- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Um es vorweg zu nehmen, den Verzicht des Hotels auf Halloween-Grusel empfanden wir als sehr angenehm. Kleine Hotelgäste wurden zum Frühstück mit Spinnen-Leckereien begeistert, für die älteren gabs als Abschluss des abendlichen 4-Gänge Dinners Desserts in Form kunstvoller Halloween-Kreationen. Wir trauten uns kaum, die Figuren zu verspeisen und fragten uns, welchen Aufwand die Pâtissière bei der Vorbereitung des Desserts wohl hatte. Die jahrelang gehüteten Geheimnisse um die großformatigen Werke mit Meißner Schwertern und Tierdarstellungen in den Suiten und Gängen des Hauses wurden 2023 gelüftet und sogar in einer Hochglanzbroschüre "Meissen meets Schindelbruch" dargestellt. Seit Frühjahr 2023 wurde die "Ritter von Kempski Collection" durch weitere Wandinstallationen (ars muralis) ergänzt. Etliche Großfiguren aus Meißner Porzellan stehen in Glasvitrinen in Gängen und Räumen und finden sich als fotografische Darstellung, künstlerisch in Szene gesetzt, ebenfalls großformatig an Wänden der Suiten. Kleinere Arbeiten der Manufaktur können in einem neugeschaffenen Shop käuflich erworben werden, soweit die Gäste noch über das nötige Kleingeld verfügen. Der Schindelbruch war über das Jahr 2023 im Umbruch und teilweise geschlossen. Die Küchenbereiche und ein Themenrestaurant wurden modernisiert, ein komplett neuer Wintergarten wurde errichtet. Derzeit wird der Wirtschaftshof weit außerhalb nahe der Parkplätze neu erbaut, um Ver- und Entsorgungslärm der Transporte aus dem Gästebereich zu nehmen. Hinter der "Landresidenz" wird eine Hackschnitzelheizung erbaut. Wir hatten zum Glück nur an 1 Tag den Baulärm direkt vor den Fenstern der Suite 408. Allerdings fragt man sich schon, wie man den Lärm der Rüttelplatten und Bagger von Gästen fernhält, die evtl. zur gleichen Zeit wie die Baufirmen vor Ort sind, gebucht haben.
Unsere Spa-Suite mit privater Sauna hätte sich in ihrer Ausstattung gegenüber dem Besuch im Februar unverändert präsentiert, wenn die erwähnten großformatigen Werke an den ehemals nüchternen Wänden nicht hinzugekommen wären. Im Wohnbereich der Suite schmücken -künstlerisch am PC verfremdete- großformatige Fotos von Meißner Porzellan-Großfiguren die Wände, im Eingangsbereich überrascht das Foto einer Installation (Porzellanfigur am Feuer mit Betrachter im Hintergrund). Der Saunabereich war wie gewohnt funktionstüchtig. Wir würden uns neben dem Türscharnier zur gläsernen Duschabtrennung an der Seitenwand der Sauna Handtuchhalter wünschen. Es gibt leider keine Möglichkeit, ein Handtuch bereit zu haben, wenn man tropfnass aus der Dusche tritt. An Aufgussessenzen für die Sauna haben wir über die Jahre lediglich 2 Sorten kennengelernt. Ein wenig Abwechslung mit 2-3 weiteren Ölen würde uns gut gefallen. Insgesamt strahlte die Spa-Suite vor der erwähnten umfangreichen Wandgestaltung in ihrer eher nüchtern sachlichen Möblierung und Ausstattung den kühlen Scharm eines nordischen Möbelhauses aus. Was vielleicht noch etwas mehr an Wohnlichkeit bringen könnte, wäre vielleicht ein attraktiver Teppich zwischen Couch und Sesselchen. Der jetzt dort liegende kann optisch nur wenig punkten.
