Mövenpick Resort El Quseir

Nach zehn Jahren Coraya-Bucht war uns nach einer Abwechslung zumute. Nicht allzu große Veränderungen, wie das Reiseziel an sich oder die Art des Urlaubes, lediglich ein Tapetenwechsel in gewohnter Weihnachtsurlaubskulisse. Also wählten wir das Mövenpick El Quseir ca. 100 km von unserem ehemaligen Domizil in Nähe des Flughafens. Selbstredend werden von der ersten bis zur letzten Sekunde Vergleiche gezogen, was einem in welchem Resort besser gefällt und was nicht. Mir gefiel das Mövenpick von Beginn an und im Verlauf des Urlaubes immer besser. Sehr freundliches, zuvorkommendes Personal, gutes Essen, genießbare Tischweine mit Auswahl, eine angenehme Gästestruktur, komfortable Betten und noch vieles mehr, was ich im Laufe dieses Berichtes noch erwähnen werde. Der erste Eindruck war: gepflegte Außenanlage, professioneller Empfang, alles wie gehabt und eine augenscheinlich eher unscheinbare Lobby mit Rezeption. Der erste Eindruck nach einer alles in allem 9-stündigen Anreise.

Ich mag diese kleinen Zimmer in Chamäleon-Optik. Das ganze Resort ist in einem dezenten Wüstendesign gehalten, nubisch nennt man das glaube ich, und es integriert sich voll und ganz in die Landschaft. Aus der Ferne betrachtet ist es nicht gleich als Ferienanlage auszumachen. Die Zimmer sind recht einfach aber ansprechend ausgestattet. Mir sind zwei Dinge besonders wichtig, das Bett und die Dusche. Und beides war hervorragend. Mit Ausnahme der Tage, an denen das Wasser nicht ganz so warm wurde. Das war aber nur in der ersten Woche vereinzelt der Fall. Und auch nicht in jedem Zimmer, wir hatten vier insgesamt und es waren immer andere betroffen, eins, in Block 11, gar nicht. Vorteil der lauwarmen Dusche ist, dass es enorm wassersparend ist und zudem auch noch gesünder. In dem Bett habe ich besser geschlafen als zu Hause, den Steinfußboden mag ich ganz besoders gerne. Was ich auch schön fand, war der blaue Schlussstein des Kuppeldachs. Der generierte ein ganz besonderes Licht während der Dämmerung. Der Kleiderschrank ist nicht gerade üppig, Deko fehlt auch aber das finde ich weniger tragisch. Eine Sache, die mich nicht so ganz überzeugt ist die architektonische Anlage der Terrassen. Man sitzt quasi auf einem Präsentierteller und hat nahezu keine Privatsphäre zu den direkten Nachbarn. Irgendwie ungemütlich, was aber auch am Wetter gelegen haben kann. Süß die Tatsache, dass es keine Plastikkarten sondern richtige Zimmerschlüssel mit großem Anhänger gibt. Ein untrügliches Zeichen von Nostalgie.

Volltreffer. Das Essen war schmackhaft, ausgewogen, lecker und vorhersagbar. Die Schweiz lässt kulinarisch auch in Ägypten grüßen und ich liebe es. Aber alles in allem war hier jeden Tag für jeden etwas dabei ob lokal oder international. Essen war ne glatte 1.

Wir haben uns nicht beschwert aber kleinere Hilfestellungen, wie z.B. Geld- oder auch Zimmerwechsel (Chris) wurden nach bestem Wissen und Gewissen erledigt. Ich habe das Personal als ausnahmslos freundlich, hilfsbereit und engagiert wahr genommen. Das zog sich durch alle Etagen der Dienstleistung und war einfach hoch professionell. In vielen Hotels hängen Schilder, die einen darauf hinweisen, dass man doch eventuell die Handtücher mehrfach benutzt. Ich oute mich, dass ich zu Hause auch nicht jeden Tag mein Duschhandtuch wechsele. Vielerorts ist mir aber passiert, dass ich das Handtuch brav zurück hänge und abends dennoch ein frisches vorfinde. Im Mövenpick hängen keine Schilder. Dennoch hat dies hervorragend funktioniert und als ich nach ein paar Tagen die lieb gewonnen Handtücher schweren Herzens auf die Erde legte, waren abends auch wieder frische auf dem Rack. Toll. Da die Wege etwas länger sind, können Gäste gerne auch das Clubcar anrufen, also den Mitarbeiter der Rezeption. der dann das Golfcar samt Fahrer schickt. Die Fahrer sind sehr zuvorkommend und konnten sogar nach ein paar Tagen die mitgebrachten Gehhilfen bestens bedienen. Im Restaurant läuft alles wie am Schnürchen, mir gefiel die Tatsache, dass Mary, eine Ägypterin, im Service tätig war ganz besonders gut. Das war, so weit ich mich erinnern kann bei meinem 25. Ägyptenurlaub das erste Mal, dass ich das erleben durfte. Einen lieben Gruß an Alice, die das Resort Guest Relation voll im Griff hat.

