- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr gut
Der Familienbetrieb wirkt vom ersten Moment an sympatisch, einladend und gepflegt. Noch selten habe ich mich in einem Hotel von Beginn an so wohl gefühlt, wie hier. Die Anlage wurde vom Besitzer selbst mit viel Liebe zum Detail konzipiert und besteht aus mehreren einstöckigen Gebäuden im mediteranen Stil. Alles ist überschaubar und wirkt durch viele Wege, Terrassen, Stiegen, Lauben und Nischen sowie der gärntnerische Gestaltung und dem, wegen der Hanglage fast überall gegebenen herrlichen Blick auf das Meer sehr ruhig und romantisch. Wohin man schaut nette bauliche Details, Blumen, Grünpflanzen, Olivenbäume, Zypressen, Weinranken usw. Insgesamt gibt es 62 Zimmer, einen Süßwasserpool, eine Poolbar und einen schmalen, überschaubaren Strand. Das Hotel ist sowohl mit Frühstück als auch mit Halbpension zu buchen. Die Gäste kommen hauptsächlich aus Deutschland, Österreich und England. Aber auch Italiener und welche aus unseren östlichen Nachbarländern, die ich aber nicht konkret zuordnen kann, sind anzutreffen. Überwiegend sind es Paare von ca. Mitte Zwanzig bis zu Senioren. Während unserer Woche waren zwei Familien mit insgesamt 3 Kindern im Hotel wobei ich ausdrücklich davon abraten möchte, mit Kindern hierher zu fahren. Die Anlage ist definitiv für Ruhesuchende ausgelegt, für Kinder aber absolut ungeeignet. Aufgrund der vielen hohen Betonstufen, ungesichterter Mauern und steinigen Abhängen ist es praktisch unmöglich, Kinder unbeaufsichtigt zu lassen bzw. sich mehr als 2 Meter von ihnen zu entfernen. Auch ist der Strand steinig und nicht zum Spielen geeignet. Trotzdem es eigentlich - es gibt als Alternative zu den Stiegen überall auch (zum Teil steile) Wege - nicht behindertenfreundlich ist, befanden sich auch Gäste hier, die sich nur mit Krücken fortbewegen konnten. Laut ihrer Aussage nehmen sie das Mühsal in Kauf, weil sie sich hier einfach so wohl fühlen. Das Hotel war durchgehend ausgebucht, jedoch war immer und überall ein ruhiges Plätzchen zu finden. Die Unsitte des Liegenreservierens gibt es hier nicht und ist auch nicht nötig. Selbst am Pool waren immer einige Liegen frei. Da auch ein zweiter Strand in unmittelbarer Nähe zur Verfügung steht, verteilt sich alles so wunderbar, dass man oft beinahe glaubt, das Hotel für sich allein zu haben. Wir haben in den letzten Jahren auf der Suche nach Ambiente und Ruhe in 5* Hotels nicht das gefunden, was wir hier endlich angetroffen haben. Natürlich ist es ein 3, 5* Hotel und in den äußern Bereichen der Gartenanlage sieht es vielleicht etwas "südländisch", sprich nicht so aufgeräumt aus, aber zum Wohlfühlen gehören eben mehr als Perfektion und viele Sterne. Als Alternative zu den doch leicht touristisch angehauchten Strandtavernen empfehle ich einen Besuch bei der griechisch urigen Taverne von Stavros! Ca. 300 Meter vom Hotel die Straße hinauf bis zur ersten starken Linkskurve. Dort den Weg hinein an einem Privathaus vorbei gelangt man nach ca. 100 Metern zur grün umwucherten Taverne, wo Stavros seine Gäste bewirtet. Wir haben hier von einem Gast von ihm gelesen und wollten uns das einmal ansehen. Dem urigen Wirt ist anzusehen, wie er sich über jeden Gast freut und man wird mit einem fröhlichen Kalimera und Handschlag begrüßt. Da die Urlauber