Die abendlichen 4 Gänge Menüs sind ein besonderes Highlight im Verwöhnangebot des Schindelbruchs. Was uns dieses Mal besonders beeindruckt hat, waren die knackigen Salate mit exotischen Dressings, ein asiatisch marinierter Schweinebauch mit Glasnudelsalat und Wasabi-Schmand oder Entrecote mit Sherry-Rahm, Buchenpilzen und Spätzle. Ungeplant wurde an einem Abend ein Bufett statt Menü angerichtet. Bufetts folgen natürlich anderen Maßstäben als das Anrichten und Zelebrieren einzelner Gänge einer Menüfolge mit ausgewählten Zutaten. Wir waren aber vom glasierten Spitzkohl und besonders der endlosen Zahl der Desserts beeindruckt: Schokoladen Mousse mit Himbeercreme, Nussecken, Früchtebrot oder eine herrlich würzig cremige Käseauswahl mit Feigensenf.
Der Service ist in allen Bereichen des Ressorts herausragend. Das beginnt an der Rezeption, reicht über das "Guest Relation Management Team" bis hin zur Bedienung in den Restaurants. Die Damen vom Zimmerservice waren bis ca. 16 Uhr in der Landresidenz vor Ort. Wir hatten die Zimmerreinigung bis auf 1x in der Mitte unseres Aufenthaltes abbestellt und uns trotzdem bei den Damen an allen anderen Tagen mit Mineralwasser, Aufgussölen und Kaffeekapseln unkompliziert versorgen können.
Die Residenz hat im Harz und nahe Stolberg eine einmalige Lage. Der Aufstieg zum 38 m hohen Josephskreuz über kahl gewordene Hänge gelingt in einem 1 stündigen Ausflug. Gleich zu Beginn des Anstiegs führt ein Wirtschaftsweg über die "7 Wege Kreuzung" entlang des Waldes und an einer Quelle vorbei direkt nach Stolberg. Der Weg stellt mit erheblichen Steigungen an uns Ungeübte doch Anforderungen, die uns auch angesichts schlechten Wetters zum Abbruch des mindestens 3-4 stündigen Ausflugs bewegt haben. Neu im weiter entfernten Teil des Harzes wäre der spektakuläre 65 m hohe "Harz-Turm" bei Torfhaus geworden, wenn die Eröffnung nicht verschoben und geplante (und nur geführt mögliche) Aufstiege wegen Sturmwarnungen abgesagt wurden. Wir sind gespannt, wie sich das Hotel nach Abschluss der Arbeiten (vielleicht 2024?) präsentieren wird. Sicher werden dann auch derzeit abgeschaltete Laternen am Waldrand im Außenbereich der Anlage wieder in Betrieb genommen, die das Ressort noch vor geraumer Zeit stimmungsvoll erleuchtet haben.
Beliebte Aktivitäten
- Wellness
- Sport
Das Hotel bietet den Gästen u.a. zu den Themen Schönheit & Pflege, Fitness & Gesundheit oder Massagen reichliche Angebote zur Nutzung ihrer Freizeit an. Wir haben sie nicht genutzt, vergeben aber 6 Sonnen für die Angebote, denen man auf Schritt und Tritt von Stolberg bis Wernigerode, Thale, dem Hexentanzplatz, der Rappbodetalsperre oder von Quedlinburg bis Goslar begegnet.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1 Woche im Oktober 2023 |
Reisegrund: | Wandern und Wellness |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Klaus |
Alter: | 71+ |
Bewertungen: | 43 |
Lieber Klaus, vielen Dank für Ihre Treue zu unserem Haus. Wir schätzen Ihr ausführliches, positives aber auch konstruktives Feedback sehr. Nach verschiedenen, netten Gesprächen hier vor Ort, bleibt uns nicht mehr viel zu schreiben außer ein dickes DANKESCHÖN für Ihre erneute Weiterempfehlung. Selbstverständlich freut sich unser gesamtes Team bereits heute auf Ihren erneuten Besuch, obgleich hier oder in unserem Schwesternhotel "Romantik Hotel FreiWerk". Weiterhin die besten Wünsche und Grüße aus dem Südharz, Ihr Team der Ritter von Kempski Privathotels