Mitsis Rodos Maris

Im Vergleich zu den Betonbunkern von Faliraki ist der weitläufige Bungalow-Stil der Anlage sicher ästhetisch angenehmer - es ergeben sich allerdings weitere Laufwege dadurch. Unser Zimmer war schlecht gereinigt, die Badewanne wurde die ganze Woche über nicht gründlich gesäubert. Da die Stromversorgung zentral über einen unhandlichen Magnetschlüssel läuft, blieb dementsprechend die Minibar meist zimmertemperiert. Ein Zweitschlüssel war nur gegen Kaution erhältlich, das Zimmer versperren konnte man damit aber nicht. Bei der Abreise war dann der Kreditkartenleser defekt, man zeigte sich auch wenig bemüht, das Problem zu beheben. Die Haupthalle, in der sich Restaurant, Rezeption, diverse Bars und das Spa befinden, irritiert anfangs ein wenig mit ihren vielen Treppen und Aufgängen. Während unseres Aufenthaltes nahmen wir ein recht gemischtes Publikum wahr: viele Russen, Franzosen, deutschsprachige Gäste waren eher in Minderheit, jung und alt, Familien, Pärchen - insgesamt eine recht friedlich-entspannte Atmosphäre. Das Spa ist klein und fein mit freundlichem und gut geschultem Personal - die Behandlungsräume waren allerdings derart unterkühlt, dass man quasi eine kostenlose Kryotherapie zur Massage erhält. Großer Kritikpunkt ist das "Amphitheater", eine Open-Air Anlage für die Animations-Events, die 6x wöchentlich zwischen 21 und 24 Uhr stattfanden. Unser Zimmer befand sich direkt unterhalb dieser Anlage; der Krawall war kaum erträglich. Auch wenn solche Entertainment Angebote üblich sind, so verstehe ich nicht, warum sie nicht in geschlossenen Räumlichkeiten organisiert werden - wer früher aus dem Bett will, um die Insel per Leihauto zu erkunden, muss sich mit weniger Schlaf begnügen. Die Hotelauslastung scheint durchwegs überdurchschnittlich zu sein, denn bei den Mahlzeiten gab es für alle, die sich nicht binnen 30 Minuten im Restaurant eingefunden haben, bis zu 20 minütige Wartezeiten für einen Sitzplatz. Ende September eignet sich als Reisezeit prinzipiell gut, die Temperaturen liegen zwischen 25 und 35 Grad - das Meer ist angenehm temperiert. Dem Spätsommer entsprechend ist die Flora allerdings ziemlich vertrocknet; Rhodos ist grundsätzlich eher eine felsige Insel im Inneren. Abends kommt häufig Wind auf, der oft beachtliche Stärke gewinnt.

Zweckmäßige Zimmer, leicht schmuddelig, sehr steife und kleine Kopfpolster. Reinigung bis mittags meist erledigt, allerdings nur oberflächlich. Vormittags kann es zu Wasserengpässen kommen, wenn zu viele Gäste unter der Dusche stehen. Aussicht je nach Zimmer verschieden, wir hatten den Blick Richtung Amphitheater und gegenüberliegende Bungalows. Das Bett war bei uns etwas wackelig; ausserdem sind die allgegenwärtigen Ameisen mtiunter lästig.

Durchwachsene Küche - reichhaltige Buffets zu jeder Mahlzeit, allerdings sind die einzelnen Gerichte nur schlecht warm gehalten; heiß essen kann man fast nur vom Grill, an dem ständig das Gleiche schau-gekocht wird. Manches ist recht lecker (wer mit Dille ein Problem hat, der sei gewarnt - ist das Hauptgewürz dort!), das Kuchenbüffet ein kulinarischer Terrorakt sondergleichen, Chemie-, und Farbstoffbomben im Zuckerguss. Die Fruchtsäfte zum Frühstück haben mit dem auf den Plaketten angeführten Obst nur die Farben gemein - auch hier reine Aromastoff-Zucker Mixturen. Dem gewöhnungsbedürftigen Filterkaffee kann man durch einen Abstecher in eine angrenzende Bar gut entgehen, dort gibt es passable Espressi. Küche ist international und vielfältig, die Qualität der Zutaten mittelmäßig. Man kann sich auch für eines der drei Lokale mit Bedienung anmelden, da muss man allerdings schon um 8 Uhr morgens zur Rezeption eilen, die Tische sind schnell vergeben - das chinesische Dinner hat uns recht zugesagt. Auf jeden Fall sollte man sich bei einem Ausflug ins Landesinnere eine Mahlzeit in einer netten Taverne gönnen, der Unterschied ist enorm.

Großteils freundliches Personal, oft auch multilingual. Arzt ist keiner vor Ort, dieser muss telefonisch und gegen Gebühr bestellt werden. Kinderbetreuung durch Animations-Personal, das im Vergleich angenehm zurückhaltend war.

Der Süden von Rhodos erschien uns generell ruhiger und sauberer als der Norden, bzw. die Ostküste im Einzugsgebiet von Rhodos-Stadt. Es ist zwar tendenziell windiger, das war aber fast nur abends gelegentlich auffällig. Das Hotel liegt günstig an der Hauptstraße Richtung Süden, wobei Strand und Anlage vom Verkehrt abgewandt liegen, es ist also angenehm ruhig. Der Strand ist ein paar Gehminuten entfernt und machte einen guten Eindruck - sauber, abgeschirmt, klares Wasser. Toiletten haben wir allerdings keine entdeckt. Ansonsten gibt es nicht viel in der Nähe, ein Hotel-eigener Supermarkt, Souvenirshops, Car-Rental Möglichkeiten, die es sich auch zu nutzen lohnt. Mit einem Leihwagen (günstige 3 Tages Packages, allerdings den Wagen vorher gut checken, unserer machte mit der Zeit enorme Motorgeräusche) kann man die Insel gut erkunden, das Straßennetz ist recht gut ausgebaut. Nachtleben wird man aber eher im Norden finden.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Der Strand war sehr idyllisch und ruhig, vom Pool waren wir weniger angetan, der war meist überlaufen und ziemlich zwischen Bungalows und Hauptgebäude eingezwängt. Animationsangebote gab es zu Hauf, wer sich dafür interessiert wird sicherlich gut bedient. Einkaufen nur im lokalen Supermarkt, bei all-inclusive Buchungen aber auch wenig relevant; Tageszeitungen aus dem deutschsprachigen Raum waren mit 24 Stunden Verzögerung erhältlich. Internetcafe mit WLan Möglichkeit und (sehr langsamen) Desktop-Geräten mit Münzschlitz. Tennisplätze gibt es ebenfalls, das Amphitheater für abendliche Chill-Outs erlebten wir zwiespältig, da die halbe Hotel-Anlage bis Mitternacht beschallt wird - gerade Familien mit Kindern dürften davon wenig angetan sein.