wegen ihrer Halbpension bei ihm meist nur etwas trinken, freut er sich um so mehr, wenn man bei ihm essen will. Kein gelangweiltes Aufnehmen der Bestellung und langsames Holen, nein, hurtig eilt er hin und her, um ja jeden schnell zu bedienen. Es gibt keine Karte und daher erklärt er mit einige Brocken Englisch, was er heute anzubieten hat. Wenn er es hat, versuchen sie den Schwertfisch, die Shrimps oder das Souvlaki. Der griechische Salat ist köstlich und mit selten viel Schafskäse versehen. Dazu schmeckt ein guter Samena Golden. Ab dem dritten Abend tischte er zusätzliche typische Gerichte zum Kosten auf und am letzten Abend lud er uns noch auf eine große Portion Schnecken ein. Zum Abschied gab es noch einen Beutel voll eigener Zitronen, eine Flasche seines besten Weines und eine kleine Karaffe. So etwas herzliches haben wir noch nicht erlebt und wir waren wirklich gerührt. Leute, besucht Stavros!! Zur Erkundung der Insel ist am besten ein Mietwagen geeignet. Die gibt es beim Hotel ab € 40,-- in der Hauptsaison für einen Tag. Bei mehr Tagen wird es dann billiger. Lohnende Ausflugsziele sind Samos-Stadt, Pythagorio, das Nachtigallental im Norden, die Bucht von Potami und die langen Sand-Strände im Südwesten am Fuße des 1500 m hohen Berges Kerkis. Besonders schön fanden wir die Gegend nach Limnionas. Einfach bis zum Ende der asphaltierten Straße fahren und dann zu Fuß weiter. Nach einigen Kilometern findet man dann auch "Die Taverne am Ende der Welt". Wer sich für FKK interessiert, an der Nortküste westlich von Kokkari an der Tsamadou-Bucht tummeln sich deren Vertreter. Sollte jemand die Türkei besuchen wollen, so fährt meist täglich um 08. 30 Uhr eine Fähre von Samos in den relativ großen Ferienort Kusadasi. Dauer ca. 1 Std. 50 Min. Kosten ca. € 36,--/Person + € 10,-- Hafengebühr in der Türkei. Rückfahrt 17. 00 Uhr. Von hier kann man einen Ausflug nach Ephesus machen oder nur durch den Ort schlendern und am Bazar vielleicht ein paar gefakte Designer-Hemden kaufen. Die Qualität ist sehr gut und mit Handeln kriegt man sie schon ab ca. 10 Euro. Internet: Hotel Kerveli Village - www. kerveli.gr Fotos, Reiseberichte - www. samos-media. com
Unser Zimmer, wir hatten ein Superior mit Meerblick, war unser Meinung nach ausgesprochen geräumig, hell und sauber. Das Mobiliar ist ziemlich neu und es gibt ausreichend Stauraum. Auch hängen im Kleiderschrank einmal genug Kleiderhaken. Telefon und W-LAN gehören ebenso zur Ausstattung wie Klimaanlage, Satelliten-TV (3Sat, Eins-Plus, Eins-Extra, ZDF) und für Superior incl. Kühlschrank und Safe. Ganz toll die Insektengitter bei Balkontüre und Badfenster. Endlich mal keine Mücke im Zimmer. Am Balkon herrliche Aussicht über Olivenbäume und zw. Zypressen auf die Bucht und die entfernt zu sehende türkische Küste. Ausgestattet mit zwei stabilen Metallsesseln und einem runden Tisch. Das Bad ausreichend groß mit Waschbecken, WC und Badewanne mit Brause und Befestigungsmöglichkeit sowie Vorhang. Kritikpunkt wäre hier die spärliche Ablagemöglichkeit und die großen Handtuchhaken, die ein normales Aufhängen unmöglich machen. So kann man die Handtücher nur als ganzes darüberlegen, was zur Folge hat, dass sie bei jedem Angreifen herunterfallen. Naja, irgendwas muss ich ja beanstanden. Auch stehen weiße Bademäntel zur Verfügung.
