Mercure Hotel Berlin Tempelhof

Das Hotel liegt an einer geschäftigen Strasse im Stadtteil Neukölln. Wenn man in diesem Bereich bummeln geht, würde man nicht meinen, dass man mitten in Deutschland ist. Das meine ich nicht negativ. Es ist schon ein Erlebnis. Man darf halt nicht jedem Bettler oder Gebrauchte-Fahrkarten-Verkäufer seine Aufmerksamkeit schenken. Wir hatten ein Zimmer im vierten Stock, ein Raucherzimmer, gebucht und Frühstück war inclusive. Wir waren während der Leichtathletik-WM dort, sodass, vom jungen Sportler, bis zum alten Rentnerpärchen alles vertreten war. Der Großteil der Gäste war deutschsprachig. Ich würde wieder in dieses Hotel gehen. Was ich jedoch nicht vertragen kann ist, dass, wenn ein Fehler durch das Hotelpersonal gemacht wurde, durch den der Hotelgast heftige Unannehmlichkeiten bekommt, dass dann nicht wenigstens ein Wort der Entschuldigung kommt und stattdessen noch gefeilscht und hanebüchen argumentiert wird. Das ist armselig und hat in einem Hotel dieser Preisklasse nichts verloren!!!

Für das Zimmer gäbe es volle Punktzahl, wenn nicht doch der Staub eine zu große Rolle gespielt hätte und wir nicht gleich bei der Ankunft ein ziemlich schmutziges Handtuch entdeckt hätten. Das Bett war schön groß und die Bettwäsche ok. Die Größe des Zimmers war wirklich ausreichend. Wozu man jedoch in ein solches Zimmer eine Küche baut? Naja, wers braucht. Wlan-Empfang gab es in unserem Zimmer im vierten Stock nicht.

Frühstück war für ein Haus dieser Kategorie ok, aber nicht mehr. Die Currywurst und die Pizza, die wir auf das Zimmer bestellt haben, waren eher nicht gut. Beim Frühstück am letzten Tag ist meiner Frau ist eine komplette Ladung Salz auf den Frühstücksteller geraten, weil sich der Deckel an der Unterseite gelöst hatte. Aber wenigstens waren die Damen im Restaurant ehrlich bemüht.

