oft Reis oder Kartoffeln. Die angebotenen Soßen waren teilweise nicht so ganz unser Geschmack, aber wir sind bei jedem Essen irgendwie fündig geworden. Bei den Getränken herrscht Selbstbedienung, wir können jedoch nur die Alkoholfreien beurteilen. Hier gab es Wasser (mit oder ohne Kohlensäure), Cola, Cola light, Fanta (Orange und Lemon) und zum Frühstück 2 verschiedene Säfte. Kaffee kommt aus dem Automaten (war ok), auch an Kakao- und Teetrinker wurde gedacht. Zum Frühstück gab es jeden Tag Crêpes und Pancakes, Rühr- und Spiegeleier, Würstchen und Schinken. Außerdem diverse Brötchen, Cornflakes, Obst, Wurst und Käse, süßes Gebäck, Marmelade und Honig. Mit dem Wasser ist es so eine Sache... Das Leitungswasser ist nicht trinkbar, manchmal heißt es sogar, man solle auch zum Zähneputzen Wasser aus der Flasche verwenden. Bei Anreise bekommt man eine 1,5l-Flasche aufs Zimmer, Nachschub soll man dann für je 2€ kaufen, was wir als nicht so wirklich "all inclusive" empfunden haben. Man kann natürlich jederzeit an eine der Bars gehen und sich einen Plastikbecher Wasser (oder etwas anderes) holen, aber eine Flasche Wasser hat schon so ihre Vorzüge, gerade wenn man sie mit an den Strand oder auf den Ausflug nehmen will. Gelöst haben wir das Problem wie fast alle anderen damit, dass wir uns (illegalerweise) eine Flasche im Speisesaal am Automaten gefüllt haben. Das ist zwar laut Schild verboten, aber es kümmert niemanden, wenn man es trotzdem macht. Wir hatten ehrlich gesagt mit der einen oder anderen Magenverstimmung gerechnet, einfach weil wir verwöhnte Europäer sind und bei großen Buffets schon mal was ein bisschen lange draußen steht. Dem war aber offenbar nicht so. Gut, Eiswürfel und rohen Fisch haben wir gemieden, aber ansonsten haben wir alles probiert und hatten keinerlei Probleme. Außerdem natürlich zu erwähnen: Die Katzen und die Spatzen, zumindest wenn man draußen isst. Natürlich lockt das Essen Tiere an und es leben rund 15 Hotelkatzen (grob geschätzt) auf dem Gelände. Diese betteln beim Essen, aber wenn man ihnen nichts gibt (wie erfahrene Katzenbesitzer wissen), geben sie sehr schnell auf und versuchen es bei anderen Leuten. Man sollte allerdings sein Essen nicht unbeaufsichtigt lassen (wir sind immer abwechselnd ans Buffet gegangen), sonst kann es schon mal sein, dass eine Katze etwas davon stibizt. Für katzenaffine Menschen jedenfalls kein Problem, wie es anderen geht können wir nicht beuteilen. Ganze Heerscharen von Spatzen sind ebenfalls beim Essen zugegen, diese sind aber deutlich weniger mutig. Sämtliche Tiere kommen natürlich nicht nach drinnen, aber es sitzt sich sehr viel schöner auf der überdachten Terrasse als im lauten und etwas düsteren Speisesaal.

Das Personal an der Rezeption spricht Englisch, allerdings konnten wir nicht so genau bestimmen, wie gut... Auf unsere Beanstandungen wurde freundlich und prompt reagiert. Nur bei der Klimaanlage lag ein Kommunikationsproblem vor, entweder wurden wir nicht verstanden oder es war zu komplex zum Reparieren, das wird ein Mysterium bleiben. Das gesamte Personal war sehr höflich und zuvorkommend, vor allem die Zimmermädchen waren von geradezu ansteckender Fröhlichkeit und Lebensfreude. Man wurde stets freundlich gegrüßt, angelächelt und irgendeine Möglichkeit der Verständigung fand sich immer. Das Animationspersonal hat sich auch hin und wieder mit Gästen unterhalten, allerdings dann eher auf Französisch oder Italienisch.