Da wir, um das typische Griechenlandflair in den Tavernen genießen zu können, nur Frühstück gebucht hatten, kann ich nur das beurteilen. Es wird auf einer Terrasse mit herrlichem Meerblick eingenommen, wobei man sich am Buffet im Speisesaal bedient. Wie hier schon von jemandem angemerkt, kann ich an den zur Verfügung stehenden Tabletts keinerlei Jugendherbergenstil erkennen, sondern sehe es eher als Erleichterung, um die Speisen an den Tisch zu bringen und mehrfaches Laufen zu vermeiden. Aber man kann ja an allem etwas zu kritisieren finden. Bitte vergessen Sie nicht, dass Sie 3*+ gebucht haben und in Griechenland sind und nicht im Le Meridien in Hamburg. Das Angebot ist gut und schmeckt, wenn auch nicht ausgesprochen vielfältig. Brot und Gebäck, Toast, Butter, Margarine, 4 Wurstsorten, Käse, Marmelade, Honig, Kuchen, Donuts, frisches Joghurt, Obstsalat, Müslis, gebratener Speck, Würstchen, Rührei, gekochte Eier, Zwieback, Kaffee, Tee und Fruchtsäfte. Alles ausreichend und ständig nachgebracht. Und selber abservieren braucht niemand, aber mancher hat halt das Bedürfnis, den netten Angestellten zu helfen. Irgendwie hat das ganze familiären Charakter, aber sicher nicht Herbergsstil. Zum Abendessen gab es lt. Karte am Hoteleingang 2 Drei-Gänge-Menüs die für mich nicht typisch griechisch, sondern eher den Touristen angepasst waren. Gerade das wollten wir aber vermeiden. Zur Poolbar ist zu sagen, dass man hier den ganzen Tag auch warme Speisen bekommt. Köstlich der eingelegte Oktopus und preislich kann ich auch hier Kritik nicht verstehen. Für eine Poolbar sind die Preise moderat und € 1, 30 für 1, 5 Liter Mineralwasser in einem Hotel kann ich beim besten Willen nicht als teuer empfinden. Da habe ich schon ganz anderes erlebt. Kritiker haben wohl auch vergessen, dass man in einem Lokal in D oder Ö um diesen Preis höchstens ein Glas Wasser bekommt. Die Atmosphäre ist angenehm und es ist immer genug Platz, auch im Schatten, vorhanden.
Erstmals habe ich in einer ganzen Urlaubswoche nur freundliche Angestellte erlebt. Von der Rezeption angefangen, über die Bedienung an der Poolbar, der Buffetbedienung, dem Hausgehilfen, den Zimmermädchen, überall ein nettes Lächeln, ein Willkommen oder ein Gruß. Und das alles wirkte nicht gekünstelt und aufgesetzt, sonder herzlich und echt. Der Check-In erfolgte schnell und auch das gewünschte Zimmer mit Meerblick und Balkon war wegen unserer frühen Anreise nach einiger Wartezeit für uns bereit. Bei frühen Ankünften und vollem Haus lässt sich Warten nicht vermeiden, da man bei der Abreise bis 12 Uhr im Zimmer verbleiben kann. Das ist wiederum bei späten Heimflügen angenehm. Die Wartezeit vertreibt man sich am Besten mit einem Drink an der Poolbar. An der Rezeption und an der Poolbar wird von jeweils zumindest einer Bediensteten perfekt deutsch und von allen Englisch gesprochen. Die Zimmerreinigung war schnell und gut. Lediglich die Schmutzwäsche, die ich dummerweise nicht in einen Beutel gesteckt hatte, wurde mir einmal auf frische Wäsche gelegt. Allerdings gefalten :-) Die Bettwäsche wird 2x wöchentlich gewechselt, die Handtücher auf Wunsch - auf den Boden legen - täglich. Ebenfalls stehen gratis Badetücher zur Verfügung. Ob jemand tatsächlich, wie auf einem Schild im Bad zur angeblichen Schonung der Entsorgungungsanlage gewünscht, keinerlei Toilettenpapier (!) in das WC, sondern in den Kübel daneben geworfen hat, kann ich mir allerdings nicht vorstellen. Obwohl dies ja laut Reiseführer so üblich sein soll. Wie mit Beschwerden umgegangen wird, kann ich nicht beurteilen, weil wir einfach keine hatten. Bestätigt wurde der herzliche Eindruck durch ein kleines Geschenk bei der Abreise, einen Keramik-Pythagorasbecher.
