Alle Bewertungen anzeigen
Bernd (41-45)
DeutschlandAus Deutschland
Verreist als Familie • Mai 2006 • 2 Wochen • Strand
Einfaches Hotel in wunderschöner Lage
2,8 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Eher gut

Kleines Hotel direkt am Strand, zu Füßen des wunderschönen mittelalterlichen Städtchens Tropea, das in 60 Metern Höhe auf einem Felsplateau thront. Das Hotel besteht aus einer Anzahl zweistöckiger Bungalows, in denen jeweils 8 Parteien wohnen. Die Ausstattung ist schlicht, aber zweckmäßig. Die Bungalows befinden sich in einer sehr sehenswerten mediterranen Gartenanlage. Es werden fast keine Sportmöglichkeiten geboten. Für uns war enttäuschend, daß praktisch keine Familien mit kleinen Kindern mit uns Urlaub machten (Mai/Juni), dafür viele Paare im Alter zwischen 55 und 65 Jahren. Ein Mietwagen ist wirklich sinnvoll in Tropea. Es gibt viele schöne Ziele in Kalabrien, z.B. Pizzo oder Reggio Calabria mit dem archäologischen Museum (Bronzekrieger von Riace). Uns hat auch Vibo Valente sehr imponiert, da dieser schöne und interessante Ort überhaupt nicht touristisch war. Mit der Mietwagenreservierung über die Firma Holiday Cars erlebten wir eine üble Überraschung. Als ich mit meinem Mietwagenvoucher zur vermeintlichen Firmenadresse im Ort marschierte, mußte ich feststellen, daß es das Büro schon seit geraumer Zeit nicht mehr gab. Die Zentrale in Deutschland "bot an", daß ich mir woanders einen Mietwagen besorgen sollte. Mit Europcar gab es keine Probleme. Unsere Reisezeit (Ende Mai bis Anfang Juni) kann ich nur wärmstens empfehlen, vor allem für Familien mit Kindern. Es ist angenehm warm und nicht zu heiß. Da läßt es sich im Hotel auch ohne Klimaanlage noch gut aushalten, jedenfalls im Erdgeschoß.


Zimmer
  • Eher gut
  • Wir bewohnten ein Appartement, das aus zwei Schlafräumen, einem Bad und einer Küche bestand. Man kann es als geräumig bezeichnen. Die Einrichtung war schlicht und zweckmäßig, allerdings nicht besonders schön. Es gab keine Klimaanlage/Ventilation, dafür eine Minibar und einen Fön. Die Kochstelle wies vier Gas-Kochfelder auf. Zu dem Appartement gehörte eine große überdachte (Erdgeschoß) Terrasse, die von einer Hecke umsäumt war. Auf dieser hielten wir uns häufig auf. Im Bad störte sehr, daß die Dusche nicht in einer Duschkabine untergebracht war, sondern sich unabgetrennt im Raum befand. Der dünne und zu kleine Plastikvorhang verhinderte nicht, daß das Bad nach jedem Duschen unter Wasser stand. Außerdem stieß ich mich mehrfach an der Duschstange. Der kleine Fernseher verfügte über keine Fernbedienung. Man mußte alles an kleinen Knöpfchen unter der Frontklappe einstellen. Es gab immens viele italienische Sender, vor allem private, jedoch nur drei deutsche (ARD, ZDF, RTL). Die beiden Einzelbetten in dem einen Zimmer waren mit schlechten Sprungfeder-Matratzen ausgestattet, das Doppelbett in dem anderen war geringfügig besser. Sehr gut an unserer Unterkunft war, daß diese ganz nah am Ausgang des Gartens zum Strand lag, praktisch direkt am Meer also.


    Restaurant & Bars
  • Sehr schlecht
  • Es gibt eine Strandbar und einen Frühstücks-/Speisesaal. Die Strandbar bietet vergleichsweise günstig Getränke und wenige kleine Häppchen. Eine Alternative zu einem Mittagessen ist dies aber nicht. Das Frühstück ist karg und besteht aus kleinen, trockenen Brötchen bzw. Brotscheiben sowie abgepackten Aufstrichen. Das Abendessen kann am Vorabend aus drei Varianten ausgewählt werden. Der Hauptgang selbst war in aller Regel eßbar, wenngleich keine kulinarische Offenbarung. Ärgerlich war das Beilagenbuffet. Dieses wurde ca. eine halbe Stunde vor Auftragen des Hauptganges aufgestellt, und zwar in offenen Schüsseln ohne Deckel und Warmhaltevorrichtung. Somit waren die Beilagen im Zeitpunkt des Speisens nicht mal mehr lauwarm, sondern wirklich kalt. Außerdem gab es hier fast keine Abwechslung. Wir hatten nach wenigen Tagen genug von matschigem Broccoli und Kroketten und gingen lieber ins Städtchen, wo es eine riesige Auswahl an tollen Restaurants und Pizzerias gibt. Es schmeckte überall ganz hervorragend, so wie man es sich für einen Italien-Aufenthalt erhofft. Außerdem mußten wir dort nicht auf billigen Plastik-Gartenstühlen vor kahlen Wänden sitzen...


