- Preis-Leistungs-VerhältnisGut
Wir haben uns Nika ausgesucht, weil es im Gegensatz zu vielen anderen Maledivenresorts sehr geräumige Bungalows anbietet (ab 75m2), mit gesondertem Wohnbereich und eigenem Strandabschnitt. Und wir wurden nicht enttäuscht: wir waren in unserem Deluxe Bungalow völlig ungestört bis hin zum Wasser und nahtlose Bräune war in dieser Privatheit kein Problem, da nur selten in 50 Meter Entfernung mal ein Schnorchler vorbeikommt, Spaziergänger am Strand gab es nie. Dafür gibt es öffentlich zugängliche Bereiche. Wer Privatsphäre schätzt ist hier besser aufgehoben als in den meisten anderen Resorts - ich habe das so ungestört noch auf keinen meiner bisher 8 besuchten Maledivenresorts erlebt, wer hier einen Tipp hat, dem wäre ich für einen Hinweis dankbar. Bei der Anreise mit dem Wasserflugzeug bedenken, dass man zwar bei den meisten Fluglinien 30 kg Gepäck + Handgepäck mitnehmen kann, beim Weiterflug mit dem Wasserflugzeug wird aber mittlerweile von der maledivischen Fluglinie vor Ort das gesamte Gepäck (Koffer + Handgepäck) gewogen und dann für jedes Kilo über 25 kg kassiert. Da verdient sich die heimische Fluglinie ein schönes Zubrot, weil eigentlich jeder zahlen muss. Am besten, man räumt den Handgepäckskoffer weitest gehend aus, hängt sich alles um und spart sich so eine Menge Geld - man hat nämlich nach dem langen Flug keine Lust sich über diese kleine Unverschämtheit aufzuregen und zahlt friedlich. Entschädigt wird man dafür mittlerweile durch einen modernisierten Loungebereich bei den Wasserflugzeugen, wo die besseren Resorts ihren Gästen kostenlose Erfrischungen und Snacks anbieten - auch Nika hat eine eigen Lounge, der Kaffee dort ist übrigens hervorragend !
Es gibt auf Nika Gartenbungalows, Watervillen, Beach Bungalows und Deluxe Beach Bungalows. Wir waren in einem Deluxe Beach Bungalow (Nummer 12) und würden diesen auch wieder nehmen, weil er auf der Sunset-Seite liegt. Die normalen Beach Bungalows sind auf der anderen Seite (Richtung Nachbarinsel), sind gleich aufgebaut und so viel ich weiss ohne Klimaanlage im Wohnbereich und ohne WLAN. Ich könnte mir beide Mankos nicht vorstellen: schaltet man die Klima im Wohnbereich nicht ein, riecht alles ein bisschen feucht und auf WLAN könnte ich aus beruflichen Gründen nicht verzichten. Die Gartenvilla liegt im Inneren und sehr nahe an den lauten Versorgungseinrichtungen - wen das nicht stört kommt günstig weg. Den Muezzin von der Nachbarinsel hört man tatsächlich überall, aber man gewöhnt sich wie an Kirchenglocken - es stört echt nicht. Und wen Wasserflugzeuge 2-3 x am Tag stören, sollte vorher professionelle Hilfe bei einem Psychologen holen, denn auch das stört überhaupt nicht, wenn man psychisch gesund ist. Im Gegenteil: es ist interessant zu beobachten wie unterschiedlich hier gelandet wird. Im Restaurantbereich, bei den Bars und in den Deluxe Bungalows gibt es Gratis-WLAN - das ist sehr angenehm, aber die schwankende Downloadgeschwindigkeit liegt meist unter 2kb/s. Zur Orientierung für Nicht-Nerds: ein Youtube-Video könnte man sich damit nicht sinnvoll ansehen, Emails checken und ein bisschen Facebook geht noch.
