- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Diesmal hatten wir uns für unseren Malediven-Urlaub für eine große Hotelinsel mit entsprechend vielen Bungalows, Villen und dementsprechend auch Gästen entschieden. Der Hotelkomplex, der in drei verschiedene Anlagen aufgeteilt ist, verteilt sich über die gesamte Insel. Sofern der Angestelltenbereich bzw. die Sport- und Gemeinschaftsanlagen wie Restaurants oder Bars nicht den Platz ausmachen, besteht die Insel aus einer Vielzahl unmittelbar aneinandergereihter Unterkünften mit z. T. relativ wenig Privatsphäre. Gäste aller Altersgruppen - vom Kleinkind bis zum Greis - waren vertreten, überwiegend Engländer, Deutsche, Russen. Wir haben uns für All inclusive entschieden. Aber AI heißt auf den Malediven nicht immer das Gleiche... Beworben wird die Insel als "Barfuß-Insel". Bitte Schuhe mitnehmen: Erstens wegen der z. T. nicht mehr vorhandenen Sandwege, die ausgewaschen vom Regen nur noch den blanken Beton erkennen lassen, was irgendwann sehr schmerzhaft für die Füße ist. Zweitens der Wasserzugang - man muss sich schon den Weg durch mehr als üblich vorhandene abgebrochene Korallenstücke etc. bahnen. Was allerdings weit unangenehmer war: Sandflöhe und andere kleine Krabbeltierchen, denen die Inselleitung mit der chemischen Keule zu Leibe zu rücken versuchte. Jeden Abend bei sonnigem Wetter fuhr ein sog. "Reinigungsfahrzeug" über die Insel, welches einen ziemlich unangenehmen Nebel zur Bekämpfung der Insektenplage verbreitete. Trotzdem konnte man sich nicht gegen die Bisse wehren. Manche Urlauber traf es ziemlich heftig. Eine entsprechende Meldung beim Personal blieb allerdings ohne Reaktion. Uns persönlich hat es auf Kuredu nicht so gut gefallen. Wir werden bestimmt wieder auf die Malediven fliegen, aber das nächste Mal wieder auf eine kleinere beschaulichere Insel mit schönerem Schnorchelriff. Das Hausriff war ganz nett, aber eben nichts besonderes. Ich weiß nicht, ob sich eine Reise im November auf die Malediven wirklich lohnt - wir hatten von den zwei Wochen dort 6 Tage Monsun-Regen und noch zwei bis drei Tage zusätzlich Sturm. Im Allgemeinen würden wir die Insel als überteuert empfinden, wenn man bedenkt, dass man schon eine Menge Geld an den Veranstalter für die AI-Buchung bezahlt. Die Zusatzkosten für E-Mail, Telefon (3 Dollar pro Minute), Cocktails (11 Dollar), Kaffeespezialitäten (3 Dollar) etc. sind erheblich. Und wir möchten hier noch etwas erwähnen. Natürlich haben wir uns vorher durch die diversen Hotelbewertungen gekämpft. Hier möchten wir einige Bewerter mal bitten, ihre eigenen Bewertungen zu bewerten: Zum Teil erhebliche Kritik üben (die im Wesentlichen auch unsere Eindrücke widerspiegeln) und dann das Ganze mit einer 6,0 bewerten - da kann doch was nicht stimmen, oder?
Wir hatten einen kleinen Beach-Bungalow direkt am Wasser mit direktem Blick auf die Wasservillen unweit der Sandbank, was nicht viel mit dem von uns gebuchten Meerblick gemeinsam hatte. Das Zimmer war einfach ausgestattet mit Bett, Tisch, Schrank, Safe, einem halb offenen Außenbad, das wegen der heftigen Regenfälle teilweise komplett unter Wasser stand, so dass man die Toilette eigentlich gar nicht benutzen konnte. Auf der Terasse vor dem Bungalow befanden sich zwei Stühle sowie zwei Liegen, die man auch zum Wasser hin bewegen konnte. Die Einrichtung war alles in allem zweckmäßig, nicht besonders. "Gefährlich" empfand ich die Dusche, die in den Boden des Bades abgesenkt war: eine rutschige Stolperquelle. Die Klimaanlage funktionierte tadellos und war sehr geräuscharm. Schade war, dass es in den Beach-Bungalows keinen Fernseher gab - den hätte man bei dem Wetter durchaus mal gebrauchen können, und nicht zuletzt für den Zimmerpreis auch erwarten dürfen.