    Service
  • Schlecht
  • Der Zimmerservice ist nicht zu beanstanden. Auch im Restaurant kamen wir mit den durchweg freundlichen Kellnern gut zurecht. Man war freundlich und bemüht, unseren Bestellungen nachzukommen. Besonders nett eine junge Kellnerin. Nicht sehr kompetent der Oberkellner, der unsere nach einer Woche (Urlauberwechsel) gestellte Frage nach einem besseren Tisch (nicht mehr neben dem Kücheneingang) damit beantwortete, daß dies natürlich nicht möglich sei. (Die junge Kellnerin machte es dann ein paar Tage später doch möglich.) Die Kellner sprachen, soweit wir dies feststellen konnten, nur Italienisch, maximal ein paar wenige Brocken Deutsch. Katastrophal der "Service" an der Rezeption. Hier konnte man drei Damen antreffen: eine ältere, offenbar die Chefin, und zwei jüngere, von denen eine (dunkelhaarig, nett) etwas Deutsch, ansonsten auch Englisch konnte. Die Chefin und die jüngere Blonde konnten lediglich Italienisch. Da das Zimmer nicht über einen Safe verfügt, wollten wir unsere Wertsachen in einem Safe an der Rezeption hinterlegen. Dies war ein erheblicher bürokratischer Akt. Man mußte eine komplette Liste der abgegebenen Wertsachen erstellen. Einen Schlüssel für ein Schließfach oder Ähnliches erhielten wir aber nicht. Vielmehr kamen unsere Sachen in einen Umschlag, der von der Rezeptionistin in einer Schublade "verwahrt" wurde. Wenn wir z.B. Geld herausnehmen wollten und unglücklicherweise an die jüngere Blonde gerieten, wurden wir mehrfach vertröstet ("dieci minuti"), da diese äußerst diffizile Aktion eine große Herausforderung für sie darstellte. Gegen Ende des Urlaubs fragten wir an, ob man uns für die Zeit zwischen Auschecken (10 Uhr) und Abholung zum Flughafen (16 Uhr) ein Zimmer zur Verfügung stellen könnte, da wir ein Kleinkind dabeihatten, welches z.B. gewickelt werden mußte. Bei Dauerregen hätten wir auch nicht gewußt, wo wir uns mit dem Kind hätten aufhalten sollen. Es gibt keinen Aufenthaltsraum (Speisesaal ist tagsüber abgeschlossen) außer der offenen, zugigen Strandbar. Hier stellte man sich sogleich stur. Dies gehe generell nicht, außerdem sei das Hotel voll. Wie wir an dem Sonnenliegenbelegungsplan und der Anwesenheit beim Frühstück sehen konnten, war das Hotel NICHT voll (Vorsaison). Unser Hinweis darauf, daß wir aufgrund des ungünstigen Flugplans somit nur 13 1/4 Tage (Ankunft Montag 1:30 Uhr, Verlassen des Zimmers Sonntag 10 Uhr) an Leistung erhalten hätten, wurde abgebügelt. Die Auscheckzeiten seien eben unabänderlich. Wir haben schon in vielen Hotels Urlaub gemacht, und es hat sich in derartigen Situationen noch überall eine Lösung gefunden, ein bißchen guter Wille und etwas Kulanz vorausgesetzt. Leider schlug der Neckermann-Repräsentant sogleich in dieselbe Kerbe. Es handele sich um eherne internationale Auscheckzeiten (stimmt nicht); ein Vermitteln durch ihn fand praktisch nicht statt. Schließlich verwies man uns auf den "Convenience Room". Wie sich herausstellte, war dies ein Hotelzimmer, welches mit Koffern der übrigen Abreisenden derart zugestellt war, daß praktisch kein Durchkommen war. Das Zimmer war nicht sauber, das Bett nicht bezogen. Vor allem war das Zimmer weder abgesperrt noch bewacht. Es konnten jederzeit unbemerkt unbefugte Personen hinein und Gepäck- oder Kleidungsstücke entwenden. Unserer Bitte an der Rezeption, man möge das Zimmer abschließen, wurde nicht entsprochen, das Zimmer sei sicher. Was uns an der ganzen Sache ärgerte, war nicht die Unannehmlichkeit an sich, sondern der sehr unfreundliche und bürokratische Tonfall, mit dem man uns begegnete. Ein eigentlich sehr schöner Urlaub erhielt so zum Schluß einen bitteren Beigeschmack.


