- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Zum ersten Mal haben wir uns entschieden in Kroatien Sommerurlaub (2 Erwachsene / 2 Kinder) zu machen. Voll positiver Erwartungshaltung haben wir das 4-Sterne Hotel Belvedere in Vrsar/Istrien für eine Woche gebucht. Da wir in der Vorwoche in Kärnten Urlaub gebucht hatten, bot sich die Kombination an. Da wir bei der Samstag-Anreise nach Österreich schon via Verkehrsfunk über die Monsterstaus in Richtung Kroatien (Karawanken-Tunnel/Ljubljana-Umfahrung und Einreise Kroatien) für die Folgewoche „vorgewarnt“ waren, haben wir uns rechtzeitig über Alternativ-Routen erkundigt. Entschieden haben wir uns für die 20 Kilometer längere Italien-Route über Udine/Triest – grundsätzlich eine gute Entscheidung, da wir bis 10 Kilometer vor der kroatischen Grenze perfekt und schnell ohne Stau und Baustellen durchgekommen sind. Doch dann ging es los: keinerlei Staumeldung im neuesten BMW-Live-Navi und trotzdem stand man auf einmal auf einer Landstraße im Stau. Keine Chance zu drehen oder abzufahren. Nach einer Stunde Stillstand haben wir es dann mal mit Google Maps probiert. Hier wurde dann der Stau (bis zur Grenze) angezeigt und auch eine Umfahrungsempfehlung gegeben. Dieser sind wir gefolgt und dann ca. 800 Meter vor der Grenzkontrolle nach Kroatien wieder im Stau gelandet. Ohne die Umleitung hätten wir sechs bis sieben Stunden im Stau gestanden, so waren es dann „nur“ 3 Stunden. Beim Informationsaustausch mit anderen Autofahrern zeigte sich dann, dass wohl im Grenzgebiet bei den meisten KFZ-Navigationsgeräten die Staufunktion gestört wurde. Aber egal warum und wieso das Navi den Stau nicht angezeigt hat - Ursache für den Grenzstau waren die Einreisekontrollen nach Kroatien, die an den alten Interzonen-Verkehr durch die DDR erinnerten. Jedes Auto wurde angehalten, jeder Ausweis musste vorgezeigt werden – aber wirklich kontrolliert wurde nichts. Das war reine Grenzschikane, sonst nichts!!! Da fragt man sich schon was so ein Land eigentlich in der EU zu suchen hat. Mit „dickem Hals“ und extrem genervten Kids ging es dann weiter in Richtung Vrsar. Vor Ankunft im Hotel wollten wir dann auch noch ein paar Euro in Kuna wechseln und hatten schnell die nächste negative Kroatien-Erfahrung gemacht. Bei einem offiziellen Wechselkurs von 7,62 Kuna spuckte der Bankomat gerade mal einen Wechselkurs von 7,08 Kuna aus – echt dreist. Einen wirklich guten Wechselkurs haben wir auch während der Woche nicht gefunden und können daher auch keine gute Empfehlung geben. Den besten Kurs (7,23) bekamen wir am Bankschalter beim Bargeldwechsel von Euro in Kuna. Nun aber zum Hotel Belvedere und seinen Leistungen. Hier eine faire Bewertung abzugeben, ist gar nicht so einfach da einige Punkte gut waren, dafür andere aber unglaublich schlecht. Fangen wir mit den guten Punkten an: Lage in einer schönen Bucht, praktisch direkt am kleinen Hafen von Vrsar. Das Appartement war geräumig, gut klimatisiert und technisch zeitgemäß ausgestattet. Das Einchecken verlief schnell und problemlos. Die Anlage selber machte einen guten Eindruck, allerdings ist der Hotel-Komplex in sehr hügeligem Gelände gebaut sodass die Beinmuskulatur auch gut während der Woche trainiert wurde – nicht Jedermanns-/fraus Sache. Das Personal ist aufmerksam und freundlich – und das war der positivste Punkt in dieser Woche. Jetzt aber zu den Punkten, die für ein 4-Sterne-Hotel einfach nicht gehen: das Frühstücksbuffet war unterirdisch – Kaffee miserabel, Zuckerwassersäfte mit Fruchtgeschmack (echte Fruchtsäfte kosteten Aufpreis), Mini-Wurst- und Brotangebot, Eierspeisen zwar frisch, aber in Massen gefertigt, usw. usw. und das Ganze gemischt mit dem Charme eines komplett gefüllten Frühstückraums für ca. 500 Personen. Das war der Vorgeschmack auf den Pauschal-Massentourismus in diesem Hotel, der uns in den nächsten Tagen erwartete. Nach dem „Frühstücksbuffet“ war dann Pool-Time. Die Poolanlage ist toll, die Poolbar und die Bedienung sowieso, aber die Anzahl der Pool-Liegen nicht. Alles belegt (vor allem mit Handtüchern) und keine Chance für Eltern in der Nähe des Kinderpools (macht ja Sinn wenn man Kinder hat, die noch nicht schwimmen können) einen Platz zu bekommen. Mit gutem Trinkgeld (für den Poolchef) hat das dann aber doch noch geklappt sodass wir den Pool auch genießen konnten. Vom Personal haben wir dann noch später die Info bekommen, dass der