Mövenpick Resort El Quseir

Die Bungalows sind in übersichtlichen Gruppen angeordnet, welche jeweils einen gärntnerisch gestalteten Hof umschließen. Freie Flächen sind sinnvoller Weise mit Kalksteinschotter gefüllt, um unnötige Rasen- und somit Bewässerungsflächen zu vermeiden. Die Pergolen über den Wegen sind mit wunschönen rot und weiß blühenden Stauden bewachsen. Trotz der Größe der Anlage sorgt die Gruppierung der eingeschossigen und überkuppelten Pavillons für einen übersichtlichen Gesamteindruck, der durch die vielfachen Blickachsen und -beziehungen beim Gang vom Zimmer zum Pool etc. immer abwechslungsreich ist. Die Wahl zwischen zwei Poolanlagen ist purer Luxus und hilft ggf. weniger sympatischen Mitgästen (die es allerdings nicht gab) aus dem Wege zu gehen. Wie bereits in verschiedenen Bewertungen mitgeteilt, ist die Anlage etwas in die Jahre gekommen, was aber keine Rolle spielt, da sie ausgezeichnet gepflegt und gewartet wird. All inclusive erscheint verzichtbar, da Frühstück und Abendessen von üppigen Buffets ohnedies zur Zurückhaltung mahnen und man bisweilen auch Mittags unterwegs ist. Als Gäste überwiegen Schweitzer, und Deutsche. Ferner findet man Italiener und Franzosen, alle von durchaus angenehmer Natur und nicht auf Remmi-demmi aus. Sehr angenehm war das absolute Fehlen von Entertainment und Animation. Wer im Urlaub ist, sollte sowieso nicht telefonieren. Nach Italien kanns aber nicht allzu teuer sein, da die entsprechenden Landsleute ihrer Gewohnheit des dauertelefonierens auch hier ungebremst fröhen konnten. Der Internetzugang scheint überflüssig teuer und sollte im all-inclusiv-Paket enthalten sein, ist es aber nicht. Der August ist offensichtlich eine sehr gute Reisezeit, da zwar häufig eine angenehme Brise weht, die aber nicht bis zur roten Flagge am Strand reicht. Man braucht nicht mal Adapter für die Steckdosen, da diese deutscher Norm entsprechen.

Die Zimmer sind gut geschnitten, die Lage vom Bett zum Fernseher optimal. Die Programme allerdings bis auf das ZDF der übliche Mist. Der Hauptraum ist überkuppelt und somit schön hoch, auch sind die Zimmer gut belichtet. Das Bad ist geräumig, im Wandschrank hängen ausreichend Bügel. Die Klimaanlage stößt an ihre Grenzen, hat aber artig ohne Aussetzer durchgearbeitet. Die Möbel sind zweckmäßig und gemütlich, hier ist allerdings der eine oder andere Beistelltisch etc. mal für einen Austausch fällig. Die Terrasse ist geräumig aber nicht erforderlich, da die schnell einbrechende Dunkelheit einen zumeist in der zauberhaften Bar am Rande des Riffes erwischt. Zustand und Sauberkeit der Zimmer sind einwandfrei.

Die drei Restaurants und der Schnellimbis lassen im kulinarischen keine Lange Weile aufkommen. Die Belegung des Hotels ließ keine Wartezeiten aufkommen, wobei man sich für den wirtschaftlichen Erfolg des Hotels durchaus mehr Kundschaft wünschen würde, denn bei halber Belegung könnte das Fortbestehen kritisch werden. Es bleibt zu hoffen, dass sich die politische Situation - von der man übrigens rein gar nichts mitbekommt- weiter verbessert. Die Getränke bzw. Cocktails werden immer frisch zubereitet, nur beim Eiskaffee hatte man bisweilen den Eindruck, dass H-Milch im Spiel war. Ansonsten sind die Buffets eine starke Anfechtung an die Linie, die zu halten einem sehr schwer gemacht wird, zumal was die vorzüglichen Nachtische anbelangt. Die Sauberkeit ist tadellos, die Stoffservietten entsprechen dem Stil des Hauses. Im Restaurant ist ein lockerer "Dresscode" zu wahren, sodass einem auf tätowierte Speckschwaden erspart bleiben. Solche gehören ohnedies nicht zur Clientel des Hotels. Die Küche bietet Europäisches und Einheimisches, am Schnellimbis sind aus vorzügliche Burger und Pommes zu haben. Die Atmosphäre ist unaufdringlich höflich, allerdings werden auch hier bisweilen die Teller überbeflissen schnell weggeräumt. Dann holt man sich halt neue! Wie schon bemerkt, heben unauffällig in die Mappen gelegte Trinkgelder die Stimmung, wobei ein Indiz für die Schwäche des Euro ist, dass man die einheimische Währung vorzieht!. Die Preise sind angemessen.

Wir waren das dritte mal in Ägypten und können deshalb mittlerweile gesichert feststellen, dass die beim ersten mal verblüffende, ausgesprochene Höflichkeit der Ägypter offensichtlich ihrer Natur entspricht. Das eine oder andere Trinkgeld mag dies befördern, was ja keine Schande ist! Die Fremdsprachenkenntnisse sind dort, wo es drauf ankommt -Rezeption und Tauchbasis- hervorragend, aber auch der Zimmerservice ist stets auf einen freundlichen, zumeist in englisch geführten smalltalk aus. Die Zimmerreinigung achtet darauf nicht zu stören und macht ihren Job gut und unauffällig. Im Hotel ist ständig ein Arzt anwesend, auch für Kinderbetreuung ist gut gesorgt.

Das Hotel liegt "nel deserto", es ist also nichts an Kulturellem in unmittelbarer Umgebung. Wer auf sightseeing aus ist, sollte sich etwas anderes suchen. Die nächstgelegenen Städte El Quseir, Safaga und -immerhin ca. 2 Autostunden entfernt- Hurgade sind nicht gerade sehenswert. Wir waren zum Tauchen da, und in diesem Bereich gibt es eine Menge zu sehen. Für den, der es will, werden allerdings auch zahlreiche Touren angeboten.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Die Sportanlagen und dei Pools sind ohne Fehl und Tadel. Die Art der Chlordosierung erscheint allerdings recht hemdsärmelig. Sie erfolgt aber sowieso erst nach der abendlichen Sperrung, die man auch angesichts der brockenweisen Dosierung aus einem Eimerchen beachten sollte. Der Strand ist einwandfrei, das Hausriff mit Nord- und Südseite traumhaft. Die Tauchbasis (extra divers) ist sehr gut geführt. Für den Taucher bleiben keine Wünsche offen! Die Bucht ist offensichtlich eine Kinderstube für Adler- und Blaupunktrochen, die sich dort in allen Größen tummeln. Beim Nachttauchen ist die ansonsten sehr rare Spanische Tänzerin (eine sehr große Schnecke) zahlreich anzutreffen.