- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Das Mawell-Resort ist ein aussergewöhnliches, modernes und stylisches Wellness-Resort. Es liegt sehr abgelegen hoch über dem Jagst-Tal, es bietet eine wundervolle Aussicht. Die Anfahrt ist bequem und sehr schön durch den Wald. Die Beschilderung ist ausreichend. Rund um das Hotel sind genug Parkplätze, welche kostenfrei sind. Vom Parkplatz aus läuft man einen langen Gang ("Entschleunigungsgang"), ein Trolley ist empfehlenswert. Am Ende des Gangs steht man direkt vor der Rezeption, welche direkt vor den Ruhebereichen liegt. Da das Hotel relativ neu ist, ist es in sehr gutem Zustand und sieht auch sehr sauber aus. Die Gäste-Struktur: jüngere und ältere Gäste, nur Paare oder Frauen-Gruppen, ein paar Familien. Auf den ersten Blick ein tolles Wellnesshotel - leider stellte sich bei mir kein Wohlfühl-Gefühl ein, und zwar aus folgenden Gründen Ich war bisher nur in Wellness-Hotels in der Schweiz, suchte eines, welches nicht so weit vom Heimatort entfernt ist. Außerdem suchte ich ein Wellness-Hotel, wo ich im Herbst mit 3 Freundinnen zusammen hinfahren wollte. Auf das Mawell-Resort wurde ich durch das Internet aufmerksam. Ich will als Alleinreisende keine bevorzugte Behandlung, aber in diesem Hotel kam ich mir irgendwie "unerwünscht" vor. Ich wollte von einer hektischen Zeit entspannen und hatte mich auf dieses Wochenende gefreut. Ein Wohlfühlgefühl stellte sich leider bei mir nicht ein, alles ist zu klein (Salzgrotte, Dampfbad, Ruhezonen) zu laut, zu überfüllt ...
Ich hatte ein Deluxe-Zimmer. Dieses war - abgesehen von der Lage meines Zimmers (halt ein DZ zur Einzelnutzung, ich hatte das erste neben dem Eingang, mit Teilblick auf den Parkplatz statt auf den Park oder den Wald) - sehr schön, sauber, komfortabel, mit allem, was man braucht. Ein traumhaftes Bad! Hier gibt es volle Punktzahl!
Das Restaurant hatte für mich eher den Charakter eines Pauschal-Tourismus-Urlaubshotel, es ist sehr laut, ständig kläppert irgendwo Geschirr, die Tische sind sehr eng gestellt, so dass man die Gespräche am Nachbartisch jederzeit mitverfolgen kann. Wenn man den Eingang zum Restaurant gefunden (was aufgrund der vielen Fahrstühle auch nicht ganz so selbstverständlich ist), steht man erst mal da und wird vom Personal nicht beachtet (das ging, wie ich beobachtet hatte, nicht nur mir so). Das Personal ist zwar geschäftig und trägt Teller hin und her, läuft aber einfach an einem vorbei. Man muss das Personal ansprechen, damit man an seinen Tisch gelangt. Einen Mitarbeiter an den Eingang des Restaurants zu stellen, der die Gäste in Empfang nimmt, würde hier schon helfen. Als ich am ersten Abend dann eine Dame des Services ansprach und sie bat, mir meinen Tisch zu zeigen, musste dieser erst durch zwei weitere Mitarbeiter "gesucht" werden. Die Krönung des ganzen war jedoch der laute Ausruf der Service-Dame an ihren Kollegen (über mindestens drei Tische hinweg) "die Dame ist allein". Also das geht gar nicht. Zum Glück bin ich nicht so sensibel und als Alleinreisende schon einiges gewöhnt. Es übrigt sich nun schon fast, zu beschreiben, welchen Tisch ich erhalten habe: Hinter der Bar, in der letzten Ecke, an einer Wand, die zum nächsten Flur führt. Auf der anderen Seite war der Durchgang zur Restaurant-Terasse.... Scheinbar sollten all die Paare nicht durch die Anwesenheit einer einzelnen Frau "gestört" werden. Ich hatte die Verwöhn-Pension gebucht. Das Essen an sich war sehr gut (gutes Fleisch, frisches Gemüse, gut gewürzt und nett angerichtet), keine lange Wartezeiten und ich wurde immer gefragt, wann der nächste Gang serviert werden soll. Der mir zugesteilte Kellner war auch sehr höflich, zuvorkommend und sehr nett, dank ihm war das Essen dann doch noch für mich gerettet. Allerdings fühlte ich mich nicht wohl in diesem Restaurant.
