- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Wir waren schon mehrfach auf Kos. Nach der Insolvenz unseres Veranstalters und der endgültigen Absage unserer Reise zwei Tage vor dem eigentlichen Abflugtermin haben wir kurzfristig dieses Hotel gebucht, um den Urlaub nicht völlig abschreiben zu müssen. Das Summer Palace Beach Hotel ist mit 5 Sternen (Landeskategorie) eingestuft, trotzdem würde ich es aus diversen Gründen (siehe unten) nicht noch einmal wählen. Das Hotel liegt rund 6 km östlich von Kardamena und bildet zusammen mit drei anderen Häusern der Mitsis-Gruppe (Blue Domes, Norida Beach und Family Beach Village) einen Gemeinschaftskomplex. Das Summer Palace Beach Hotel befindet sich am Ende des Areals in Steilhanglage mit Blick auf die Bucht von Kardamena, die Vulkaninsel Nissiros und die türkische Küste. Den Kiesstrand teilen sich die genannten Hotels. Während sich das Areal vorne beim Blue Domes über architektonisch raffiniert arrangierte Poollandschaften, gestaffelte Gebäude und Grünzonen sanft bis zum Meer hinunterzieht, ist das Gelände des Summer Palace Beach Hotels durch starke Höhenunterschiede geprägt. Der Strand ist hier auch relativ schmal und nur über Treppen/Rampen bzw. zwei Aufzüge erreichbar. Dazwischen liegt auf halber Höhe der Hauptpool (Infinitypool). Den einzelnen Gebäudeeinheiten sind weitere kleinere Pools zugeordnet. Der Hotelstrand ist grobkiesig und fällt nach wenigen Schritten steil ins glasklare Meer ab. Für Kleinkinder oder Nichtschwimmer daher nur bedingt geeignet. Das Wasser ist sehr salzhaltig, es gibt viele kleine Fische.
Wir hatten Doppelzimmer gebucht und bekamen ein geräumiges Familienzimmer mit zwei getrennten Schlafräumen im dritten Gebäudeblock oberhalb des Haupthauses. Das Meer konnte man sehen und vom Zimmer waren es nur wenige Schritte bis zum Sharing-Pool. Die Zimmer-Ausstattung war wie beschrieben und ok, Ruhig, großer möblierter Balkon mit ausziehbarer Vorrichtung zum Trocknen der Badeutensilien, gute Matratzen. Insgesamt alles sehr sauber, regelmäßig frische Handtücher, Bettwäsche, Minibargetränke. TV haben wir nicht genutzt. Ein Korkenzieher hat gefehlt. Mit dem einfachen Flaschenöffner jedenfalls ließ sich die bereitgestellte Weinflasche nicht öffnen.
Wir haben täglich (Ausnahme Abreisetag - s.o.) täglich im Hauptrestaurant gefrühstückt (bis auf einen Ausflugstag) dort auch die übrigen Mahlzeiten eingenommen. Allerdings musste man abends oft für die begehrten Plätze im Outdoor-Bereich anstehen, Das Buffet war immer reichhaltig und vielseitig. Fisch- und Fleischgerichte aller Art bis hin zu Burger und Souvlaki, Hähnchen, eine breite Palette an Vorspeisen und Beilagen sowie eine kleine Auswahl landestypischer Spezialitäten. Auch die bei Kindern begehrten Pommes, Pizza und Pasta standen auf dem Speiseplan, ebenso eine breite Auswahl an Obst und Desserts. Stets wurde zügig nachgelegt, um das Buffet auch in Stoßzeiten ansprechend zu halten.