Im Vorfeld wurde diskutiert, ob ein Flug nach Hurghada oder Marsa Alam günstiger sei. Unbestritten ist der Transfer von letztgenanntem Ort deutlich kürzer, der Flughafen RMF kann schnell so wie dieses Jahr oder zunehmend katastrophal wie in den vergangenen 10 Jahren sein. Ein bisschen hängt es von der Auslastung, der Tageszeit und dem Flughafenpersonal ab, ein bisschen auch von höheren Mächten, glaube ich, aber dieses Jahr war sowohl die Einreise als auch die Ausreise dort ein Kinderspiel ohne Wartezeiten. Zusammengefasst eignen sich wahrscheinlich beide Flughäfen, wobei man bei HRG einen längeren Transfer von ca. 2 Std. in Kauf nehmen muss. Hier könnte eine tendenziell kürzere Flugzeit dies wieder etwas wett machen. Je nachdem wie viele Hotels angefahren werden könnte aber auch ein Multistop von RMF genauso lange dauern wie ein zügiger Privattransfer von HRG. Die Lage ist vielerorts beschrieben, eine nette kleinere Bucht mit einem schönen Strandabschnitt inmitten der nicht allzu spektakulären Agglomeration des Ortes Al Quseir, den man auch hässlich nennen könnte.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Leider konnte ich aus gesundheitlichen Gründen dieses Jahr nicht tauchen aber in Augenschein genommen, machte die Basis der Extra Divers eine vorbildlichen und unaufgeregten Eindruck. Meine Freunde waren angetan, jedoch nicht von den angebotenen Ausflugszeiten mit dem Speedboat. Morgens zu früh, mittags auch, irgendwie. Aber das ist Klagen auf hohem Niveau und natürlich Präferenz abhängig. In deren Fall ging Essen vor Tauchen:-) Wir, also die, hätten gerne einen Speedboatausflug um 10:00 gemacht, so als Anregung. Lieber noch um 10:15:-) Ich musste mich dem Fitnessstudie begnügen und bescheiden sollte man da auch sein. Der Turm ist aus der Zeit der Pharaonen, die Laufbänder funktionierten so lala, das Rudergerät nur ohne Strom. Aufgrund der halboffenen Anlage ist es auch recht staubig, so dass man nach Bodenübungen gerne mal in die Waschstraße musste. Aber halb so schlimm. Die Lang- und Kurzhanteln waren ausreichend vorhanden und das Halboffenen hat mir gut gefallen. Man konnte sich dort gut körperlich betätigen und überfüllt war es vormittags nie. Ansonsten habe ich die fehlenden Aufrufe zum Beachvolley, belly dance und wat et sonst noch so gibt sehr wohltuend empfunden. Abends gab es glaube ich nichts. Thumbs up. Zusammengefasst hat mir der Aufenthalt dort sehr, sehr gut gefallen und ich würde es jederzeit wieder tun. Die Betten, das Personal, die Verpflegung und die wunderschöne Bar auf der Klippe haben mir einen gewohnt schönen aber in oben genannten Punkten auch verbesserten Weihnachtsurlaub in "heimischer" Umgebung beschert. Ob wir uns die nächsten Jahre dort oder an unserer vorherigen Destination oder auch ganz woanders einfinden werden steht in den Sternen. Ruhigere Gäste mit Freude an einem schönen Essen, einem ansehnlichen Strand und einer exzellenten Tauchbasis sind im Mövenpick El Quseir gut aufgehoben.