Das AI nicht gleich AI ist, haben wir schon erwähnt. Da wir einen Beach-Bungalow hatten, haben wir im Bonthi-Restaurant gegessen, was an sich in Ordnung war. Unser Kellner war eher von der witzigen Truppe, somit waren die Essensgänge ziemlich amüsant. Das Essen war auch sehr lecker, vor allem das Abendessen, was täglich unter einem anderen Motto stand und es wurde insoweit versucht, das jeweilige Motto auch sehr kreativ umzusetzen (Aufbau eines Marktplatzes beim Motto "Markt", sehr schön geschnitzte Melonen und Kürbisse, etc.) Frühstück und Mittagessen waren eher von der ausreichenden Sorte. Es gab immer dasselbe Angebot, wenn man ein wenig später kam, konnte es passieren, dass von dem einen oder anderen nicht mehr genug da war und auch nicht nachgelegt wurde (Brötchen oder Käse oder Tomaten z. B.) Das Abendessen war wie gesagt abwechslungsreich von Salat über verschiedene kalte und warem Vorspeisen bis hin zu verschiedenen, sehr leckeren Currys, auch europäische Gerichte, Spaghetti gab es. Am Besten war aber der Thunfisch in allen Variationen - ob roh, geräuchert oder gegrillt ... Was wir auf dieser Insel wirklich sehr vermisst haben, waren frische Kokosnüsse - trotz des nicht mangelnden Angebotes auf der Insel - Kokospalmen wohin man schaute. Der Nachtisch bestand im Wesentlichen aus diversen Kuchen und Desserts europäischer oder arabischer, asiatischer Küche. Mit den Getränken war das so eine Sache. Für AI-Hotelgäste gab es einen kleine Karte mit inklusiven Getränken (Hauswein in weiß oder rot, Softdrinks, wenig Spirituosen, Kaffee und Tee in der Bar). Für den Genuss der jeweiligen Getränke musste man jedesmal einen sog. "Null-Dollar"-Beleg ausfüllen. Das nervt ziemlich. Nervend ist auch, dass Frauen immer bevorzugt bedient werden, egal an welcher Bar man etwas zu trinken bestellt. Deshalb Männer, schickt eure Frauen vor, wenn ihr Getränke wollt! Der Genuss von Rotwein in der Pool-Bar ist übrigens nicht zu empfehlen, der ca. 30 °C warme Wein wurde uns in Plastikgläsern serviert! Lecker!! Die Atmosphäre in den Bars war unterschiedlich angenehm. Wer es ruhiger mag wie wir, geht in die Akiri-Bar. Wer Trubel mag, geht in die Bambuna-Bar oder an die Pool-Bar.
Das Personal, welches im Wesentlichen englisch spricht und ein paar der üblichen Floskeln in gängigen anderen Sprachen ist im wesentlichen freundlich, grüßt höflich, lächelt. Ausnahmen gibt es natürlich immer - der ein oder andere freche Spruch fällt dann schon mal ("Das müssen Sie schon selber wissen?!") Unser Zimmer wurde zweimal täglich vom Room-Boy aufgesucht. Gereinigt wurde es am Morgen, mal mehr - d. h. mit scharfen chlorhaltigen Reinigern - wegen der Insekten auf der Insel, die auch vor unserem halb offenen Badezimmer nicht Halt machten, oder weniger gründlich. Ansonsten wurden die Handtücher gewechselt (ob wir wollten oder nicht, auch hier wird extra auf den Umweltschutz und das Wassersparen in Hotels hingewiesen, aber nicht wirklich daran gehalten), das Laken zurecht gezogen, mehr nicht. Services wie Wäscherei, Kinderbetreuung oder Arzt, welche vorhanden sind (Arzt zweimal täglich für 2 Stunden), haben wir nicht in Anspruch genommen.
