- Preis-Leistungs-VerhältnisGut
- BehindertenfreundlichkeitGut
- Zustand des HotelsGut
- Allgemeine SauberkeitEher gut
Von den voran gehenden Einschätzungen kann ich weder die teilen, die voll des lobenden Überschwanges sind, noch vermag ich die nachzuvollziehen, die das MAKADI PALACE als das miserabelste Haus unter der Sonnenbarke des Atum-Rê glauben darstellen zu müssen. (Bei alldem frage ich mich, von welch schlichtem Gemüt und abstrusem Selbstbewusstsein jene PISA-Geschädigten sein müssen, die hier wie andernorts mit Einschätzungen aufwarten, die sich schon vermittels ihrer eklatanten orthografischen, grammatikalischen und syntaktischen Fehler und eines höchst schlampigen Sprachstiles disqualifizieren. Auch will mir partout nicht aufgehen, warum der Betreiber dieses ansonsten höchst lobenswerten Internetportals derartigen Sprachmüll veröffentlicht, zumal ich solchem Geschreibsel stets misstraue – und, wie ich immer wieder aus eigener Anschauung feststellen muss, sehr zu Recht!!!) Wenn ich auch nicht glaube, dass ich noch einmal ins MAKADI PALACE HOTEL kommen werde, so bleibt doch zu resümieren, das wir uns zwei Wochen recht wohl gefühlt haben und gut erholt nach Hause zurück gekehrt sind. In vielen Einzelfragen indes haben beide Seiten, die Lobpreisenden wie die Kritteler, Recht. Zunächst: Das Hotel, dem es tatsächlich an einem Umfeld im Allgemeinen und an einer attraktiven Umgebung im Besonderen gebricht, gleicht wahrhaftig einer großen orientalischen Palastanlage mit einem herrlichen, durch splendide Grünflächen immer wieder unterbrochenen botanischen Garten voller Palmen, Bougainvillea-, Jasmin- und Hibiskushecken, Johannisbrot-, Pagoden-, Bananen-, Oliven- und sonstiger Bäume und Gewächse. Doch nach zwei Wochen wiederholen sich die Perspektiven und die Abläufe und die Tage, was freilich für den Erholungseffekt sicherlich sein Gutes hat, für den einen oder anderen jedoch ein wundersames „Und- ewig- grüßt- das- Murmeltier“- Gefühl aufkommen lässt. Dem vorzubeugen gibt sich nicht einmal die Animationstruppe rechte Mühe; da hatten wir bei anderen Gelegenheiten schon weit, weit Besseres kennen lernen können. Und die im „Joker-Club“ oder in der „Piano-Bar“ mit übermäßiger, jede Unterhaltung meuchelnder Lautstärke im Halbplayback-Verfahren gar nicht einmal unprofessionell vorgetragenen Pop- und Schmusesongs kann man spätestens am vierten Abend bereits mitsingen; zumindest weiß man dann schon, welcher Song als nächster kommt. Das Hotel ist weitläufig und manchen Abendspaziergang durch die Anlagen des MAKADI PALACE und des benachbarten Schwesterhotels GRAND MAKADI haben wir gemächlichen Schritts und ohne eine Stelle doppelt zu betreten auf beinahe ein halbe Stunde dehnen können. Die Zimmer sind recht geräumig und einigermaßen stilvoll eingerichtet. Freilich: Was in dem noch recht jungen Hotel als Patina anmutet will, sind meist bauliche Schlampereien. So darf man die Fliesenarbeiten im Bad ruhig belächeln – aber wir wollten das Hotel ja auch nicht kaufen. Der Zimmerservice ist in der Tat bemüht, aber nicht überragend. Dass wir Anlass zu gravierender Klage nicht hatten, mochte wohl tatsächlich dem Umstand geschuldet sein, mehrfach einige Münzen auf dem morgendlichen Bett zu hinterlegen. Das