Landhaus Sylter Hahn

Ich wurde in einem Nebengebäude untergebracht, ganz unter dem Dach. Zu dem Zimmer führte eine mörderisch steile Treppe. Es wäre sicher gefährlich gewesen, als Unerfahrene schweres Gepäck diese schmale und steile Treppe heraufzuschleppen. Diesen Part hat netter- und feundlicherweise das Personal übernommen. Alles andere wäre allerdings auch unzumutbar gewesen. (und das wusste das Personal sicher selbst.) Mein Zimmer war recht gemütlich, auch wenn ich - wie bereits in einem anderen Artikel beschrieben - über das Fußende in Bett kriechen musste. Für mich allein war das Zimmer o. k. Für zwei wäre es eng gewesen. Der Preis (100€) war allerdings viel zu hoch. Was auch nicht angenehm war, dass man im gesamten Bett die Erschütterung spürte, wenn andere Gäaste die Haustür ins Schloß fallen ließen oder die Tür des eigenen Appartments etwas heftiger zu machten. Einzig das Frühstück konnte den Preis zum Teil rechtfertigen: es war reichhaltig mit vielen frischen Zutaten und leckeren Teesorten. Auf das Frühstück habe ich mich jeden Morgen gefreut. Im Internet wurde allerdings ein schöner gediegener Frühstücksbereich mit angeschlosser Terrasse gezeigt und darauf hingewiesen, dass es möglich sei, das Frühstück auf der Terrasse einzunehmen. Diese Möglichkeit hatte man aber leider nicht, wenn man im Nebengebäude (Robbenweg 1) untergebracht war), denn dann musste man im Souterrain des Nebengebäudes essen. Von Terrasse und Sonne keine Spur. Der Gang zum Frühstück war dann auch nicht ganz so toll, weil der Frühstücksraum für die neu angeschafften Möbel viel zu eng war. Je nach dem, wo man einen Platz bekam, musste man sich zwischen anderen Tischen und Stühlen mit seinem Essen hindurchzwängen und -schieben... Das tat dem Frühstücksgenuß dann schon einen kleinen Abbruch. Ich weiß nicht, ob man im Haupthaus mehr für die Zimmer bezahlt, jedenfalls fühlt man sich im Nebengebäude als Gast zweiter Klasse, weil man mit dem mondänen und wirklich wohnlichen und geschmackvollen Haupthaus nichts zu tun hat. Die Wiese mit den Strandkörben stellt sich im Nebengebäude auch nur als ein Fleck von ca. 6 qm dar, auf den gerade mal drei Strandkörbe passen. Man möchte dort jedoch nicht "in Ruhe" sitzen, weil die doch recht gut befahrene Süderstraße direkt hinter den Strandkörben vorbeizieht. Als ich sie doch einmal benutzen wollte, bin ich direkt wieder gegangen, weil sich Tausendfüßler unter einer Ablage am Strandkorb wimmelten. Mit der Sauberkeit hat man es nicht so genau genommen, wie es sich für ein Hotel mit 4 Sternen eine Selbstverständlichkeit sein sollte. Ich hätte es wichtig gefunden, dass man bei Buchung darauf hingewiesen wird, dass Haupt- und Nebengebäude sich in ihrem Komfort unterscheiden. Das mit der mangelnden Sauberkeit/Gründlichkeit in puncto Reinigung musste ich leider auch auf dem Zimmer feststellen: die Wasserflecken auf den Fliesen in der Dusche wurden nie beseitigt, man hat auch schon vergessen, mein Bett zu machen und den Müll raus zu bringen. Das kann in einer Pension passieren, nicht in einem Hotel mit 4 Sternen. Das Publikum ist gemischt, sicher finanziell gut situiert und angenehm. Ich fand das Hotel alles in allem o. k., weil ich mich wohl gefühlt habe. Einen sehr schalen Beigeschmack hat allerdings die Tatsache veruracht, dass man im Nebengebäude vom angepriesenen Komfort des Haupt-Hotels abgeschintten war und dass man als Gast nicht wusste, um wieviel teurer die entsprechenden Zimmer im Haupthaus gewesen wären. MEIN Zimmer war mit 100€ pro Nacht definitiv gefühlt zu teuer. Knapp 60€ hätten gereicht.

Für eine Person war das Zimmer o. k. Die Möblierung war freundlich. Für meinen Geschmack gab es zu wenig Straum für meine Kleidung. Es gab einen Fernsehr mit Sat-TV und einen (kleinen) Kühlschrank im Zimmer. Bademänten wurden mit in ausreichender Menge zur Verfügung gestellt. Ich bin leider jedesmal fast aus dem Bett geplumpst, wenn andere Gäste die Haustür ins Schloß warfen oder ihre eigene Appartmenttür schlossen, weil dann das halbe Zimmer gewackelt hat. (liegt an der Bauweise des Nebengebäudes) Was die Sauberkeit angeht, hatte ich bereits oben schon Stellung genommen

Der Frühstücksraum hätte trotz der Lage im Keller eine schöne Atmosphäre gehabt, wenn er größer gewesen wäre und die Stühle tatsächlich zur Größe des Raums gepasst hätten. Leider leider leider wurde ich von dem eindeutig mondäneren Teil des Hotels (Hauptgebäude) "ausgesperrt", so dass ich über das sicher um einiges stilvollere und gediegenere Hauptgebäude nichts sagen kann.

Das Personal machte auch mich einen sehr freundlichen Eindruck. Allerdings gab es da natürlich auch Unterschiede in den einzelnen Persönlichkeiten: manchen hat man die Freundlichkeit als ehrlich abgenommen manchen nicht. wie bereits erwähnt: die Sauberkeit war für ein 4 Sterne-Hotel nicht ausreichend.

Das Hotel liegt im Süden von Westerland in der Nähe des Strandaufgangs "Himmelsleiter". Da ich zu Fuß unterwegs war, war es toll, dass alle Wege verhältnismäßig kurz waren und das Hotel doch ruhig gelegen war: ich war schnell im Zentrum von Westerland und konnte mich ins rege Treiben stürzen, der große "famila" war mit dem Rad 5 Minuten, zu Fuß etwa 15 MInuten entfernt... und gleichzeitig konnte ich mich an beschaulichere Strandabschnitte mehr im Süden zurückziehen, wenn ich meine Ruhe wollte. Auch Radtouren konnte man von dort gut starten, weil man quasi genau in der Mitte der Insel war. Die Lage des Hotels stellt eindeutig einen Bonus dar.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Es war nett, dass es eine Sauna im Nebengebäude gab. Man "durfte" natürlich auch die Sauna und das Schwimmbad im Hauptgebäude nutzen. Das habe ich jedoch nicht getan, da ich mir durch die Unterbringung im Nebengebäude wie ein Gast zweiter Klasse vorkam. Das wäre noch dadurch unterstrichen worden, dass ich im Bademantel über die Straße und durch die Rezeption des Hauptgebäudes hätte gehen müssen, um in den Wellnessbereich mit Sauna und Schwimmbad im Hauptgebäude zu kommen. Nicht sehr professionelle und feinfühlige Organisation!