Pool auch von Gästen des angrenzenden Campingplatzes und des Hotels Pineta genutzt wird. Also 1000 Gäste für 400 Pool-Liegen – die Rechnung kann ja nicht aufgehen. Genügend Platz und Liegen gibt es dafür am (Stein-) Strand des Hotels, allerdings gegen Aufpreis. Nervig ist jedoch die Tatsache, dass das Hotel durch die Promenade, die direkt am Meer vorbeiführt praktisch für Jeden (also auch Gaffer und Ganoven) ohne Kontrolle zugängig ist. Pro Stunde laufen so sicher 1000 Leute (wenn nicht sogar mehr) über die Promenade durch das Hotel, direkt am Strand und das à la carte Restaurant vorbei. Das Restaurant liegt dafür aber sehr schön direkt am Meer. Restaurantleitung und Personal sind sehr aufmerksam und freundlich, das Essen ist aber qualitativ sehr unterschiedlich. Die Pizzen sind okay, Muscheln und frischer Fisch (Auswahl ist aber sehr, sehr, sehr klein) auch, aber vor Nudelgerichten (z.B. Spaghetti) muss man warnen – die gehen gar nicht. Die Steak- und Burgervarianten waren bestenfalls gerade akzeptabel. Nun zur Animation: Das Tages-Kinderprogramm im Mini-Club war okay aber nicht wirklich spannend für die Kids. Abends war das schon anders – da hatten die Kleinen ihren Spaß und auch die Großen bekamen fast täglich gute und unterschiedliche Live-Musik zu hören – das war lobenswert und gut! Zum Schluss der Hotelbewertung noch ein besonderes Ärgernis für Gäste, die mit PKW anreisen. Die Anzahl der Parkplätze in der Hotelanlage ist deutlich geringer als die Anzahl der Appartements. Uns so passiert es schnell, dass, wenn man mit dem PKW die Anlage verlässt, bei der Rückkehr kein Parkplatz mehr vorhanden ist. Als Konsequenz darf man dann außerhalb der Hotelanlage auf einem unbewachten (!) Parkplatz parken – heutzutage grundsätzlich schon ein Problem, bei höherwertigen Autos mit entsprechender elektronischer Innenausstattung umso mehr. Nun noch ein paar Worte zum Hafen von Vrsar : Im kleinen Hafen von Vrsar gibt es ein relativ überschaubares Angebot an Restaurants, bei denen sich die Inhalte der Speisekarte praktisch kaum unterscheiden. Für Urlauber mit kulinarischen Ansprüchen ist das eher nichts – das ist einfach nur schlecht gemachtes Angebot für Massentourismus. Umso vielfältiger ist das Angebot an Wasser-/Wassersportaktivitäten: Banane, Wasserski, Bootsvermietung, Jetski, usw. – alles wird ausreichend angeboten. Das gilt auch für so genannte „Delfin-Safaris“. Gefühlt jedes zweite Boot im Hafen bietet solche Fahrten (ca. 2 Stunden) an. Diese „Safari“ kann man sich aber getrost schenken! Nach einer Stunde Bootsfahrt sieht eines der vielen „Safari-Boote“ zwei, drei Delfinflossen woraufhin alle Boote in der Nähe in das „Sichtungsgebiets“ fahren und die Touristen versuchen ein paar Delfinflossen, die sich gelegentlich an der Wasseroberfläche zeigen, zu fotografieren. Nach 5 Minuten ist der Spuk dann wieder vorbei und es geht wieder zurück in den Hafen – diese „Touristen-Attraktion“ ist einfach nur überflüssig aber finanziell wohl ein Haupternährungsfaktor für die heimische Wirtschaft. Umso interessanter ist eine Fahrt mit dem roten Mini-U-Boot, das aber keines ist. Hier sitzt man aber im Trockenen unterhalb der Wasseroberfläche und kann durch die großen Fenster Meeresgrund, Fischreichtum, etc. im Hafen von Vrsar entdecken. Das war mal interessant, das U-Boot neu und sauber. Unser Fazit: Liebes Kroatien, liebes Belvedere übt noch ein paar Jahre Tourismus mit Niveau, verbessert Euren Pauschal-Massentourismus und ärgert Eure Besucher nicht weiter mit Grenzschikanen. Unser Bedarf an Kroatien ist fürs erste gedeckt und wir freuen uns schon jetzt auf die toskanische Küste im kommenden Jahr!!!
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 1 Woche im Juli 2018 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Ekkehard |
Alter: | 56-60 |
Bewertungen: | 11 |
Lieber Gast, Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben, uns Ihre Meinung zu Ihrem Aufenthalt bei uns mitzuteilen. Auch wenn wir es bedauern, dass Sie keine besseren Erfahrungen bei uns gemacht haben, hilft uns Ihre Beurteilung dazu zu lernen und uns zu verbessern. Wir arbeiten daran, es unseren Gästen an nichts fehlen zu lassen. Wenn Sie uns die Chance geben, Ihr Vertrauen zurück zu gewinnen, garantieren wir Ihnen, unser Bestes zu geben, damit Sie genauso gute Erfahrungen mit uns machen können, wie andere Gäste. Mit freundlichen Grüßen, Belvedere Team