    Lage & Umgebung
  • Sehr gut
  • Die Lage des Hotels ist phänomenal. Zur Rechten ein großer Felsen, hinter dem der Yachthafen liegt. Zur Linken der Ort Tropea, der hoch oben auf einem Felsen wie ein Adlerhorst sitzt. Am Ende der kleinen Bucht die Isola Bella mit einem kleinen Kirchlein. In der Ferne kann man bei klarer Sicht den Stromboli erkennen. Spektakulärer geht es kaum noch! Da an der kleinen Bucht keine weiteren Hotels ansässig sind, ist es außergewöhnlich ruhig. In ca. 100 Metern Entfernung gibt es zwei kleine Lebensmittelgeschäfte, wo es u.a. guten Pecorinokäse und Prosciutto gibt. Noch näher ist die Treppe hinauf in die Altstadt. Man muß 197 Stufen erklimmen, nichts für Herzkranke. Es gibt noch eine weitere Treppe in der Nähe der Isola Bella, die etwas sanfter ansteigt. Im Ort viele Restaurants, Pizzerias und Eisdielen (u.a. mit Tartufo-Eis), die durchweg empfehlenswert sind. Toll: Essen und Aussicht im Restaurant "Panoramico", gleich beim Dom. Einkaufsmöglichkeiten eher außerhalb der Altstadt. Supermarkt am Ortsende Richtung Capo Vaticano. Ein Mietwagen lohnt sich auf jeden Fall. Die Landschaft Kalabriens ist sehr reizvoll, ein Ausflug nach Sizilien empfehlenswert. Transfer zum Flughafen Lamezia Terme eine knappe Stunde.


    Aktivitäten
  • Schlecht
  • Beliebte Aktivitäten

    • Strand

    Es gibt keinen Pool. Dies stört jedoch nicht, da das Meer glasklar und sehr einladend ist. Für Kleinkinder jedoch kaum geeignet, da es nach einem Meter ins Tiefe geht. An einigen Felsen im Meer kann man beim Schnorcheln ein paar Fische sehen. Der Strand besteht aus feinem bis mittlerem Kies, was uns zunächst schmerzende Fußsohlen bescherte. Die meisten Badegäste kauften sich Badeschuhe. Leider kann man mit diesem "Sand" auch keine richtige Sandburg bauen, lediglich Gräben oder Wälle... Der Strand ist gepflegt; wir haben selbst gesehen, wie der Bademeister ihn reinigte. Der Bademeister vertrieb hotelfremde Badegäste recht rabiat. Der öffentliche Strand ist vom Hotelstrand abgegrenzt. Es gibt pro Zimmer einen numerierten Schirm mit zwei Leintuchliegestühlen. Holzliegen kosten Aufpreis (7 Euro am Tag). Einige deutsche Gäste taten sich gegenüber schweizerischen und italienischen Gästen, die in Unkenntnis der Numerierung ihren Schirm frei gewählt hatten, durch besserwisserische und peinliche Belehrungen ("you has a number") hervor, daß dies doch aber der für sie vorgesehene Schirm sei, obwohl die Hälfte der Schirme sowieso ständig frei war. Es gibt Strandduschen, Umkleiden aber nur für die Gäste des Hotelbereichs Roccette Club. An Sportmöglichkeiten haben wir lediglich ein nicht zur Benutzung freigegebenes Tretboot und ein Kanu sowie eine verschlossene Tischtennisplatte gesehen, die wohl erst in der italienischen Hauptsaison (August) freigegeben werden. Das Hotel zeichnete sich - demgemäß - durch große Ruhe aus. Es hatte für uns ein bißchen den Anschein eines Urlaubs in den 60er Jahren. Für Kinder gibt es außer zwei kleinen Spielplätzchen in der Gartenanlage, die mit wenigen verrosteten Spielgeräten ausgestattet waren, keinerlei Einrichtungen, übrigens auch keinen Kinderstuhl, und das, obwohl wir für das Kind in diesem Hotel (Veranstalter Neckermann) fast keine Preisermäßigung erhielten.


    Preis-Leistungs-Verhältnis: AngemessenHotel entspricht der KatalogbeschreibungHotelsterne sind berechtigt
    Mehr Bilder(18)
    Infos zur Reise
    Verreist als:Familie
    Dauer:2 Wochen im Mai 2006
    Reisegrund:Strand
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Bernd
    Alter:41-45
    Bewertungen:21