Kuredu erreicht man mit dem Wasserflugzeug. Die Zeit zwischen der Landung auf Male und dem Weiterflug nach Kuredu überbrückt man in einer klimatisierten Lounge des Hotels mit kalten oder heißen Getränken und ersten Informationen zum Hotel. Der Flug von etwa 40 Minuten ist ein schönes Erlebnis. Die Wasserflugzeuge vor Ort aber eher nervend. Egal auf welcher Seite der Insel man sich befindet, die täglichen - bis zu 15 Starts und Landungen ab 7.00 Uhr morgens sind nicht zu überhören. Dies stören genauso wie die ständig über die Insel fahrenden Fahrzeuge, welche die Luft zusätzlich mit einem ekligen Dieselgestank verpesten. Mehr Autos mit Elektromotoren wären wohl besser - wo doch vom Management so viel Wert auf eine gesunde Umwelt gelegt wird! Kuredu verfügt über eine kleine Ladenstraße mit Schmuckhändler, Tauchshop, Bekleidungsgeschäft und Souvenirladen. Hier kann man auch ins Internet, wenn man eine Verbindung bekommt. Wir hatten beim ersten Mal totales Pech (15 Minuten für 5 Dollar und keinen Zugang - nach ein wenig Diskussion mit dem Angestellten, der uns dann mitteilte, dass die Zeit zur Einwahl absolut ungünstig war und uns einen weiteren Kupon für 15 Minuten "aufs Haus" gab, haben wir es am anderen Tag zu einer späteren Uhrzeit erneut - diesmal mit Erfolg - probiert. Trotzdem ist man mit WLAN besser dran. Man kann dann in der angrenzenden Akiri-Bar mit seinen eigenen Geräten ins Netz gelangen. Ausflugsmöglichkeiten werden sowohl vom Hotel selbst als auch von der Tauchbasis sowie einem örtlichen Anbieter angeboten (Tauchen, Schnorcheln, Sunset Cruises, Trips zu anderen Inseln zum Shoppen oder relaxen ...).
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Sport und Freizeitangebote wie Golf, Fußball, Tennis, Tischtennis, Badminton, Kanus, Windsurfen ... etc.. wurden teilweise gegen Gebühr angeboten. Es gab auch tägliche Abendunterhaltung in der Bambuna-Bar, die aber eher mäßig war: Krabben-Rennen ohne Krabben, Paar-Quiz, Vorstellung der Tauchbasis mit Video und Quiz, Disco ... Die Musik war nicht so doll. Den Pool haben wir nie genutzt, warum auch, es gab ja das Meer vor der Tür ... Obwohl Strand und Meer auch zum Teil zu wünschen übrig gelassen haben. Manchmal war das Meer so verdreckt, dass es keinen Spaß machte, schwimmen zu gehen. Das stürmische und regnerische Wetter tat sein Übriges. Schnorcheln war dann nicht möglich. Das führte auch dazu, dass unser gebuchter Ganztages-Ausflug gestrichen wurde - ersatzlos, was sehr schade ist. Wir vermissten ein wenig mehr Flexibilität in der Tauchschule. Der Ganztages-Ausflug (Manta-Schnorcheln) wurde grundsätzlich nur zweimal die Woche angeboten, was für die große Anzahl von Urlaubern schon sehr wenig ist und schnell ausgebucht, und dann auch nicht mal an einem anderen Tag versucht zu ersetzen. Was gut war - zuerst die Sicherheit der Urlauber, dann der Rest. Da das Wetter wirklich sehr schlecht war, war die Absage des Ausfluges natürlich die richtige Entscheidung. Der Strand selbst war durch angeschwemmte Hölzer, Farbbüchsen etc..relativ schmutzig Im Bereich der Lagune lag einem auch ein sehr unangenehmer Geruch in der Nase.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im November 2011 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Daniel |
Alter: | 36-40 |
Bewertungen: | 1 |