Angenehm aufgefallen ist uns das ausnahmslos freundliche Housekeeping-Personal. Gegessen haben wir ausschließlich im Hauptrestaurant (siehe unten). Einige Servicekräfte sind top und erfassen mit geschultem Blick auch bei Hochbetrieb sofort, wenn das Glas ausgetrunken, die Kaffeetasse leer ist, neu aufgedeckt oder abgeräumt werden muss. Bei anderen und an der Lobby-Bar gibt es noch Luft nach oben. Wir haben mehrfach falsche Getränke bekommen oder es wurden Bestellungen vergessen. Gestört hat uns, dass der Dresscode beim Abendessen vielfach ignoriert wurde und die teilweise rücksichtslose Telefonie anderer Gäste - selbst beim Anstehen am Buffet. Inakzeptabel auch, wenn Servicepersonal(!) das Tranchierbesteck aus der Hand legt, am Handy eines Gastes(!) rumhantiert, so dass andere warten müssen, bedient zu werden. Es muss ja nicht gleich ein Handy-Verbot sein, aber eine Trennung in Handy- und handyfreie Zonen im Restaurant wäre eine Überlegung wert. Das Team an der Rezeption ist ebenfalls ausgesucht höflich, kompetent und bemüht, wirkte teils jedoch überlastet. Beim Ausschecken nur ein kurzes "Thank you, goodbye", keine Nachfrage, ob der Aufenthalt den Erwartungen entsprochen hat. Ein bitterer Nachgeschmack blieb auch, weil wir wenige Stunden nach dem letzten Abendessen im Hauptrestaurant nachts heftige Magendarmprobleme bekamen und die Zeit bis zur Abreise am Morgen quasi auf dem WC verbrachten. Der Mitarbeiter, der unser Gepäck abholte, wusste von weiteren Fällen. In der Lobby trafen wir Gäste, die sich auch als Betroffene outeten und von erkrankten Mitreisenden mit denselben Symptomen berichteten. Leider war es nicht mehr möglich, dies an der Rezeption zu thematisieren. Weil eine große Reisegruppe am Einchecken war, dauerte es fast 30 Minuten, bis wir den Schlüssel abgeben konnten. Dann kam auch schon unser Bus. Wir haben daher keine Erkenntnis darüber, wie viele Gäste letztlich tangiert waren und wo die Ursache lag. Händewaschen und der Desinfektionsautomat am Eingang zum Speisesaal jedenfalls haben uns nicht vor all dem bewahrt. Den Reiseveranstalter haben wir nachträglich informiert, zumal das Ganze daheim mit dem Gang zum Arzt und mehrtägiger Arbeitsunfähigkeit endete.
Abseits, für eine Woche und mit Auto als Option ok. Problematisch sind die Wege innerhalb des Hotels. Die diversen Veranstalter und auch das Direktion weisen in ihren Beschreibungen zwar ausdrücklich darauf hin, dass die Anlage nicht für Gehbehinderte geeignet ist, doch auch für Menschen ohne Handicap kann es gefährlich werden. Die meisten Gehwege (auch im Außenbereich) sind mit glatten Fliesen belegt. Hinzu kommen - geländebedingt - viele Treppenstufen mit ungewohnter Tritthöhe sowie Schrägen und Absätze an Stellen, an wo man keine erwartet. Es besteht latente Rutschgefahr - vor allem bei (Niesel-)Regen (gab es) und weil die Wege täglich gewischt bzw. mit dem Wasserschlauch abgespritzt werden. Hinzu kommt, dass das Wasser an viel frequentierten Stellen wegen fehlender oder falsch angelegter Einläufe (u.a. unterhalb des Hauptpools oder an den Duschen direkt am Aufzug) teilweise nicht richtig abfließen kann. Erhöhte Rutschgefahr droht auch an den abschüssigen Rampen (polierter Fließestrich!) und Treppen zum Strand. Die seitlichen Brüstungen sind zu niedrig, um sich festhalten zu können, es gibt keinen Handlauf. Der Weg zum Strand ist für alle Gäste, insbesondere aber für Familien mit Kleinkindern, eine Herausforderung, zumal wenn bei höherem Meeresspiegel die Holzwegpaletten teilweise weggeräumt werden und man Kind samt Kinderwagen meterweit durch knöcheltiefen Kies bis zur Liege schleppen muss. Generell geht es am Strand eng zu. Vier Liegen pro Schirm, kaum Platz Drehen und Gehen. Trotz Nachsaison Ende September/Anfang Oktober und Alternativen an den diversen Pools sehr voll. Ein respektvoller Mindestabstand zur Nachbarliege ist schlicht unmöglich. Gäste: international. Deutsche, Schweizer, Italiener, viele Familien mit Kindern. Während unseres Aufenthaltes auch zahlreiche Urlauber aus Osteuropa. Pools, Fitnesscenter und Angebote wie Beach-Yoga o.