Kresten Palace Hotel

Wir haben Rhodos bereist in der Hoffnung auf gutes Wetter, schönes Meer und malerisch-unterhaltsame Stunden in der historischen Altstadt der Hauptstadt und Lindos. All das war hervorragend erfüllt, da ist uns das Hotel eher Nebensache. Aber wenn man keine hohen Ansprüche an Küche, Service und Ambiente im Haus stellt, kann man durchaus schöne Tage im Kresten verbringen, vorausgesetzt man reist preiswert.

Unser Zimmer im 3-stöckigen Nebengebäude unterhalb des Haupthauses war ausreichend groß, zweckmäßig aber nicht elegant oder gemütlich, mit Kühlschrank und großem Balkon (mit Licht zum Lesen). Die Betten waren für uns sehr angenehm, die Toilette verlohr Wasser am Sockel sodaß der Boden drumrum nass wurde, Dusche in der Badewanne ohne Abdichtung der Glasscheibe zum Wannenrand, was zu regelmäßigen Überschwemmungen führte, die 2 Stühle und Tisch auf dem Balkon (fast schon eine Terasse) waren aus kaltem Leichtmetall, wie aus der Eisdiele. Leider gab es keinen Wäscheständer zum Trocknen. Man kann all das aushalten für 14 Tage, aber es ist nicht perfekt. Das Zimmer ist über lange, teilweise dunkle schmucklose, geflieste Gänge zu erreichen. Es gibt nach oben zum Speisesaal und nach unten zum Pool Treppenaufgänge und Aufzüge.

Wir hätten auch ohne Halbpension gebucht, demnach war es für uns eine Option von der wir 5 Abende Gebrauch gemacht haben. Die Atmosphäre im Speisesaal (abends ist draussen geschlossen - ausser am griechischen Abend) ist kühl, laut und hektisch, wie in einer Kantine. Tische werden schnell abgeräumt und neu gedeckt, Geschirrwagen herumgeschoben, helles Licht, klinisch sauber aber nicht romantisch. Das Essen für uns so lala, mal etwas kalt, wenig gewürzt, dem Preis entsprechende mittlere Qualität und oft verschiedene Speisen zusammen verkocht. Wollte man Fisch essen, lag der schon kalt oben auf einem Mangoldhäuflein - gab es Pilze waren die mit irgendwelchem anderen Gemüse zusammen, Fleisch war stets auf einer Zwiebel-Paprika-Kartoffel-irgendwas Unterlage, die Frühstückseier immer kalt, kein Vollkornbrot. Zwischen den Bufettreihen gab es ein Tischchen mit allerhang frischen Gewürzen in kleinen Säckchen - das lud zum Experimentieren ein. Vielen Gästen war das Essen ausreichend, also kann man satt werden, aber in einer netten Taverne, draussen, wo man auch mal 2 Stunden sitzen bleibt ist es uns angenehmer. Zu erwähnen sind noch die hohen Getränkepreise im Speisesaal, sowie auch die Snacks an der Poolbar - die eine nette Atmosphäre bietet. Geht man Richtung Strand und dann links weg, kommen mehrere Tavernen mit Meerblick und sauberen Toiletten, in denen alles 1/3 günstiger ist. Der includierte Wein am griechischen Abend in weiß/rose/rot war Marke Tetrapack und für uns ungenießbar.

Das Personal ist nett und zuvorkommend, manchmal verständigen sich die Angestellten etwas laut im Speisesaal. An meinem Geburtstag hatte ich abends einen Obstteller kommentarlos auf dem Zimmer stehen. Einerseits erfreulich, andererseits ohne Gruß/Karte wussten wir eigentlich nicht, ob das nun ein Willkommensgeschenk oder was ist. Das Personal konnte auf Befragen auch nichts sagen. Man arbeitet also das Protokoll ab, ohne persönliche Note. Morgens kann man sehr schön draussen frühstücken. Leider werden die Tische zu selten abgewischt (Fettspuren und Reste vom Vortag) und es wurden keine Tischdecken aufgelegt.

Die Hotelanlage liegt leicht ausserhalb des Ortes Kalithea, aber in Laufnähe zu Geschäften und Tavernen. Bushaltestelle ist vor dem Haus und man kommt schnell Richtung Rhodos Stadt, sowie Faliraki und Lindos (ca. 45 km). Die Anlage ist weitläufig, eine tolle, riesige Poolanlage, große Rasenliegeflächen, immer freie Liegen im September und eine romantische Badebucht mit feinem Kiesel. Unweit vom Hotel die Stasse herunter gibt es eine Autovermietung. Für den Fiat500Carbio (fast neu) zahlten wir keine 40€ pro Tag bei 3 Tagen Mietdauer und in der nächsten Woche gab er uns das Auto nochmal für 2 Tage für 70€ - im September. Ein Ausflug Richtung Lindos führt auf halber Strecke zum Trambika-Strand, der uns mit feinem Sand sehr gut gefallen hat. Hier kannst Du zwischen Bananenbäumen an gemütlichen Holztischen sitzen, die Füsse in den Sand bohren und das durchaus gute Angebot der Tavernen durchprobieren, wenn Du nicht gerade im warmen, flach abfallenden Wasser badest. 2 Liegen/Schirm 10€, jede Menge Wassersportangebote. Romantisch und für Schnorchler interessant - jetzt mit Taverne oberhalb der Badebucht ist auch die Anthony-Quinn Bucht kurz nach Faliraki.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Alles übertrumpfend ist die große Poolanlage, es gab dezente Animation im Pool und auf den Rasenflächen unterhalb. Schwimmen im Meer war gut möglich, joggen konnte man natürlich auch. Das Übel war der Fitnessraum, wobei mir bewusst ist, dass den ohnehin kaum jemand nutzt. Das kann aber am Angebot liegen (ich habe schon volle Fitnessräume erlebt) oder an der gewringen Nachfrage. Hier funktionierte keines der 2 Hometrainer-Fahrräder, was die einzigen Kardio-Geräte waren. Die Bänke und Kraftgeräte waren verrostet und verschlissen - es kamen Leute in Sportdress, die sich extra umgezogen hatten und gingen nach 5 Minuten wieder. Leider erwähnte die Dame am Frontdesk erst am vorletzten Tag, dass man auch in das modernere Fitnessstudio im Nachbarhotel gehen könne. Schön, warum wird einem das nicht gleich gesagt oder an der Tür des Fitnessraumes angehängt und dieser geschlossen. Das ist die Art, wie man Gästewünsche und -bedürfnisse nicht wahrnimmt und noch viel Luft nach oben zur Verbesserung ist.