Das Wohlfühlen sollte beim Empfang beginnen. Hier fing jedoch mein "Un-Wohlgefühl" an. Beim Empfang wurde ich zunächst mit einem sonderbaren Blick (mitleidig?) gefragt, ob ich alleine reise. Welche Frage, hatte ich doch ein Einzelzimmer gebucht! Es ging weiter mit einer heruntergeratterten Einweisung in die Gepflogenheiten des Hotels, genaue Wegbeschreibungen erhielt ich nicht, sondern wurde aufgefordert "das Hotel und den Wellnessbereich zu erkunden". Ich wurde sehr knapp "abgefertigt" und hatte da schon das beschleichende Gefühl, als Single nicht die Zielgruppe des Hotels zu sein. Dieses Gefühl sollte sich beim Restaurant-Service allerdings noch verstärken...
Lage und Umgebung sind top. Viele Ausflugsmöglichkeiten, mitten in der Natur. Sehr ländliche Gegend.
Beliebte Aktivitäten
- Wellness
- Sport
Wie das ganze Hotel auch, ist der Wellness-Bereich an sich sehr schön, leider gibt es aus meiner Sicht auch hier einige Mängel. Grundsätzlich ist der Wellness-Bereich zu voll. In den Ruhezonen ist es zu laut, ständig laufen Leute herum. In den meisten Ruhebereichen ist es taghell, in der abgedunkelten Zone knirschen ständig die Liegen, was kein Ruhen ermöglicht. Generell sind zuwenige Liege da, kommt man zu spät hat man Pech. Die Liegen werden belegt, auch wenn man stundenlang niemand darauf sieht (Pauschal-Tourismus lässt grüßen!). Außerdem stehen die Liege-Möglichkeiten fast ausschließlich in zweier Gruppen da (als Alleinreisende schon wieder verloren!). Die besten Möglichkeiten hat man mittags zwischen 14 und 16 Uhr, da wird der kostenlose Wellness-Snack angeboten, da ist der Wellness-Bereich leergefegt! Die Saunen und Pools sind wunderschön gemacht, ein Traum in den Pools zu schwimmen... wenn nicht gerade eine Familie mit ihrem Kind Tauchen, Springen, Spritzen usw. übt. Das hatte echt Schwimmbad-Charakter! Die Salzgrotte ist auch wunderschön gemacht, aber zu kalt, zu laut, zu wenig Haken für Badetücher und -Mäntel. Im Solepool ist an Floating nicht zu denken - aus Platzgründen. Zudem nutzen Pärchen diese Zone zum Austausch von Zärtlichkeiten, es werden Gespräche geführt, die durch die Akkustik in der Grotte gut für alle hörbar wiedergegeben werden...die Krönung war dann noch ein Pärchen, welches krankengymnastische Übungen im Solepool ausführte... Das absolute Highlight ist die Turmsauna mit Dachpool, hier stellte sich ein leichtes Wohlfühlen ein, da das Wetter jedoch sehr kalt war und es regnete, konnte ich diesen Bereich nicht richtig nutzen. Die Lautstärke ist meiner Meinung nach das größte Manko in diesem Hotel, selbst bei den Wellness-Anwendungen ist Entspannung durch sich laut unterhaltendes Personal, laute Lüftungsanlage und Türengeräusche nicht möglich.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Alleinreisend |
Dauer: | 1-3 Tage im Mai 2015 |
Reisegrund: | Wandern und Wellness |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Dagmar |
Alter: | 41-45 |
Bewertungen: | 4 |