ä. haben wir nicht genutzt. An zwei Abenden gab es Livemusik (im Hauptrestaurant) und Programm (Tenor-Trio, lateinamerikanische Tänze) in der Lobby-Bar. Leider gibt es dort abends zu wenig Sitzplätze - trotz der beiden Außenterrassen. Viele Gäste müssen stehen oder gehen. Durch die Nähe zur Rezeption, die An- und Abreise von Gästen ist die Lobby vor allem abends kein Platz mit Wohlfühlfaktor. Bis zum Flughafen bzw. dem dortigen Kreisverkehr und Knotenpunkt für Fahrten in alle Richtungen der Insel sind es knapp 20 Minuten Fahrzeit. Die Veranstalter/Transferbusse benötigen bis zu einer Stunde, je nachdem, wie viele Hotels angefahren werden. Ein Spaziergang vom Hotel nach nach Kardamena lohnt nicht. Der Gang über den Kiesstrand ist zu beschwerlich, der Weg auf der Straße - vor allem bei Hitze - zu weit. Es gibt einen Linienbus mit Haltepunkt direkt am Hotel, ansonsten Mietfahrzeuge. Ein Kleinwagen (Viertürer) kostete (Anfang Oktober 2019) im Hotel rund 50 Euro/Tag ("Rundumsorglos-Paket"), beim Anbieter außerhalb am Eingang zur Hotelzone 30 Euro/Tag. Die nächste Tankstelle liegt an der Straße nach Kardamena bzw. kurz vor der Abzweigung zu den Hotels. Bei einem Kurzaufenthalt sollte man Schwerpunkte setzen - reiner Hotelurlaub oder Strand mit Kultur. Wer keinen Gruppenausflug (Inselrundfahrt oder Shoppingtours, Vulkaninsel Nissyros oder die Fahrt ins türkische Bodrum) buchen will, kann sich sein Programm problemlos selbst organisieren. Schöne flache Sandstrände gibt es in der Bucht von Kefalos (Paradise Beach) und auf der anderen Seite der Insel zwischen Tigaki und Mastichari. Alle Strände sind bequem erreichbar (mit dem Auto) und auch im Herbst noch absolut badetauglich. Kaum Leute, viel Platz und ruhig. Liegen und Sonnenschirme kosten, aber man kann handeln (4 Euro für 2 Personen/Tag). Ein Muss für kulturell Interessierte ist neben dem Asklepeion des Hippokrates nach wie vor Kos-Stadt mit zahlreichen Sehenswürdigkeiten aus der Antike (diverse Ausgrabungsstätten, Agora, Stadttor etc.), dem Mittelalter sowie den Gebäuden aus der Türkenzeit. Am besten außerhalb des Zentrums parken. Entlang der Hauptstraße (Grigoriou V) und in fußläufiger Distanz zur Altstadt gibt es ausgewiesene Parkplätze (z. B. beim Taxistand). Gleich nebenan lohnen die rekonstruierte römische Villa (Casa Romana) und das antike Theater (Odeon) eine Besichtigung. Kos-Stadt und die Gegend um den Hafen sind mittlerweile sehr touristisch und haben ihr einstiges Flair eingebüßt, dafür gibt es farblich markierte Radwege und neuerdings digitale Anzeigetafeln zur Tsunami-Warnung. Entlang der verkehrsreichen Hafenmeile ballen sich Besucher, Boote, Souvenirshops, Cafés und Restaurants, abseits davon ist es merklich entspannter und günstiger. An vielen Gebäuden sind die Schäden des großen Erdbebens vom Sommer 2017 noch deutlich erkennbar bzw. noch nicht behoben. Unübersehbar im Stadtbild auch die vielen Geflüchteten aus Afrika.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Freunde |
Dauer: | 1 Woche im September 2019 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Renate |
Alter: | 61-65 |
Bewertungen: | 7 |
Dear Renate, Thank you for taking the time to share your feedback with other travelers. We have raised various points, part of which resulted in an experience less than your personal expectations. Please rest assured that we will review them to find best alternatives. Some of them might need to be examined over winter with the hotel closed since they include constructions. Regarding the friendliness of our team, we fully appreciate the comments, although this is usually the point where most of our guests praise us for. Once again thank you for your comments and the wish you all the best. Kind regards, Summer Palace Guest Relations