Die Frühstückspension Elfenhof liegt am oberen, nördlichsten Ende von Immenstaad-Kippenhausen an der schmalen, wenig befahrenen Ortsdurchfahrt. In der Umgebung sind ähnlich alte Fachwerkhäuser und Weinberge. Die "Besenwirtschaft" am Ort hatte während unseres Aufenthalts immer geschlossen. Das andere Lokal war 300m bergab und hatte nur montags zu, wir speisten montags also zwei Kilometer bergab in Immenstaad. Die Lokale sind gut und im mittleren Preissegment. Wir waren zu einer mehrtägigen Veranstaltung in Friedrichshafen. Leider gab es eine Dauerbaustelle, so daß wir statt der geplanten 20 Minuten mit dem Auto eine dreiviertel Stunde zum Messegelände nach Friedrichshafen brauchten, abends zurück das Gleiche. In Kippenhausen gibt es außer Ruhe nichts weiter, man ist auf den PKW angewiesen. Die Zimmer sind in den Gebäuden an der Straße, die Mini-Rezeption mit Türklingel im Hinterhaus beim Frühstücksraum. Der Blick aus den Fenstern geht zur Straße, zu den eng stehenden Nachbarhäusern oder zum Innenhof mit Parkplätzen. Zwei Zimmer haben einen kleinen Balkon zum Innenhof. Die Einrichtung hat Flair und ist überall schön dekoriert, wohltuend fürs Auge. Es war alles sauber und in guten Zustand, aber eher alt, ziemlich zusammengewürfelt und manchmal nicht sehr praktisch: Ein Großbild-TV, dem die Privatsender fehlten, hochbeinige Stühle am niedrigen Couchtisch. Zusammengestellte Einzelbetten, recht bequem aber sehr quietschig, davor eine Holzplatte vom Baumarkt an die Wand geschraubt, dazu im jeweils anderen Stil Zweisitzer-Sofa und Kleiderschrank. Schöne Bilder an den Wänden und ein kleines, sauberes Duschbad mit guter Heißwasserversorgung und dicken, flauschigen Badelaken und Handtüchern. Ein Kühlschrank (außer Betrieb) auf dem Flur, Wasserkocher und Tassen daraufstehend, leider kein Kaffee oder Tee dabei. Ich fand den Frühstücksraum schön eingerichtet und das Frühstück gut, meine Mitreisenden nicht ganz so: Der Kaffee wurde bemängelt, und daß es lediglich Aufbackbrötchen und eine Sorte Brot aus der Hefe-Backmischung gab. Für mich war es normal, daß es auf dem Dorf bei nur etwa acht Gästen sehr wenig Wurst und Käse gab, dazu aber Tomaten mit Mozzarella und drei Sorten Marmelade sowie zwei Sorten Frühstücksflocken. Man konnte ein gekochtes Ei, Spiegelei oder Rührei dazu bestellen, es wurde dann gut aber geruhsam zubereitet. Man sollte also auch fürs Frühstück etwas Zeit einplanen. Crepes wurden nicht mehr angeboten. Ein Restaurant gab es am Haus nicht, nur die Zimmer und den Frühstücksraum. Parken konnten wir vor dem Haus, es war gerade noch ein Platz frei. Ein knuffiger Bernhardiner hat uns verabschiedet und darauf bestanden, lange gestreichelt zu werden. Danach wußte ich auch, warum ich nachts so geniest und wegen Atemreizung das zu kleine Kopfkissen aus dem Bett verbannt hatte: Der Hund oder etwas von ihm war irgendwie zuvor an mein Kopfkissen gelangt. Es war also alles im normalen bis guten Bereich, nur wenig hat mich gestört: Wir hatten bei hrs.de gebucht und mußten trotz Anruf vorab für das Upgrade zum Doppelzimmer deutlich mehr zahlen als berechnet. Die laut HRS auszugebenden Verzehrgutscheine von jeweils 5 Euro gab es auch auf Nachfrage nicht: Das sei ein Mißverständnis, hieß es. Ich finde den Elfenhof sehenswert und für einige Übernachtungen ok, wegen der Entfernung und der langen Fahrtzeit nach Friedrichshafen wird es aber nächstes Mal wohl eine andere Unterkunft. Hotel-Sterne hat der Elfenhof keine, aber immerhin ein besonderes Flair.

Zimmer

Eher gut