Meeressterne Hotel Forsthaus Damerow

Schon bei der Einfahrt in die mit Plastikplanen beworbene Hotelanlage wird man an den Bungalowbau der späten Ulbricht Zeit erinnert. Mit dem Vineta wollte man es wohl besser machen, aber dass dieses 10 Jahre nach dem Bau dieses noch als neu beworben wird, ist doch fraglich. Insgesamt fehlt diesem Hotel wirklich Stil und Charme. Wir würden keinesfalls jemals wieder das Forsthaus bzw. das Vineta buchen. Das Preis/Leistungsverhältnis stimmt einfach nicht und man hatte irgendwie permanent den Eindruck, dass man dort mit möglichst wenig Aufwand größtmöglichen Gewinn machen wollte. Jede kleine Bequemlichkeit kostete extra, irgendwie war von den Serviceleistungen nichts zu spüren. An manchen Ecken und Enden kam man sich so vor, als hätte sich nach der Wiedervereinigung nicht viel getan. Als Alternative kääme für uns vielleicht das Cafe Knatter in Ückeritz in Betracht... dort kann man im Übrigen zwar sehr rustikal, aber doch sehr lecker essen gehen. Die Bratkartoffeln sind ein Hit und die Fischplatte extrem lecker. Es gibt auch Zimmer dort. Die haben, soweit wir gesehen haben, keinen Stern, aber liegen wunderschön (Blick aufs Achterwasser) und was helfen Sterne, wenn sie nur auf dem Papier stehen. :-)

Wir hatten eines der größeren Zimmer gebucht, um eine Terrasse oder einen Balkon zu haben. Die Zimmergröße war entsprechend ok. Das Bad war sehr klein, aber auch in Ordnung und immer sehr sauber. Der Teppichboden im Zimmer hatte deutliche Gebrauchsspuren und machte keinen blütenfrischen Eindruck. Das Zimmer an sich war durch die Farben (grün/rostrot) sehr dunkel. Gardinen gab es nicht, nur Übergardinen und so hatte man die Wahl, dass (wir wohnten im Erdgeschoss) die Leute, die zu Ihren vor unserer Terrasse parkenden Autos wollten, ins Zimmer gucken konnten oder dass es bei vorgezogenen Übergardinen noch dunkler war. Gleiches galt fürs Badezimmerfenster, das nicht aus Milchglas oder ähnlichem war. Als wir in das Zimmer kamen, saßen ca. 30 Mücken an Decke und Wänden. Da unsere Bitte nach einem Fliegengitter an der Rezeption mit dem Hinweis, dass der Chef keine Fliegengitter an den Fenstern (bzw. bei uns war es nur eine Terrassentür) haben wolle, abgeschlagen wurde, blieb uns nichts anderes über, als jeden Abend auf Mückensuche und -Erledigung zu gehen, da wir ansonsten hätten das etwas muffig anmutende Zimmer nicht hätten lüften können (abgesehen davon, dass das Zimmermädchen die Terrassentür ohnehin immer "auf Kipp" stellte, was wir im Erdgeschoss auch nicht ganz unproblematisch fanden, zumal es KEINEN ZIMMERSAFE -im Übrigen auch keine Minibar- gab). Warum der Chef nun keine Fliegengitter wollte, ist uns nicht erklärlich... an der Optik kann es nicht gelegen haben, denn uns gegenüber lag nur das Angestelltenhaus und ein Parkplatz... wen hätte der Anblick also stören sollen... abgesehen davon, dass wir auch keinen schönen Ausblick hatten. Lärmbelästigung hatte ich schon beschrieben, die pfeifende, hupende UBB und die Straße waren in unmittelbarer Nähe. Wir haben mitbekommen, dass sich jemand über zu kleine Zimmer beschwerte, das hat uns aber wie gesagt nicht betroffen.