Hier hätte mindestens ein, wenn nicht gar zwei Sterne mehr fällig sein können, aber die wurden leichtfertig verspielt. Zum Sachverhalt. Meine Frau und ein befreundetes Pärchen und ich hatten gerade die kriminaltechnische Sonderausstellung an der Charite betreten und freuten uns auf einen spannenden Museumsnachmittag, als mein Telefon klingelte. "Mercure Airport Hotel Tempelhof" meldete sich die agile Dame am Ende der Leitung. Sie informierte mich, dass aus meinem Fahrzeug Öl laufen würde und sich schon eine Lache gebildet habe. Ja ich sollte doch so schnell wie möglich vorbeikommen und das Fahrzeug wegfahren, damit man den Ölfleck wegmachen könnte....hallo? Mein Auto, gerade aus der Garantie, läuft aus und kein Wort des Mitleids? Der Fleck muss weg und mein Auto? Wie komme ich am nächsten Tag nach Hause? Die Stimmung bei uns war also sofort auf dem Nullpunkt. Wir uns also auf den Weg gemacht mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurück zur U-Bahnstation Boddinstrasse. Dort angekommen sprachen wir kurz mit zwei Damen an der Rezeption, die sich wiederum mehr Sorgen um den Fleck machten, als um das Wohlergehen ihrer Gäste, aber egal. Am Auto angekommen erkannte man in der Tat, dass sich unter und hinter dem Kofferraum eine nach Öl aussehende Lache gebildet hatte, die von der Konsistenz eher wie Wasser wirkte. Ansonsten war nur ein kleiner Fleck unter dem Motorblock zu sehen. Öl und Wasser im Motor schienen noch ausreichend vorhanden zu sein. Ich will mein Abenteuer mit dem Pannendienst, der den Fehler per Ferndiagnose herausfand "Da kann man nix machn, det arbeitet allet mit Hochdruck" an dieser Stelle weglassen und es kurz machen. Schliesslich sind meine Frau und ich noch einmal an das Fahrzeug gegangen und fanden heraus, dass ein undichtes Abwasserrohr über meinem Wagen beständig auf das Fahrzeug tropfte. Um es kurz zu machen. Der junge Mann, dem wir das undichte Rohr schliesslich präsentierten zeigte sich wenig beeindruckt "da sindse jetz sicher froh, wa?" Kein Wort der Entschuldigung. Zu diesem Zeitpunkt waren seit dem Anruf in der Charite bereits über zwei Stunden vergangen. Auch die beiden Damen an der Rezeption nahmen den Sachverhalt lediglich zur Kenntnis. Wieder machte man sich eher Sorgen um die Lache, worauf ich sie darauf hinwies, dass Wasser in der Regel die Eigenschaft hat zu verdunsten, Auf meiner großflächtigen Heckscheibe leider schneller, als in einer Senke im Boden, sonst wäre ich ja schneller darauf gekommen, dass das Wasser von oben kommt. Der Fleck unter dem Motorblock bestand aus dem üblichen Wasser des Verdampfers der Klimaanlage. Der nächste Tag: Wir kamen zum Checkout an die Rezeption und eine andere Dame, als jene vom Vortag, hatte Dienst. Ich hatte vorher beschlossen, dass ich wenigstens die Unkosten, die uns entstanden sind, nämlich 4 Einzelne Fahrkarten (2x Hin und 2x zurück) nebst den Eintrittskarten für die Charite, insgesamt also 18,40 Euro vom Hotel bekommen werde, sonst hätte ich ein Riesenfass aufgemacht. Ich also der Dame beim Checkout den Sachverhalt erklärt und extra so formuliert, dass auch ein Aussenstehender den wesentlichen Bestandteil meiner Information vermittelt bekommt. "Naja, eigentlich kann man da nichts machen, aber ich würde Ihnen einmal Tiefgarage (11€) erlassen. Man sollte es nicht glauben, aber die Rezeptionsfrau fing doch tatsächlich an zu feilschen. Ich wollte nicht das Hotelsilber, ich wollte wenigstens meine Unkosten ersetzt haben. Auf meinen Hinweis, dass die uns entstandenen Unkosten höher sind:" ja aber in die Ausstellung wären sie doch sowieso gegangen!" Hallohooo? Jemand zu Hause? Wir waren 5 Minuten drin. Ich will euch nicht langweilen, aber es war ein Trauerspiel. Sie tippte ewig auf einem Taschenrechner herum, bis sie uns schliesslich zweimal Tiefgarage erlassen wollte. Sowas habe ich nicht erlebt. Ein anderer Gast, der das Schauspiel mit ansah sagte auch, dass das mit Service nicht viel zu tun habe. Über die unpassenden Witze des Mitarbeiters beim Einchecken mein Kreditkartenlimit betreffend möchte ich jetzt gar nicht weiter ausführen. Aber als abschliessenden Satz: was nützt wir dieses ständige und übertriebene "Bitte" und "Danke", wenn es um die Wurst geht- gar nichts. Wegen der Inkompetenz des Hotels, die wussten, dass das Rohr undicht ist, sind uns drei wertvolle Stunden in Berlin verloren gegangen und das nehme ich persönlich.

Wenn ich die Lage als eher gut bewerte, dann deshalb, weil wir eine Städtereise geplant hatten und die Lage unweit des Stadtkerns, mit einer U-Bahn-Station in der unmittelbaren Umgebung ideal war. Allerdings muss man sagen, dass die Gegend selbst nicht unbedingt dafür geeignet ist, abends noch bummeln zu gehen. Aber eben als Ausgangspunkt für eine Städtereise sehr gut geeignet.

Beliebte Aktivitäten

• Kultur & Erlebnis
• Ausgehen & Nightlife