Kur- und Gesundheitshotel Landhaus Schiffmann

Wir waren zu zweit 7 Tage zum veganen Basenfasten in diesem Hotel - von Sonntag, dem 27.3.bis Sonntag, dem 3.4.22 und hatten den Aufenthalt in einem Apartment mit 2 Schlafzimmern gebucht. Ein Zimmer war ca. 8 qm groß (und hatte einen "halben Schrank") und das andere 20 qm oder mehr mit ordentlichem Schrank und Schreibtisch - ein Palast. Abgerechnet wurde 1 Einzelzimmer und 1 Doppelzimmer zur Alleinnutzung für einen identischen Preis, nämlich jeweils 1035 Euro. Das Apartment und andere grenzen an ein Grundstück, auf dem Hühner und Hähne gehalten werden. Der Hahn/die Hähne schreien um 4 Uhr morgens sehr laut. Uns hat es nicht gestört, aber das muss man einfach wissen. Wenn dann abends noch der Hund auf den Balkon kommt und bellt, wird's echt unangenehm. Es gibt einen ansprechenden Saunabereich, für dessen Nutzung man sich erst morgens eintragen kann. Wenn man etwas später ist, muss man nehmen, was bleibt. Ein Schwimmbad ist nicht vorhanden, aber eine große Liegewiese. Eine Kücheneinrichtung war vorhanden, aber weder Geschirr und Töpfe - noch nicht mal ein Messerchen. Alle Geräte - bis auf den Kühlschrank und Wasserkocher - waren abgeschaltet. Das Haus ist neu, modern, gepflegt, die Einrichtung steril und ungemütlich. Das Sofa ist ein harter Kasten mit einer 3-cm-Auflage aus Kunststoff-Leder mit irgendeiner Füllung. Da kann man mal kurz drauf sitzen. Das Bad mit großer Dusche ist super. Die Handtücher wurden die ganze Woche nicht gewechselt. Nein, wir haben nichts gesagt, aber irgendwann wird das in jedem Hotel automatisch gemacht. Das vegane Basenfasten oder der Koch ist die Langeweile an sich. Teilweise viel Salz, aber gerade jetzt im Frühjahr müsste diese Küche doch strotzen vor frischen Kräutern. Nichts. Alles in allem einfallslos, fad, langweilig. Der Koch fuhr mir bei einer Anmerkung leider sofort über den Mund und war für Hinweise überhaupt nicht offen. Jeden Morgen: Porridge, z.T. unreife Früchte, immer mit Schale. Das müssen die Gäste hier schon selbst in die Hand nehmen - im wahrsten Sinne des Wortes. Kein frisch gepresster Saft (erst auf Nachfrage am letzten Tag), kein Smoothie, nix. Zusätzlich kann man sich Nüsse, Kerne, Trockenfrüchte und frische Früchte nehmen. Außerdem Mandel- und Hafermilch und Multivitamin- oder O-Saft - nicht frisch gepresst. Jeden Mittag: Salat, obendrauf immer grüner, kleingeschnitten, der am Donnerstag seinen dann doch schon etwas faulig schmeckenden Höhepunkt erreichte. Der Koch erläuterte uns bei einem sog.Kochkurs (der war leider vorher), dass man grünen Salat, wenn er mit Zitrone angemacht ist, gut und gerne 5 Tage in der Kühlung aufheben kann. Na ja ... Alles einfallslos und leidenschaftslos angerichtet. Einen Tag (Donnerstag?) gab's Blumenkohlreis und "chinesisches" Gemüse. Das war gut. Aber am Tag danach wurde das dann mit verkochten Süßkartoffeln gestreckt. Kein Genuss. Fazit: Zumindest zum verganen Basenfasten keine Empfehlung. Und bevor ich nochmal basenfaste, esse ich lieber gar nix. Das hat allerdings mit diesem Hotel nichts zu tun. Oder doch? Ich bin unsicher. Morgens kann man sich für "Gymnastik" eintragen. Zwischen 7.30 und 8.30 Uhr, jeweils eine halbe Stunde. Das sind leichte Dehn- und Gleichgewichtsübungen. Ganz gut, um den Kreislauf ein bisschen auf Trab zu bringen. Montag ist dann gleich eine Wanderung. 1,5 Stunden. Unterwegs gibt's Tee und Wasser. Und zum Glück sind wir (zufällig?) an einer Toilette vorbeigekommen. Die Wanderung war eher eine Spaziergang, aber ganz o.k.für die unterschiedlichen Teilnehmer. Am ersten Tag ist man ja auch noch ein bisschen müde. Bei mir hielt die Müdigkeit allerdings die ganze Woche an. Keine Ahnung, ob das so in Ordnung ist. Betreuung o.ä. gibt es nicht. Das Personal ist total lieb und erfüllt Wünsche, soweit das möglich ist. Besonders beim Essen ist eine große schlanke Frau, die sehr, sehr nett ist. Leider habe ich nicht gefragt, wie sie heißt. Sie ist jedenfalls schon lange dort. Zur Lage und Umgebung hat sicherlich jeder andere Ansprüche. Zu dieser Jahreszeit (es hat zu allem auch noch geschneit und es war eiskalt) eher uninteressant. Auch Bernkastel - der nächstgrößere Ort - hat eher wenig zu bieten. Wir waren auch in Trier, allerdings bei strömendem Regen. Da ist keine Stadt schön.

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