Das Hotel ist rund fünf Kilometer vom Flughafen entfernt (allerdings kein Fluglärm wahrnehmbar) und liegt mehr oder weniger "mitten im Nichts". Die nächste Siedlung erreicht man aber ohne Probleme mit dem Taxi (5 Euro bzw. 10 Euro pauschal, je nach Ziel). Wir waren einmal in der Hauptstadt der Insel, Sal Rei, in der allerdings wirklich wenig los war. Die Zustände dort und gleichzeitig das Wissen, dass die Kapverden als eins der wohlhabendsten Länder Afrikas gelten, machen sehr betroffen und lassen einen erkennen, dass wir unser Leben im Überfluss wirklich mehr zu schätzen wissen sollten. Aber das gehört eigentlich nicht hier her, ich fand es nur sehr erwähnenswert. Wieder zu weniger belastenden Themen: Der Strand ist wirklich hinreißend. Weicher, heller Sand, genug Liegen (mit Sonnenschirmen) und eine starke Brandung. Teilweise waren die Wellen schon ziemlich hoch, mit kleinen Kindern sicher nicht zu empfehlen, aber für Erwachsene ein Abenteuer. Es gibt sowas wie Bademeister, allerdings haben sie nie eine grüne Flagge gehisst, während wir dort waren. Die Touristen baden immer, egal ob gelb oder rot. Ein Schild warnte vor Quallen, allerdings sind uns nie welche begegnet. Zum Schnorcheln war es leider nicht geeignet, weil das Wasser durch den aufgewirbelten Sand sehr trüb wird. Das müsste man an anderen Stellen probieren. Zu sehen gab es auch nicht viel, wenn man denn was erkennen konnte, wenige kleine Fische und sonst halt Sand... Muscheln gibt es nur in kleine Stückchen gebrochen, wir haben kaum mal eine vollständige gefunden. Eine Luftmatratze ist absolut zu empfehlen, man muss nur aufpassen, dass sie nicht weggeweht oder davongespült wird. Der Strand schließt sich direkt an die Hotelanlage an und ist schnell zu erreichen. Die Strandbar haben wir nicht genutzt. Es gibt diverse Ausflugsangebote (ab 50€ aufwärts pro Person), welche wir aber nicht genutzt haben. Die Schildkrötenbeobachtung hätte uns interessiert, aber wir waren unsicher, ob es denn wirklich im Sinne des Natur- und Tierschutzes ist, diese zu beobachten und zu "stören". Das Wetter war insgesamt gut, es hat während der 2 Wochen (Ende August - Anfang September) dreimal geregnet. Allerdings schien die Hotelanlage nicht unbedingt für Regen ausgelegt zu sein, teilweise stauten sich größere Pfützen auf den Fliesen.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Es gab genügend Liegen sowohl am Haupt- als auch am Ruhepool und immer auch die Möglichkeit, einen Schattenplatz zu finden. Wir haben meist den Ruhepool bevorzugt, weil die Musik am Hauptpool sehr laut war (selbst wenn man am anderen Ende der Anlage saß). Die Animateure geben zwar bekannt, wann das nächste Fitnessangebot stattfindet, sind aber keineswegs aufdringlich dabei (wie in anderen Hotels schon erlebt). Wer nicht mitmachen will, bleibt einfach auf der Liege. Von den Sportangeboten haben wir lediglich Aqua-Gym ausprobiert, was je nach Anleiter*in gut oder nicht so gut war. Was ich vom "Stretching" beobachten konnte, sah nach sehr hektischen Bewegungen aus, möglicherweise ist man hier nicht auf dem aktuellsten Stand der Sportwissenschaft. Wirklich gut gefallen hat uns das abendliche Tanzen, zu dem auch die Touristen unaufdringlich aber wirkungsvoll animiert wurden. Es gelingt den Animateuren sehr gut, eine Atmosphäre zu schaffen, in der das Argument "ich kann nicht tanzen" gar nicht erst nötig wird. Es gibt keinen Wettbewerb oder irgendwelche Bewertungen, jeder tanzt einfach so gut er kann und wie er will. Und wer nicht will, schaut eben zu, das ist auch kein Problem. Die von der Animation verwendeten Sprachen waren: Englisch, Portugiesisch, Französisch, Italienisch, Tschechisch und manchmal Spanisch. Manche sprechen wohl auch etwas deutsch, aber das Hauptpublikum nicht, deswegen ist das auch nicht nötig. Wir haben keine deutschsprachige Animation vermisst, da wir Englisch (und rudimentär Französisch und Spanisch) sprechen. Zu den abendlich angebotenen Shows gibt es einiges zu sagen und ich möchte hier differenzieren. Zunächst aber erst einmal undifferenziert: Jede der Shows war unheimlich laut. Einige Animateur*innen scheinen nicht zu wissen, dass man in ein Mikrofon nicht schreien muss (vielleicht werden sie auch einfach nur von ihrer immensen Begeisterung mitgerissen...). Auch die begleitende Musik ist gefühlt lauter als Discolautstärke. Empfindlichen Personen sei ein Gehörschutz empfohlen, vor allem wenn die ganze Sache aufgrund von Regen nach drinnen verlegt wird (wo es umheimlich hallt). Die Shows haben kein einziges Mal pünktlich begonnen, aber diese Erwartung haben wahrscheinlich wieder mal nur Deutsche... Wir haben jedenfalls schnell gelernt, erst 20-30 Minuten nach "offiziellem Beginn" hinzugehen, das reicht völlig. Nun zum Inhalt der Shows. Die erste Show, die wir gesehen haben, nannte sich "Animation's got talent", was unserer Meinung nach leider überhaupt nicht zutraf. Es folgte eine zur Fremdscham nötigende Sketchparade, die an Peinlichkeit kaum zu überbieten war. Man muss allerdings fairerweise dazuschreiben, dass das übrige Publikum absolut begeistert war und sich zu Ovationen hinreißen ließ. Vielleicht haben wir einfach den falschen Humor. Das Hotel scheint eine eigene (semi)professionelle Tanzgruppe zu haben (so ganz haben wir nicht verstanden, wo die Damen und Herren herkamen bzw. dazugehörten) und diese ist wirklich großartig. Ich habe selten so hervorragende Tänzer*innen gesehen. Das klingt nach dem vorherigen Absatz jetzt wahrscheinlich ironisch, ist es aber nicht. Die Tanzshows waren klasse und absolut sehenswert. Zum Glück haben wir uns von der Sketch-Show nicht abschrecken lassen.... Wie die Animation für Kinder so ist, können wir schlecht beurteilen. Der Betreuungsschlüssel wirkte auf jeden Fall gut, denn es waren meist so 1-2 Kinder und 2-4 Animateur*innen. Im Raum für die Kinderanimation wurden manchmal Kinderfilme (in ohrenbetäubender Lautstärke) gezeigt, oft war die kleine Gruppe aber auch draußen unterwegs. Es gab weitere Fitnessangebote sowie einen Trainingsraum (der ganz passabel aussah), was wir aber nicht genutzt haben.