Man merkt überhaupt spätestens beim Essen, dass die Insel seit 35 Jahren italienisch geführt wird: es gibt neben landestypischen Speisen mittags und abends immer hervorragende Pasta und Pizza, gute italienische Weine zu einem fairen Preis und eine Menge italienische Gäste. Da es nur Vollpension gibt und die Essenszeiten weit auseinanderliegen (Abendessen erst 21.00 bis 22.30) ist man verleitet keinen Essenstermin auszulassen. Das Essen ist schmackhaft und hygienisch zubereitet, aber nach der ersten Woche sucht man dann schon nach Alternativen insbesondere beim Frühstück, das immer gleich ist. Es gibt abwechselnd Service und Buffet, wobei serviertes Essen den Vorteil hat, dass es noch warm ist. Liebenswert der indische (Hilfs)Koch, der mit kinoreifem indischen Akzent jedem Gast die Menüauswahl erklärt - uns hat eigentlich nie die Auswahl wirklich interessiert, wir wollten nur dem Inder beim Präsentieren zuhören. Beim Buffet sind leider nur die immer frisch zubereitete Pasta und der gegrillte Fisch daneben wirklich wärmer als die Luft. Ein besonderes Highlight sind aber immer die Desserts, die man in dieser Qualität auf den Malediven normalerweise nicht bekommt - und ich sage das mit der Erfahrung von nun 9 Maledivenurlauben und einer Partnerin, die Desserts eigentlich sonst nicht mag. Das Essen wird auch durch den immer frischen Fisch wesentlich aufgewertet, der zum Glück nicht aus irgendwelchen vergifteten Aquakulturen kommt und man endlich bedenkenlos Fisch essen kann. Die Getränkepreise sind für Maledivenverhältnisse sehr fair, eine Flasche Bier für 4.-- EUR, 2.-- für ein guten Espresso, trinkbare Flaschen Wein schon ab EUR 28.-- EUR - man muss aber noch rd. 25% dazu rechnen (Service charge und eine lokale Steuer). Man erhält auch kostenlos täglich 1,5 Liter Trinkwasser in Flaschen im Bungalow. Für uns hätte sich der Mehrpreis von Vollpension auf All inclusive nicht ausgezahlt, wer gerne an der Bar sitzt, sollte aber darüber nachdenken.
Der Roomboy kommt täglich zweimal, meistens leider wenn man vom Essen zurück kommt. Während ich es von den Malediven bisher gewohnt war, dass man Reinigungspersonal fast nie sieht, aber trotzdem alles wie von Geisterhand gereinigt ist, hat man auf Nika schon bald ein inniges Verhältnis zum Roomboy - er wartet bis man wieder zum Bungalow zurück kommt. Das rote Schild vor der Tür wird zum unverzichtbaren Freund Deiner Privatsphäre, das grüne Schild hingegen hat für ihn keine Bedeutung. Aber der Bungalow ist dann doch irgendwann sauber.
Wir haben auch Matteo, den Juniorchef der Insel kennengelernt: ein sympathischer Italiener, der sich auch um kleine Probleme persönlich kümmert, um Stammgäste bemüht ist und sich die Zeit nimmt Gäste bei der Abreise bis zum Wasserflugzeug zu begleiten. Man hat auch den Endruck, dass er sich um eine angenehme Gästestruktur bemüht und auch den gefürchtet respektlosen und meist manierenfreien chinesischen Gästen Einhalt gebietet. Mir war ja bisher nicht bewusst, dass chinesische Touristen völlig kulturlos sind (sie furzen tatsächlich am Tisch, schreien herum, spiessen ihr Essen im Ganzen auf eine aufgestellte Gabel und nagen daran), aber wir konnten das auch am Flughafen in Male beobachten: wenn man glaubt, es laufen die Orks aus Hobbit frei herum, dann sind es meist chinesische Touristen. Zum Glück gab es zu unserer Zeit auf Nika kaum solche Gäste, die Europäer waren in der Überzahl. Wer einen problemlosen typischen Maledivenurlaub zu einem fairen Preis-Leitungsverhältnis sucht, kein perfider Perfektionist ist, aber Wert auf Privatsphäre an einem schönen Stück eigenem Strand legt, der trifft mit Nika eine sehr gute Wahl. Wir werden Nika immer in schöner Erinnerung behalten !
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Schnorcheln ist auf Nika herrlich, man hat viele Möglichkeiten bereits unmittelbar vor dem eigenen Bungalow, der beste Platz ist jedoch zwischen den beiden Pilaren vor der Rezeption beim Anlegeplatz der Wasserflugzeuge, Schnorchel und Flossen waren unsere wichtigsten Mitnahmeartikel von zuhause. Ein Wort zur Tauchschule: wir haben einige negative Kommentare vorweg über die Tauchschule gelesen, aber da wir keine Taucher sind, waren uns diese eigentlich egal. Dort angekommen, haben wir aber Andi, den neuen deutschen Tauchlehrer der PADI Tauchschule kennen gelernt dh. die Tauchschule ist seit November 2014 unter neuer Führung und ich kann nur das Beste über die Tauschschule auf Nika berichten. Der Tauchlehrer macht einen überaus kompetenten, bemühten und freundlichen Eindruck, hat mich auch zu einem Tauchgang motiviert und ich kann ihn nur empfehlen. Er kennt mittlerweile auch die besten Plätze und ist selbst begeisterter Unterwasser-Filmer.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Kinder: | Keine Kinder |
Dauer: | 2 Wochen im Dezember 2014 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Ewald |
Alter: | 46-50 |
Bewertungen: | 1 |