Publikum war sehr international. Wir konnten neben etwa 10 – 15 % Deutschen vor allem Österreicher, Luxemburger, Skandinavier, Russen, Briten, Ungarn, Polen, Niederländer, Letten ... (?) ausmachen. Die übliche Anzahl wenig gesitteter Leute gab es, von nationaler Zugehörigkeit allerdings vollkommen unabhängig, freilich auch. Und wer, wie von einem meiner Vorberichterstatter beschrieben, meint, nur Russen würden auf den Korallenbänken herumtrampeln, der muss die Übertäter nur einmal ansprechen: Einer bedeutete mir im breitesten Rheinland-Dialekt, er wisse ja sonst nicht, wie er beim Fotografieren das Gleichgewicht halten könne. Solches, oder dass viele Leute mit Messer und Gabel in einer Art umgehen, als gelte es Beton zu mischen oder den Garten zu grubbern, oder dass sie schon in aller Herrgottsfrühe an den Strand pilgern, um eine der reichlich vorhandenen Liegen per Handtuchauflegen zu „reservieren“, sich dann aber vor elf Uhr nicht sehen lassen, bringt mich stets weit mehr in Rage, als etwa unegale Fliesenfugen im Bad des Hotelzimmers ... Allerdings kann ich dem Hotel den Vorwurf nicht ersparen, dass es nicht konsequent gegen solche und andere Unsitten, wie das Betreten der Mittagsrestaurants in Badehose oder des Erscheinens beim Abendessen in höchst fragwürdiger Garderobe, vorgeht. Womit wir beim Essen sind. Haute Cuisine hatten wir ebenso wenig erwartet wie Kantinenessen – und beides auch nicht bekommen. Das Essen war gut, höchst abwechslungsreich und überreichlich. Und die Möglichkeit, auch in verschiedenen Nationalitätenrestaurants zu speisen, ist sehr zu loben. Allerdings gemahnt das Ambiente all der Restaurants und Speiseräume etwas allzu vordergründig an Flair und Behaglichkeit deutscher Bahnhofsgaststätten. Die Kritik mancher der Vorbewerter, in den Spezialitätenrestaurants seien viele Menüpunkte nicht im AI enthalten und nur gegen Aufpreis zu bekommen, kann ich indes nicht nachvollziehen: Wer sich auf diese Weise beschweren will, dass zum Beispiel der dort angebotene Hummer durch die AI-Pauschale nicht gedeckt war, den kann man nun freilich wirklich nicht wirklich ernst nehmen. Tatsächlich waren die außerhalb des AI gelisteten Angebote viel zu überteuert, doch muss man sie ja nicht in Anspruch nehmen. So war der insbesondere angebotenen Wein kaum besser als der durchaus trinkbare Inklusive-Hauswein, schlug aber mit umgerechnet 4, 50 € pro Schoppen (!) zu Buche. Leider weiß ich das arabische Wort für „Nepp“ nicht. Anders als vier Ägyptenbesuche zuvor ereilte uns „Pharaos Rache“ heuer nicht, obwohl wir diesmal bis hin zu Salat und Speiseeis alles gegessen haben. Ohnehin habe ich den in Jahren gefestigten Eindruck gewonnen, dass es vor allem die unmäßig gekühlten Getränke sind, welche die peinliche Darmesverstimmung tunlichst befördern. Dieser inneren Unterkühlung zu entgehen ist freilich in Ägypten nicht ganz leicht, denn allenthalben im Lande bekommt man Bier, Cola und andere Getränke stets in „bester amerikanischer Tradition“ nur nahe dem Gefrierpunkt kredenzt. Das Personal ist überaus freundlich und höchst bemüht, stößt aber immer wieder an deutliche Grenzen seines Leistungsvermögens. Doch welche hohe Qualifikation will ich von einem Kellner verlangen, der, zudem