Das Hotel liegt absolut ruhig zwischen Olivenhainen unterhalb der kaum befahrenen Zufahrtsstraße zum kleinen Ort Kerveli in östlicher Hanglage direkt am Meer, was einen täglich einen herrlichen Sonnenaufgang genießen lässt. Kerveli ist ca. 500 m entfernt und zu Fuß in etwa 10 Minuten zu erreichen. Hier gibt es außer ca. 10 Häusern und 2 Tavernen am Strand ..... nichts. Nicht einmal einen Supermarkt findet man hier. Wir hatten allerdings einen Mietwagen für die ganze Woche und waren so ungebunden und konnten unsere Ausflüge an das Wetter anpassen (1x vormittags Regen) bzw. jederzeit mal nach Samos-Stadt (ca. 10 Km), Pythagório oder auch nur zum ca. 10 Min. entfernten Supermarkt fahren. Ober dem Hotel, ca. 300 Meter die Straße entlang in der ersten Kehre gibt es eine dritte Taverne, wo Stavros seine Gäste bewirtet. Dazu jedoch unten unter Tipps mehr. Das Hotel bietet auch Mietwagen an und 3 mal am Tag fährt der Hotelbus nach Samos. Zum kleinen Flughafen sind es mit dem Auto ca. 25 Minuten. Parkplätze für Mietwagen sind beim Hotel ausreichend vorhanden.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Der Süßwasserpool ist nicht übermäßig groß, aber völlig ausreichen, da fast immer leer. Auch ein Plätzchen findet man immer und überall. Die Liegen und Sessel sind gut in Schuss und auch Sonnenschirme sind genug vorhanden. Ansonsten findet man unter Lauben mit Weinranken, Olivenbäumen usw. ein schattiges Plätzchen. Der Kiesstrand ist nicht lang und relativ schmal, wobei flacher und felsiger Bereich wechselt. Der Zugang zum Wasser ist nicht nur über den Schwimmsteg sondern überall möglich. Man kann über Kies langsam ins tiefe Wasser waten oder über die im Wasser liegenden großen Steine bis zum letzen hinaussteigen und sich dort ins tiefen Wasser gleiten lassen. Die Wasserqualität war optisch hervorragend, von Müll war alle 8 Tage weit und breit nichts zu sehen. Am Strand befinden sich Duschen, wobei eine Brause fehlt und man mit einem Wasserstrahl vorlieb nehmen muss. Wir haben den Strand als sehr romantisch empfunden und es genossen, dass wir uns nicht unter Menschenmassen befunden haben. Da aber viele Gäste an den nur ca. 200 Meter weiter liegenden Strand gegangen sind, war trotzdem für alle Platz. Das Wasser hatte ca. 23 Grad und war bei 32 Grad Lufttemperatur äußerst angenehm. Animation gibt es Gott sei Dank keine, an Sporteinrichtungen stehen ein Tennisplatz und ein Tischtennistisch zur Verfügung. Ausrüstung kann man ausleihen. An der Rezeption bekommt man Ansichtskarten, Briefmarken, Land- und Wanderkarten sowie Reiseführer. Für Kinder gibt es einen kleinen Spielplatz mit zwei altersschwachen Geräten.
Infos zur Reise | |
---|---|
Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1 Woche im Juni 2007 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
---|---|
Vorname: | Dieter |
Alter: | 41-45 |
Bewertungen: | 5 |