Es gibt 3 Speiseräume, die wir allerdings nur vom Frühstück kennen. Das Ambiente ist - wie der Name sagt - jagdhausmäßig und im Frühstücksraum eher elegant weiß, dort allerdings mit durchgehend abgegriffenen Armlehnen an den weißen Stühlen... auch dies sicher keine 4 Sterne wert. Das Buffet stand in einem dunklen Durchgangsbereich, direkt an der Küche. Es war dort eng, unbelüftet und es herrschte durch die Küchengeräusche und durch die Leute, die sich in dem engen Bereich drängelten, permanent Unruhe. Um in den Frühstücksraum zu kommen musste man ein kleines Zimmerchen durchqueren, das den Kellnern dazu dient, Ihre Tabletts zu sortieren, ob das so gewollt sein kann, sei dahin gestellt. Es gab jeden Tag Aufbackbrötchen (erinnerte ein bißchen an das Harrysortiment) und die ohne Frage zahlreiche Auswahl war nicht besonders liebevoll eben einfach hingestellt (allerdings nicht zeitgerecht nachgestellt). Deckel zu den Teekannen gab es keine mehr (alle kaputt wurde mit meine Frage beantwortet) die Teller wurden heiß (eben direkt aus der Spülmaschine) ans Buffet gestellt, was zur Folge hatte, dass die Butter, die man sich nahm, darauf schmolz. Was aber mindestens genauso schlimm war, war die Tatsache, dass die Gäste sich dadurch dazu bewogen fühlten, alle Teller einmal anzugrabbeln, um einen kühlen Teller herauszufischen. Die Teller wurden darüberhinaus, genau wie die Teegläser und Teekannen nicht kontrolliert, bevor sie den Gästen hingestellt wurden, zum Teil waren sie durch die Spülmaschinenwäsche nicht sauber geworden, landeten aber trotzdem auf dem Buffettisch... keine schöne Sache, wenn man sich erst das saubere Geschirr zusammensuchen muss. Von 4 Sternen keine Spur und wirklich enttäuschend.

Der Service an der Rezeption war nett und aufmerksam. Unsere persönliche Meinung ist, dass man in einem 4 Sterne Hotel doch auch gerne mal am Anreisetag das Zimmer gezeigt bekommen kann, aber dazu fehlt wohl Personal oder es ist einfach nicht gewünscht. Das Servicepersonal im Restaurant ist durchgehend um die 20 Jahre alt und man bekommt einfach das Gefühl nicht los, dass die jungen Leute eben nicht so gut bezahlt werden müssen. Den Service an sich im Bereich des Restaurants kennen wir nur vom Frühstück und da war er nicht wirklich gut. Man musste eigentlich immer darum bitten, dass ein benutzter Tisch abgeräumt und wieder hergerichtet wurde, damit man daran Frühstücken konnte. Zwischendurch wurden immer wieder Teller "eingesammelt" aber die benutzten Tische wurden nicht oder eben nicht zeitgerecht abgeräumt - wahrscheinlich einfach aus Zeitmangel, aber das bucht und erwartet man eben so nicht in einem 4 Sterne Hotel. Leichteste Bitten, wie z. B. die um eine Teetasse konnten anscheinend nicht erfüllt werden... Kein 4 Sterne Einstieg in den Tag. Die Zimmerreinigung war gut, freundlich und ordentlich. Der Hinweis darauf, dass die Toilette nicht ablief wurde umgehend bearbeitet und für Abhilfe gesorgt.

Die Lage an sich ist in Ordnung, wenn man mit dem Auto unterwegs ist. Quasi am schmalsten Punkt der Insel kann man alles gut erreichen. Der Strand ist ca. 800 m entfernt, aber das man kein Hotel mit Strandlage gebucht hat, weiß man ja vorher. Das Hotel liegt allerdings direkt an der Bahnstrecke der Bäderbahn, die laut pfeifend bzw. tutend am Hotel vorbeifährt, um aufgrund des unbeschrankten Bahnüberganges auf sich aufmerksam zu machen (allerdings nicht nachts). Das stört genauso wie die Straßengeräusche, die allerdings nicht ganz so laut sind.

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