nachgerade kaserniert untergebracht, mit einem Gehalt nach Hause geht, für das hierzulande kein Hartz-IV-Empfänger auch nur die Schuhe anziehen würde. Dass jemand, wie verschiedentlich zu lesen ist, diesen Leuten vordergründig bemerkbare „Bakschischgier“ vorwirft, ist im Falle des MAKADI PALACE nicht nur vollkommen unrichtig, sondern zudem auch noch unfair, töricht und im höchsten Grade überheblich. Alle bisherigen Kritikpunkte sind indes beinahe Nebensächlichkeiten – Dinge, die wir so oder ähnlich auch in anderen Hotels schon erlebt habe (da gibt es auch in anderen 5-Sterne-Hotels rund ums Mittelmeer und entlang des Roten Meeres weiß Gott manchmal weit Schlimmeres) und die uns ein Wiederkommen nicht zu verleiten wüssten. Was uns indes entschieden von einer Rückkehr abhalten wird, ist der vollkommen unmögliche Zugang ins Meer, in dessen warm-behaglichen und klaren Wassern einem entlang des Hotelstrandes wirklich die herrliche Unterwasserwelt prächtiger Korallenstöcke und –bänke und vielbunter Fische erwartet. Man muss sich diesen Zugang als einen – je nach Gezeitenstand – etwa 100 m breiten, unter knie- bis hüfttiefem Wasser liegenden Ufersaum aus aufgebauten, abgestorbenen Korallen vorstellen, über den man gehen muss, um ins tiefere Wasser und zu den lebenden Korallenbänken zu kommen. (Für Kinder ist dieser Wasserzugang vollkommen ungeeignet!) Diesen höchst unebenen Sockel mit seinen scharfkantigen Auswüchsen vermag man selbst mit Badeschuhen nur schwer zu überwinden. Und wer gar mit Flossen hinaus will, hat höchst schlechte Karten. Es ist partout nicht einzusehen, warum es einem 5-Sterne-Hotel, das mit seinem hoteleigenen Strand wirbt, nicht möglich ist, an ein oder zwei Stellen einen Steg hinaus zu bauen – so, wie wir das in ähnlichen Hotelanlagen in Safarga, in Dahab oder in Sharm el-Sheikh vorgefunden haben. Damit würde nicht nur manch schmerzender Fuß und manch aufgeschürftes Schienbein verhindert, sondern es blieben auch den (noch!) herrlichen Korallen viele vernichtende Tritte ersparen. Und man brauchte sich nicht x-Mal zu bedenken, ob man nun schnorcheln geht oder doch lieber in der Sonne liegen bleibt. Wie gesagt: Den Überschwang des Lobes kann ich ebenso wenig nachvollziehen wie die unbändig-unsachliche Kritik. Wir haben uns keinesfalls unwohl gefühlt, können das Hotel sogar unter den genannten Einschränkungen weiterempfehlen, doch werden wir dank dieser ambivalenten Erfahrungen sicher nicht noch einmal hierher kommen.
- ZimmergrößeSehr gut
- SauberkeitGut
- Ausstattung des ZimmersSehr gut
- Atmosphäre & EinrichtungEher schlecht
- Sauberkeit im Restaurant & am TischEher gut
- EssensauswahlGut
- GeschmackGut
- Kompetenz (Umgang mit Reklamationen)Schlecht
- Freundlichkeit & HilfsbereitschaftGut
- Rezeption, Check-in & Check-outGut
- FamilienfreundlichkeitEher gut
- Einkaufsmöglichkeiten in UmgebungSehr schlecht
- Restaurants & Bars in der NäheEher schlecht
- FreizeitangebotEher schlecht
Beliebte Aktivitäten
- Strand
- Entfernung zum StrandGut
- Qualität des StrandesSchlecht
- Lage für SehenswürdigkeitenSchlecht
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im November 2006 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Eberhard |
Alter: | 51-55 |
Bewertungen: | 28 |